Alkohol als Genussmittel

  • Hallo ihr Lieben,

    ihr kennt mich noch unter Melone_15 im alten Forum. Fand es nun schöner mich mit meinem Namen anzumelden und habe deswegen den Namen geändert.
    Die letzten 5 Wochen waren schwierig ohne Forum. Auch wenn ich nicht immer schrieb sah ich zumindest mal rein. Das ging dann irgendwann nicht und ich dachte zuerst wie ich schon bei vielen las diese Gedanken, habe ich etwas falsches gemacht?
    Ich sah dann die Info und war beruhigt, denn ich wußte, dass bald das neue Forum entsteht.
    Vor 4 Wochen hatte ich dann Lust Alkohol zu trinken. Ich meine, es war kein Saufdruck, sondern eher die Begierde mal ein Glas Wein zu trinken für den Geschmack abends beim Essen. Auch nicht regelmäßig. Einfach als Genuss.
    Vor 3 Wochen probierte ich es nach Absprache mit meinem Verlobten dann auch, wir waren Essen und ich habe ein Glas Wein getrunken. Danach konnte ich aufhören. Letzte Woche Donnerstag war ich auf einem Geburtstag und habe dann auch ein Glas Wein getrunken. Mir fällt es also nicht schwer dann aufzuhören, weiß aber auch, dass ich es nur als Genussmittel und nicht als Problembewältigung sehen darf.
    Ich hoffe das war ausführlich und verständlich für alle geschrieben.
    Ich wünsche euch einen tollen und schönen Sonntag! :)
    LG Melanie

  • hi melanie

    als sorgfältiger leser deines alten threads
    erstaunen mich deine zeilen und deine jetzt
    beschriebenen vorgehensweisen schon mehr
    als ein stück weit.
    nun es ist deine entscheidung des probieren
    geht über das studieren.
    Die konsequenz eines ergebnisses das mit
    der zukünftigen realität des ich habe immer
    und jederzeit die kontrolle über mein tun trägst
    halt ganz allein du.

    lg of tzu

  • Liebe Melanie
    Du warst hart drauf auf der Droge Alkohol. Ich würde da jetzt nicht so mit dem Feuer spielen, ehrlich gesagt.
    Gibt doch genug andere nette Möglichkeiten, das Leben zu genießen.
    Liebe Grüße

  • hallo mel,

    schön dass du wieder hier bist, darüber freue ich mich sehr!
    worüber ich mich nicht so sehr freue ist dein post wein trinken zu wollen hin und wieder. du weiß doch am besten wie schnell man abrutscht und lass doch bitte dieses blöde glas wein einfach weg.
    ich weiß, ich darf mich hier nicht als moralapostel aufspielen, aber lass den wein doch weg. tu es für dich :*

    lg viki

  • Melanie, ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen....
    Du schreibst, da wäre kein Saufdruck, aber eine "Begierde"....
    Begierde bezeichnet ein leidenschaftliches Verlangen.
    Ich kann Dich nur inständig bitten, aufzuhören BEVOR Du wieder anfängst. Es gibt so gute andere Genussmittel, welche nicht abhängig machen.

    Oh, bitte pass auf Dich auf. Du hast Dich doch so gut entwickelt! Setz das bitte, bitte nicht in den Sand.

    Ganz liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Melanie
    Wieviel Bewusstheit besitzt du tatsächlich, um unmissverständlich für dich zwischen Bewältigung innerer Konflikte und einem wirklichen Genuss unterscheiden zu können?
    Ich persönlich behaupte von mir seit nunmehr gut fünf Jahren ein vergleichsweise eigenreflektiertes Verhalten an den Tag zu legen. Diese Auseinandersetzung, der du dich da stellen willst, halte ich für mich als zu anstrengend und in der Form auch nicht für mich dringend erforderlich. Die dafür aufzuwendende immense Energie, benutze ich lieber für einen zufriedenen Lebensentwurf.
    Gruß - Uwe

  • Hallo Melanie,

    ich kenne zwar deine alten Beiträge nicht - aber ich kenne das, was du jetzt probierst. Nach fast 10 Jahren Abstinenz, hatte ich die Schnapsidee ;D, auf einer Messe ein Glas Sekt zu trinken, ohne Saufdruck, einfach nur, weil ich gedacht habe, ich könnte das nach so langer Zeit wieder und weil ich das ab und zu auch vermisst hatte, dieses eine Glas. Auch ich musste nicht direkt am nächsten Tag wieder trinken, konnte lange Zeit in großen Abständen, mal ein Glas trinken, aber der nächste Anlass kam, es folgten ein paar Jahre, in denen ich nur auf Messen oder Firmenfeiern getrunken habe, anfangs "zahm" später auch bis zum Kontrollverlust. Bis ich anfing, nicht mehr die Gelegneheiten zu nutzen, sondern sie zu suchen -bis ich irgendwann wieder genau da war, wo ich nie mehr hinwollte.
    Du spielst mit dem Feuer - die Frage ist, ist es das wert ? Und bist du bereit, ggf. den Preis zu zahlen ? So lecker kann der Wein doch gar nicht gewesen sein :P

  • ... und manchmal dauert es nicht ein paar Jahre, sondern nur ein paar Monate oder Wochen.... :(

    Du wirst doch bald heiraten...

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Oh, Gerd. Danke für diesen Super-Link. Auch toll für meine Kinder.... :)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Melanie,

    ich gehöre sicherlich nicht zu den Befürwortern der strengen Abstinenz bei
    Alkoholikern. Immerhin habe ich erfahren und tue das auch heute noch, dass
    der erfolgreiche Ausstieg aus der Sucht nicht zwangsläufig voraussetzt, keinen Alkohol
    mehr zu trinken.

    Ich gebe jedoch zu bedenken, dass wir, die wir in diesem Forum sind,
    anscheinend mehr als andere dazu neigen, der Alkoholsucht zu verfallen.
    Ich habe einmal gelesen, dass bei manchen Menschen das Rauchen einer
    einzigen Zigarette dazu führen kann, dass sie süchtig nach Nikotin werden.
    Möglicherweise sind wir bei Alkohol stärker als andere gefährdet.
    Das gilt es immer zu beherzigen.

    V.G.
    Katro.

  • Hallo Melanie
    Beim nochmaligem lesen Deines Beitrages, ist mir noch etwas aufgefallen, dass ich gerne als Ergänzung meiner obigen Antwort noch mit anfügen möchte.
    Du schreibst: „…die Begierde mal ein Glas Wein zu trinken für den Geschmack abends beim Essen.“ verspürt zu haben. „Einfach als Genuss.“
    Nun, ich Werte nicht. Alles was ich schreibe, entspringt meinen Interpretationen des gelesenen und steht im direkten Bezug zu meinem Erleben. Spiegelt also in der Regel lediglich meine Befürchtungen und Gedanken im Bezug auf mich.
    So empfinde ich eine strikte Divergenz zwischen Begehren und Genuss. Du nennst sie in den gleichen Kontext und ohne Unterscheidung.
    Genuss ist mir nicht dasselbe wie Begierde. Genuss setzt keine Befriedigung eines Bedürfnisses voraus. Die Begierde sehr wohl.
    Genuss ist mir Selbstzweck den ich suche, um damit keine anderen Ziele zu realisieren – sondern um seiner selbst willen.
    Genuss erfordert eine bestimmte Haltung, ein sich Einlassen auf ein Erlebnis. Ich denke nicht, dass ich dies mit meinem Suchthintergrund mit Alkohol hinbekommen kann.
    LG. - Uwe

  • Ich finde es bewundernswert, dass man sehr lange komplett ohne Alkohol auskommen kann, und dann wieder was trinken möchte. Alkohol als Genussmittel, das möchte ich schon lange schaffen. Vor Jahren war das noch möglich, aber mit der Zeit (und wegen einer enormen Unzufriedenheit in der damaligen Beziehung) wurde es zum Rauschmittel. Es gibt Momente am Tag, da sage ich mir, du brauchst den Rausch nicht, du bist stark. Aber je eher der Abend kommt, desto öfter denke ich daran. Ich betrinke mich nicht bis zur Besinnungslosigkeit (ich muss ja noch arbeiten können), aber wenig ist es trotzdem nicht. Hatte vor 3 Wochen mal ein Beratungsgespräch und der gute Mann war schon sehr erstaunt, was in wenigen Stunden so alles in meinen kleinen Frauenkörper passt...

    Ich sehe schon, viele hier raten dir davon ab. Vielleicht sehe ich mich selbst noch nicht als so gefährdet an oder rede mir ein, dass ich noch nicht krank bin. Aber ich würde gern erst mal so weit kommen, wie du das geschafft hast, und weiterhin Alkohol trinken wollen, nur eben als Genuss, und nicht, um den Tag zu überstehen, weil man ohne Alkohol nichts mit sich anzufangen weiß. Ich möchte den Alkohol nicht schönreden, bitte versteht mich nicht falsch. Aber man sagt ja immer, ein Alkoholiker muss trocken werden und darf gar nicht mehr trinken. Aber ich bin der Meinung, man wird zum Alkoholiker, weil man irgendwo Probleme hat. Wenn man glücklich ist, dann braucht man den Alkohol nicht mehr, zumindest nicht mehr als Rausch. Kann man dann den Alkohol nicht als Genussmittel beibehalten? Natürlich ist ein gewisses Risiko für einen Rückfall immer da. Aber ist das wirklich unmöglich oder gibt es diese Chance? Denn ich kann mir nicht vorstellen, mein restliches Leben ganz ohne Alkohol verbringen zu müssen. Ich möchte einfach wieder da hin, wo ich vor Jahren mal war.

    Ich glaube das Wort Begierde wurde nicht bewusst gewählt. Ich glaube das schon, dass man einfach mal probieren möchte, ob es klappt und man nicht rückfällig wird. Und Melanie hat ja mit ihrem Verlobten jemand, der sie aufhalten könnte, wenn es doch brenzlig werden könnte. Wenn ich Alkohol als Begierde ansehe, dann weil ich es regelmäßig konsumiere. Aber Melanies Versuch hört sich für mich einfach so an als wäre es eben ein Versuch. Vielleicht interpretiert man da zu viel rein? Ich weiß es nicht. Aber ich bin leider auch noch nicht so lange in der Materie Alkohol und darüber reden drin, wie ihr. Es mag auch eine vollkommene Fehleinschätzung sein.

    Einmal editiert, zuletzt von LonelyHeart (23. September 2013 um 20:54)

  • Moin Lonelyheart,

    Zitat

    Aber ich bin der Meinung, man wird zum Alkoholiker, weil man irgendwo Probleme hat


    Ich kenne niemand, der/die nicht irgendwann im Leben Probleme hatte.

    Zitat

    Wenn man glücklich ist, dann braucht man den Alkohol nicht mehr


    Dann wird getrunken, weil man glücklich ist oder Belohnungstrinken, wenn was gut gelungen ist.
    Gründe zu trinken findet man immer, meistens fehlt dem Alki die Bremse, rechtzeitig aufzuhören.

    Zitat

    Ich glaube das schon, dass man einfach mal probieren möchte, ob es klappt und man nicht rückfällig wird


    Das haben Millionen probiert, gelungen ist es den wenigsten, man verlängert nur seinen Kampf gegen sich selbst.
    LG Gerd

  • Hallo Melanie -

    ich bin jetzt knapp sechs Jahre trocken - sechs wundervolle Jahre, über die ich sagen kann, ich habe sie wirklich g e l e b t ...!
    In diesen sechs Jahren hat es wenige Situationen gegeben, in denen ich echten Saufdruck verspürt habe - halt Krisensituationen, wo das alte Bewältigungsschema "ich schieße mich dann `mal ab", um mich nicht mit was auch immer auseinandersetzen zu müssen, sich massivst versucht hat, Raum zu verschaffen. Zum Glück habe ich während des qualifizierten Entzuges, in meiner LZT und in der Nachsorge Strategien erlernt, diesen Situationen zu begegnen, mir Hilfe zu suchen, sie auch anzunehmen und letztendlich schadfrei durch die Krise zu kommen ...
    TRINKWÃœNSCHE habe ich in dieser Zeit allerdings zuhauf gehabt:
    - bei einem guten Essen mit Freunden
    - in lauschigen Sommernächten irgendwo am Strand
    - "angefixt" durch visuelle Eindrücke beim Einkaufen
    - in déjà - vue - Situationen einfach so aus heiterem Himmel
    - im Stadion während oder nach dem Spiel meiner Lieblingsmannschaft
    - Weihnachten, Sylvester oder einfach nur `mal so zwischendurch
    - in den unterschiedlichsten Alltagssituationen.
    In all diesen Situationen ist es mir gelungen, durch einfaches Abwägen einer Tatsache, relativ schnell wieder in die Spur zu kommen:
    Auf der einen Seite steht meine derzeitige Freiheit, jederzeit entscheiden zu können. ob ich Alkohol trinken möchte oder halt nicht -
    die andere Seite wird davon bestimmt, dass ich diese Entscheidungs- und Handlungsfreiheit über kurz oder lang aufgeben werde (muß). Es geht letztendlich um meine Freiheit oder Unfreiheit.
    Ob die völlige (Wieder)-Abhängigkeit nun zwei Tage, zwei Wochen, zwei Monate oder gar zwei Jahre brauchen wird, um sich wieder ihren zerstörerischen Raum in mir zu verschaffen, sei dahingestellt - klar ist nur, dass es zwangsläufigso kommen wird ... ! Meine Erfahrung zeigt mit mittlerweile, dass Trinkwünsche kommen und gehen - dass meine (Sucht)-Freiheit Bestand hat, macht meine zufriedene Abstinenz aus!

    Und liebe Melanie - wenn es Dir wirklich um den Geschmack geht ( und nicht doch vielleicht ein bißchen um das wohlige Kribbeln in Bauch und Kopf ... ;)) - gehe doch `mal auf die Internetseite von "Weinkönig" - die vertreiben richtig guten alkoholfreien Wein und Sekt, der mit dem sonst so im Supermarkt erhältlichen Gebräu nicht annähernd etwas zu tun hat - wirklich empfehlenswert! (und jetzt bitte keine Grundsatzdebatte über alkoholfreies Bier, Wein etc , etc. - ich weiß. eine Dauerdiskussion, aber an dieser Stelle dann doch eine andere Baustelle ... )

    Beste Grüße

    Keppler

  • keppler, danke für Deinen Beitrag. Ich finde ihn sehr offen, dabei konstruktiv und interessant.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Liebe Melanie,

    diese Experimente müssen doch nicht sein oder? Schau doch mal, du hast es bisher so großartig gemacht... willst du das aufs Spiel setzen wegen so einem blöden Glas Wein?
    Du hast so exzessiv getrunken, das Suchtgedächtnis wird doch sofort wieder aktiviert. Die Trinkevents werden öfter. Die Menge wird mehr.
    Die Idee von Keppler ist doch toll. :)

    Liebste Grüße
    Verena

  • Hallo liebes Forum,

    so viele Antworten, ich habe mir alles durchgelesen und Gedanken gemacht. Ich meine, wenn ich hin und wieder ein Glas trinke kann das doch nicht so schlimm sein. Es soll sich auch nicht anhäufen und ich werde auch immer schreiben wenn ich ein Glas getrunken habe, da seht ihr auch in welchen Abständen es ist und ob ihr denkt dass es so in Ordnung wäre. Ich werde auf keinen Fall Alkohol zu Hause aufbewahren, es ist echt nur hin und wieder gedacht beim ausgehen.

    Mein Verlobter wäre dann auch immer dabei, alleine werde ich gar nicht trinken.

    Liebe Grüße
    Melanie

  • ::) Och nööööööö.

    Bin immer noch "dagegen". ;) Warum sollte ich mit einem Hund schmusen, der mich mal beinahe zerfleischt hat? Ich kann das leider nicht nachvollziehen. Sorry.

    Aber niemand kann Dich davon abhalten. Es ist Deine Entscheidung. Doch Du legst Dir ja schon so ein kleines Kontrollsystem zurecht: hier im Forum jedes Glas offenlegen, kein Alkohol zu Hause, nur im Beisein des Verlobten trinken.... Also weißt Du genau, dass es eine Gefährlichkeit darstellt... Du weißt es innerlich ganz genau... Spiel nicht mit dem Feuer... Okay, ich halte jetzt meine Klappe, auch wenn es mir schwer fällt. Wie schon gesagt: Du kannst tun, was Du willst. Und was Du wirklich willst, das weißt nur Du.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Liebe Mel
    Das klingt alles ganz vernünftig - aber erinnere dich mal dran was passiert ist als du den Moralischen hattest wegen deines Verlobten, und zack war es um dich geschehen.
    Du wirst sicher meinen, dass das ja was ganz anderes war, und überhaupt. Aber ich glaube nach deiner Geschichte nicht daran, dass du Alkohol einfach so als Genussmittel zu dir nehmen solltest. Das ist dann nur eine Frage der Zeit, bis aus dem einen Glas zwei werden, und mehr...
    Es ist natürlich deine Sache, aber ich würde auf Nummer Sicher gehen und auf ein dämliches Glas Wein verzichten. Wozu soll das gut sein?
    Du hast dein Lebens-Quantum Alkohol schon intus gehabt. Mehr brauchst du doch echt nicht.
    Ganz liebe Grüße

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