Auf der Suche...

  • Hallo zusammen,
    ich hab mich hier mal umgesehen & angemeldet, weil ich nach einer 'Alternative' nach Beendigung meiner Therapie schaue. :)

    Ich hab im Februar 2013 ziemlich abrupt entschieden, dass ich mit dem Trinken aufhören will. Es war, aus jetziger Sicht, höchste Eisenbahn! Bin dann auch sofort zur Beratung und in Therapie (ambulant) gegangen und .... mir geht's jetzt echt - wieder - gut.

    Werd also mal schauen.

    Schönes Wochenende ersteinmal!

  • Hallo Vivi,

    erstmal herzlich willkommen hier bei uns.

    Irgendwie werde ich aber aus deinem allerersten Beitrag nicht so ganz schlau. Das Wesen der Sucht, ist ja nunmal, dass man sich eigentlich erstmal alles versucht um weiter zutrinken.

    Wenn ich da nur daran denke, wie lange ich mich gewunden habe, bis ich mir endlich eingestehen konnte, das ich ein Problem habe und Hilfe brauche, da sind schon einige Jährchen ins Land gegangen...

    Bei dir hört sich das so an, als wenn: "ach Mensch, meine Haarfarbe gefällt mir nicht mehr, ich geh heute zum Frisör." (als Vergleich)

    Darf ich fragen, wie dein Trinkverhalten damals war? Was war der ausschlaggebende Punkt, um was ändern zu wollen?

    Um auch nach der Therapie am Ball zu bleiben, bist du hier aber genau richtig.

    Zottelchen


  • Das Wesen der Sucht, ist ja nunmal, dass man sich eigentlich erstmal alles versucht um weiter zutrinken.

    Hallo Zottelchen,

    sicher braucht es seine Zeit, aber Entschluss ist Entschluss. Ich habe auch gesagt: "Nun ist Schluss." Ich trinke nicht mehr und ich werde auch nicht wieder trinken. Ich kann mit Alkohol nicht umgehen. Der machte mit mir was "er" wollte. Nun regiere ich mein Leben.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo vivi wikende091

    Ein herzliches ´Grüß Dich und willkommen hier im Forum´ auch von mir :)

    Danke für deine Zeilen und die Grüße

    Schön dass du hier her gefunden hast
    und ich freue mich auf weitere Zeilen
    und einen gegenseitig bereichernden Austausch.

    Schöne Grüße in ein mindestens ebenso schönes Wochenende,
    Land-in-Sicht

  • Hallo liebe vivi,

    wie gehts dir heute :)?

    In einem anderen Thread hast du etwas von ´SPI´ geschrieben,
    magst du vielleicht kurz was schreiben dazu was das ist?
    Ich selbst kann mir da nämlich grad garnichts drunter vorstellen,
    bin aber immer neugierig auch auf Neues...

    Na, was heist neugierig...
    Neugierig bin ich eigentlich nicht,
    ich will halt nur immer alles wissen... :D

    Gute Grüße in ein zauberhaftes Wochenende,
    und bis bald,

    Land-in-Sicht

  • Guten Abend zusammen,

    und danke für die herzlichen Worte & das Willkommen zu meinem Einstieg hier :).

    Der Vergleich mit dem Wechsel der Haarfarbe hat mir gefallen, wenn es so einfach gewesen wäre!!!!

    Nein, es hat ziemlich lange gedauert, bis ich diesen Entschluß gefaßt habe und der Grund war, dass ich psychisch völlig fertig war und eigentlich auf Burn-out getippt wurde....also zumindest vom Arzt und mir war diese "Begründung" sehr recht, auch wenn ich vlt. eine andere Vermutung hatte. ;)
    Daraufhin hab ich eine Überweisung zum Psychotherapeuten bekommen und das war mein i-Punkt. Die Frau war oberklasse (nebenbei noch Psychaterin)!!! Eine Stunde haben wir geredet und es ist mir bestimmt nicht leicht gefallen, mit Heulen und allem was sonst noch so geht. Und dann ihr Statement: Sie brauchen keine Verhaltensthearapie, sie haben ein anderes Problem, bekommen sie das erstmal in den Griff und dann kann ich aktiv werden. Das war wie eine Eisdusche...hat aber gewirkt! 1 Woche Zeit zum überlegen gehabt und das war's. Ich wollte nicht in eine Klinik o.ä. und dann hab ich im Internet SPI gefunden (http://www.stiftung-spi.de).
    Hab ziemlich schnell und kurzfristig einen Beratungstermin bekommen, war gleich in der nächsten Vorbereitungsgruppe für eine ambulante Therapie eingetaktet und habe auch von meinem Rententräger die Genehmigung dafür bekommen.

    Im Dezember ist die Therapie - unter voller Ausnutzung (1,5 Jahre) - zu Ende. Mir hat es dort sehr gut gefallen, viel gebracht und auch einiges aus einem anderen Blickwinkel sehen lassen. Mir geht es gut....manchmal denke ich zu schnell, zu gut....aber ich bin seit Feb. 2013 trocken! Es gibt 1x in der Woche Gruppengespräche (max. 10 Pers.), 1x wöchtl (oder 14tg.) Einzelgespräche, Gespräche mit Angehörigen (ich glaub 6x insgesamt) und auch die Möglichkeit für Angehörige (1x im Monat). Dazu kommt dann noch 1-2 sep. Seminare "Rückfallprophylaxe" und Nachbetreuung. In den Gruppengesprächen läuft eine offene lockere Atmosphäre in der man über alles sprechen oder diskutieren kann. Auch Hilfe & Unterstützung im Umgang mit besonderen Situationen oder in Vorbereitung darauf.
    Ich hätte nie!!! gedacht, dass ich mich zu so etwas hinreißen lasse. :D

    Ist jetzt ein bißchen lang geworden, aber ich hoffe es ist hilfreich oder informativ.

    Schönes Restwochenende....leider muss ich arbeiten :(

  • Hallo, Vivi, auch von mir ein Herzliches Willkommen im Club - äh, Forum :) :welcome:

    Im Dezember ist die Therapie - unter voller Ausnutzung (1,5 Jahre) - zu Ende. Mir hat es dort sehr gut gefallen, viel gebracht und auch einiges aus einem anderen Blickwinkel sehen lassen. Mir geht es gut....manchmal denke ich zu schnell, zu gut....aber ich bin seit Feb. 2013 trocken!

    Das habe ich in meiner SHG auch mal angesprochen, dass es mir fast ein wenig Angst macht, wie leicht und einfach das geht. Damals war ich knapp 1,5 Jahre trocken.
    Und ca. 3 Monate später hat der Suchtteufel zugeschlagen - in einer vollkommen harmlosen Situation. Ich war mit meinen Kindern zum Kindergeburtstag in einem Indoor-Spielplatz und stand draussen, um eine zu rauchen. Wetter schön, alles schön, kein Stress, kein nix. Und plötzlich - aus heiterem Himmel - kam das Grosse Zittern über mich (im wahrsten Sinne des Wortes) und der Suchtteufel schrie: "Ich brauch was - aber kein Bier! Was Richtiges!"
    Und es wäre mir an der Örtlichkeit absolut nicht schwer gefallen, mir ein Rohr zu besorgen (großes Einkaufszentrum) :-\
    Ich habe mich auch schon fast in Bewegung gesetzt, aber irgendwie kam doch noch die Vernunft durch: Ich habe mein Handy rausgeholt und die Telefonliste meiner Gruppenfreunde (wie die mir hätten helfen sollen ist mir heute noch ein Rätsel) - aber bevor ich anrufen konnte, war der "Anfall" genau so schnell verschwunden, wie er gekommen war - puuh.
    Ich bin dann erst mal wieder rein und habe einen halben Liter WASSER auf ex ...
    Zum Glück war das mein einziges derartiges Erlebnis (darf es ruhig auch bleiben). Aber seither weiss ich, dass es jederzeit passieren kann und man wachsam bleiben muss.

    Ansonsten: freu Dich, dass es Dir so leicht fällt! Und hoffe und tue alles dafür, dass es so bleibt

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo liebe vivi,
    ...danke für Deine offenen Zeilen!

    Den Link zu den Suchtberatungen des SPI habe ich gleich mit in unsere Linksammlung<klickmich< die hier entsteht eingetragen.



    Schönes Restwochenende....leider muss ich arbeiten


    ...und ich Depp schreib auch noch ´zauberhaftes Wochenende´...

    ...aber na ja, wer weiß schon?!? :D

    Schöne Grüße und GUTE Kraft immer an Dich :)!
    bis bald,
    Land-in-Sicht

  • .... ca. 3 Monate später hat der Suchtteufel zugeschlagen - in einer vollkommen harmlosen Situation. Ich war mit meinen Kindern zum Kindergeburtstag in einem Indoor-Spielplatz und stand draussen, um eine zu rauchen. Wetter schön, alles schön, kein Stress, kein nix. Und plötzlich - aus heiterem Himmel - ....... dass es jederzeit passieren kann und man wachsam bleiben muss.Gruß Greenfox

    Ja, Greenfox,

    das sind so 'Horrorgedanken' die mir auch durch den Kopf gehen. Und auch in meiner Therapie gibt es Beispiele dafür. Schade nur, dass man und niemand scheinbar davor gefeit ist und es auch keine ultimativen Vorzeichen gibt. Habe jetzt in der Rückfallprophylaxe sogar gehört, dass der Auslöser sogar 2-3 Tage vorm "Tattag" liegen kann.
    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch das Thema Selbstüberschätzung. Aber das gehört wohl nicht mehr in diese Rubrik. ;)

    Schöne Restwoche...

  • Ich denke mal - und bin fest davon überzeugt - dass man zwar nicht gegen solche Überfälle gefeit ist, man sich aber dagegen wappnen kann: ganz einfach, indem man am Thema bleibt.
    Also nicht nur einfach Entgiftung und dann alleine vor sich hinwursteln ("Ich will von dem Thema nix mehr hören, das ist vorbei!"). Sondern anschließend sich entweder eine SHG suchen und diese regelmäßig besuchen, oder hier in einem Forum tummeln, oder ... was weiss ich.
    Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dadurch, dass ich zuerst regelmäßig meine Gruppen (damals waren es noch mehrere) besucht habe und mir somit mindestens 2-3 Mal die Woche mein Problem mit dem Alkohol bewusst gemacht habe, habe ich das Ganze auch in meinem Unterbewusstsein, im Hinterkopf verankert. Und nur deshalb konnte sich auch der Gedanke "Mach Dir doch nicht alles kaputt, was Du Dir bisher wieder aufgebaut hast!" durchsetzen. Dass sich dieser Gedanke auch bei Anderen zumindest mal meldet - könnte ich mir durchaus vorstellen. Nur dass er dann "weggespült" wird.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!