Hallo zusammen!

  • Ich habe mich heute hier angemeldet und schon ein bisschen quer gelesen.

    Tach! :)

    Seit ein paar Jahren ist mir bewusst, das mein Weinkonsum zuviel ist. Ich trinke gerne Wein, und irgendwann mal war die Flasche leer. Und manchmal muss auch eine zweite her. Und auch die ist immer öfter am nächsten Morgen ganz leer.
    Ich kann durchaus mehrere Tage hintereinander nichts trinken, aber dann kommt mir oft ein Wochenende in die Quere.

    Ich bin Mitte 50, alleinlebend, habe einen Beruf und einen überschaubaren Freundeskreis. Eigentlich gibts da keinen, mit dem ich offen reden kann.
    In der letzten Zeit wird mir aber während des Weintrinkens übel. Und das hat mich erschreckt.
    Jetzt sitze ich hier an meinem 2. trockenen Tag und mir wird immer bewusster: ich muss mir Hilfe suchen.
    Vor 5 Jahren war ich schonmal in einer SHG, aber nur 3 Mal. Dann verlief das wieder im Sande.
    Jetzt wage ich wieder einen Anlauf, und bin schonmal hier.

  • Herzlich Willkommen, Bbarbara, hier im Forum :welcome:

    Schön, dass Du Dir nicht nur Deines Problems bewusst bist, sondern Dir auch Hilfe suchst. Hier können wir Dir im Rahmen unserer Möglichkeiten insoweit helfen, als dass hier die unterschiedlichsten Erfahrungen beim Ausstieg aus der Sucht, dem "Nüchtern werden", geschildert werden.

    Sorry, aber mich würde interessieren, warum

    Vor 5 Jahren war ich schonmal in einer SHG, aber nur 3 Mal. Dann verlief das wieder im Sande.

    Lag es an der Gruppe - oder an Dir? Weil Du Dir vielleicht doch noch nicht eingestehen wolltest, dass Du evtl. ein Problem hast ...
    Interessiert mich halt.

    Auf einen guten, fruchtbaren Austausch hier!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hi Greenfox,
    danke fürs Willkommen heissen!

    Ich wollte es damals nicht wahrhaben, und habe auch einige Zeit den Konsum zurückfahren können.
    Alles nicht so schlimm, dachte ich.

    Ach so: der Auslöser damals war ein zeitweiliges Abhandenkommen von meinem Führerschein. Ich hatte dann 0,7 Promille und bekam den Führerschein nach einiger Zeit wieder (und habe ihn immer noch!).

  • Herzlich Willkommen liebe Bbarbara,

    Schön, dass du dich angemeldet hast und dich entschlossen hast, etwas gegen deinen Alkoholkonsum zu tun.

    Mein früherer Alkoholkonsum. Ist mit deinem so in etwa vergleichbar. Es ist viel zu viel! Ich hab lange versucht, weniger zu trinken, einzelne Tage auszulassen u.s.w. Es hat nicht funktioniert. Nun bin ich so weit, dass meine längste trockene Zeit ein halbes Jahr war, aber nun leider hab ich im silvesterurlaub wieder getrunken. Ich weiß es nicht, ob ich nun wieder von vorn anfangen muss.

    Liebe Grüße
    Katniss

  • Ja, ich bin langsam auf dem Weg der Erkenntnis, das ich nie wieder trinken darf/will.
    Schade nur, das mein Hobby der Wein ist und mein Weinkeller noch einige schöne Flaschen aufweist, die ich gerne noch trinken würde. Es sind schon erheblich weniger geworden, weil ich einfach keine zu lagernden Tröpfchen mehr gekauft habe. Wir reden hier von 2 Dutzend Flaschen, das ist also verhandelbar.

    Ich habe mir überlegt, das ich mir Salmiakpastillen kaufe. Mit so einem im Mund macht weintrinken keinen Spaß. ;)

    @Katniss: ich habe mal gelesen, es gibt Rückfälle (komplette Wiederaufnahme der alten Trinkgewohnheiten) und Vorfälle (einmaliger Ausrutscher). Wobei es sicherlich fliessende Grenzen gibt.

  • Hallo liebe Bbarbara (ist das zweite "b" Absicht?),

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    :welcome:

    Ich freue mich, dass Du Dein Leben wieder in die Hand nehmen willst und einen Entschluss gefasst hast. 44.

    Das mit dem Weinkeller ist natürlich schon verlockend, einerseits.... Andererseits stellt sich natürlich die Frage, warum Du diese Flaschen noch austrinken musst? Ist es einfach nur, weil sie Dir zu schade zum verschenken oder verkaufen sind? Oder schlichtweg Abschiedsschmerz?

    Es steht Dir natürlich zu, selbst zu entscheiden, wann Du einen Schluss-Strich ziehst und wieviele Räusche Du vorher noch "mitnehmen" magst. Psychologen würden sagen, Du befindest Dich in der sogenannten Vorbereitungsphase. Und ohne gründliche Vorbereitung keine gelingende Ausführung.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier. Schön, dass Du da bist.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Pinguin,

    danke für das herzliche Willkommen!


    Das mit dem Weinkeller ist natürlich schon verlockend, einerseits.... Andererseits stellt sich natürlich die Frage, warum Du diese Flaschen noch austrinken musst? Ist es einfach nur, weil sie Dir zu schade zum verschenken oder verkaufen sind? Oder schlichtweg Abschiedsschmerz?

    Genau!
    Das ist mein Wein, von meinem teuren Geld gekauft, und ich möchte einfach wissen, wie sich einige Flaschen entwickelt haben.
    Ich verschenke doch meinen Wein nicht einfach!
    Und nicht jede Flasche wird zum Rausch. ;)

    Vorbereitungsphase klingt gut. So fühlt es sich auch an. Ich verabschiede mich von meinem Wein. Er hat mir ja auch viel Spass und anfangs Genuss verschafft. Tempi passati...

  • Heute ist Tag 6. ;)

    Ich habe im ganzen letzten Jahr nie mehr als 5 Tage hintereinander geschafft.

    Diesmal fühlt es sich anders an. Bis jetzt ist es einfach.

    Heute hatte ich im Büro einen kleinen Glücksmoment.
    Ich konnte mich gestern morgen bei der Betriebsversammlung problemlos neben meinen Kollegen setzen ohne Angst eine Fahne zu haben.
    Ich konnte mich vorgestern morgen noch vor dem Frühstück im Büro neben einen Kollegen setzen, der mir was an seinem Bildschirm zeigen wollte ohne Angst eine Fahne zu haben.
    Heute vormittag konnte ich eine spezielle Frage sofort beantworten ohne erstmal in meinem vernebelten Gehirn zu graben. Da war kein Nebel im Kopf.
    Morgens bin ich gleich klar im Kopf und ich mag mein Gesicht gern im Spiegel anschauen. Müdigkeit sehe ich, aber keinen Alk.
    Meine rechte Hüfte tat nach 3 Tagen nicht mehr weh. Ich kann mir ohne Schmerzen die Hose anziehen.

    Und in diesem kleinen Glücksmoment ist mir das alles bewusst geworden.
    Ein Baustein für das Abstinenzgedächtnis. :)

  • Liebe Barbara,

    es ist super. Ich habe das sehr gern gelesen. Weiterhin viel Erfolg und alles Gute von mir 44.

    Ich freu mich für dich.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Barbara,

    Herzlichen Glückwunsch zu den 6 tagen. Das ist doch ein toller Anfang? Vor allem hast du bereits gemerkt, welche Vorteile das nicht trinken bringt? Mach weiter so!

    Katniss

  • Hey Barbara, das klingt toll!

    Die Situationen im Büro kenn ich nur zu gut, zählten auch zu meinen Erfolgserlebnissen. Und weißt du was? Das tun sie auch immer noch. Genau wie die anderen herrlichen Dinge, die ohne den Suff einfach da sind.

    Da kann man sich jeden Tag auf's Neue erfreuen, immer und immer wieder :)

  • Danke!

    Wochenende. Gefährliche Zeit.
    Ich habe mir gerade ein Rezept fürs Wochenende bei Chefkoch angeschaut. Erst sollte es ein Chicken-Curry werden, aber das Hackfleisch-Fenchel-Nudel-Gericht klingt eigentlich besser. Braucht aber Weisswein in der Sauce...
    Ich musste grinsen, wollte ich mich gerade selbst reinlegen? ;D

    Ich habe so eine Unruhe...

  • Guten Morgen Barbara,


    ...wollte ich mich gerade selbst reinlegen?

    vermutlich. Ist dir aber nicht gelungen. Und das wird auch so bleiben, wenn du es so willst.
    Unruhe verspürte auch ich in der ersten Zeit. Ich habe sie auf der körperlichen Ebene bekämpft, indem ich viel Sport trieb. Andere machen Yoga… und dir fällt sicherlich auch etwas ein.
    Außerdem muss Unruhe ja auch nicht unbedingt etwas Schlechtes sein.

    Alles Gute
    Katro


  • Außerdem muss Unruhe ja auch nicht unbedingt etwas Schlechtes sein.

    Ja, Barbara,
    das finde ich auch.
    Diese Unruhe ist in meinen Augen - ohne esoterisch klingen zu wollen - ein Überschuss an Energie.

    Energie, die wir früher ins Trinken gesteckt haben. Diese ist nun übrig und kann konstruktiv genutzt werden. Für Dein Wohlergehen.

    Experimentiere ein bisschen herum, wo Du diese Energie reinstecken kannst. Das Schwierigste ist immer zuerst einmal die Überwindung. Aber das kennen ja alle Menschen, auch die, welche nie ein Alkoholproblem hatten.

    Ich habe mich in meiner Anfangsphase der Abstinenz immer zum Kraftsport gezwungen und habe mich oft mit vielen Widerständen ins Fitness-Studio an die Geräte geschleppt, mit den Mundwinkeln nach unten.

    Aber DANACH fühlte ich mich wie neugeboren, war nicht mehr unruhig, sondern ausgeglichen.

    Es muss nicht immer Sport sein, aber es lohnt sich, ein bisschen herumzuprobieren, offen zu sein für Neues. Und dies als spannendes Abenteuer zu sehen.

    Viel Erfolg!
    Herzlich grüßt
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hi Barbara,

    diese Unruhe ist wohl völlig "normal", ich kenne das auch. Natürlich würde die nach ein paar Gläsern sofort verschwinden.
    Es geht lediglich darum, die Unruhe wieder in eine innere Ruhe umzuwandeln, nur ohne Alkohol.

    Ich, wie vermutlich viele von uns, hatten uns halt angewöhnt lange Zeit die dieselbe Lösung zu wählen, ohne nach Alternativen zu suchen.

    Und diese Alternative solltest Du jetzt suchen, z,B, Kochen und, und und .manchmal sind es einfach ein paar bewußte Atemübungen.

    Wenn Du solche Aktivitäten gefunden hast, ist es natürlich sinnvoll dies sozusagen präventiv einzusetzen.

    Das macht das Leben wesentlich weniger stressig und öffnet Räume für neue Dummheiten. ;)

    Guten Appetit, ich würde gerne mitessen aber ich darf keine Soße mit Wein essen ;D

    Gruß

    Pit

  • So,
    heute ist Tag 16. Damit hat der Januar als erster Monat seit Jahren mehr alkfreie Tage als alkhaltige. Selbst wenn ich ab morgen wieder trinken würde. Was ich nicht vorhabe. *hehe*

    Neulich hatte ich in den Tiefen meiner Festplatte das "Dinner op Kölsch" gefunden und angeschaut. Und beim Dessert mit Eierlikör hatte ich dann auch Durst.
    Ich hatte noch öfter mal Durst und den Gedanken an ein schönes Glas Wein. Und habe mich dann erfolgreich abgelenkt und tatsächlich öfter mal die Salmiakpastillen gegessen. Mit zwei Stück davon im Mund vergeht einem erstmal der Appetit auf alles leckere.

    Ich war schon zweimal wieder im Fitnessstudio und letzten Montag in einem Hamam. Herrlich wars! Viel heisses Wasser, Sauna, Massage, Ruhe, das gibts jetzt öfter.

    Aber irgendwie fühlt es sich ungewohnt an, dieses Leben. Ich weiss auch nicht, aber es fehlt was.
    Da ist eine Lücke, stimmt.

  • Hallo Barbara,
    das hört sich gut an. Also, dass du unterwegs bist, ins Fitnessstudio gehst, Sauna, Hammam - könnte alles von mir geschrieben sein ;D-
    Das Gefühl der Lücke hatte ich beim letzten Mal (wie sich das anhört !) auch und habe auch nichts gefunden, womit ich das endgültig stopfen konnte.
    Heute habe ich (ich glaube bei kata) gelesen, dass sie immer darauf achtet, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, also genügend trinken, genügend essen, schlafen, wenn man müde ist usw. Ich glaube, da ist viel Wahres dran: es ist nicht eine Lücke - es sind viele Kleinigkeiten, die uns das Gefühl vermitteln:" da fehlt etwas" . Aber der Wein ist da kein wirklich guter Ersatz.

  • 3 Wochen... heute habe ich sooo eine Lust auf ein Glas Wein...
    Ich habe was gekocht, Spinat, Champignons, Sahne, Gorgonzola, dazu Nudeln und Parmesan. Ich hätte schon beim kochen gerne Wein dazu getrunken und zum essen eben auch. Musste mich arg zusammenreissen. Das war der schlimmste Jieper bisher... :-\

  • Hey:)

    aber du hast Nein gesagt, hast wiedersanden!!

    Echt super! :)

    Du kannst stolz auf sich sein!:)

    Du hast wem Stoff ins Gesicht gelaechelt und bist weiter gegangen;) auch wenns schwer war!

    Wieder ein Schritt nach vorne!:)

    Lg Anni

  • Ja, manchmal ist es echt schlimm... Aber es ist doch so schön, danach. Wenn man gewonnen hat. Oder? Das Essen war bestimmt sooooo was von lecker. Also ich könnte mich da reinlegen. :) Da braucht es doch nicht wirklich einen Wein dazu, oder?

    Hey, Barbara. Du schaffst das. 44. Es wird nicht der letzte "Jieper" gewesen sein, aber jeder überwundene macht Dich stärker. Und es ist auch nicht immer so heftig, das Verlangen. Das lässt nach.

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

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