ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... der Versuch, direkt zum Einstieg meine ganze Geschichte niederzuschreiben, würde garantiert schief gehen, zu viele Erinnerungen und gedankliche Verirrungen, die in mir hochkochen würden; auch habe ich nur zehn Finger, die die letzten 7-8 Jahre nicht mal eben so runterrattern könnten, eigentlich die letzten 25 Jahre, so lange wie ich hier auf dieser schönen Erde bin und Alkohol eine Rolle in meinem Leben spielt... Mein Ziel hier ist es, meine Geschichte mit euch zu teilen, wo sich doch bestimmt einige finden, die, wenn auch mit eigenen Details und individuellen Schicksalen, die gleiche Last tragen: Ein Problem mit Alkohol.
Vorab möchte ich erwähnen, dass ich nicht trocken bin und auch noch nicht so weit, dass ich es für die nächste Zeit vorhabe (ich hoffe, dass ich dafür nicht gesperrt werde, jedenfalls will ich meinen derzeitigen Weg keinesfalls verherrlichen). Nur habe ich in meiner mittlerweile (ich kann es auch nicht genau sagen, zu fließend verlief alles) ca. 8-jährigen Alkoholkarriere viel gelernt, seit April 2013 habe ich bis zum heutigen Tag 5 mal Alkohol getrunken, einmal kam es dabei auch wieder zum Kontrollverlust und ich bin nicht stolz darauf.
Wobei ich mir doch auch auf die Schulter klopfen kann, denn noch vor 2 1/2 bis 3 Jahren wäre ein fünfmaliger Alkoholkonsum innerhalb von über 1 1/2 Jahren undenkbar gewesen.
Ich lerne Schritt für Schritt und ich weiß, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe, den ich aber bereit bin zu gehen, ich habe genug Gutes um mich, wofür es sich lohnt, zu kämpfen und besser zu werden.
Therpeuten, Suchtmediziner und Selbsthilfegruppen habe ich bereits hinter mir, was ich daraus gelernt habe sind höchstens Tropfen auf den heißen Stein - nicht völlig nutzlos, aber eben auch keine dauerhafte Hilfe. Die Lösung liegt im Betroffenen selbst, in der Erkenntnis und dem unbedingten Willen, es anders zu machen und durchzuhalten. Ich habe viele süchtige Menschen kennen gelernt, süchtig in sämtlichen Abwandlungen, und alle, die gelernt haben, damit umzugehen bzw. die Sucht zu besiegen, haben es nicht durch herkömmliche Weise (Krankenkassenbehandlung, schulmedizinische Psychothearpie etc.) geschafft, sondern haben ihren eigenen Pfad beschritten, der sie letztendlichen zur Genesung geführt hat. Nicht, dass ich damit alle landläufigen Methoden der Suchthilfe denunzieren will, nur denke ich, dass ein Forum wie dieses mir persönlich auch mehr bringen kann, der Austausch mit Gleichgesinnten, ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen.
Fürs Erste will ich schließen und hoffe auf regen Austausch!