um ehrlich zu sein, kam nach meinem Geständnis bei zwei meiner engsten Freundinnen raus, dass ihr Exmann und bei der anderen der Exfreund auch der Trennungsgrund Alkohol war.
Daher tut das sehr gut mit ihnen darüber sprechen zu können. Also mit Betroffenen rede ich bereits.
Außerdem ist auch mein Onkel alkoholkrank, (Quartalstrinker) meine Mutter kennt die Probleme ebenfalls.
Ja, dass der Stress eine Ausrede ist, weiß ich auch.
Es gibt keinen Grund zur Flasche zu greifen.
Wie du schon sagst, Gründe würde wohl jeder in seinem Leben finden, welches fast nie nach Plan läuft.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass er diese fiesen Sachen sagte, um sich selbst besser zu fühlen.
Ich habe zB mein Studium abgeschlossen, eine Ausbildung und ein super Lebenslauf.
Er hat weder Ausbildung noch Studium (Studium abgebrochen) und ich habe öfter erlebt, dass er erzählte er hat studiert, er sagte aber nicht, dass er es abgebrochen hat. Daher denke ich, das ist ihm unangenehm und Schwächen gibt ja keiner gern zu.
Trotzdem ist er ein schlauer Kerl. Und genauso oft wie er mich als dumm bezeichnete, bezeichnete er mich mindestens mich als schlau. Das was gut an unserer Beziehung war, dass man streiten konnte und danach ausgiebig geredet und sich immer entschuldigt hat.
DAS PROBLEM: MANCHE SACHEN SIND AUCH MIT NER ENTSCHULDIGUNG NICHT GERADE ZU BIEGEN
und zwar dann, wenn man seinem Partner wissentlich wehtut - und trotzdem wieder und wieder die gleichen Fehler begeht - sei es aus Sucht / Fremdgehen oder was auch immer.
DAS WAR FÜR MICH DER TRENNUNGSGRUND, der mir bewies, dass er süchtig ist.
Denn ich bin mir sicher, wäre er nicht süchtig, hätte er niemals zugelassen mich leiden zu sehen.
Ab diesem Moment war mir klar, er will aber er kann mir nicht helfen, weil er krank ist.
Susanne :
Er hat das manchmal genau so gesehen, wie du sagtest.
Mal sagte er: ich weiß, dass es zu viel ist und ich es ändern muss und im nächsten Moment,
warum soll ich mich nur für Dich ändern ? Und dann kam die Fehlersuche bei mir: Shampoo etc.
Aber das Trinken, in dem Maß wie er es dann tat, wollte er ja selbst nicht akzeptieren, das hat er oft genug gesagt und das er wisse, dass es falsch ist.
Ich habe ja gesehen, dass er sich schämt.
Hat manchmal von der Arbeit angerufen und gesagt, ich bleib besser hier, habe zu viel getrunken.
Seine Rede war ja immer „gib mir Zeit, ich muss selbst lernen weniger zu trinken“ nur es wurde nicht weniger. Die Einsicht, dass es zu viel Alkohol war hatte er zumindest - ließ sich auch kaum leugnen.
Wenn ich nicht gesehen hätte wie er selber leidet und sich oft schämt, dann hätte ich garantiert schneller die Beine in die Hand genommen.
Und da wurde mir auch die Sucht nochmal deutlich - er will aufhören, kann aber nicht.
Traurig war auch, dass er manchmal betrunken aus der Stadt kam - aber mit Geschenken für mich.
Er sagte zwar, das habe ich noch gekauft als ich nüchtern war, weil ich dir ne Freude machen wollte aber die Situation war für mich ziemlich komisch.
Da man Besoffenen keine Vorwürfe machen soll, habe ich es ohne Gemaule angenommen.
Er hatte mir gegenüber ein richtig schlechtes Gewissen und sagte, er wollte wieder mal früher mit dem Trinken aufhören.
Um gleich auf Deine letzte Frage zurückzukommen, die ich sehr schräg finde, kann ich sagen,
dass ich erstens weiß, dass mein Mann mich über alles liebt und wir in allen wichtigen Entscheidungen außer Alkohol D“Accord waren. Kinderwunsch kläre ich zu Beginn einer Beziehung, aber hätte er keine mehr mit mir gewollt hätte ich diesen Mann nicht in den Wind geschossen, sondern 2 Hunde geholt. Das war eh Plan B, man weiß ja nicht, ob man zeugungsfähig ist, bis mans probiert hätte.
Was ich damit sagen will, es ist für mich nicht vorstellbar, dass wir eine andere Unvereinbarkeit hätten haben können, als die Sucht. Und genau das ist das traurige. Ich kann das nicht erklären. Weil diese Beziehung war (ohne dieses Problem) besonders. Eine Beziehung, die sonst jeder haben möchte. Und das haben unsere Mitmenschen alles gesehen und gespürt und uns dafür bewundert und staunen richtige Bauklötzchen. Mein Mann trug sein Herz auf der Zunge, hat oft in meiner Abwesenheit von mir geschwärmt und mich gelobt. An Gefühlen hatte ich nie Zweifel und deshalb ist diese Trennung eben besonders hart.
Daher ist die letzte Frage für mich sehr schwierig.
Auch wenn ich mir jetzt vorstellen müsste, in deinem Beispiel er hat mich betrogen und will die Freundin nicht aufgeben - dann hat man ja auch noch Gefühle, die nicht über Nacht weg gehen und fragt sich vl auch, ob man nicht mehr hätte kämpfen sollen. Wäre diese Beziehung aber eben nicht so schön wie oben beschrieben gewesen, denkt man sich natürlich: Boah bin ich froh, dass ich den los bin.
Ich denke, dass wir nicht vergleichbar mit durchschnittlichen Beziehungen sind ohne arrogant klingen zu wollen. Aber dieser Beziehung hängt man gewiss ein wenig länger nach als anderen, ganz gleich ob Fremdgehen oder andere Gründe.
Trotzdem möchte ich noch sagen, ich finde ich die Formulierung, dass ein alkoholkranker Partner „den eigenen Vorstellungen nicht entspricht“ mehr als untertrieben!
Ein Alkoholkranker Partner ist eine Belastung.
Hier geht es ja nicht, um eine Nikotinsucht, die sich nicht unmittelbar auf Mitmenschen auswirkt (außer Passivrauchen, Gestankbelästigung) sondern um harte Drogen!
Ich kann definitiv sagen, dass jeder Angehöriger von seinem Partner erwarten kann:
dass er seine Zeit mit dem Partner hauptsächlich nüchtern und ohne Drogen verbringt.
Der Partner kann doch gar kein normales Leben mit so jmd führen.
Wie findet mit einem Alkoholiker oder einen Suchtkranken denn noch ein normales Leben statt ?
Dass jmd trinkt ist ja nur eine Sache. Aber das Trinken bringt ja viele Sachen mit sich.
Freizeitaktivitäten leiden, wenn jmd ständig sein Rausch ausschlafen muss.
Der Suchtkranke wird Hässlich und früher Sterben - sein Charakter verändert sich, Haut, vielleicht Übergewicht/ alle Organe nehmen schaden, Persönlichkeit usw werden in Mitleidenschaft gezogen.. ich könnte noch ewig aufzählen !
Wie kann jmd, der regelmäßig Alkohol trinkt, denn seinem Partner sagen, er möchte mit ihm alt werden ?
Ja, kommt ein Auto haste Pech gehabt - aber hier gehts um SELBSTVERANTWORTUNG
Manche bauen Häuser, nehmen Kredite auf und saufen.. na Prost, als ob der es noch miterlebt, bis das Haus abgezahlt ist.
Dann Thema planen: wie willst du mit nem Alki planen ? Sind die Zuverlässigkeit in Person.
Die Ängste, die manche um ihre Mitmenschen haben, Gesundheit / Autounfall, kommt er heil heim /?!
Verliert der Partner vl sein Job oder Führerschein?
Die Attraktivität nimmt ab..usw
Vieles davon blieb mir Gott sei Dank erspart !
Aber jeder sollte an sich selbst den Anspruch haben, das Zeug weitestgehend zu meiden.
Nun mal ne dumme Gegenfrage:
WENN AUF ALLEN ALKOHOLFLASCHEN EIN TOTENKOPF WÄRE UND DRAUF STEHT:
Sie zerstören mit jedem Schluck Ihre Gesundheit, Ihr Leben und Ihre Mitmenschen
Würde es noch jemand trinken ?
Ich möchte nicht alles auf die Gesellschaft schieben, aber es ist schon richtig krank wie der Konsum verharmlost wird...
>> Habe wunschgemäß den doppelten Teil des Textes gelöscht. Gruß, Greenfox<<