Er will nicht aufhören zu trinken. Ab wann sollte ich ihn ins Krankenhaus bribge

  • Erst mal Hallo an ALLE!

    Mein Mann ist ein Quartalstrinker. Im letzten Jahr war der Rhytmus ca alle 4 Wochen. Die letzten 3x hat er selber entgiftet, weil er es wollte. Davor immer in der Klinik.
    Diesmal trinkt er schon seit dem 26.12. Und er ist ständig bei ca. 1,5 Promille oder höher. Er liegt nur im Bett mit Kotzeimer. Wenn er aufsteht fällt er gleich wieder um. Er ist schon 2x mit dem Kopf aufgeschlagen. Er will aber nicht in die Klinik. Auf keinen Fall. Alkohol bestellt er sich über Bekannte mit fetter Belohnung. Er will nicht aufhören und ist stark depressiv.

    Wir haben zusammen eine Firma und vieles bleibt nun liegen. Ausziehen kann ich auch nicht mal eben so.

    Mir wäre ein Rat für die aktuelle Situation sehr hilfreich.

    VlG
    Babette

  • Hallo,

    Du kannst die Rettung /einen Notarzt rufen, wenn Du glaubst, dass es gefährlich wird. Da bist Du wegen möglicher Unterlassung von Hilfeleistung aus dem Schneider und der Notarzt stellt auch fest, ob akute Selbstgefährdung vorliegt.
    Wenns Dein Mann noch halbwegs rafft, muss er allerdings nicht gegen seinen Willen mit, und ansonsten kann er sich nach wenigen Tagen auch selbst wieder entlassen.

    Einen Versuch wäre es trotzdem auch deswegen wert, weil es Deinem Mann ja vielleicht den nötigen Tritt in den Hintern geben könnte. Aber so wie Du schreibst, dass er nicht aufhören will, und nach seinen Erfahrungen mit den Entgiftungen, glaube ich das ehrlich gesagt nicht. Da glaube ich eher, das er einfach nichts mehr davon hören will. Er wird dann aus meiner Sicht wahrscheinlich weitermachen, jeden Monat mal richtig abstürzen oder auch öfter und länger, so wie jetzt gerade.

    Zum Aufhören zwingen kann ihn keiner und was er will, scheint er ja ziemlich genau zu wissen.
    Ist die gemeinsame Firma wirklich noch ein Argument, wenn er so viel trinkt? Und warum kannst Du nicht ausziehen, bist Du angekettet? Oder hast Du genauso wenig Lust auf eine Änderung wie Dein Mann? Ist das so, wie es ist, immer noch das kleinere Übel und weniger schlimm als das, was kommen könnte?

    Gruß Susanne

  • Hallo Babette,

    herzliche Willkommen bei uns im Forum.

    Ich stelle mich mal kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker und lebe jetzt schon lange ohne Alkohol.

    Ich kann und möchte mich dem anschließen, was Susanne Dir eben geschrieben hat. Ich denke es geht für Dich jetzt erst mal darum, diese akute Situation zu lösen. Und auch ich denke aus dem was Du geschrieben hast, dass Dein Mann erst mal auf Dauer nicht vom Alkohol lassen wird. Es deutet zumindest für mich nichts darauf hin.

    Was Du also m. E. tun solltest, sind Dir die Fragen zu beantworten, die Sustanne Dir am Ende ihres Beitrags gestellt hat. Du kannst jetzt Deinem Mann aus dieser akuten Situation helfen indem Du den Notarzt rufst und dann schaust, wie er die Situation einschätzt. Auf Dauer gesehen, bleibt Dir aber nichts anderes als an Dir selbst zu arbeiten. Natürlich nur, wenn Du etwas für Dich zum Positiven verändern möchtest. D. h. Du solltest Dir überlegen, was Dir DEIN Leben eigentlich wert ist. Und ob Du Dein Leben und Dein Wohlbefinden durch die Sucht Deines Mannes (auf die Du keinerlei Einfluss oder Zugriff hast) kaputt machen lassen möchtest.

    Ich will das hier jetzt erst mal nicht ausführen, denn ich denke Du hast gerade im Moment andere, akute Probleme. Wenn Du wieder etwas Luft hast, dann lies hier doch einfach mal in den alten Beiträgen, vor allem im Angehörigenbereich. Ich denke da ist viel Wertvolles für Dich dabei.

    Alles Gute und eine guten Austausch hier im Forum wünsche ich Dir.

    LG
    gerchla

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