Mein Mann trinkt täglich Alkohol

  • Liebe Community,

    ich habe mich eben hier angemeldet, weil mich etwas bedrückt...

    Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen und haben eine kleine Tochter.
    Mein Mann führt ein kleines Unternehmen (Familienbetrieb in 3. Generation) und ist von der Arbeit oftmals sehr gestresst.

    Wenn er Feierabend macht, trifft er sich erst einmal mit seinen Freunden in unserer "Stamm-Bar".
    (Früher war ich auch oft dort, doch seit ich schwanger wurde nicht mehr.)
    Er trinkt dort für gewöhnlich 1-2 Weißweinschorle.

    Wenn er zuhause ist, trinkt er zum Abendessen Wein (1-2 Gläser) oder Bier.
    Um den Abend ausklingen zu lassen, trinkt er dann gerne nochmals ein alkoholisches Getränk z.B. einen Cuba Libre oder auch mal einen Whiskey. (Wenn er erkältet ist, ist Tee mit Rum sein "Allheilmittel".)

    Es gab während unserer Beziehung schon ein oder zwei Mal die Situation, dass ich ihn auf seinen erhöhten Alkoholkonsum ansprach. Daraufhin trank er dann weniger und griff auch mal zu einem alkoholfreien Bier.

    Seit ca. einem Jahr fällt mir vermehrt auf, dass er wieder mehr trinkt.
    Letzte Woche habe ich all meinen Mut zusammengenommen, und ihn darauf angesprochen. Das "Gespräch" dauerte nur etwa 15 Sekunden, es war ihm sichtlich unangenehm, fast schon lästig, dass ich ihn darauf ansprach. Er nahm es nickend zur Kenntnis und wollte nicht weiter darüber sprechen.

    Was sagt ihr dazu?
    Ist mein Mann bereits Alkoholoker?
    Was kann ich tun?

    Sein Wesen verändert sich nicht und auch zu unserer Tochter ist er sehr liebevoll und nimmt sich jeden Tag Zeit für sie. Trotzdem habe ich Angst, dass es irgendwann kippt und ich nicht früh genug etwas getan habe...

    Mein Mann kommt aus einer eher wohlhabenden Familie, in der Alkohol zum guten Ton gehört. Zu Familienfesten, Weihnachten, Geburtstagen etc. wird unter den Männern fast ausschließlich Alkohol verschenkt (meist teurer Whiskey und dergleichen).
    Als ich kürzlich mit meinem Schwiegervater über meinen Mann und das Thema Alkohol sprach, schaute er mich erstaunt an und sagte, dass er selbst auch jeden Tag Alkohol trinkt - so, als wäre das selbstverständlich. Ich bin etwas ratlos.

    Vielen Dank schonmal und liebe Grüße

  • Hallo,

    Ich persönlich kann leider nur von mir sprechen.
    Mein Mann und ich haben uns aufgrund seines Problems kürzlich getrennt.

    Wir hatten auch zusammen eine Firma und viel Stress.
    Aber ich darf hier anmerken: Stress ist nie ein Grund zu trinken.
    Aus meiner Sicht findet Alkoholmissbrauch statt, wenn dieser nicht zum Genuss, sondern zum „runterfahren“ getrunken wird.

    Aus meiner Sicht sind Deine Befürchtungen daher berechtigt.

    Mein Mann hat letztes Jahr auch drei Monate nichts getrunken.
    Danach war es schlimmer denn je.
    Ich denke es ist auf jeden Fall ein Zeichen einer Sucht, wenn jmd versucht weniger zu trinken und dann wieder da landet (oder noch schlimmer als zuvor)

    Ob dein Mann Alkoholiker ist, wird dir hier mit 100 % Sicherheit keiner sagen können.
    Aber du bist diejenige, die es am besten weiß und wenn dir der Konsum bedenklich vorkommt, wird er sehr wahrscheinlich leider auch bedenklich sein.

    Die Meinung des Schwiegervaters braucht dich nicht zu interessieren.
    In der heutigen Zeit wird Alkoholkonsum sehr gerne verharmlost.
    Ich bin mir sicher, dass Deine Befürchtungen berechtigt sind.

  • Mein Mann trinkt/trank auch täglich Alkohol. Wir waren gemeinsam bei der suchtberatung, diese hat mir die tolle Info gegeben, dass es quasi die drei Stufen des Alkoholtrinkens gibt „Genuss, missbrauch, sucht“ ... mein Mann wurde unter missbrauch eingestuft, wobei die Beraterin erstmal nicht ausgeschlossen hat, dass er niiiie wieder trinken darf, der Meinung war ich.. 1x Alkoholmissbrauch, immer Alkoholmissbrauch... wie dem auch sei...

    Ich denke dein Mann fällt unter missbrauch... und auch ich kenne es in dem
    Umfeld meines Mannes, dass der Alkohol einfach dazu gehört.. täglich Alkohol ist normal. Daher ist es auch für deinen Mann normal, er kennt es nur so... vielleicht solltest du ihm einfach mal ohne Vorwürfe sagen, dass das nicht normal ist und du das so normalerweise nicht kennst und das bedenklich findest. Er wird’s denke ich mal aber nicht einsehen, da er es eben als normal einstuft.. ist halt kritisch...

    Ich hab’s meinem Mann dann irgendwann „verboten“, was dazu geführt hat, dass er es heimlich macht und es dadurch schlimmer wurde.. damit war dann auch klar, dass er ein Problem hat.

    Ich bin auch der Meinung, wie die Vorrednerin, dass wenn du denkst, dass es bedenklich ist, das es dann auch bedenklich sein wird! Trotzdem kann eben nur er was ändern... ich denke er ist noch lang nicht an dem Level angelangt, an dem er selbst findet, es ist nicht mehr normal.

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