Hallo...

  • Nach langem hin und her überlegen habe ich mich endlich entschieden hier anzumelden. Ich habe die Hoffnung hier das Chaos im Kopf geordnet zu bekommen.
    Aber erstmal zu mir ich bin weiblich, 39, Mama von vier Kindern im Alter von 15 bis fast 2. Seit fast 18 Jahren mit meinem Mann zusammen davon 13 verheiratet.

    Seit ca 3 Jahren ist der Alkoholkonsum meines Mannes langsam schleichend gestiegen, habe das bis vor ca einem halben Jahr nicht wirklich realisiert. Eigentlich trinkt er nur Bier momentan sind wir bei täglich mindestens 8 meistens 10 ( ich zähle nicht wirklich räume nur die leeren Flaschen morgens weg). Selten anderes Zeug aber wenn mindestens eine halbe Flasche. Er fängt erst nachmittags an wenn er von der Arbeit kommt und ich Frage mich ob es noch unter normalen Alkohol Genuss fällt. Samstags wird es gerne mal fast ein ganzer Kasten.
    Ich selbst habe von Alkohol gar keine Ahnung war glaube ich noch nie angetrunken und könnte jetzt nicht sagen wann ich zuletzt mal mit Alkohol angestoßen habe oder so meine Getränke sind Kaffee, Wasser und ab und an Cola oder Saft. Habe mir noch nie etwas daraus gemacht und deshalb auch eigentlich noch nie mit dem Thema Alkoholiker auseinander gesetzt.
    Jetzt sollte ich das, glaube ich, endlich mal tun so langsam aber sicher wird es echt ungemütlich Zuhause.
    Ich habe mich schon etwas hier eingelesen und erstaunliche Parallelen gefunden, bin erschrocken wie ich so lange so blind sein konnte.

    So das war's erstmal danke fürs lesen
    Allen noch einen schönen Abend
    Massara

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 56, Alkoholiker und nun schon einige Jahre trocken.

    Du schreibst

    Zitat

    Eigentlich trinkt er nur Bier momentan sind wir bei täglich mindestens 8 meistens 10

    Nun, wenn Du mal HIER schaust wirst Du sehen, dass er "eigentlich" jeden Tag mindestens eine Flasche Schnaps trinkt ...
    Gut, dass Du nicht mehr "blind" bist ...


    Ich wünsche Dir einen guten Austausch - hier findest Du die "wahren Profis".

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Nun, wenn Du mal HIER schaust wirst Du sehen, dass er "eigentlich" jeden Tag mindestens eine Flasche Schnaps trinkt ...
    Gut, dass Du nicht mehr "blind" bist ...

    Wow das wusste ich nicht :-[ heute war es fast die ganze Flasche Rum und ein paar Bier wie viel weiß ich nicht bin Samstag immer 11 Stunden auf der Arbeit und er passt auf die Kinder auf. Jetzt wo ich das so schreibe ist das auf die Kinder aufpassen wohl keine so gute Idee nixweiss0 . Meinen Job kündigen aber noch weniger gehe nur diesen einen Tag.
    Erstaunlich finde ich das er noch nicht Mal wirklich besoffen ist er geht noch relativ gerade und redet Recht normal wenn man ihn nicht kennt käme man nie darauf das er schon so viel intus hat.
    Wie konnte ich so lange die Augen davor verschließen? Wahrscheinlich durch den ganz normalen Alltag mit Kindern. Da muss ich mir echt was einfallen lassen wie gut das ich trotz Kinder immer in meinem Beruf gearbeitet habe wenn auch nur mit einem Tag in der Woche ich denke das mir das weiter hilft spätestens wenn die kleine nächstes Jahr in den Kindergarten kommt.
    Ich glaube ich muss finanzielle etwas besser dastehen zumindest eigenständig dann habe ich größeren Verhandlungsspielraum.
    Es rattert im Kopf nur welchen Weg genau ist noch nicht sicher.

  • Als ich aus der Sucht "ausgestiegen" bin, habe ich damals mal anhand meines täglichen Alkoholkonsums ausgerechnet, mit wie viel Promille ich tagtäglich unterwegs gewesen war.
    Erst da, allmählich, während meiner Langzeittherapie, konnte ich zu der Ehrlichkeit finden, mit der ich schonungslos und selbstkritisch meine wahre Konsummenge erfasste und offenlegt. Zuvor waren's immer nur "ein paar Bierchen". Ab und zu mal ein "Schnäpschen". Vorn wegen …

    Damals war ich noch Spiegeltrinker, d. h., ich brauchte meine Dosis Alkohol um zu funktionieren.
    Rechnerisch lag ich wohl permanent um die 1,5 - 1,8‰.
    Viele in meinem Umfeld wollten es nicht glauben, dass ich definitiv schwerer Alkoholiker war …. Warum auch? Familie, Job, gutes Einkommen, alles lief nach außen gut ...

  • Erstaunlich finde ich das er noch nicht Mal wirklich besoffen ist er geht noch relativ gerade und redet Recht normal wenn man ihn nicht kennt käme man nie darauf das er schon so viel intus hat.

    Das deutet schon auf eine ziemlich starke Gewöhnung hin. Das heisst, dass er wohl schon ziemlich lange trinkt. Denn ein Mensch ohne eine derartige Gewöhnung an Alkohol läge schon längst in der Ecke und schnarchte vor sich hin, salopp gesagt.

    Und das ist ja das "Problem" bei uns Alkoholikern: Wir sind den Alkohol schon so gewöhnt, dass man es uns nicht (unbedingt sofort) anmerkt und wir uns so relativ leicht durchmogeln können.
    Es gibt Berufskraftfahrer (!!), die erst bei einer Routinekontrolle mit über 3 o/oo aufgeflogen sind :o

    Irgendwann schlägt das dann aber um und der Körper braucht nicht immer mehr, sondern dann reicht schon relativ wenig, um zu kollabieren. (Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler, also versuche ich es verständlich und kurz zu erklären). Das sind dann nicht mehr die "funktionierenden" Alkoholiker, sondern die Wracks aus den Parks und vor den supermärkten/Bahnhöfen etc., die das Bild, die Assoziation vom "typischen" Alkoholiker in unseren Köpfen prägen. Und diese Assoziationen verhindern oft genug, dass sich Betroffene selbst als Alkoholiker erkennen und Hilfe suchen - denn soooo schlimm geht's ja nun doch noch nicht, schließlich hat man ja Wohnung, Familie, Arbeit. Noch.

    Du schreibst, dass Du Dich "finanziell erst besser aufstellen" musst, um einen besseren "Verhandlungsspielraum" zu haben.
    ICH finde, Du solltest Dir schnellstmöglich Beratung und Hilfe bei einer Suchtberatung holen - schon alleine im Interesse der Kinder, aber natürlich auch in Deinem eigenen Interesse.
    Diese Suchtberatungen sind kostenlos und anonym - und nicht nur für die Betroffenen da,, sondern auch für hilfesuchende Angehörige.

    Dort kann man Dir Möglichkeiten und Wege, wawas Du machen kannst. Und man kann Dir die Adressen (im IDEALFALL mehrere) von SHG für Angehörige geben, wo Du Dich mit anderen Angehörigen direkt austauschen kannst, die die gleichen/ähnlichen Probleme haben/hatten - und vielleicht auch entsprechende Lösungen für sich schon gefunden haben. Dann kann man sich diese Lösungen anschauen/anhören und entscheiden, ob sie eventuell auch etwas für sich selbst wären.

    Es rattert im Kopf nur welchen Weg genau ist noch nicht sicher.

    Ich hoffe, Du findest Deinen Weg!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!


  • Irgendwann schlägt das dann aber um und der Körper braucht nicht immer mehr, sondern dann reicht schon relativ wenig, um zu kollabieren. (Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler, also versuche ich es verständlich und kurz zu erklären). Das sind dann nicht mehr die "funktionierenden" Alkoholiker, sondern die Wracks aus den Parks und vor den supermärkten/Bahnhöfen etc., die das Bild, die Assoziation vom "typischen" Alkoholiker in unseren Köpfen prägen. Und diese Assoziationen verhindern oft genug, dass sich Betroffene selbst als Alkoholiker erkennen und Hilfe suchen - denn soooo schlimm geht's ja nun doch noch nicht, schließlich hat man ja Wohnung, Familie, Arbeit. Noch.

    Ein Arzt bin ich auch nicht, aber das, was greenfox beschreibt, habe ich als sog. Toleranzbruch kennengelernt. Bis dahin verträgt man immer mehr Alkohol, ohne wirklich aufzufallen. Wie ich erst letzte Woche wieder aus Gesprächen mitgenommen habe, sind das die coolen Jungs und Mädels, weil die alle unter den Tisch trinken. Zu denen schauen manche Leute echt auf. Dumme Menschen könnte ich jetzt sagen...aber ich war ja mal genauso. Viel vertragen war ein Zeichen von Stärke.

    Um aber zum Toleranzbruch zu kommen, muss man schon einiges getan haben. Der findet im fortgeschrittenen Stadium der Abhängigkeit statt. In Kurzzusammenfassung http://www.blaueskreuz.at/de/(alkohol)_s…bh_aumlngigkeitzum Nachlesen. Vorher den Wahnsinn zu stoppen wäre also sinnvoll und wünschenswert...

    LG
    Matthias

  • Damals war ich noch Spiegeltrinker, d. h., ich brauchte meine Dosis Alkohol um zu funktionieren.
    Rechnerisch lag ich wohl permanent um die 1,5 - 1,8‰.
    Viele in meinem Umfeld wollten es nicht glauben, dass ich definitiv schwerer Alkoholiker war …. Warum auch? Familie, Job, gutes Einkommen, alles lief nach außen gut ...

    Hallo danke für deine Antwort
    Ich lese ja schon eine ganze Weile quer durchs Internet und würde ihn auch als Spiegeltrinker bezeichnen. So als Laie bin natürlich kein Arzt. Aber sobald er nach Hause kommt macht er sich als erstes ein Bier auf und das ist meistens auch recht schnell leer. Unvermeidbare Familiengespräche kann ich erst mit dem zweiten Bier beginnen vorher ist er nicht mehr wirklich Aufnahme fähig. Dann ist auch ganz normaler friedlicher Familien Alltag.
    Kippen tut das wenn erst nach Bier 9 oder 10 ich merke das immer daran wenn er anfängt mit der Werbung im Fernsehen zu streiten, die Kinder schlafen dann aber schon lange tief und fest. Er wird auch meist nicht wirklich laut und zieht sich irgendwann ins Bett zurück ist höchstens etwas beleidigt weil ich nicht mitkommen und grummelt was vor sich hin aussfallend wird er zum Glück noch sehr sehr selten auch brauchte ich noch nie Angst vor ihm haben.
    Gruß Massara

  • Und das ist ja das "Problem" bei uns Alkoholikern: Wir sind den Alkohol schon so gewöhnt, dass man es uns nicht (unbedingt sofort) anmerkt und wir uns so relativ leicht durchmogeln können.
    Es gibt Berufskraftfahrer (!!), die erst bei einer Routinekontrolle mit über 3 o/oo aufgeflogen sind :o

    Hallo danke für deine Antwort
    Ja manchmal denke ich wenn er heute morgen mal in eine Kontrolle kommt war es das mit dem Führerschein. Es kann mir keiner erzählen das er morgens wieder nüchtern ist wenn er bis nachts trinkt und nur teilweise bis zu 5 Stunden schläft. Manchmal wünsche ich mir auch das er angehalten wird so als ob ihn das mal wachrütteln könnte oder er mal ins nachdenken kommt das Frau ja doch nicht " nur" spinnt.
    Auch wenn wir so mit dem Auto unterwegs sind sehr ich immer zu das ich fahre weil ich nicht weiß was das für Auswirkung auf meinen Führerschein hat wenn ich daneben sitze.

    Eine SHG ja ich glaube die Idee ist nicht schlecht ich weiß nur nicht ob ich mich überwinden kann. Das zu wissen und online zu schreiben ist nochmal was anderes als es sich vor realen Personen einzugestehen. Immerhin habe ich mich schon mit meinem Bruder und meinen Eltern darüber unterhalten und die haben mir Unterstützung zugesagt egal wie ich mich entscheide. Für Notfälle habe ich den Schlüssel für die Wohnung meines Bruders die ist nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, er wohnt meistens bei seiner Freundin. OK die Schlüssel habe ich schon seit er die Wohnung hat so wie er auch welche von mir hat aber ich habe sein OK dort im Notfall mit den Kindern Hinzukönnen. Bis jetzt waren wir aber noch lange nicht an dem Punkt er ist zum Glück recht friedlich oder noch ? Es tut zumindest gut von Seiten der Familie Unterstützung zu wissen und es beruhigt.
    Der kleine Teufel in mir sagt aber das wenn er gehen muss da die Wohnung komplett auf meinen Namen läuft.
    Gruß Massara

  • Ich hoffe ja noch das wir als Familie die Kurve bekommen und ich nicht die Trennung einleiten muss so wie ich es bei fast jeder Geschichte gelesen habe. 18 Jahre wegzuschmeissen finde ich noch nicht so ideal.

    Haltet ihr es für eine gute Idee wenn ich unserem Hausarzt seinen Alkoholkonsum erzähle er muss ja eh regelmäßig hin wegen Gicht und Asthma trinkt aber am Tag vorher nur wenig.?
    Auf seinem Konsum habe ich ihn schon mehrfach angesprochen da höre ich die typischen Sätze wie ich kann ja auch ohne will nur nicht.... Und ist etwas beleidigt weil ich ihn angesprochen habe.
    Vor ein paar Wochen hatte ich mal gesagt das wenn er so weiter macht wir uns immer weiter von einander entfernen und ich dann nicht weiß wie es ausgeht. seit dem sitzt er mir manchmal grübelnd gegenüber man kann richtig " sehen" wie das Gehirn arbeitet aber geändert hat sich ( noch) nicht viel. Ein bisschen ruhiger und in sich gekehrt auch hat er schon mal gegoogelt ( ab wann man Alkoholiker ist...) Das konnte ich zufällig sehen.

    Er braucht immer etwas Zeit um sich für ein Gespräch zu öffnen das war schon immer so bin mal gespannt ob eines von ihm aus in dieser Richtung stattfindet.
    Gruß Massara

  • Hallo Massara,

    Du hast schon im Angehörigenbereich geschrieben „Hatte schon überlegt ob ich mal zu unserem Hausarzt gehe er behandelt zumindest laut Internetseite auch Suchtkrankheiten.“

    Und nun fragst Du wieder „Haltet ihr es für eine gute Idee wenn ich unserem Hausarzt seinen Alkoholkonsum erzähle“.
    Also meine Meinung: Ich halte das nicht nur für gar keine gute Idee, sondern höchst übergriffig. Habt Ihr einen guten, kompetenten Hausarzt, dann wird der so etwas auch sofort abblocken, schließlich gilt auch hier das Arztgeheimnis, selbst wenn Ihr Eheleute seid.
    Davon abgesehen ist das m. E. höchst co-abhängig. Du versuchst – durch Hintertüren und indem Du es hintenherum betreibst – Deinen Mann „trocken zu legen“, was mit hoher Wahrscheinlichkeit „so“ nicht funktionieren wird.
    In anderen Worten: Du übernimmst für etwas (die Sucht Deines Mannes) die Verantwortung und Initiative, wo Du Dich in erster Line um Dich selbst und Deine Verstrickung in seine Sucht kümmern solltest.

    Sehr verständlich ist, dass eine 18jährige Ehe samt Kindern nicht einfach in die Tonne getreten wird, bevor Ihr gemeinsam nicht versucht habt, die Situation zu klären.
    Für Partner*innen, die ihre suchtkranken Partner unterstützen und motivieren möchten, ist das Programm Craft bestens geeignet, weil sie damit lernen können, was für sie – und ihre Ansprache an den Partner richtig und gut ist.
    Der liebe Gerchla hat sich mal die Mühe gemacht, und das Programm HIER kurz und knapp beschrieben.

  • So wie ich das beim Kreuzbund (und wo anders) lese, muss man sich für CRAFT ja als Angehörige schulen lassen. Ich kenne mich damit nicht aus, aber was ich gelesen habe, scheint es ja recht anspruchsvoll und auch anstrengend zu sein.

    Das ist keine Kritik, denn wenn man vom Süchtigen verlangt, dass er auf Therapie geht, setzt man ja auch voraus, dass er sich anstrengt.
    Ich will nur darauf hinweisen, dass es wohl keine einfachen Lösungen gibt.


    Eine SHG ja ich glaube die Idee ist nicht schlecht ich weiß nur nicht ob ich mich überwinden kann. Das zu wissen und online zu schreiben ist nochmal was anderes als es sich vor realen Personen einzugestehen.

    sich selbst zu überwinden, da erst mal hinzugehen, wäre dafür wohl Grundvoraussetzung.

    Gruß Susanne

  • Danke für die schnelle Antwort
    Von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet. Stimmt wenn jemand für mich zum Arzt gehen würde und ihm etwas sagen was ich nicht Preis geben will.... Ja du hast vollkommen Recht. Danke fürs Kopfwaschen.

    Lieben Gruß Massara


  • So wie ich das beim Kreuzbund (und wo anders) lese, muss man sich für CRAFT ja als Angehörige schulen lassen. Ich kenne mich damit nicht aus, aber was ich gelesen habe, scheint es ja recht anspruchsvoll und auch anstrengend zu sein.

    Das ist keine Kritik, denn wenn man vom Süchtigen verlangt, dass er auf Therapie geht, setzt man ja auch voraus, dass er sich anstrengt.
    Ich will nur darauf hinweisen, dass es wohl keine einfachen Lösungen gibt.


    sich selbst zu überwinden, da erst mal hinzugehen, wäre dafür wohl Grundvoraussetzung.

    Gruß Susanne

    Ich glaube um eine SHG komm ich wohl nicht herum wenn ich das so rauslese. Da muss ich wohl meinem Schweinehund den Kampf ansagen.

    Ansonsten scheint das craft Modell vielleicht ein Versuch zu sein ( was ich auf die schnelle gelesen habe)
    Besser als sofort aufzugeben. Einfach wird denke ich kein Weg sein egal wie er denn aussehen mag und wofür ich mich letztendlich entscheide.
    Lieben Gruß massara

  • Ich kenne übrigens Paare, die trotz Suchtproblematik zusammengeblieben und miteinander glücklich sind.
    Da haben aber überall beide an sich gearbeitet.
    Ich persönlich kenne kein Paar, das glücklich ist, wo nur der Alkoholiker/Süchtige aufgehört hat und der Angehörige / (meist) Ehefrau hat nichts gemacht.

    Gruß Susanne

  • Ich glaube um eine SHG komm ich wohl nicht herum wenn ich das so rauslese. Da muss ich wohl meinem Schweinehund den Kampf ansagen.

    Wieso "kommst Du nicht drum herum"?? Eine SHG ist KEIN MUSS - sie ist ein HILFSANGEBOT. Und das kann man annehmen oder auch nicht.

    Und das mit dem inneren Schweinehund:
    Zum Einen musst Du da nicht "öffentlich" (in der Gruppe) eingestehen, ein Problem mit Alkohol zu haben bzw. Alkoholiker zu sein (und glaub mir, DEN Schweinehund sollte man Schweinebestie nennen!) - sondern "nur", ein Problem mit einem Alkoholiker zu haben.
    Und zum Anderen - was meinst Du, warum die anderen Leutchen dort sind?!?

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Massara!

    Hab Dich hier gefunden!

    Oh je, das ist ne Hausnummer, 18 Jahre zusammen zu sein und Familie. Hier die Verstrickungen zu lösen ist sicherlich ne große Herausforderung.

    Wenn ich Deine Geschichte lese, bin ich sehr froh, mit meinem nicht zusammen zu wohnen.
    Hier wurde das CRAFT Programm erwähnt, das kannte ich bisher noch nicht, hört sich interessant an.

    Wobei ich es als Gratwanderung erlebe, komplett in der Eigenverantwortung zu bleiben und sich dennoch "so zu verhalten, dass der Süchtige eine bessere Chance hat, sich den Hilfsangeboten zuzuwenden".

    Für mich war es nach einer früheren Beziehung der wichtige und lange Weg, das Thema Verantwortung wirklich intensiv zu bearbeiten. Eigenverantwortung bedeutet durchaus auch, dem Partner zu sagen, wie es mir mit seinem Verhalten geht. Und gleichzeitig bedeutet es nicht, ihm Dinge zu sagen oder Dinge zu tun, nur damit es ihm besser geht. Wenn das dann aber wiederum dazu führt, dass es uns miteinander besser geht und insgesammt für beide ne Verbesserung darstellt, dann natürlich schon wieder.

    Daher hinterfrage ich mich selbst ständig: das was ich da gerade vorhabe zu tun - gibt mir das Kraft oder nimmt mir das Kraft?
    Und wenn es mir aktuell Kraft nimmt, is das jetzt wirklich okay für mich? Oder tue ich es womöglich, weil ich einen Ausgleich erwarte? Ich möchte Dinge nur noch tun, wenn ich merke, die will ich jetzt wirklich. Ich will da Kraft einbringen und das für sich genommen bringt mir was. Zum Beispiel erfüllt es Verbindung. Oder Gemeinschaft. Oder meinentwegen auch für den Moment Harmonie. Manchmal ist das wichtig, weil für "Konflikt" gerade keine innere Resource da ist. Hauptsache, das mache ich bewusst und weiß, worauf ich mich da gerade einlasse. Und achte darauf, dass auch andere Bedürfnisse ihre Zeit haben.

    Das sind Dinge, die habe ich nach der Zeit mit meinem früheren Partner in Beratungen und ner Therapie gelernt.
    Wegen meinem aktuellen Partner war ich noch nicht in ner Beratung. Daher bin ich auch noch etwas unsicher im Umgang mit dem Problem Alkohol (mein Ex trinkt keinen Alkohol, bei ihm ging es um Medikamentenabhängigkeit).

    Aber ich werde sicher bald ne Beratung aufsuchen. Um ein paar Fragezeichen im Kopf zu klären. Diese Angebote helfen sehr!

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