Hallo

  • Hallo zusammen,
    Seit ein paar Tagen lese ich hier etwas mit und wollte mich mal kurz Vorstellen. Ich bin 31w und habe ein Alkohol Problem.

    Meine Geschichte beginnt eigentlich wie bei den meisten, mit 16 Jahren habe ich am WE auf Partys getrunken. Als ich 24 war, lernte ich jemanden kenne und alles war eigentlich super, ich war glücklich und doch begann ich in der Zeit auf einmal alleine 1 oder 2 mal unter der Woche eine Flasche Apfelwein zu trinken.Ich hatte gerade meine Ausbildung abgeschlossen und wollte in ein paar Monaten für ein halbes Jahr Asien bereisen. Auch in Asien habe ich dann regelmäßig Alkohol getrunken, ich hatte ja jede Menge Freizeit, war wie Urlaub.
    Als ich wieder zurück kam, hatte mich von meinem Freund getrennt und wieder zu Hause gewohnt, was mich ziemlich verrückt macht, ist das ich mich nicht erinnern kann, das ich alleine weiter getrunken zu haben. Ich erinnere mich, das wenn ich mich mit Freunden getroffen habe, zwei oder drei Bier getrunken habe und auch am WE bei Veranstaltungen, aber nicht alleine... Aber wieso sollte ich auf einmal gar nichts mehr getrunken haben?
    Ende 2009 bin ich dann ausgezogen und habe dann nach einiger Zeit festgestellt das ich zu oft alleine trinke. Erst waren es zwei oder drei Abende die Woche, aber es wurde von zeit zu zeit mehr, bis zu 1 Liter am Abend. Ausser an den Abende, wo ich meine Weiterbildung hatte.

    An Silvester 2013 habe ich mir dann vorgenommen dem ein ende zu bereiten. Tja gesagt getan, zumindest die ersten 10 Tage, dann ging es eigentlich wieder so weiter wie vorher. Manchmal auch weniger, wenn ich mit Freunden unterwegs war. Ende September hatte ich dann eine starke Erkältung und das hat irgendwie bei mir was geändert. Nach drei Tagen ohne Alkohol, zum ersten mal seit langer Zeit, habe ich irgendwie realisiert das auch Abende ohne Alkohol, gute Abende sind, eigentlich sogar bessere. Ich hatte mir dann vorgenommen die nächsten 2 Monate nichts zu trinken und dies habe ich auch gemacht. Natürlich hatte ich in der Zeit immer mal wieder die Gedanken an Alkohol, nach so langer Zeit war das ja auch kein Wunder. Schwer gefallen ist mir das besonders bei den Sachen die ich früher immer mit Alkohol gemacht habe, ich koche zb sehr gerne und habe dabei auch immer schon angefangen 1-2 Gläser Wein zu trinken.
    Nach zwei Monaten habe ich dann wieder angefangen in Gesellschaft was zu trinken. Und hatte im März dann auch mal wieder was zu Hause getrunken. Das Problem mit Weinflaschen und den alleine trinken ist, das wenn man nur zwei Gläser zum Essen trinken möchte, was macht man mit dem restlichen Wein? Also hab ich dann zwei Mal alleine zu Hause, in der Woche getrunken, 3 Wochen lang. Dann bin ich zwei Wochen in den Urlaub geflogen und habe dort zwar fast jeden Tag getrunken, allerdings immer nur zwei Bier am Abend. Und nun bin ich seit 4 Wochen wieder zurück und trinke nicht, nur am Wochenende wenn ich in Gesellschaft bin.

    Ich versuche im Moment kontrolliert zu trinken, aber wenn ich hier die ein oder andere Geschichte so lese, dann glaube ich das ich nie davon loskomme werde, mir aber vorzustellen nie wieder was zu trinken kann mir einfach nicht vorstellen. Meiner Familie das zu erklären, macht mir totale Angst.

    Ich mache mir aber auch immer wieder Gedanken über meinen Gesundheitszustand. Hatte letzten Juli meine Leberwerte kontrollieren lassen, diese waren ok, ich stelle mir aber immer wieder die Frage ob der Test vielleicht nicht richtig war... habe auch schon gehört das die Leberwerte von Tag zu Tag anders sein können? Ich habe damals vorher nicht weniger getrunken, sondern genauso weiter, ich wollte mich nicht selbst betrügen und mir dann selbst einzureden, ist doch alles super. Gedanken mache ich mir auch über meine MCV Blutwerte, diese waren etwas höher als Normal, trotzdem hatte meine Arzt nichts dazu gesagt.

    Der Grund für meine Anmeldung ist, das ich gerne Erfahrungen austauschen möchte, eure Meinung zu hören, aber auch um daran Erinnert zu werden das nicht von heute auf morgen alles anders ist. Dennoch ist mir heute beim kochen aufgefallen, das mir es mir wieder Spass macht, ohne dabei an Alkohol zu denken, aber vielleicht bin ich da auch etwas zu Euphorisch.

    Ich hatte auch über Hypnose nachgedacht, als Unterstützung, hat das jemand schon mal gemacht?

    Sorry ist doch etwas viel Text geworden.

  • Hallo handaufsherz

    :welcome:

    Ich hab grad nicht viel Zeit. Auf einen guten Austausch.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Grüß Dich, Handaufsherz (schöner Nick :) ) und Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

    Hier findest Du die wahren Fachleute ;)

    mir aber vorzustellen nie wieder was zu trinken kann mir einfach nicht vorstellen.

    Du kannst Dir nicht vorstellen, die etwas vorzustellen? Sooo schlimm ist es doch nun auch nicht ;)
    Nichts für ungut - nur ein kleiner Scherz. Ich weiss schon, was Du meinst.

    Das Problem mit Weinflaschen und den alleine trinken ist, das wenn man nur zwei Gläser zum Essen trinken möchte, was macht man mit dem restlichen Wein? Also hab ich dann zwei Mal alleine zu Hause, in der Woche getrunken, 3 Wochen lang.

    Und auch hier weiss ich sehr wohl was Du meinst - der Wein könnte ja schlecht werden.
    Ich war eigentlich kein Weintrinker, bei mir war es Bier - und Kräuterlikör. Und auch der Likör kann ja schlecht werden. Also waren es nicht nur 1-2 Gläschen am Abend ... die Flasche musste leer werden ;(

    Ich versuche im Moment kontrolliert zu trinken,...

    Versuchst Du es einfach "nur so" oder hast Du irgendeine Methode? Habe hier im Forum mal etwas gelesen von so einer Art "Trinktagebuch" mit farblichen Markierungen (z.Bsp. Grün = alkoholfreier Tag).
    Ich persönlich bin kein "Freund" von "kontrolliertem Trinken" ... aber jeder muss seinen eigenen Weg finden.
    Und hier findest Du viele Menschen - von denen jeder seinen eigenen Weg geht: von konsequenter Abstinenz (wie ich zum Beispiel) über verschiedene Arten des "kontrollierten Trinken" oder Trink-Reduktion ...
    Hier kannst Du Dich austauschen - und Dir von den Erfahrungen die rauspicken, die zu Dir passen könnten.

    Nur mal zu den von Dir angesprochenen Leberwerten: Diese Werte sind für die Ärzte nur Anhaltspunkte, es gibt aber noch andere Werte. Und die Werte können trotz Alkoholkonsums vollkommen in Ordnung sein - aber auch trotz jahrelanger Abstinenz eben nicht (wie bei mir).
    Schlechte Leberwerte können ein Anzeichen auf "Alkoholabusus" ( :klugsch: ;) ) sein - oder einfach nur die Folge von bestimmten Medikamenten etc.
    Und gute Leberwerte ... können einfach nur Glück sein.

    Jedenfalls - ich wünsche Dir und uns einen guten Austausch. Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast 44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Moin handaufsherz, ich grüße dich :)

    Wollte dir erst mal in aller Kürze einen Willkommensgruß senden.

    Vorab aber doch was zu dieser Aussage:


    mir aber vorzustellen nie wieder was zu trinken kann mir einfach nicht vorstellen.

    Joa, es gibt sicherlich keinen hier, dem es nicht genauso ging, bzw. noch geht. Welch fürchterliche Vorstellung .. etwas für IMMER sein zu lassen, was einem doch so "lieb" geworden ist. Aber warum will man dann aufhören? Weil das ach so Liebe ja so was Tolles ist, das man einfach niemals gehen lassen will? Nein. Eben nicht.

    Auch wenn ich nicht komplett abstinent lebe, bin ich doch suchtfrei. Und wenn ich heute über diese damalige Angst sinniere, wundere ich mich immer wieder über mich selbst. So wichtig war der Alk .. dass ich ihn, obwohl er mir definitiv nicht gut tat .. einfach nicht missen wollte. Vor allem hatte ich keine Angst davor, nie wieder ein Gläschen Wein trinken zu dürfen, nein, ich hatte Angst davor, mich nie mehr betrinken zu dürfen, auch wenn ich mir das damals natürlich nicht zugestehen wollte. Da muss im Kopf schon einiges passieren, dass man - auch ohne Suff - Alkohol in Maßen konsumieren kann. Und dieses "in Maßen", und zwar so, dass die Menge und Häufigkeit wirklich nicht mehr gefährlich ist, dieser Gedanke, es bis dahin zu schaffen, macht einem - wenn man doch mal ehrlich zu sich selbst ist - ja auch Angst. Nur ein Glas Wein? Nur ein Glas Bier? Und dann .. einfach aufhören? ;)

    Sod, und nun auf einen guten Austausch, handaufsherz ^^

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