Zwischen den Polen

  • Alkohol ist schlecht, Abstinenz ist gut.
    Der Alkohol ist mein Feind.
    Ich will nicht mehr saufen!

    Ich habe psychische Probleme.
    Der Alkohol hilft mir.
    Ich will saufen! (Und dabei weiß ich doch, dass der Alkohol nicht mein Freund ist.)

    Wo fange ich an, mein Leben zu verändern?
    Wie fange ich es an?
    Verändere/verarbeite ich zuerst das, was mir psychische Probleme verursacht, damit der Grund für mein Saufen aufgelöst wird?
    Oder verändere ich zunächst mein Trinkverhalten, d.h., werde ich zuerst abstinent, damit ich anschließend meine psychischen Probleme mit klarem Kopf lösen kann?

    Wo will ich eigentlich hin?
    Na klar, ich will zufriedene Abstinenz.
    Aber was ist das eigentlich?
    Alkoholabstinenz bedeutet, dass ich keinen Alkohol (mehr) trinke.
    Aber ich brauche ihn als Problemlöser (siehe oben). Oder trinke ich ihn vielleicht sogar einfach deshalb, weil mein Verstand hin und wieder aussetzt? So kommt es mir zumindest manchmal vor.

    Wie kann ich da zum einen abstinent und zum anderen auch noch zufrieden leben?

    Katro

    Einmal editiert, zuletzt von katro (12. September 2013 um 20:25)

  • Hallo Katro

    Wenn ich ehrlich bin wüsste ich im Moment
    gar nicht ob es sich überhaupt lohnt anzufangen
    mich inhaltlich mit deinem neuen Thema hier
    auseinanderzusetzen.
    Du hast einen Thread "auch morgen" begonnen.
    Der Uwe hat dir glaub ich ziemlich ausführlich
    geschrieben, ist unkommentiert geblieben und jetzt
    irgendwie im Eiltempo mit "Zwischen den Polen"
    ein neues Fass aufgemacht, das dem Leser erstmal
    mehr offenen Fragen und Rätsel präsentiert als das
    er überhaupt irgendwie Stellung beziehen kann.
    Tut mir leid.
    Ich weiss da im Augenblick
    echt nicht woran ich da bin?

    Gute Zeit

    Of Tzu

  • Ohne Dich angreifen zu wollen, lieber katro: Aber das gleiche, was Of Tzu schreibt, habe ich auch gedacht.

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Of Tzu,

    Die von dir gelieferten Steilvorlagen kann ich einfach nicht ungenutzt lassen.


    Wenn ich ehrlich bin wüsste ich im Moment
    gar nicht ob es sich überhaupt lohnt anzufangen
    mich inhaltlich mit deinem neuen Thema hier
    auseinanderzusetzen.

    Vielleicht weißt du es zu einem späteren Zeitpunkt. Dann kannst du ja es ja tun oder lassen.


    Ich weiss da im Augenblick
    echt nicht woran ich da bin?

    Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, denn ich weiß auch nicht, ob du weißt, woran du da bist. Vielleicht findest du es aber irgendwann heraus.
    Ich wünsche es dir.

    Hallo Pinguin,


    Ohne Dich angreifen zu wollen, lieber katro: Aber das gleiche, was Of Tzu schreibt, habe ich auch gedacht.

    okay, ich habe das zur Kenntnis genommen.

    Viele Grüße

    Katro

  • Als erstes Mal finde ich es gut und wichtig, dass Du hier postest und ich möchte es nicht missen. Deine Beiträge erzeugen Reibung. Diese Widerstände können helfen, zu wachsen!

    Trotzdem fühle ich mich von Dir nicht Ernst genommen. Mir kommt es so vor, als spräche aus Dir die "alte Schule". Also: "Alkoholismus ist Willensschwäche". So kommen Deine Statements bei mir an. Heute geht man davon aus, dass es eine Krankheit ist. Darauf ruhe ich mich aber nicht aus.

    "Alkoholabhängigkeit ist die einzige Krankheit, wo der Patient maßgeblich bestimmt, ob es zur Heilung bzw. Genesung kommt." So etwas habe ich neulich gelesen.

    Allerdings liegt hier die Betonung wiederum auf Krankheit. Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu begreifen, dass ich krank bin. Alkoholkrank. Ich weiß, dass es für Dich unverständlich ist, wie Menschen, die gesunden wollen, Rückfälle "bauen", wie sie "kämpfen".... Nur muss ich Dir sagen, dass es für Dich vielleicht darum unverständlich zu sein scheint, weil Du selbst diesen "Point of no return" nie erreicht hast. Zum Glück!!!

    Du hast in Deinem hier eröffneten Thread Fragen gestellt, die ich mir selbst ständig stelle oder gestellt habe. Ich unterstelle mal Of Tzu (sorry, Of Tzu, falls ich irre), dass er meinte, wenn er jetzt auf Deinen Thread eingehen würde, dann käme dabei ein ganzes Buch rum. Eigentlich beschreibst Du das Dilemma recht gut. Aber wem hilft es? Das sind Fragen, die mir selbst Kopfzerbrechen bereiten. Die Lösung scheint so klar: "Einfach nicht mehr trinken." Aber so einfach ist es nun mal nicht.

    Und die Tatsache, dass Alkohol mittlerweile die einzige nicht nur legitimierte, sondern auch eingeforderte, Droge der Moderne ist, macht die Sache tonnenschwer. Es wird unterschätzt. Natürlich wird nicht jeder, der Alkohol konsumiert, alkoholabhängig. Aber ich bin davon überzeugt, dass die Zahlen, die uns die Bundeszentrale präsentiert völlig an den Haaren herbeigezogen sind. Es gibt massenweise Alkoholiker. Massenweise! Wieviel Prozent outen sich wirklich oder suchen Hilfe? Wir sehen nur die Spitze des Eisberges....

    Wenn ich heroinabhängig bin, wird mir ein Rückfall erschwert, weil es in einem komplett anderem Niveau angesiedelt ist. Doch was ist das für einen Alkohliker für eine Herausforderung, für ein STRESS - gerade am Anfang der Genesung, nämlich in einer Welt zu leben, wo einem an jeder Bushaltestelle lachende saufende Menschen auf Plakaten präsentiert werden, wo man Gutscheine für Bier im Briefkasten findet, wo in jedem guten Film gekippt wird, wo auf wirklich JEDER Veranstaltung, sogar auf Schul- und Kindergartenfesten (!) Alkohol ausgeschenkt wird, wo das Essen nur mit einem guten Wein ein wirklich würdiger Schmaus ist, wo Silvester ohne Alkohol undenkbar ist, Geburtstag, Hochzeit, Taufe, Einweihung, Jubiläum? Die Korken knallen und sie treffen mich direkt ins Auge. Und da lasse ich mir gerne vorwerfen, ich hätte ein Schwarz-Weiß-Denken. Okay, dann ist das halt so.

    Udo Jürgens spukt mir gerade im Kopf herum:
    "Der Teufel hat den Schnaps gemacht,
    um uns zu verderben.
    Ich hör' schon wie der Teufel lacht,
    wenn wir am Schnaps einmal sterben."

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Zitat

    wo der Patient maßgeblich bestimmt, ob es zur Heilung bzw. Genesung kommt


    Auch da bin ich der Ansicht, eine Heilung ist nicht möglich, die Krankheit begleitet mich mein Leben lang.
    Sie kann nur zum Stillstand gebracht werden, ein Alki kann keinen "normalen" Umgang mit dem Alk pflegen.
    Aber ich muss sagen/schreiben, für mich gibt's schlimmeres (inzwischen).
    LG Gerd

  • Liebe Pinguin und Gerd,

    zunächst einmal, Pinguin, ich nehme dich Ernst und ich wertschätze dich auch.

    Alkoholismus als Krankheit wird allgemein anerkannt.
    Das hat in meinen Augen Vorteile, aber auch Nachteile.
    Darüber hinaus gibt es trotz der allgemeinen Anerkennung des Alkoholismus als Krankheit immer wieder empirische Studien, die zu Erkenntnissen führen, die mit dem Krankheitsmodell in erheblichem Widerspruch stehen.

    Für mich ist es zunächst einmal unerheblich, ob es sich beim Alkoholismus um eine Krankheit handelt oder nicht. Eins ist klar: Es handelt sich um eine Sucht, die nach der Nikotinsucht die meisten Fälle vorzeitigen Ablebens der Süchtigen nach sich zieht. Und deshalb muss der Süchtige Wege suchen und finden, die ihn aus dem Teufelskreis des suchtgesteuerten Verhaltens herausführen.

    Das Krankheitsmodell basiert auf Angst. Dem Süchtigen wird vermittelt, dass er unheilbar krank ist, mit Alkohol nicht umgehen kann, dies aufgrund seiner Krankheit auch niemals lernen wird und deshalb nur einen erfolgversprechenden Weg gehen kann, um nicht vorzeitig und oftmals ziemlich elendig zu sterben: Keinen Tropfen mehr trinken.
    Und jetzt kommt das von mir beschriebene Dilemma zum Tragen.
    Der Süchtige will nicht mehr trinken, weil er seine Krankheit sonst nicht zum Stoppen bringen kann. Gleichzeitig will er aber trinken, weil er den Alkohol zu brauchen meint.

    Wenn er trinkt, handelt er in seinen eigenen Augen falsch. Und dann schämt er sich, weil er sich schwach fühlt.
    Warum schwach?
    Er hält sich für unheilbar krank, hat laut Auskunft seiner Ärzte und Therapeuten nur ein Mittel, um gesund zu werden bzw. -das Krankheitsmodell schließt eine Gesundung ja aus- seine chronische Krankheit aufzuhalten. Und dann nutzt er dieses einzige Mittel nicht, sondern tut das, was die Krankheit in seinen Augen nur noch verschlimmert.
    Warum schaffen das andere? Warum ich nicht?
    Ich bin (willens)schwach.

    Keine gute Ausgangsbasis für den nächsten Versuch. Oder?

    Wenn ich mich nicht an den Begriff der Krankheit klammere, bin ich freier im Umgang mit der Sucht. Mir stehen jetzt mehrere Wege offen und ich kann schauen, welcher Weg für mich der Beste ist.
    Ich kann mich dafür entscheiden, keinen Tropfen mehr zu trinken.
    Ich kann mich dafür entscheiden, nach einem festen Plan, also kontrolliert zu trinken.
    Ich kann mich dafür entscheiden, zu lernen, wie ich wieder „normal“ trinken kann.

    Im Fokus meines Blicks steht nicht in erster Linie die Angst, sondern die Freude darauf, endlich frei von suchtgesteuertem Verhalten zu sein.

    Wenn es nicht beim ersten Versuch klappt, habe ich irgendwo einen Fehler gemacht. Dieser Fehler heißt NICHT Willensschwäche, sondern falsche Vorbereitung oder weiß der Geier was. Auf jeden Fall habe ich NUR einen Fehler gemacht und muss nicht meine ganze Person in Frage stellen.

    Pinguin, du kennst das Buch „Der Geist aus der Flasche“ von Andreas Winter. Der vergleicht das in den SHGs zum Ausdruck kommenden Krankheitsverständnis der Mitglieder mit folgendem Verhalten unfallträchtiger Autofahrer: Diese Autounfallverursacher treffen sich regelmäßig in einer SHG, um über die Gefährlichkeit des Straßenverkehrs zu sprechen und sich gegenseitig darin zu bestärken, nie mehr wieder einen Meter zu fahren.

    Sie fühlen sich von einer Krankheit betroffen, die sie daran hindert unfallfrei zu fahren.
    Sollte das mit der Krankheit allerdings nicht stimmen, könnten sie lernen, wie man das tut.

    Katro

    Einmal editiert, zuletzt von katro (14. September 2013 um 13:03)

  • Danke, Katro. Ich werde darüber nachdenken...

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo
    Alkoholismus wurde als Krankheit anerkannt, weil die Folgen eines exzessiven Gebrauchs des Suchtmittels, spezifische körperliche Krankheiten verursachen können. Die Definition stammt immer noch aus einer Zeit, wo die Medizin Körper und Geist strickt trennte. Daher wird auch erst bei körperlichen Anzeichen die Diagnose gestellt.
    Ich persönlich halte nicht viel von dieser Darstellung.
    Aus vielen Gesprächen komme ich zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der Süchtigen ihren Status „Krank“, als legitime Voraussetzung dafür hernehmen, so weiter zu machen, wie bisher: „Ich kann ja nichts dafür – ich bin ja chronisch krank!“
    Ein geringerer Anteil, sieht diese Diagnose als Grund dafür, auch genesen zu dürfen: „Gut ich bin krank – ich bemühe mich gesund zu werden!“ Die zweite Variante birgt die Gefahr eigenverantwortlich handeln zu müssen und ist dadurch schon wesentlich anstrengender. Es ist für mich keine „Willensfrage“, sondern eher die Frage – wie ich angemessen mit mir umgehe.
    Ich selbst sehe meine Sucht als Symptom einer inneren Zerrissenheit, einer nicht wahrhabenwollenden Konflikt zwischen meinen Vorstellungen und den tatsächlichen Gegebenheiten. (Ich hör den Aufschrei: „Aber es gibt doch bio-chemische Prozesse im Gehirn – die sind bewiesen!“
    Da werden Ursache und Wirkung verwechselt – aus pharmazeutischen Gewinnstreben heraus!)
    Nicht die Diagnose hat einen Einfluss darauf, wie ich mein Leben zufrieden gestalte. Es ist die Einstellung zu mir und meinem Leben, die ein zufriedenes Dasein garantieren.
    Die vermeintliche „schnelle Lösung“ Alkohol, zur Reduzierung unangenehmer Situationen meiner „Innenwelt“, hat sich für mich dabei nicht bewährt.
    Gruß - Uwe

  • Ich kann mich dafür entscheiden, zu lernen, wie ich wieder „normal“ trinken kann.

    DAS halte ich nicht nur für falsch sondern auch für gefährlich. Keiner der süchtig trinkt, kann das meiner Meinung nach.
    Wenn DU das für dich angeblich - und ich sage ganz bewusst angeblich - so gelöst hast, dann ist es für dich ja okay und toll. Ich frage mich dann nur, warum du dies hier so propagandieren musst.

  • Hallo Mokka,

    langsam nervt dieses ewige Zitieren von sogenannten Wahrheiten wie z.B. der "Wahrheit", dass niemand, der süchtig war, wieder normal trinken kann.
    Empirische Studien zeigen z.T. andere Ergebnisse.

    Darüber hinaus propagiere ich nicht, dass jeder Süchtige lernen soll, wieder normal zu trinken. Ich propagiere, dass er sein Augenmerk nicht in erster Linie auf den Alkohol, sondern auf die Sucht legen soll. Es geht nämlich m.E. nicht in erster Linie darum, nicht mehr zu trinken, sondern darum, sein süchtiges Verhalten so zu verändern, dass man nicht mehr trinken muss.

    Wenn man sich dann zusätzlich -oder weil man es leichter findet, so seine Sucht zu bekämpfen- dafür entscheidet, keinen Alkohol mehr zu trinken, ist das eine aus freiem Willen geborene Entscheidung, die man gut und richtig findet und nicht eine solche, die aus einer manchmal schon kopflosen Angst resultiert und oftmals weder im Kopf noch im Herzen richtig ankommt.

    Viele Grüße

    Katro

  • Lieber Katro,

    auch wenn es dich nervt, auch wenn empirische Studien deiner Meinung nach was anderes sagen: keiner, der Alkohol missbraucht hat oder süchtig trinkt, kann damit je wieder normal umgehen - man kann moderates Trinken erlernen, aber das ist etwas ganz anderes (meiner Kenntnis nach).
    Süchtiges Verhalten verändern klingt gut, wie genau macht man das oder machst du das ?


  • Süchtiges Verhalten verändern klingt gut, wie genau macht man das oder machst du das ?

    Das beschreibt Uwe in diesem Thread ein paar Beiträge zuvor.

    Katro

  • Warum umständlich,
    wer meint, kontrolliert trinken zu können, soll es einfach machen.
    Wer durch Abstinenz trocken werden will, dem stehen in etlichen Foren
    viele Informationen samt Hilfestellung zur Verfügung.
    Eine Anleitung zum KT dürfte schon schwieriger zu finden und durchführbar zu sein.
    Gerd

  • Das beschreibt Uwe in diesem Thread ein paar Beiträge zuvor.

    Katro

    Uwes Beitrag habe ich aber da ganz anders verstanden.

    Gerd es war nicht "KT" was mich genervt hat, sondern "normales Trinken".

  • Hallo Katro
    Es stimmt, mein Beitrag beantwortet wie ich damit umgehe.
    Er beantwortet aber nicht die Frage von Mokka an Dich.
    Mein Beitrag ist auch kein Plädoyer für den Umstand, dass es mir möglich wäre wieder „normal“ Alkohol trinken zu können oder „kontrolliertes Trinken“ eine Alternative für mich darstellt. Ich habe den Punkt, wo ein solches Programm präventiv noch wirksam sein kann, vor langer Zeit übergangen.
    Heute weiß ich für mich, dass jeder Versuch dahingehend eine mangelhafte Auseinandersetzung mit mir und meinen Aufgaben zur Ursache hat. Was mir in solchen Situationen fehlt ist nicht der Alkohol, sondern irgendeine andere unbeachtete Bedürftigkeit. Das kann bei mir Dankbarkeit, Aufmerksamkeit etc. sein. Da gilt es dann, für mich hinzuschauen und mir dies auf anderem Wege zu holen oder einfach auszuhalten – weil es halt so ist, wie es ist.
    Gruß - Uwe

  • Hallo Uwe,

    du beantwortest m.E. durchaus die von Mokka an mich gestellte Frage,

    Es geht um die Veränderung süchtigen Verhaltens.
    Wenn in Kopf und Herz angekommen ist, dass ich empfundene Mangelsituationen nicht mit Hilfe eines Rausches dauerhaft lösen kann bzw. mit Alkohol überhaupt nicht lösen kann, besteht kein Grund und vor allem kein SINN mehr für übermäßiges Trinken.

    Und ob jemand nach dieser Erkenntnis und der daraus folgenden Entscheidung, den Alkohol nicht mehr zu missbrauchen, nun mäßig oder überhaupt nicht mehr trinken will, ist dann eine Frage, die mit Sucht überhaupt nichts mehr zu tun hat.

    V.G.
    Katro

  • Hallo mokka, uwe, katro :)

    Solche Diskussionen sind doch immer wieder mal interessant. 8)

    Aber es wird immer außer Acht gelassen, dass ich nicht einfach irgendetwas weglassen kann, ohne es zu ersetzen.
    Wenn dieser "Ersatz" eine andere Sucht zur Folge hat, dann ist irgendwas schief gelaufen. Das nennt man dann ja wohl die klassische "Suchtverlagerung".

    Bedeutend ist doch, dass der Mensch ein Ur-Bedürfnis nach Rausch, nach Ekstase, nach ozeanischen Gefühlen, nach Flow, nach Spiritualität oder wie auch immer hat! Das lässt sich nicht leugnen, nicht wegsperren, nicht killen. Und er hat ein Recht auf diese Zustände! An diesem Thema bin ich gerade ganz nah dran. Ich möchte weder legale noch illegale Drogen konsumieren, um DIES gelegentlich zu erfahren. Auch habe ich keine Lust mehr, meine Freiheit aufzugeben...

    Um zum kontrollierten oder normalen Trinken zurückzukommen:

    Ich bin immer skeptisch, wenn Wissenschaftler oder wie auch immer ewige Wahrheiten aufstellen. Aber diese Dogmen entstehen doch in erster Linie aus den Erfahrungsberichten und Versuchen der Süchtigen selbst! Das darf man doch bitteschön nicht außer Acht lassen.... Das, woran wir glauben, wird meistens Realität. So habe ich doch auch Bücher gelesen über das normale Trinken, über das kontrollierte Trinken - und ich habe daran GEGLAUBT. Nein, nicht nur das: ich war überzeugt davon... Es ist aber gescheitert, immer wieder und wieder.... Und zwar..... schleichend! Wenn man dieses Experiment jahrelang probiert, hat man irgendwann keinen Bock mehr auf diese "Anstrengung". Immer noch bin ich der Meinung, was ich schon vor längerer Zeit hier im Forum schrieb:

    Wenn ein Mensch "nur" Alkoholmissbrauch betreibt und (noch) nicht in der Abhängigkeit siecht, dann scheint dieses kontrollierte/normale Trinken machbar. Ab einem bestimmten Punkt ist es schier unmöglich.

    Viele Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Zitat

    nicht "KT" was mich genervt hat, sondern "normales Trinken".


    Da sollte man definieren, was normales Trinken ist.
    Im nichtschädlichen Bereich von Frauen 20 gr, Männer 30 gr reiner Alkohol aber nicht täglich. (auch nicht nachts :P)
    Aber für diese Diskussion bin ich wahrscheinlich zu doof, ich bleibe bei meiner Methode, die immerhin zu über 6 Jahren Freisein geführt hat, lasse andere weiter experimentieren und klinke mich jetzt aus.
    LG Gerd
    P.S. Ich denke jeder Alki hat in seinem Leben bereits mehrfach probiert normal oder kontrolliert zu trinken, das Ergebnis kennt er am besten.

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