Neuanfang

  • Hallo zusammen!
    Ich bin 55 Jahre und ich trinke zuviel. Es ist mir bewußt und ich hab immer gedacht, ich hab das im Griff. Ich will, daß Schluß ist mit dem Trinken. Ich hab schon mehrmals einen Ausstieg gemacht und auch schon wochen- und monatelang durchgehalten. Ich war auch deswegen schon zur Psychotherapie. Irgendwann hab ich dann gemerkt, daß die Therapeutin fast immer eine "Fahne" und unsicheren Gang hatte. Da hab ichs dann gelassen. Wie soll mir jemand bei meinem Alk-Problem helfen, wenn er selbst eins hat? Ich suche hier Rat..... Wie habt ihr es geschafft, dauerhaft abstinent zu bleiben? Wie krieg ich es hin? Helft mir!
    Viele Grüße
    B.

  • Hallo Bianka,

    mittlerweile glaube ich, dass man schlicht und einfach reif für den Ausstieg sein, das Trinken als Sucht begreifen und in der Lage sein muss, sich ein zufriedenstellendes Leben ohne Alkohol vorzustellen. Wobei ein zufriedenstellendes Leben m.E. nicht bedeutet, dass es irgendwie erträglich ist, ohne Alkohol zu leben, sondern dass einem bewusst ist und dass man auch spürt, welche konkreten Vorteile das suchtfreie Leben bietet.

    Hast du da für dich Vorstellungen?

    Zunächst einmal jedoch: Herzlich willkommen im Forum.

    Katro

  • Hallo Katro!
    Ich möchte, daß diese Zwanghafte aufhört:
    Ist noch genug zu Trinken im Haus, muß ich nach der Arbeit noch schnell was besorgen?
    Dies zum Feierabend-Belohnungs-Trinken
    Den Ärger, den Frust "runterspülen"
    Morgens schlecht gelaunt aufstehen
    Von einer Depri in die nächste rutschen
    der ganze Sch.... soll aufhören.
    Ich will nicht mehr, aber schaffe ich es dauerhaft?
    Ich kann nicht mit Mittelmaß leben. Schwarz oder weiß, viel trinken oder nichts.
    Verstehst Du, was ich meine?
    Viele Grüße
    B.

  • Guten Morgen Bianka,

    das waren jetzt eine Menge durchaus gewichtiger Gründe, die darüber Auskunft geben, was du nicht mehr willst. Doch welche Vorteile versprichst du dir davon, wenn du nicht mehr trinkst?

    Ich frage das deshalb, weil man i.d.R. weitaus mehr Energien für als gegen etwas aufzuwenden bereit ist.

    Einen Vorteil kann ich dir schon jetzt versprechen. Der hält zwar nicht ewig an, ist aber klasse: Das ist die Euphorie, die m.W. jeden packt, sobald er merkt, dass er den Teufelskreis durchbrochen hat und zu neuen Ufern aufgebrochen ist.

    Und noch etwas: Sucht hört nicht einfach auf. Aber du hast es in der Hand, sie zu beenden.

    Viele Grüße
    Katro

  • Hallo Katro!
    Als Vorteil erhoffe ich mir, daß ich wieder mehr Energie habe, ausgeschlafen, wacher bin. Nicht mehr Angst vor meinem Spiegelbild habe, nicht mehr Angst haben muß, daß mir meine Mitmenschen mein Alkoholproblem ansehen. Das ich vielleicht abnehme und mich einfach wohler und besser fühle. Aber da ist halt auch die Angst wieder zu versagen und dem Verlangen nachzugeben. Ich hoffe, daß ich hier den einen oder anderen Rat oder Tipp bekomme, wie andere mit so einer Situation umgehen und sie bewältigen....
    Viele Grüße
    B.

  • Hallo, Bianka!
    Herzlich Willkommen hier im Forum und Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Entschluß, "Nägel mit Köpfen" zu machen :heartBalloon:

    Ich suche hier Rat..... Wie habt ihr es geschafft, dauerhaft abstinent zu bleiben?

    Nun, ICH habe mir Hilfe in Form von einem Therapeuten sowie einer Selbsthilfegruppe gesucht. Und ich hatte Glück: mein Therapeut war kein noch aktiver selbst Betroffener ??? Oh man, das ist wirklich kontraproduktiv (der berühmte Griff ins Klo :-\) ...
    Ich weiss ja nicht, wo Du wohnst (ländliche Gegend, Großstadt), aber vielleicht solltest Du Dir einen anderen Therapeuten suchen.
    Und ansonsten schwöre ich auf Grund meiner Erfahrungen auf Selbsthilfegruppen (https://alkoholforum.de//index.php?topic=229.0). Hast Du Dich schon mal bei Dir in der Umgebung nach Gruppen umgeschaut? Und vielleicht mal bei der einen oder anderen vorbeigeschaut? Wenn Du eine SHG erwischst, die Dir partout nicht zusagt, dann schau Dir andere an.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Aber da ist halt auch die Angst wieder zu versagen und dem Verlangen nachzugeben. Ich hoffe, daß ich hier den einen oder anderen Rat oder Tipp bekomme, wie andere mit so einer Situation umgehen und sie bewältigen....

    Am Anfang hilft sicherlich Ablenkung. Viele -so auch ich- betreiben Ausdauersport. Während des Sporttreibens kann man nicht trinken. Außerdem produziert der Körper jede Menge Endorphine, die dem Suchtteufel sein destruktives Wirken erschweren.
    Langfristig schützt mich das tagtägliche Erfahren und aktiv bewusste Wahrnehmen der Vorteile des Nichtmehrtrinkens.

    Ich hatte nie das Bild von mir, ein Versager zu sein. Vielmehr ging ich davon aus, dass mir der Alkohol etwas gab und dass es mir deshalb so schwer fiel, trotz des Wissens über seine Schädlichkeit, trotz des morgendlichen Katers usw. weiterhin zu trinken.
    Erst nachdem ich eine Menge über Sucht gelernt hatte, konnte ich meinen Ausstieg effektiver angehen.

    Alles Gute
    Katro

  • Hallo Bianca, erst mal sage ich,,,schön das du da bist,,, ich kann sehr gut nachvollziehen was dir durch den Kopf geht, ich bin seit 16 Tagen hier und auch seit 16 tagen habe ich keinen Tropfen mehr getrunken!, wenn du nicht mehr trinken magst dann nimm alles was du an Alkohol im Haus hast und bring es weg, das ist der Anfang, der feste Wille spielt auch eine sehr große Rolle, ich habe über Jahre jeden Tag bis zu 2 Liter Wein oder Sekt getrunken. Ich habe kein Verlangen mehr zu trinken, ich trinke jetzt immer kräftige Tees und Säfte, die sind lecker und machen nicht wattig im kopf. Du kannst es schaffen, du musst nur wollen und am Ball bleiben..lg traurige sonne

  • Guten Morgen!
    Vielen Dank für Eure Antworten!
    Tag 1 ohne liegt hinter mir.
    War gestern Abend ziemlich mies drauf, wahrscheinlich weil der Rotwein fehlte!
    Hab auch recht unruhig geschlafen, aber sonst geht's mir gut.
    Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag!
    Viele Grüße
    B.

  • siehst du,tag 1 ist geschafft.
    das mit der unruhigen nacht kenne ich auch,es war nach ein paar nächten verschwunden.
    wenn ich jetzt nachts wach werde gehe ich in den garten und geniesse meinen klaren kopf,du kannst es schaffen, nach einer woche ist es auch schön in den spiegel zu schauen,empfinde ich jedenfalls so. das aufgedunsene gesicht was mich sonst jeden morgen angeschaut hat ist weg,,,
    bleib tapfer!!!

    lg sonne


  • siehst du,tag 1 ist geschafft.
    das mit der unruhigen nacht kenne ich auch,es war nach ein paar nächten verschwunden.
    wenn ich jetzt nachts wach werde gehe ich in den garten und geniesse meinen klaren kopf,du kannst es schaffen, nach einer woche ist es auch schön in den spiegel zu schauen,empfinde ich jedenfalls so. das aufgedunsene gesicht was mich sonst jeden morgen angeschaut hat ist weg,,,
    bleib tapfer!!!

    lg sonne

    Guten Morgen, :)

    und es geschehen noch ganz andere Dinge. Von Tag zu Tag merkt und sieht man den Fortschritt.
    Also immer weiter machen.... Es ist ein toller Weg, den man da geht. 44.

    LG von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.


  • Tag 1 ohne liegt hinter mir.
    War gestern Abend ziemlich mies drauf, wahrscheinlich weil der Rotwein fehlte!
    Hab auch recht unruhig geschlafen, aber sonst geht's mir gut.

    Der Anfang ist geschafft! Das mit der schlechten Laune und dem schlechten Schlaf kann durchaus daran liegen, dass Du Deinem Körper nicht das gewohnte "Leckerli" gegeben hast.
    Es beunruhigt mich nur etwas, dass Du anscheinend einen "kalten Entzug" durchziehen willst :-\ Denn wenn Du schreibst "Tag 1", dann gehe ich davon aus, dass Du täglich getrunken hast, also kein Quartals-Trinker bist!?
    Und zum Thema "kalter Entzug" haben hier schon Einige ihre Erfahrungen geschrieben. Und die können ziemlich heftig sein ...

    Also - bei allen guten Wünschen: Pass auf Dich auf!

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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