Weinkonsum 2

  • Hallo,

    ich hatte mich ja zum ersten Mal Ende Oktober hier im Forum gemeldet. Es ging um die Frage, ob 2 Gläser Wein jeden Abend schon als Abhängigkeit oder Gewohnheit gelten.
    Ihr hattet mir den Tipp gegeben, es einfach mal ohne Wein auszuprobieren und auf Veränderungen zu achten.
    Habe ich auch brav gemacht.
    Inzwischen habe ich mich auch ein wenig im Forum durchgelesen und kam mir auf einmal ein wenig albern vor. Hier lese ich von solch dramatischen Verläufen und ehemals Abhängigen, die Mengen getrunken, versteckt etc. haben oder auch von Angehörigen, die Furchtbares mit ihren Partner erlebt haben. Jetzt denke ich fast schon, ich stelle mich blöd an oder übertreibe es mit meinen Bedenken.
    Aber ich will trotzdem von meinen Erfahrungen eine Woche ohne Wein berichten: Ich habe keine körperlichen Veränderungen festgestellt. Das hatte ich auch nicht erwartet. Ich habe auch nicht den ganzen Abend an Wein gedacht. Aber dennoch war etwas anders. Wenn ich abends Wein trinke, kommen manche Gedanken nicht so nah mehr an mich heran. Den Stress oder Ärger des Tages verblasst ein wenig oder Gefühle wie das Vermissen von guten Freunden sind nicht so intensiv.
    Und da liegt, glaube ich, die Gefahr.
    Dass das leicht "betäubende" des Weines (und sei es auch nur ein wenig) dazu führen kann, dass ich es nicht mehr missen möchte wenn ein Tag mal schlecht lief.
    Ich vermute mal, dass bei manch einem hier im Forum die Abhängigkeit ja auch mal irgendwann oder irgendwie begonnen hat.
    Ich wäre Euch dankbar, wenn ihr mir Rückmeldung geben könntet, ob ich mit meinen Überlegungen falsch liege, übertreibe oder ähnliches.

    Gruß

  • Hi, Conny,

    schön, wieder von Dir zu lesen :D

    Jetzt denke ich fast schon, ich stelle mich blöd an oder übertreibe es mit meinen Bedenken.

    Warum sollte es Übertreibung sein, wenn man sich Gedanken über sein Verhalten macht?
    Ich finde es gut, wenn sich jemand Gedanken macht - lieber zu viel als zu wenig.

    Und auch, wenn man eine Krankheit/Sucht nicht hat - was ist verkehrt daran, sich darüber zu informieren, Hintergründe zu erfahren. Insbesondere dann, wenn diese Krankheit/Sucht jeden treffen kann (der den entsprechenden Stoff - bei uns den Alkohol - konsumiert).
    Genau das tust Du - Dich informieren.

    Und, so lange Du auf Dich achtest, kannst Du dann hoffentlich auch Alarmzeichen bemerken und die Reissleine ziehen ...

    Na klar, Alkohol kann - in Maßen - beruhigend, entspannend wirken. Aber wenn man irgendwann nur noch mit Alkohol entspannen kann ...


    Und da liegt, glaube ich, die Gefahr.
    Dass das leicht "betäubende" des Weines (und sei es auch nur ein wenig) dazu führen kann, dass ich es nicht mehr missen möchte wenn ein Tag mal schlecht lief.
    Ich vermute mal, dass bei manch einem hier im Forum die Abhängigkeit ja auch mal irgendwann oder irgendwie begonnen hat.

    So sieht es aus.
    Ich finde es - wie schon gesagt - gut, dass Du auf Dich achtest: damit es gar nicht erst soweit kommt wie z.Bsp. bei mir ...

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Conny,

    Sucht hat m. E. nichts damit zu tun, ob ich viel oder wenig von einer Droge konsumiere, sondern ob ich davon abhängig bin, dass mir die Droge zur Verfügung steht, wenn ich nach ihr verlange.

    Ich würde deshalb mein Augenmerk nicht auf die konsumierte Menge richten, sondern mir die Frage stellen, ob mir der Alkohol zunehmend wichtiger wird/wurde. Und wenn ich da eine entsprechende Entwicklung feststelle, würde ich konsequent vermeiden, Alkohol in jenen Situationen zu trinken, in denen er mir so wichtig geworden ist.

    Viele Grüße
    Katro

  • Ab und zu ein Bier oder ein Glas Wein zu trinken, ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung, insofern dies nicht in Konflikt mit einer Abhängigkeit steht. Ich tue das auch hin und wieder, jedoch habe ich es mir beispielsweise strikt angewöhnt, eben genau dann gerade keinen Alkohol zu trinken. wenn ich Stress habe. Früher war das leider so: Stressiger Arbeitstag, womöglich noch im Außendienst - abends dann erst mal ein Bier zum "runterkommen" aufgemacht. Glaub mir, das möchte ich heute so manches mal auch wieder tun, aber in diesem Moment rufe ich mir ganz bewusst ins Gedächtnis, dass ich alkoholische Getränke nicht mehr als Konfliktlöser benutzen will und lass es sein. An anderen Tagen, zumeist am Wochenende hingegen wenn alles entspannt ist, genieße ich sehr gerne ein Glas Wein ohne ein schlechtes Gewissen zu verspüren. Dennoch schließe ich mich meinem Vorschreiber an. Achte auf Dich und bleib wachsam.

    Lieber nüchtern und lustig, als besoffen und dooooof...

  • Es ist besser, sich von Zweifeln beunruhigen zu lassen, als lange im Irrtum zu verweilen.

    Alessandro Manzoni
    (1785 - 1873)
    italienischer Schriftsteller und Dichter

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Ich finde es gut, dass du dir Gedanken über deinen Konsum machst. Allerdings finde ich jetzt eine Woche ohne Alkohol nicht wirklich aussagekräftig.

    Für mich ist Konsum unbedenklich, wenn man sich keine Gedanken macht, wann denn das nächste Ereignis ansteht, wo man was trinken könnte. Sobald man darüber nachdenkt, wann es das nächste gibt, wieviel man da trinken kann oder auch wenn man wegen der Wirkung trinkt ( z.b. um Stress und Ärger zu vergessen) finde ich es bedenklich.

    Was tust du denn sonst so, um Stress und Ärger zu vermindern. Ich schreibe jetzt ganz bewusst nicht zu vergessen, denn nur vergessen bringt ja nichts, nächsten Tag ist er ja wieder da.

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