Kind aus Alkoholiker Familie

  • Hallo ihr lieben.

    Es tut mir wirklich leid das ich mich so ewig nicht mehr gemeldet habe.

    Kurze Übersicht: Ich habe seit längerem wieder Kontakt zu meiner Mutter und ich komme auch gut klar mit ihr. Sie hat eine Therapie gemacht und mit uns, also mit mir und meinen Geschwistern als auch ihrem Ex Mann und ihrer Mutter, geredet und uns versichert, falls es wieder zu einem Vorfall kommt bzw kam wird sie uns das sagen und sofort einen Entzug machen. Bisher gab es keine Vorfälle mehr.

    Was ich jedoch sagen kann ist, dass meine Mutter von meiner Schwester und Oma und auch von ihrer Schwester immer ausgeschlossen wird. Zum Beispiel an Weihnachten. Meine Familie macht sich schon 4 Monate im voraus Gedanken über Weihnachten und die Feier und möchte meine Mutter nie dabei haben. Das Ding ist einfach, dass wenn wir uns alle treffen und meine Mutter dabei ist, es immer sehr angespannt ist und meine Schwester z.b. Sie immer mit vorwurfsvoll Blicken traktiert. Wenn meine Mutter z.b 3 mal nachfragt weil sie es nicht verstanden hat, werden gleich die Augen verdreht gefolgt von vorwurfsvoll Blicken und genervten Antworten. Da wird gleich wieder gedacht sie hat was eingeworfen oder wäre betrunken. Was nicht stimmt. Deshalb habe ich entschlossen mit meiner Mutter ihrem Freund und meiner Freundin allein Weihnachten zu feiern und sie haben sich beide sehr gefreut.

    Was anderes: meine Mutter hatte vor ca zwei Wochen sehr starke Bronchitis. Ich bekam während dieser Zeit eine Nachricht von meiner Schwester dass meine Mom bei meiner Oma abends angerufen hatte und betrunken gewesen sei. Desweiteren hätte meine Sis eine Jacky Flasche in ihrer Handtasche gefunden(Anfang September) aber nichts gesagt. Ich war natürlich geschockt und hab ihr im ersten Moment geglaubt. Zwei oder drei Tage später bin ich mit meiner Freundin und unserem Hund zu meiner Mutter, die ja auch einen Hund hat. (Wir gehen einmal die Woche gassi) ich hab mir erst ein Bild von ihr gemacht und sie wirkte ziemlich klar und normal und hab ihr das erzählt. Sie und Ihr Freund haben das sofort abgestritten und angesichts dessen das ich sie ja jetzt regelmäßig sehe, glaube ich ihr das. (Zu der Flasche in der Handtasche konnte sie nichts sagen weil sie davon wohl nix weiß).

    Im übrigen sehen Sie und Ihr Freund sehr gut und glücklich aus. Er war ja auch lange depressiv.

    Meine Freundin wohnt momentan übergangsweise bei mir weil ihr Oma sie rausgeworfen hat, nur so nebenbei...

    So das wars erstmal....hoffe das war nicht zu viel auf einmal :)
    Ich habe mir vorgenommen mich öfter wieder hier rum zu treiben

  • Na, das hört sich doch ganz gut an :)
    Und dass die Leute (egal, ob nun Deine Oma, Schwester, Onkel Herbert, der Postbote ...) einen gerade trocken gewordenen Alkoholiker erst mal misstrauisch beäugen, kann man wohl kaum verübeln. Schließlich haben wir ja vorher immer das Blaue vom Himmel versprochen und/oder uns benommen wie die Axt im Walde oder wie Hancock ...

    Zerstörtes Vertrauen kann man nur sehr schwer wieder aufbauen ...

    Was mir allerdings in Deiner Schilderung überhaupt nicht gefallen hat, ist, wie miserabel Du Deinen Hund behandelst ;)

    ... bin ich ... zu meiner Mutter, die ja auch einen Hund hat. (Wir gehen einmal die Woche gassi)

    8) ;D

    Als ich 'nen Hund hatte, bin ich mit dem mehrmals täglich ...

    Sorry, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen - die Formulierung hat mich förmlich angesprungen ::)

    Wäre schön, so ab und an mal eine "Wasserstandsmeldung" von Dir zu lesen.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Diesen Blick hat meine Schwester schon immer drauf...Und mit ihrem sozialen Studium verhält sie sich oft immer nicht sehr sozial...Aber das ist nen anderes Thema. Ich versteh nur nicht warum immer meine Mutter schuld sein soll an den schlechten Stimmungen der anderen. Das war auch schon so als sie noch trocken war. Naja...


    Das mit dem gassi gehen war wirklich etwas doof ausgedrückt. Meine Freundin und ich gehen einmal die Woche zu meiner Mutter und dann gemeinsam mit dem Hund. Ansich gehen wir natürlich jeden Tag 3 mal raus

  • Hallo Joana,

    es ist schön, dass Du jetzt positives berichten kannst. Als trockener Alkoholiker mit Kindern reflektiere ich sehr viel meine Vergangenheit. Überlege, wie schlimm es für meine Frau und meine Kinder gewesen sein muss und mache mir auch Gedanken, wie es wohl jetzt für sie ist, einen trockenen Alkoholiker als Papa zu haben. Und hoffe auch immer wieder, dass sie sich nicht zu viel Gedanken darüber machen, dass ich wieder Rückfällig geworden sein könnte. Ich glaube besonders meine Tochter ist da sehr sensibel. Damit richtig umgehen ist gar nicht so einfach. Vielleicht mal ein Thema für einen eigenen Thread.

    Eigentlich wollte ich Dir nur sagen, dass ich mich für Dich freue und ich sehr sehr hoffe, dass Deine Mama es jetzt schafft dauerhaft trocken zu bleiben. Und dass ich sehr gut finde, dass Du sie jetzt, wo sie es wirklich angeht, dabei unterstützt. Z. B. dadurch, dass Du Ihr gesagt hast, dass Du mit ihr Weihnachten feiern willst. Es ist sehr schade und auch traurig, dass Deine Mama so abweisend behandelt wird. Natürlich verständlich, wenn sie jahrelang als nasse Alkoholikerin alle Weihnachtsfeiern "gesprengt" hat, aber andererseits sollte man zumindest versuchen fair zu bleiben. Ich finde jeder Alkoholiker hat eine Chance verdient, wenn er ernsthaft versucht seine Krankheit zu bekämpfen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich Menschen hatte, die mir halfen, besonders in den ersten Wochen und Monaten. Das werde ich nie vergessen.

    Freue mich, wieder mal von Dir zu lesen und drück' die Daumen für Deine Mama.

    LG
    gerchla

  • Hi, Joana,

    ich hoffe, Du hast meine Bemerkung von wegen "Gassi gehen" als Scherz verstanden :D

    Kann mich Gerchla nur anschließen - finde es auch super, dass Du Deine Mutter so unterstützt. Denke mal, das ist ihr auch sehr wichtig.

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