Vorstellung

  • Hallo Forum ,
    ich möchte mich gerne vorstellen
    mein Name ist Helga , ich bin 53 Jahre und bin Alkoholkrank . Ich trinke nicht täglich , ich nenne mich Quartalssäuferin . Ich bin in einer Familie aufgewachsen die viel getrunken hat , selbst ich hab im Alter von ca 8-9 Jahren schon Wein trinken "dürfen" , meine Mama war Alkoholikerin die sich als ich 14 war mit Rattengift das Leben genommen hat und die quasi unter meinen Händen gestorben ist weil ich mir in dem Alter nicht zu helfen wusste . Mein Vater war zu dem Zeitpunkt in der Kneipe und mein Bruder war auch unterwegs .
    Dann lernte ich meinen leider 2001 verstorbenen Mann kennen (er hat sich kaputt gesoffen) , mit dem ich in unserer Glanzzeit bis zu 7 Flaschen Korn getrunken hab , täglich , wenn wir damit auskamen :o , ihn hab ich 3,5 Monate sterben sehen , welches mir eigentlich ein abschreckendes Beispiel sein sollte .
    Ich hab mich 2x freiwillig in die Entgiftung einweisen lassen , komme auch ziemlich gut ohne Alkohol zurecht und fühle mich dann auch super....nur ab und zu reitet mich der Teufel und ich saufe dann für 4-5 Tage alles was mir an Alkohol in die Finger fällt , dann kommt das schlechte Gewissen und ich gehe auf Entzug welcher mich dann fast umbringt weil es mir dann dreckig geht , aber total dreckig ;(
    Ich hab das schlechte Gewissen auch meinem jetzigen Mann gegenüber , mit dem ich morgen unseren 9. Hochzeitstag feiern könnte wenn er zu Hause wäre (er ist Berufskraftfahrer) und oft 3-4 Tage on Tour .
    Ich hab mein Leben einigermaßen im Griff , hab auch letztes Jahr meinen Führerschein gemacht , mein Mann hat mir auch ein Auto geschenkt damit ich mal vor die Tür komme....ich hab nur niemanden zu dem ich mal fahren könnte da der Alkohol mich ziemlich kontaktscheu gemacht hat .
    Ich hoffe , ich geh Euch nicht auf die Nerven und hoffe , jemand von Euch kann mir helfen und mit Rat zur seite stehen um von dem scheiss Alkohol los zu kommen ::)
    glg Helga 15.04.

  • Hallo Helga,

    erst einmal "Herzlich willkommen". Ich würde dir von Herzen gerne einen Rat geben... Kann ich leider nicht. Wichtig ist, dass du keinen Alkohol mehr willst. Bist du dort angekommen, dann gibt es Möglichkeiten, dass du dir Hilfe suchst. Hier bist du ja schon mal angekommen. Selbsthilfegruppe, Hausarzt? Kannst und willst du dich jemandem anvertrauen?

    Für mich war der eigene Entschluss "KEINEN Alkohol mehr" wichtig. Allerdings musste ich das für mich selbst entscheiden. Ich hoffe, du bekommst hier ein paar bessere und hilfreichere Antworten als von mir. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg damit, dem Alkohol "NEIN" zu sagen.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo Helga,

    du kämpfst gegen Schweine?
    Das mag ja eine ganz lustige Freizeitbeschäftigung sein, hilft aber vermutlich nicht dabei, dein Alkoholproblem zu lösen.

    Der Gang zum Psychiater ist da sicherlich sinnvoller. Ich bin diesen Weg zwar nicht gegangen und kann deshalb nur vermuten, dass du mit seiner Hilfe die Ursachen deines Alkoholismus aufdecken und Strategien erarbeiten wirst, wie du dich in Situationen, in denen du bislang zur Flasche gegriffen hast, anders verhalten kannst.

    Ich bin so vorgegangen, dass ich mir ausgemalt habe, wie mein Leben verlaufen würde, wenn ich weiterhin saufe, und was ich gewinne, wenn ich mit dem Saufen aufhöre.
    Auch eine Strategie.

    Ich denke, dass alle möglichen Vorgehensweisen hilfreicher sind als der Kampf gegen einen Feind, den man nicht bekämpfen kann, weil er kein Schwein ist, sondern der eigene Körper, das eigene Gehirn, die eigene Seele.

    Also gehe konstruktiv vor, mache dir einen Plan und/oder lasse dir helfen. Auch wenn du auf diese Hilfe ein halbes Jahr warten musst.

    Katro

  • Hallo liebe Helga.

    Erst mal ein herzliches Willkommen und schön, dass Du hier hergefunden hast. :welcome:

    Was spricht den gegen eine Therapie bei einem Psychologen/Psychiater? Ich war selber jahrelang in Therapie. Nicht wegen dem Alkohol, sondern wegen Erlebnissen in der Vergangenheit. Es hat mir sehr geholfen. Die Wartezeiten sind zwar besch..., hab auch ziemlich viel rumtelefoniert, aber es hat sich gelohnt.

    Ansonsten gibt es ja noch mehrere Anlaufstellen. Hier gibt es auch eine Linksammlung.

    Austausch findest Du hier auf alle Fälle.

    Viele Grüße

    Phynix

  • Hallo Helga,

    Auch ich möchte Dir ein herzliches ´Grüß Dich hier im Forum ´ da lassen :)

    Ganz bestimmt findest Du hier den Austausch den Du suchst.
    Für mich jedenfalls ist das Forum und die lieben Menschen hier schnell ein sehr bedeutsames Puzzleteil in meinem Ausstieg geworden. ;)

    Zitat

    Ich hab mich 2x freiwillig in die Entgiftung einweisen lassen , komme auch ziemlich gut ohne Alkohol zurecht und fühle mich dann auch super...


    Ich denke dass es für die allermeisten nicht mit einer Entgiftung, also mit dem bloßen weglassen des Suchtmittels getan ist. Auch wenn dies bereits ein sehr bedeutsamer Schritt ist der auch enorme positive Veränderungen bewirkt. Es gilt aber wohl auch dem Suchtmuster welches sich im Leben eingeschliffen hat an die Wurzel zu gehen. Ich selbst nenne diesen Punkt für mich aktive ´Lebens- und Persönlichkeitsarbeit´.

    Was hältst Du denn davon auch mal eine Suchtberatungsstelle in Deiner Gegend aufzusuchen?
    Egal ob Selbsthilfegruppe, Hausarzt oder Suchtberatung (ich verfolge für mich alle drei Punkte im ´Paket´) - in alle dem hat man absolut freie Wahl und kann sich immer auch an eine andere entsprechende Stelle wenden sollte man sich beim jeweiligen nicht gut aufgehoben fühlen. Freie Arztwahl und auch das Angebot an Beratung und SHG ist meist schon in Kleinstädten zahlreich. Telefonbuch und Internet haben mir bei der Suche immer sehr geholfen.

    Irgendwo habe ich auch mal folgendes aufgeschnappt:
    Psychologen sind oft terminlich überlastet was mit sehr langen Wartezeiten verbunden ist. Zudem sind Privatpatienten terminlich bevorzugt. Ist oft eine der ersten Fragen: "Privat oder Kasse?" Wenn man der Krankenkasse drei Psychologen nachweist, bei denen ein Termin nicht vor einem viertel Jahr (oder halbes?) möglich ist, so ist die Krankenkasse wohl gesetzlich dazu angehalten eine Behandlung als Privatpatient zu finanzieren.

    Mal ganz unabhängig von Deiner konkreten Situation jetzt,
    so denke ich auch dass eine Alkoholtherapie/Reha für JEDEN eine Möglichkeit bietet der eine ausgeprägte Alkoholproblematik zu bewältigen hat. Egal ob Spiegel- oder Quartalstrinker, egal ob psychisch oder körperlich abhängig...

    Erstmal freue ich mich aber dass Du hier her gefunden hast:),
    und wünsche Dir für Deinen Weg immer
    viel gute innere Kraft und

    immer eine klare, frische Brise Wind in den Segeln!

    Bis bald und AHOI,
    Land-in-Sicht

  • Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum! Schön, dass Du hergefunden hast.

    Auch ich kann Dir nur empfehlen, Dir mal eine Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe zu suchen und einfach mal hinzugehen. Alleine im (persönlichen) Gespräch mit Menschen dort bekommt man zum Einen das Gefühl, mit seinen Problemen rund um den Alkohol (egal ob psychisch oder beruflich oder ...) alleine zu sein. Okay, das sieht man auch hier im Forum, aber persönliche Gespräche sind doch etwas anderes.
    Und man bekommt direkte Tipps und Antworten auf seine Fragen.
    Sorry, aber ich bin nunmal ein großer Verfechter von SHG (https://alkoholforum.de//index.php?topic=229.0)

    Ansonsten kann ich Land-in-Sicht nur beipflichten:

    Zitat

    Egal ob Selbsthilfegruppe, Hausarzt oder Suchtberatung (ich verfolge für mich alle drei Punkte im ´Paket´) - in alle dem hat man absolut freie Wahl und kann sich immer auch an eine andere entsprechende Stelle wenden sollte man sich beim jeweiligen nicht gut aufgehoben fühlen. Freie Arztwahl und auch das Angebot an Beratung und SHG ist meist schon in Kleinstädten zahlreich. Telefonbuch und Internet haben mir bei der Suche immer sehr geholfen.

    Nochmals ein herzliches Willkommen hier und Alles Gute!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Forum ,
    bin nach 12 Tagen Entgiftung wieder zu Hause . Hab nach kaltem Entzug ein schweres Delier gehabt bei dem ich ziemlich große Scheisse gebaut hab und mich einweisen lassen . Hab am gleichen Tag einen sehr schweren Krampfanfall bekommen bei dem ich mit einem Bein im Grab gestanden hab und auf der Intensivstation gelegen hab . Gott wollte mich wohl noch nicht und hat mir noch eine Chance gegeben.
    Während der Entgiftung hab ich mich auf der Station so sicher gefühlt , ich war umgeben von Leidensgenossen und Menschen die mir zu sehr guten Freunden geworden sind , mit denen ich auch weiterhin Kontakt halten werde , aber kaum zu Hause angekommen , ist die Angst wieder da . Ich fühle mich so unsicher , habe Angst , wieder zur Flasche zu greifen obwohl ich gerade das doch nicht will .
    Werde ab morgen die Haltegruppe die dort angeboten wird besuchen und auch das Angebot der Station annehmen , wenn es mir schlecht geht , jederzeit dort hinfahren zu können , auch wenn es nur auf einen Kaffee ist und reden zu können .
    Ich hoffe und bete ich schaffe es diesmal und wünsche auch euch ein Leben ohne Alkohol
    Danke für´s zuhören
    Helga15.04.

  • Guten Morgen Helga,

    ich denke, es ist normal, dass du jetzt Angst hast. Aber du hast ja auch Hilfe. Nimm sie in Anspruch, du musst da nicht allein durch.

    Und auch hier findest du Menschen, die sich für dich interessieren und dir beistehen wollen.

    Vertrau' dir selbst, du kannst das schaffen :)

    LG
    Walker

  • Guten Morgen liebe Helga,

    deine Angst kann ich erahnen. Ich wünsche dir, dass du die Kraft hast, alles das hin zu bekommen wie du es willst. Zögere nicht einen Moment, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Egal von wo auch immer. Du wirst Hilfe bekommen.

    Und wie WalkerMR schon schrieb: Vertrau' dir selbst, du kannst das schaffen.

    Alles Liebe von Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo, Helga!

    Schön, dass Du wieder da bist. Auch wenn die letzten Tage nicht gerade gut waren - ich finde es sehr gut, dass Du auch darüber schreibst! Zum Einen wegen

    Zitat

    Hab nach kaltem Entzug ein schweres Delier gehabt ... und mich einweisen lassen . Hab am gleichen Tag einen sehr schweren Krampfanfall bekommen bei dem ich mit einem Bein im Grab gestanden hab und auf der Intensivstation gelegen hab

    Das finde ich wichtig für alle, die ans Aufhören denken: Ein "kalter Entzug" kann lebensgefährlich sein!! Macht einen Entzug lieber in einem Krankenhaus!
    Das hat nicht nur den Vorteil, dass man unter ärztlicher Kontrolle ist, sondern auch noch Menschen, die das gleiche Problem haben. Und auch, wenn bei einem selbst der Entzug nicht so schlimm abläuft wie bei Dir, liebe Helga, aber man kann sehen, wie es sein könnte...

    Ich wünsche Dir, dass Du die 2. Chance nutzen kannst: Nimm jede Hilfe an, die Dir geboten wird - die Haltegruppe, eine Selbsthilfegruppe, das Angebot der Station, eventuell eine (Langzeit-)Therapie ...

    Und dazu wünsche ich Dir ganz, ganz viel Kraft!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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