...und jetzt soll alles anders werden - meine Geschichte

  • Oh ja. Mein Koffeinkonsum hat sich in etwa vervierfacht. ;)

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Markus,

    nicht falsch verstehen bitte...aber

    - nicht ALLE fangen an mit 20 zu trinken (oder saufen). Das geht auch noch mit 40 oder 50......
    - nicht jeder oder viele mit 60 denken, dass sie nur noch 5 oder 10 Jahre haben

    und das mit dem Internet ist so auch nicht ganz richtig. Es wurde nur vor 20 Jahren nicht in dem Umfang genutzt. Im Jahre 2000 waren es aber schon über 50 %.

    Ich meine das weder böse noch sonst irgend etwas, aber wenn "man" selbst noch nicht die 60 erreicht hat, dann kann man es wohl eher nicht beurteilen, oder?

    Dir nun noch einmal: Herzlichen Glückwunsch für das, was du schon erreicht hast. 44. Weiter so auf dem Weg in die Freiheit.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hey Betty,

    das war auch ein bisschen rumfrotzeln...klar kann ich das nicht beurteilen. Aber WAS ich beurteilen kann ist, das mit der Dauer des Konsums die Sicht auf die Realität vernebelt wurde. Mehr und mehr und ich für mich bin froh den Absprung jetzt schaffen zu wollen.

    vervierfacht pinguin? gut, da bin ich nämlich ungefähr dabei. Aber Kaffee ist auf jeden Fall eine Suchtverlagerung mit der ich übergangsweise leben kann :D

  • ;D Ich bin zum Wasser und Cola Zero-freak geworden.

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • ... Darf ich auch mal kurz was dazu sagen? Einfach mal so Assoziationen, die mir kommen?

    Ich dachte auch lange Zeit, dass Menschen mit Alkoholproblemen schon als Jugendliche oder junge Erwachsene angefangen haben zu trinken. Weil es bei mir und in meinem nahen Umfeld praktisch die Regel war/ist.... Aber in einer Selbsthilfegruppe wurde ich vom Gegenteil überzeugt: die Gruppenleiterin war selbst Betroffene. Sie fing erst mit Ende 50 (oder Anfang 60?) das Trinken an. Vorher war Alkohol in ihrem Leben nie ein Thema, sondern der absolute Ausnahmezustand. Sie trank weniger als der Durchschnitt der Gesellschaft! Im Prinzip trank sie praktisch nichts...

    Bis...... deren Arzt ihr geraten hat, gegen ihre Trauer (!!! ihr Mann war gestorben) mal ab und zu einen Likör oder Schnaps zu trinken....

    LG
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Sicher wollte der Arzt nicht, dass sie alkoholabhängig wird, aber es hätte sicher einen besseren Rat gegeben.
    Zur Trauerbewältigung gibt es viele Möglichkeiten. Bin selbst mit 43 (viel zu früh) Witwe geworden mit 9jähriger Tochter. Habe allerdings nicht mit Alkohol getrauert. Mein Arzt hat uns zu einer Therapie geschickt. Und ein gutes Forum im Internet habe ich damals auch gefunden.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

    Einmal editiert, zuletzt von Betty (23. Juni 2014 um 22:52)

  • Lieber Markus,

    Auch von mir ein herzliches Willkommen! Finde es beeindruckend wie schnell und überzeugt du die Sache durchgezogen hast! Weiter so!geniesse deine neue Freiheit!

    Lieber Gruss Hopfen

  • Hallo,
    das mit dem Alter ist interessant. Da ich mit der Älteste bin (werde 65) gebe ich mal einen kleinen Alklebenslauf von mir (ungefähr).
    Übrigens Betty! Deine Schrift ist nicht "altersgemäß". ;)
    Richtige Konfrontation mit Alkohol hatte ich mit 18. Damals war noch 18 Monate Wehrpflicht und in dieser Kampfeinheit wurden wir ständig unter Dampf gehalten. Von wegen rumgammeln. Der Frust wurde abends ersäuft (auch mit 80DM Wehrsold im Monat). Nach der BW ging's weiter. Als Gitarrist in einer Band wurde jedes Wochenende zu einer Orgie. Dann kam eine 10jährige spirituelle Phase. Kein Alkohol, vegetarische Lebensweise, kein Nikotin, kein Kaffee und nur Gesundes. Das war meine beste Zeit, aber eigentlich langweilig. Dann gabs wieder paar Jahre mit dem totalen Gegenteil mit allem was so richtig ungesund ist. Saufen, rauchen, kannenweise Kaffee, aber trotzdem in einer Zeit wo ich beruflich auf der Karriereleiter war. Dann machte es wieder paar Jahre "Klick", ich machte nebenbei den Yogalehrer und alle Sünden wurden aus meinem Leben verbannt. Daraufhin kamen wieder Jahre der Sünde, dann starb mein Lieblingsschwager und ich gewöhnte mir wieder alles ab. Nikotin war für mich ab da für immer tabu. Wie gewohnt gabs irgendwann wieder Schnitzel und ordentliches Bier dazu und wieder war der Alkohol mein Begleiter. Muß dazu sagen, ich habe immer moderaten Sport betrieben, war nie richtig dick und Alk gabs nie vor abends. Vor 3 Jahren ging's dann in Altersteilzeit bzw. Rente und das verführte zu allabendlichem Alkoholgenuß. Den Kater konnte man ja ausschlafen. Vor 9 Wochen kam dann wieder der "Klick" und der Entschluß dem Alkohol entgültig zu entsagen. Eine Wiederholung wird es nicht mehr geben. Ich will irgendwann gesund sterben. ;) Und momentan geht es mir wieder verdammt gut.
    Übrigens war es für mich immer schlimmer mit dem Rauchen aufzuhören. Der Entzug wurde immer schwieriger. Beim Alk war es bei mir immer gleich.
    Liebe Grüße
    Manni

  • DANKE!!

    Deine Geschichte ist wichtig. Ich finde mich so arg wieder in Deiner Schreibe.....

    Pingu

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Guten Morgen an alle :)

    es ist schon heftig, wie sehr manche Dinge sich gleichen, andere aber total unterschiedlich sind. Manfred, konntest du in nassen Zeiten von den trockenen zehren? Ich denke immer, dass man sich wenn man einmal eine lange Zeit abstinent war, doch eigentlich nie mehr in so eine lange Saufphase kommen kann. Hat man da nicht die ganzen positiven Erinnerungen und kommt dann leichter wieder dahin zu sagen: Es reicht?

    Anscheinend nicht...und jetzt wo ich drüber nachdenke, ich hab mal 3 Jahre nicht geraucht von 2005 bis 2008. Hab dann wieder angefangen und es fällt mir jetzt auch nicht leichter :(.

    Da ist doch die Frage: Warum gibt es ein Suchtgedächtnis aber kein Abstinenzgedächtnis? Warum muss ein Alkoholiker sein Leben lang aufpassen dieses Suchtgedächtnis nicht mit einem Bier zu reaktivieren...aber andersrum gehts nicht.

    Bei mir gings von 18 bis jetzt gaaaaaaaanz langsam in Richtung 5 große Bier oder 1,5 Flaschen Wein am Tag. Jetzt nach 3 Monaten sage ich mir, dass ich all die positiven Gedanken die ich gerade habe doch in mir behalte und dementsprechend gar nicht mehr so einfach in so einen Trott kommen kann. Ein Trugschluß?

    Euch allen einen schönen Tag.

  • Hallo Markus,


    Da ist doch die Frage: Warum gibt es ein Suchtgedächtnis aber kein Abstinenzgedächtnis? Warum muss ein Alkoholiker sein Leben lang aufpassen dieses Suchtgedächtnis nicht mit einem Bier zu reaktivieren...aber andersrum gehts nicht.

    ich habe bei mir festgestellt, dass ich durchaus über ein „Abstinenzgedächtnis“ verfüge. (Und ich glaube, dass jeder, der einmal aus einer Sucht ausgestiegen ist, ein solches Gedächtnis hat und dass dieses nicht weniger ausgeprägt als das Suchtgedächtnis ist.)

    Als ich nach einem 3monatigen Rauchstopp wieder in die Nikotinsucht zurück schlitterte, hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht als erneut wieder so leben zu können wie in den drei Monaten des Rauchstopps. Ich wusste zu dem Zeitpunkt genau -und konnte das auch immer wieder abrufen- wie fantastisch ich mich außerhalb der Schmachtphasen gefühlt habe. Und ich nahm mir vor, vor keiner Suchtdruckattacke mehr einzuknicken, sofern es mir gelingen würde, erneut für mindestens einen Tag aus Hölle der Nikotinsucht auszusteigen.

    Inzwischen bin ich über sieben Jahre lang rauchfrei.

    Meine persönliche Meinung und Erfahrung ist, dass man das Suchtgedächtnis nicht überbewerten sollte. Es enthält nur Erinnerungen und nichts, was uns zwingt, Dinge wieder zu tun, die wir als schlecht befunden haben.
    Diese Erfahrung und das Abstinenzgedächtnis, das mir jederzeit -wenn ich es nicht ausblende- davon berichten kann, dass nur ein Leben außerhalb von Süchten ein freies und lebenswertes Leben ist und dass man es bereut, wenn man diese Erinnerung über Bord wirft, hat mir beim Ausstieg aus der Alkoholabhängigkeit sehr geholfen.

    Katro


  • Manfred, konntest du in nassen Zeiten von den trockenen zehren?

    Hallo Markus,
    ich habe mir nie Gedanken gemacht über trocken oder nass. Der Entschluß dem Alkohol zu frönen kam immer aus einer Laune herraus die Abstinenz zu beenden und dann habe ich diese Zeit auch "genossen". Irgendwann kam dann der Entschluß mal wieder aufzuhören. Der Zeitpunkt des "Aufhörens" wurde aber häufig durch "irgendwelche Umstände die dazwischen kamen" verzögert. Da ich die Abstinenz in meinem Leben häufig praktiziert habe, war mir aber klar, daß ich den Absprung irgendwann schaffen würde. Nur der Wille zum Aufhören mußte da sein. Ein Tag ohne Alkohol (oder auch wie beim Nikotinentzug) reichte dann für den Start in das suchtfreie Leben aus.
    Ich bin dankbar für dieses Phänomen, daß leider nicht viele haben und sich monatelang quälen müssen.
    Hierzu ein passendes Lied der EAV

    Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Liebe Grüße
    Manni

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!