Ein Film - One for the Road - und ein kurzes Hallo

  • Hallo Zusammen,

    nach längerer Zeit Forumsabstinenz wollte ich kurz einmal rein winken. Quasi der Anlass oder Anschub dazu war ein Film, den ich gestern gesehen habe und zwar One for the road, der aktuell auf Netflix abrufbar ist.
    In dem, durchaus auch sehr unterhaltsamen Film, mit Frederick Lau und Nora Tschirner, geht es zusammen gefasst über die Herausforderung, künftig nüchtern zu leben.

    Was, in meinem Satz so "nüchtern" klingt, ist in meinen Augen eine wirklich gute Tragikkomödia, in der man sich als ehemaliger, exsessiv trinkender Mensch sehr wiederfindet. Bzw, ich habe mich in vielen Stellen in dem Film sehr wieder gefunden und der Film hat mich auf der einen Seite sehr berührt und auf der anderen Seite absolut und tief bestätigt: Man gut, dass ich den Scheiss los bin. Und, ohne Alkohol ist es einfach unschlagbar besser als mit. Man hat es nur vergessen, wenn man (noch) trinkt.

    Deswegen, Daumen hoch und von mir eine absolute Empfehlung, den Film zu schauen.

    Vielleicht, für die, die es interessiert, für mich war es wichtig, dem Forum den Rücken zu kehren und meinen Fokus zu verlagern. Die stetige, teilweise auch, gefühlt erzwungene Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol hat mich belastet und ich hatte dringend das Gefühl, diese Fesseln zu sprengen.
    Da ist natürlich jeder Mensch anders, die einen brauchen oder wertschätzen einen regelmäßig Austausch zu dem Thema, ich für meinen Fall brauche einen Schlusspunkt. Aber wie gesagt, das ist komplett individuell.
    Gleichzeitig bin ich hoch dankbar dafür, vieles, was mir auf der Seele lag, hier niederschreiben zu können. Danke fürs zu lesen.

    Ja, ansonsten bin ich meinen Weg weiter gegangen, an manchen Stellen habe ich dann allerdings doch andere Abzweigungen genommen aber im Rückblick fügt sich jetzt alles zusammen und es fühlt sich gut an.

    Pläne habe ich auch weiterhin, die auch stringend verfolgt werden und in Summe habe ich mich als Mann auch komplett verändert. Von dem Honk, als er er die Flasche zum letzen Mal angesetzt hatte, ist fast nichts mehr übrig. Selbstachtsamkeit und Selbstfürsorge im Alltag sind jetzt meine mittlerweile automatisierten Kernthemen. Und dafür habe ich unterschiede Methoden oder Ventile, dieses auch umzusetzten.

    Was mich persönlich sehr freut, ich konnte zwei Bekannte auf meinem Weg mitnehmen. Auch zwei Männer, quasi in meinem Alter, mit ähnlichen Baustellen, die jetzt auch schon seit Monaten einen neuen Weg gehen und sich damit sehr wohl fühlen :) Und das freut mich sehr.

    In dem Sinne, den "Alten" und "den Neuen" einen Gruß zugeworfen. Und besonders an die Neuen: Lasst den Scheiss stehen es lohnt sich sowas von dermaßen, auch wenn es vielleicht noch nicht sichtbar ist.
    Und holt euch Hilfe, wenn ihr es alleine nicht schafft!

    Viel Spaß mit dem Film!

    Euer Honk!

  • Hallo Honk,

    Danke dir für das Lebenszeichen und dein Feedback. Und natürlich auch Danke für die Filmempfehlung. Das hört sich interessant an.

    Das freut mich echt für dich, zu lesen, dass sich bei dir alles gefügt hat und sich gut anfühlt. So soll‘s im besten Fall auch sein. 👍 Möge es weiter so gut laufen. 🍀😄


    Was deinen Rückzug aus dem Forum betrifft: Ich kann’s nachvollziehen und entscheidend ist ja für jeden, was er gerade braucht oder eben nicht braucht. Wie du schreibst: Das ist komplett individuell.

    Den beiden Bekannten aus deinem persönlichen Lebensumfeld kann man ja nur gratulieren. ich find‘s immer wieder schön zu hören oder zu lesen, wenn jemand die Kurve kriegt.

    Beste Grüße

    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

  • Ich wollte man kurz von einer Situation am Freitag erzählen, weil die in meiner nüchternen Karriere bislang so nicht vorkam. Ich bin zu einer Geburtstagsfeier eingeladen gewesen, die damit startete, das wir gemeinsam zum Sport gucken gehen wollten. Vorher war Treffen beim Geburtstags"kind".
    Ich war überhaupt am überlegen, ob ich dort hingehen sollte, so richtig Bock hatte ich nicht, aber eigentlich mag ich das Geburtstagskind ganz gerne.
    Na ja, beim Treffen gab es dann erstmal ein "Startgetränk", ich wurde mit einem freundlichen "Du trinkst immer noch nicht wieder?" quasi abgecancelt. Okay, eine Cola, oder Sprite wäre ganz gastfreundlich gewesen, nun ja.
    Ich hab die anwesenden Herren während des Spiels beobachtet und eine Person hat sich wunderbar als Antreiber gezeigt, dass konnte man gut sehen. Der "nette Typ", der immer Bier holt, damit jeder was zu trinken hat. Ihr kennt diesen Typ bestimmt.
    Nach dem Spiel hab ich mich dann unter einen kleinen Ausrede verabschiedet und bin gegangen, der Nachrichtendienst hat mir dann noch gesteckt, dass die Truppe es sich bis 2 Uhr morgens hat "gut gehen" lassen.

    Was auf jeden Fall auffällig war, das Geburtstagskind schien angefressen und enttäuscht zu sein, dass ich frühzeitig gegangen bin, damit hat er nicht gerechnet. Aber, ihr weisst, denke ich, was willst du als einzig nüchterner, dann ggf. selber noch mit "Karriere", stundenlang unter Leuten, die sich in einer engen Kneipe die Lampen ausballern? Macht ja keinen Sinn.

    Dass der Jubilare enttäuscht war, kam dann nachträglich, gestern noch in einer Nachricht kurz und knapp zum Ausdruck, worüber ich gestern dann noch nachdenken musste, wie und ob ich reagiere. Na ja, ich hab dann schlussendlich und auch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ich überhaupt nichts mehr mit Alkohol am Hut habe und mir das auch sehr unangenehm ist, wenn sich andere in meiner Gegenwart zuballern. Was es auch ist.

    Jetzt gar nicht weil ich Suchtdruck bekomme, überhaupt nicht. Mir sind betrunkene Menschen mittlerweile sowas von unangenehm, also, mich widert diese Verhaltensveränderung schlichtweg an, ich bin da sowas von weit weg von diesem Partygesaufe...wähhh. Damit aber auch hinter dem Berg zu halten, ist manchmal auch schwierig, aber ich schluck das auch ab.

    Na ja, ich denke, um auf den Punkt zu kommen, ich hab da der Saufmeute gestern schlussendlich endgültig das Rücklicht gezeigt. Allerdings, und jetzt kommt´s: Man fühlt sich anfänglich als nicht mehr trinkender Mensch von den anderen ausgegrenzt, was subjektiv aber auch objektiv so ist.

    Aber mittlerweile hat sich die Perspektive verschoben und ich grenze die Leute aus. Es fühlt sich besser an selber zu handeln als agieren zu müssen.

    Während die Pappnasen höchstwahrscheinlich am morgen danach ihren Kater gepflegt haben, saß ich mit einer neuen Bekanntschaft, die sich aufgetan hatte, ab 9 Uhr auf dem Rad und wir haben den schönen Herbstmorgen genossen :) Gehen die einen, kommen andere. Auch schön :)

    So long!

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