Wie der Ochs am Berg...

  • ..Steht man oftmals, nachdem einen erzählt wurde was man wieder alles gemacht hat, nachdem man sich bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hat. So auch heute. Mit meinen jungen 27, einzelgängerisch, getrieben von Ehrgeizund dem langsamen Verlust meiner Ausrichtung im Leben, hatte ich lange Zeit vieles in Betracht gezogen und oft überlegt warum ich so werde und was ich will. War es doch der Alkohol der in harten Zeiten ein treuer Begleiter war. Keine Diskussionen, keine Zicken, nichts was dagegen spricht. Wenn es eine Phase im Leben gibt in dem nichts so recht klappen will, man keine Frau findet die wirklich zu einem passt, die Familie weit weg ist dann hat man doch immer einen treuen Freund an seiner Seite der einen glücklich macht und einem die Sorgen nehmen kann wie es kein anderer kann. Nur wissen nunmal alle hier und ich jetzt auch, dass alles seinen Preis hat und nichts umsonst ist. Der Alkohol verlangt heute wieder eine immens hohe Rate von mir die ich zu zahlen habe. Ich habe beschlossen das es meine letzte, meine Abschlussrate wird. Ich kann und will den Preis einfach nicht mehr bezahlen. Für einmal saufen innerhalb eines Wochenendes meine Beziehung zu Wochenbeginn in Trümmern zu sehen, nach dem alles super lief, Angst unter Leute zu treten da ich mich vor mir selbst schäme, seinen Stolz und Ehrgefühl mit jedem Schluck mehr in die Toilette zu brechen. Wenn man verstanden hat was Alkohol ist, versteht man, was man unterschreibt... Seinen schleichenden Abstieg ins Unbekannte, in die ideologische Obdachlosigkeit.. Das perfide dabei ist, dass man es oftmals erst bewusst wahrnimmt, wenn der Hase schon im Pfeffer liegt und man stellt sich die Frage warum so ein Teufelszeug eigentlich legal ist... Mich soll es nicht mehr interessieren... ich muss mein Leben umgestalten....

  • Er hat Dich beschissen, er hat mich beschissen, er hat uns alle beschissen. Einmal war er ein Kumpel, dann ein verlässlicher Freund, eine Geliebte und er wurde immer wichtiger. Er wurde Kult, er wurde Religion. Aber ihm sind wir egal. Es ist ihm egal, ob wir unsere letzte Würde ins Klo kotzen. Sein arrogantes Lachen hallt im Kopf nach. Wir machen Schluss. Tschüss! Wir gehen ab jetzt getrennte Wege. Du und ich: Das war einmal. Es wird nie mehr so schön wie früher. Nie mehr. Die Zeiten ändern sich. Wir Menschen ändern uns, aber Du bist immer gleich, Alkohol. Kommst harmlos daher und reißt mich mit nach unten. Denn es ist Dir egal. Ich lasse Dich los und Du kannst tun, was Du willst. Ich kehre nicht mehr zu Dir zurück. Du hast mir so vieles genommen. Immer warst Du da und lauertest eifersüchtig, sobald ich mich einer anderen Beziehung näherte. Sobald Du merktest, dass ich Dich vergessen könnte, hast Du lautstark auf Dich aufmerksam gemacht. So leb wohl. Ich will Dich nicht mehr. Ich brauche Dich nicht mehr. Ich will leben... ohne Dich. Und ohne Dich lebe ich besser. Ohne Dich kann ich lieben und Freiheit atmen. Der Zauber wirkt nicht mehr. Denn ich bin schlauer als Du....

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • DU hast mich ja in diesen "lyrischen Sog" gezogen! ;) ;D

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Mein Abschiedsbrief an diesen falschen Freund:

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Auch Super! Vielen Dank für die Anregungen, um die Sache auch ein Stück besser zu verstehen resp. ein anderes Bild zu geben.

  • Wollte noch was zu meinem "Abschiedsbrief" sagen:

    Den habe ich vor ca. 13 Jahren, am Ende meiner damaligen Langzeittherapie geschrieben. Und damals hätte ich es - in meiner Euphorie - nicht für möglich gehalten, dass dem "nur" 1,5 Jahre Trockenheit und ein 4jähriger Rückfall folgen sollten ;(
    Zu den Hintergründen dazu habe ich ja schon ausführlich in meiner Vorstellung geschrieben.

    So viel zu "guten Vorsätzen": Man muss auch am Ball bleiben und sie ständig im Auge haben (auch, wenn's manchmal weh tut ;) )

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • So! Mein zweiter arbeitsfreier Tag findet mit dem Sonnenuntergang sein ohne. Ohne saufen dafür viel erledigt, viel Sport und auch einfach viel Zeit für die anderen genommen. Ohne Kater, ohne Schuldgefühle, ohne Fahne aufzuwachen, wenn man frei hat... Man, nicht schlecht... Daran könnte man sich doch glatt gewöhnen :D

    Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr haltet durch 44.

  • Tommy, das freut mich wirklich sehr für Dich! :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Tommi,

    Erst mal herzlich Willkommen von mit, wenn auch etwas verspätet.

    Toll, dass du so positive Erfahrungen ohne Alkohol sammelst.

    Katniss

  • Danke für euer tolles Feedback 44. Und alle immer daran denken:

    "Schau niemals zurück. Es sei denn, Du möchtest in diese Richtung gehen.”

    Viel Motivation allen weiterhin :)

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