Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?

  • Hallo zusammen,

    da ich ein Teilchen dieser Gemeinschaft werden möchte, muss ich mich vorstellen.
    Ich bin ein eloquenter Mensch, doch ist mir seltsamerweise kürzlich meine Sprache abhanden gekommen und es fällt mir ausgesprochen schwer, etwas über mich zu sagen/schreiben.

    So würde ich am liebsten das Ganze in Kurzform hinter mich bringen, wie etwa: Ich bin Alkoholikerin Punkt. Ich habe keinen menschenmöglichen Ein- und Ausfall ausgelassen. Wir wissen ja alle, wovon ich rede: Fertig!

    In mir regt sich jedoch der leise Verdacht, dass diese Ausführung vielleicht doch etwas zu mager ist.
    Ich habe getrunken, jahrelang, jahrzehntelang.
    Mit Trinkpausen – wie ich heute weiß.
    Gefühlte 100.000 Mal haben sie von Montag bis Donnerstag gedauert, aber jedes Mal war ein schmerzlicher weil ernsthafter Entschluss dahinter.
    Bis ich genug hatte von diesem Dauer-Versagen.
    Ich war mal 3 Wochen ohne Alkohol, oder auch sechs Monate – je nach Situation.
    Auch ein paar Jahre – mithilfe von realen SHG´s.
    Zufrieden – weil ruhig in mir – war ich nie.

    The more I see, the more I know, the more I like to let it go…

    Und doch bin ich hier.
    Denn solange mich Sonnenaufgänge wie heute Morgen so faszinieren und ich Natur bestaunen kann und fremde Menschen freundlich sind, so lange werde ich gründlich darüber nachdenken, ob hier wirklich nichts mehr ist, wofür es sich lohnt, sich einzusetzen.
    Ja, und nebenbei gucke ich auch für mich. Wer bin ich, wo stehe ich, wem will ich eine Plattform bieten?

    Einen friedlichen Abend mit Ruhe im Bauch, das wünsche ich euch
    Nele

  • Hallo Nele!

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Schön, dass Du etwas über Dich geschrieben hast. Wie Du auch, habe ich schon öfter Pausen eingelegt. Ich bin jetzt der Meinung, dass es sich besser ohne Alkohol lebt.

    Hast Du für Dich rausgefunden warum Du wieder rückfällig geworden bist?

    Ich wünsche Dir auch Ruhe im Bauch und vor allem, das Du eine zufriedene Abstinenz erreichen kannst.

    LG
    Caroline

  • Hallo, Nele, und herzlich Willkommen hier im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 55, Alkoholiker und nun schon einige Jahre trocken und in der Suchtselbsthilfe tätig.

    da ich ein Teilchen dieser Gemeinschaft werden möchte, muss ich mich vorstellen.

    ??? Ich dachte eigentlich immer, dass dies eine Frage der Höflichkeit und nicht des Zwanges ist?!?

    Bist Du eigentlich aktuell nun trocken oder kämpfst Du noch/mal wieder um Abtstinenz?? Geht für mich irgendwie nicht so wirklich aus Deiner Vorstellung hervor ...

    Ich wünsche Dir/uns jedenfalls einen guten Austausch.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen Caroline,

    ganz lieben Dank für die nette Begrüßung. Das ist keine Floskel, denn es hat mir gut getan, dass da ein Mensch einfach nur sachlich nachfragt, obwohl ich mich gerade fühle wie verwirrter und unsortierter Ballast, so ungewohnt schwerfällig.

    Ja, ich weiß, warum ich wieder rückfällig geworden bin nach ein paar Jahren.
    Ich fühlte mich wie eines dieser alten Fotos, die erst einen Gelbstich bekommen und dann langsam verblassen.
    Während ein Teil von mir noch Applaus klatschte, weil ich verbindlich sein konnte und zuverlässig, pünktlich, rücksichtsvoll und auch voller Anteilnahme für die Anliegen anderer Menschen, grummelte es aus einer anderen Ecke längst: Supi, klingt wie das K.O.-Kriterium in einem miesen Zeugnis: Sie hat sich stets bemüht…

    Es war mir fad, das Leben zu öde, die Menschen zu blass.

    Ich habe etwas Wildes in mir, was Grenzen überschreiten muss.
    Dummerweise verknüpfe ich es mit Alkohol, weil der ja unbestritten ein Katalysator ist.
    Während ich hier aber schreibe, fällt mir ein, dass ich vor vielen Jahren in das Büro des Rektors der Schule meiner Tochter gestürmt bin. Sie sollte die Schule verlassen, weil sie den Realschulabschluss vergeigt hatte nach einem Schulwechsel.
    Ich habe diesem Mann erklärt, dass ich Alkoholikerin bin, gerade einen Entzug gemacht hätte und seit ein paar Wochen trocken wäre. Man könnte meiner Tochter nicht vorwerfen, dass ihre Mutter ein Totalausfall ist und nicht die nötige Unterstützung hätte bieten können.
    Der Rektor stammelte, dass er so etwas noch nie erlebt hätte, ließ sich das Ganze durch den Kopf gehen, meine Tochter bekam noch eine Chance und später den Abschluss.
    Ich war völlig nüchtern bei dieser Aktion und das lässt mich gerade glauben, dass ich einfach falsche Bilder im Kopf habe. Es geht auch ohne Alkohol!

    Eines weiß ich: Ich werde nie wieder so trinken wie früher, jeden Tag mit Bier und Hörnertee. Und ich werde nie wieder ein Co-Abhängiges Verhalten leben, denn das alles kenne ich schon.
    Es ist keine Option mehr für mich.
    Die Deals, die ich mit mir selbst abschließe, reichen nicht, denn mein Schweinehund wiegt 250 Kilogramm und klammert sich an mein Hirni, nicht an meine Füße, wo ich ihn abschütteln könnte.

    Ich hoffe, dass ich mit eurer Hilfe lernen kann, zufrieden trocken zu sein.

    Liebe Grüße und ein entspanntes Wochenende
    Nele

  • Hallo Greenfox,

    vielen Dank für deine Begrüßung.

    „Eigentlich“ – ein Wort, das wie für mich geschaffen zu sein scheint.
    Ich gebe dir vollkommen Recht und kann dir versichern, dass ich eigentlich ein sehr aufmerksamer vor allem höflicher Mensch bin. Ich bin übrigens auch gern freundlich, was mehr Herz in die Höflichkeit bringt.
    Umso erschreckender fand ich es, dass ich kaum in der Lage war, mich zu artikulieren. Die wenigen Sätze meiner Vorstellung haben mich mehr als zwei Stunden gekostet und jedes Wort habe ich sicherlich zwei bis drei Mal korrigieren müssen.

    Back to topic: Nein, ich bin nicht „trocken“. Die letzten drei Wochen habe ich nichts getrunken, weil es mir irgendwie blöd vorkam und andere Dinge wichtiger waren. Gestern habe ich mir etwas eingeflößt, damit ich schreiben konnte über mich.
    Ich habe noch versucht, das zu vermeiden, indem ich dir diese eMail schrieb, aber es hat nicht funktioniert.
    Zu Recht, denn deine Argumente waren absolut überzeugend.
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Nein, ich betreibe keine Schuldzuweisung. Niemand als ich selbst kippt mir den Alkohol in die Kehle und niemand Anderes als ich selbst hat jahrelang als Co-Abhängige dahin vegetiert. Ich kenne massenweise manipulative Menschen, aber auch meine eigenen Anteile an Verhalten.

    Erschreckenderweise habe ich momentan nicht das Gefühl, dass ich um meine Abstinenz kämpfen würde.
    Seit ein paar Jahren trinke ich fast ausschließlich Freitags. Süchtige sind Tüchtige und ich arbeite gern und mache auch gern gute Jobs, wenn ich nicht verwaggelt bin, sondern einen klaren Verstand habe. Ich hatte fast das Gefühl, dass das okay wäre. Nicht anders, als wenn der Nichtsüchtige nach einem Krach mit seiner Liebsten am Wochenende in der Kneipe einfällt und es so richtig krachen lässt.
    Das ist natürlich Schwachfug. Freitags saufen, Samstag ausnüchtern, Sonntag alles erledigen, was anliegt… da ist man am Montag völlig fertig und es liegt eine ganze Arbeitswoche vor einem.
    Es geht nur Energie raus – es kommt keine hinein.

    Ich habe mich isoliert. Komplett. Getrennt nach 11 Jahren, von meinem Ex-Freund, der es genießt, Menschen zu quälen. Er ist wie er ist, aber es muss ja nicht mein Job sein, das weiterhin auszuhalten.
    Und ich habe mich getrennt von meinem Mitbewohner. Alkoholiker und Jammerlappen vor dem Herrn. Immer sind alle anderen Menschen schuld. Depressiv bis in die Zehenspitzen.
    Ich kann differenzieren. Er hat seltene und wirklich gute Eigenschaften. Das, was ich bis dato als „wirklich menschlich“ bezeichnet habe. Keinerlei Vorurteile, hilfsbereit ohne Ende, aufmerksam.
    Aber seine Depressionen schwappten über mich wie eine Welle.
    Jede kleine Freude hat er mir damit vermiest.
    Wenn ich mit mir selbst nicht mehr laut lachen kann, dann muss ich etwas tun.
    Habe ich. Ich bin ausgezogen. Ich denke immer noch: Wo es richtig weh tut – da geht’s lang!
    Ich werde ihn als meinen besten Freund behalten – aber auf Distanz.

    Und wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lasse, ist es vielleicht verständlich, dass ich bei Null anfangen muss und ich solche Mühe habe, mich verständlich zu machen. Als würden Heuballen quer in meinem Mund liegen und übertragen eine Fingerlähmung verursachen.
    Ich habe gelesen, dass du öfter mal sagst: „Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt!“
    Ich setze auf die Hoffnung 
    Darauf, dass der Knopp aufgeht, denn heute fällt es mir schon viel leichter, zu schreiben.
    Darauf, dass ich die Bilder in meinem Kopf ersetzen kann.
    Darauf, dass ich die Kurve noch bekomme und wieder etwas Nützliches zustande bringe.

    Gruß
    Nele

  • Und wenn ich mir das alles so durch den Kopf gehen lasse, ist es vielleicht verständlich, dass ich bei Null anfangen muss und ich solche Mühe habe, mich verständlich zu machen.

    Bei MIR kam alles verständlich an :D

    Schau doch auch mal in unsere Linksammlung - falls nicht schon längst passiert. Dort findest Du viele weitergehende Informationen, aber auch Hilfsangebote.
    Denn ich schrieb nicht nur, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, sondern auch, dass diese Sch*** Sucht zwar nur der Betroffene alleine bekämpfen kann, es aber nicht alleine schafft bzw. machen muss. Es gibt die vielfältigsten Hilfsangebote - man muss sie nur kennen, sich etwas aussuchen und dann auch annehmen.
    Und gerade Letzteres fällt Vielen ja unheimlich schwer. Auch ich habe mal gedacht, dass ich der Größte und Beste bin und alles alleine schaffe. Scheibenkleister: alleine auf die Schnauze gefallen bin ich!

    Für mich waren es SHG und eine Langzeittherapie (stationär und weit weg von zu Hause), die geholfen haben und in Form der SHG noch immer helfen (bin bekennender SHG-Fan ;) ).
    Aber welche Hilfsmittel hast Du bzw. willst Du Dir suchen/nehmen?? Oder willst Du es alleine versuchen? (Klappt nach meiner Erfahrung in den wenigsten Fällen)

    Gruß
    Greenfox

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Nele,

    Willkommen auch von mir, Alkoholikerin, noch nicht lange hier im Forum, seit 2013 zum Glück trocken, und (wie du?) eine Meisterin darin, mir selbst etwas vorzumachen.

    Ich finde auch, du liest dich verständlich, mehr noch, du liest dich für mich sehr angenehm und kurzweilig, und ich frage mich (und jetzt dich), ob du dich gut selber mit Worten quasi austricksen kannst.

    Du schreibst

    Zitat

    Erschreckenderweise habe ich momentan nicht das Gefühl, dass ich um meine Abstinenz kämpfen würde.

    Warum würdest du das nicht?
    Und warum erschreckt dich das?

    Mir hat zu Beginn meiner Abstinenz mal ein kluger Mensch geschrieben, dass gerade solche wie ich, die im Kopf immer mal ne Runde extra drehen, und die hinter Fassaden leben, besonders „schwierige Fälle“ also, gern auch mehr Hilfe gebrauchen können. Reale SHG hattest du schon mal? Wär das nochmal ne Idee? Und wenn du noch so nah dran bist, noch so mitten drin bist im nassen Leben, wäre eine Therapie vielleicht ja auch hilfreich für dich.
    Mal richtig „die Waffen strecken“ und sagen, ich brauch das jetzt, ich will endlich aufhören, mich so durchzumogeln und mir und anderen etwas vorzumachen, bis ich an Leberzirrhose krepiere.

    Schön auf jeden Fall, dass du hier bist, und ich hoffe, du nimmst meine Worte ungefähr so wahr, wie sie gemeint sind.

    Schönen Sonntag Nachmittag dir!

    Camina

  • Hallo Nele, willkommen und alles Gute und viel Kraft.

    Ich bin hier auch noch ganz frisch, der Entzug (teilstationär) ist ganz frisch. Ich hätte es alleine nicht geschafft und brauchte wirklich ärztliche Hilfe. Den Mehrwert, den ich aus diesem Entzug gezogen habe, kann ich weder bemessen noch beschreiben. Es ist einfach unfassbar befreiend.

  • Hallo Greenfox,

    jetzt bin ich beruhigt :D.

    Ich bin davon überzeugt, dass gerade reale SHG´s das Richtige sind. Im Internet kann jeder sein, was er mag, aber im realen Leben muss man den Leuten in die Augen schauen. Ich denke aber, eine Online-SHG ist eine sehr gute Unterstützung, da man sich dort nicht nur wöchentlich oder zweiwöchentlich austauschen kann.

    Die Zeiten, wo ich mal gedacht habe, ich schaffe es allein, sind so lange her, dass ich mich kaum daran erinnern kann. Ich habe mich bereits im letzten Jahr mal wieder nach SHG´s umgesehen und eine nach der anderen abgeklappert, aber es war noch nichts dabei für mich.
    Mir ist völlig klar, dass man nicht nach dem ersten Mal gleich aufgeben sollte, sondern sich gute Gruppen oft erst nach ein paar Wochen auch als solche herausstellen.
    Ich werde weitersuchen, denn ich weiß, was eine gute Gruppe bewirken kann.

    Eine Langzeittherapie werde ich nicht machen, denn ich bin bereits weit weg von zu Hause ;-).
    Nichts, was mich in Anspruch nimmt – außer dem Job, keine Ablenkung. Ich kann mich voll auf mich konzentrieren, wenn ich beschließe, Nägel mit Köpfen zu machen.

    Am Wochenende habe ich nichts gemacht, außer dem Nötigsten, gelesen und nachgedacht.
    Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche fiel mir auf, dass ich zu viel nachdenke.
    Ich denke z.B. darüber nach, wann am Wochenende – mit strahlendem Sonnenschein - der beste Zeitpunkt ist, um einen Spaziergang zu machen und was ich vorher noch erledigen muss. Bis ich damit durch bin, regnet´s oder es stürmt oder schneit… Dann schleppe ich mich blinzelnd durch den Schneeregen.
    Als erstes werde ich jetzt mal versuchen, weniger zu denken und mehr zu tun. Nicht mehr tun im Sinne von dem üblichen Stress, sondern für mich.

    Viele Grüße
    Nele

  • Hallo Camina,

    vielen Dank dafür, dass du dir Zeit für mich genommen hast.
    Ich denke schon, dass ich dich richtig verstanden habe und ich musste mir Zeit nehmen, um mir deine Worte durch den Kopf gehen zu lassen. Das fiel nicht unter die Kategorie: Zuviel denken.

    Du hast Recht, denn jeder nasse (und sehr viele trockene) Alkoholiker lebt eine Fassade, es sei denn, sie haben bereits komplett aufgegeben und befinden sich auf der Zielgeraden.
    Meine Fassade lebe ich ausschließlich im Job und bei den Nachbarn.
    Das ist für Manche wahrscheinlich immer noch zu viel, aber ich kenne ein bisschen was von den Menschen und bin nicht bereit, mich auf meine Alkoholkrankheit reduzieren zu lassen.

    Andererseits habe ich gerade meinen neuen Hausarzt aufgesucht und ihm ohne langes Gefackel erzählt, wie es bei mir aussieht. Meine Freunde und Verwandte wissen alle Bescheid.
    Ich habe auch mal Bekannte zum Essen eingeladen, mit denen ich sehr viel Zeit verbracht habe und ihnen erzählt, dass ich Alkoholikerin bin.
    Mein letzter Hausarzt weiß Bescheid, ich habe keine Mühe, es in einer Gruppe zu äußern oder einem Fremden gegenüber, der mir ums Verrecken ein alkoholisches Getränk aufzwingen will.

    Ich weiß nicht, wie oft ich schon gesagt habe: „Ich bekomme die Kurve einfach nicht, ich brauche Hilfe!“ Dann tätschelt man mir in der Regel die Schulter, lächelt mich an und sagt: „Du schaffst das schon!“
    Mein Problem ist anscheinend, dass ich selbst in einem Zustand tiefster Niedergeschlagenheit nach zwei Tagen ohne Alkohol wieder auf der Matte stehe und Energie und Stärke ausstrahle.
    Vielleicht nehme ich mich dann selbst nicht mehr ernst mit meinem Problem.
    Deshalb habe ich früher alles aufgeschrieben – damit ich nicht vergesse, wie hundeelend ich mich gefühlt habe. Vielleicht sollte ich auch das Schreiben wieder aufnehmen.

    Ich habe das Gefühl, dass ich im Moment dabei bin, eine Entscheidung zu treffen:
    Entweder reiße ich jetzt das Ruder herum und es wird aus Gründen, über die ich im offenen Bereich nicht sprechen möchte, enorm harte Arbeit mit ungewissem Ausgang. Oder ich lasse es laufen und mache so weiter wie die letzten Jahre, mit der üblichen Steigerung, denn es ist immer eine Spirale, die sich nach unten dreht.
    Es ist müssig, sich zu fragen, warum es einen erwischt hat und andere mit vielfacher Menge ihr Leben lang nichtsüchtig weitertrinken können.
    Eines haben sie mir aber in den Gruppen beigebracht: Es ist eine unheilbare Krankheit, die man mit einem „Nein“ stoppen kann.
    Ich würde jetzt gern lernen, mit einem Lächeln nein zu sagen und nicht mit der Faust in der Tasche oder weil ich mich stur, gelangweilt oder distanziert an Prinzipien und eigenen Gesetzen langhangle.

    Ich wünsche dir einen schönen Abend.

    Viele Grüße
    Nele

  • Hallo Silencer,

    ganz lieben Dank für deine Worte, das wünsche ich dir auch!
    Das Gefühl, das du beschreibst, kenne ich.
    Und ich erinnere mich gut an den Moment, in dem ich zum ersten Mal überhaupt aussprechen konnte, dass ich Alkoholikerin bin. Es hat mich Jahre gekostet, dahin zu kommen.
    Ich find´s super, dass du dich nach deinem Entzug hier angemeldet hast und nicht zu Hause einfach darauf wartest, dass sich alles von selbst reguliert.
    Ich werde mir morgen mal in Ruhe deinen Thread durchlesen – jetzt bin ich hungrig wie ein Wolf und das ist ein gutes, weil so „normales“ Gefühl :)

    Ich wünsche dir eine angenehme Nacht.
    Viele Grüße
    Nele

  • Hallo Nele,

    Zitat von „Nele“

    ... in dem ich zum ersten Mal überhaupt aussprechen konnte, dass ich Alkoholikerin bin. Es hat mich Jahre gekostet, dahin zu kommen.

    Das ging mir auch so. Bei mir war die innere Verleugnung so stark, dass ich erst viele Monate abstinent sein musste, bevor ich es mir eingestehen konnte.

    Ich hab dir zu Fassade geschrieben, und ich meinte tatsächlich nicht die des heimlichen Trinkers.

    Zitat von „Nele“

    Mein Problem ist anscheinend, dass ich selbst in einem Zustand tiefster Niedergeschlagenheit nach zwei Tagen ohne Alkohol wieder auf der Matte stehe und Energie und Stärke ausstrahle.

    Ich meinte eher etwas, das damit zu tun hat.

    Zitat

    Vielleicht nehme ich mich dann selbst nicht mehr ernst mit meinem Problem.

    Warum, glaubst du, ist das so?
    Bei mir war es so, dass ich eine kompetente Fassade aufrechterhalten habe, als ob es um mein Leben ginge. Perfektionistisch. Fehler, Schwächen mir selbst nicht zugestehend. Ich krieg das schon hin.


    Zitat

    Ich würde jetzt gern lernen, mit einem Lächeln nein zu sagen und nicht mit der Faust in der Tasche oder weil ich mich stur, gelangweilt oder distanziert an Prinzipien und eigenen Gesetzen langhangle.

    Ich glaube, das kommt erst mit der Zeit. Also bei mir jetzt zum Beispiel, da kam das Lächeln irgendwann. Aber am Anfang ging es ganz schlicht darum, überhaupt erst einmal wahrhaft Nein zu sagen. Bzw. Ja zur Nüchternheit.

    So, wie du neulich geschrieben hast,

    Zitat

    habe ich mir etwas eingeflößt, um ...zu...

    wirkt es so, als hättest du das noch nicht. Und das schreibst du ja auch. Dass eine Entscheidung fällig ist.

    Was könnte dir dabei helfen, sie zu treffen?

    Viele Grüße,
    Camina

  • Hallo Camina,

    bei mir war es etwas anders: Ich kam lange Zeit überhaupt gar nicht auf die Idee, ich könnte Alkoholikerin sein. Wir haben alle viel gefeiert und getrunken, auf Feiern, am Wochenende und auch zwischendurch. Die Ein- und Ausfälle und die kleinen Unfälle, die Peinlichkeiten, die komischen Situationen und wilden Aktionen – am nächsten Tag haben wir nur darüber gelacht.
    Ich fand es irgendwie nicht ungewöhnlich und schließlich wollten wir ja auch keine Bürger sein.
    Natürlich war mir klar, dass es massenweise Leute gab, die nicht ständig über die Stränge schlugen, aber die haben wir gemieden und als Langweiler eingestuft.
    Vermutlich war es für mich der einzige Weg raus aus der Bürgerlichkeit, wo herzlose Gesetze und Vorschriften gelten, alle gemacht von dem Mann mit dem einen N: Das tut MAN nicht. Ich hab mich verdammt lange gefragt, wer zum Henker nun eigentlich „man“ ist.
    Heute sehe ich das alles etwas gelassener ;).

    Als mich dann aber alles überrollte, als ich plötzlich Termine nicht mehr einhalten konnte und völlig zerbastelt zu einem starren Klops mutierte, da bin ich durchgestartet.
    Ich attestierte mir also selbst: Du bist Alkoholikerin. Das klang seltsam, aber sozusagen auch sachlich richtig.
    Ich murmelte also dieses Wort noch einmal paar Mal vor mich hin, und weil es mir eine tolle Idee schien, griff ich zum Hörer und sagte ein Vorstellungsgespräch mit der Begründung ab, ich hätte gerade festgestellt, dass ich Alkoholikerin sei und wahrscheinlich momentan ungeeignet für die Stelle. Das Pfeifen, als die Dame am Telefon nach Luft rang, hatte ich lange noch im Ohr.
    Und dann bin ich halt durchgestartet: Einen kalten Entzug gemacht – damals wusste ich noch nicht, dass es lebensgefährlich sein kann - und sofort danach einen stationären Entzug von drei Wochen.
    Selbst in dieser Situation wollte ich wohl plötzlich wieder brav funktionieren und bloß niemandem zur Last fallen.

    Anschließend habe ich eine reale SHG nach der nächsten abgegrast, bis ich eine gefunden hatte, in der ich mich wohl gefühlt habe. Aber seit dieser Zeit hatte ich nie einen Zweifel daran, dass ich Alkoholikerin bin.

    Ich glaube tatsächlich, dass es bei mir keine Fassade ist, wenn ich mich selbst am Schopf aus dem Sumpf ziehe und wieder loslege, ich glaube, es ist die Freude an den vielen kleinen Dingen. Ich kann einfach nicht lange traurig, melancholisch, matschig oder niedergeschlagen sein.
    Ich habe eine Menge Schwächen und kann die eingestehen. Ich bin nur ein Mensch und nicht dafür gemacht, perfekt zu sein. Niemand kann alles können, aber was ich tue, das tue ich gern so gut wie möglich – sonst könnte ich es ja gleich lassen.
    Ich muss auch längst nicht mehr alles erledigen, was ich mir vorgenommen habe, aber es gibt auch wichtige Dinge, die ich in Angriff nehmen muss, sonst sitzen sie mir im Nacken und ich kann meine Freizeit nicht genießen. Ich halte dies aber für angemessenen hausgemachten Druck, denn ich weiß, dass sie mir über den Kopf wachsen werden, wenn ich alles einfach laufen lasse.

    Es fällt mir seltsamerweise aber schwer, mich daran zu erinnern, wie es sich noch letzte Woche angefühlt hat, als ich total down war. So weit weg. Als würde ich meine 1-2-Tages-Tourneen nicht wirklich ernst nehmen und sollte „einfach“ endlich mit dem Blödsinn aufhören.
    Freitagabend dann nicht einmal das große Reißen, sondern eher ein: „Hey komm, das haben wir uns verdient. Klar, der nächste Tag ist im Eimer, aber meine Güte, hast ja keine Termine!“
    Ich bin abends jetzt müder als früher, das liegt an den chronischen Schmerzen.
    Ich hab auch noch nie so lange gebraucht wie momentan, um eine Wohnung einzurichten.
    Manchmal deprimiert mich das und dann drehe ich mich wieder um und denke: „Ist doch meins, ich mach´s in meinem neuen Tempo“.
    Manchmal macht mir auch die Kälte zu schaffen und wenn ich schon ein Gesicht ziehen will, fällt mir ein: Es ist Winter. Der darf das. Und dann ist es wieder gut. Decke, Tee, fertig.

    Zum Einflößen: Doch, ich habe. Ich war so blockiert, dass ich ohne Alkohol nicht hätte schreiben können. Das hat mich total erschreckt. Ich musste irgendwie so schnell wie möglich diese Hemmschwelle überschreiten, sonst hätte sie sich aufgetürmt und so habe ich es erzwungen.
    Seit heute Morgen habe ich das Gefühl, ich habe mich entschieden.
    Mir geht mein eigenes Rumgeeiere furchtbar auf die Nerven.
    Ich habe mich auf dem Weg zur Arbeit umgeguckt und gedacht: „Warum eigentlich nicht!?“
    Soviel verschwendete Energie bereits, die kann ich in ein neues Projekt stecken und selbst herausfinden, ob die Kapazitäten sich nicht vielleicht doch geirrt haben.

    Ich mache mich jetzt auf den Weg und suche mir eine reale SHG. Ein Austausch hier würde mir sehr helfen, damit ich verbindlich sein und mich im Auge behalten kann. Ich überrasche mich einfach zu oft durch mich selbst. Was mir vielleicht auch hilft: Ich bin nicht euphorisch, sondern verhalten. Keine Feuerreiterin, die alles gleichzeitig erledigen muss und dabei „Attacke!“ schreit. Das geht nach hinten los, kenne ich schon.

    Viele Grüße und einen entspannten Abend.
    Nele

  • Als mich dann aber alles überrollte, als ich plötzlich Termine nicht mehr einhalten konnte und völlig zerbastelt zu einem starren Klops mutierte, da bin ich durchgestartet.
    Ich attestierte mir also selbst: Du bist Alkoholikerin. Das klang seltsam, aber sozusagen auch sachlich richtig.
    Ich murmelte also dieses Wort noch einmal paar Mal vor mich hin, und weil es mir eine tolle Idee schien, griff ich zum Hörer und sagte ein Vorstellungsgespräch mit der Begründung ab, ich hätte gerade festgestellt, dass ich Alkoholikerin sei und wahrscheinlich momentan ungeeignet für die Stelle. Das Pfeifen, als die Dame am Telefon nach Luft rang, hatte ich lange noch im Ohr.
    Und dann bin ich halt durchgestartet: Einen kalten Entzug gemacht – damals wusste ich noch nicht, dass es lebensgefährlich sein kann - und sofort danach einen stationären Entzug von drei Wochen.
    Selbst in dieser Situation wollte ich wohl plötzlich wieder brav funktionieren und bloß niemandem zur Last fallen.

    Anschließend habe ich eine reale SHG nach der nächsten abgegrast, bis ich eine gefunden hatte, in der ich mich wohl gefühlt habe. Aber seit dieser Zeit hatte ich nie einen Zweifel daran, dass ich Alkoholikerin bin.

    Wow!
    Versteh mich jetzt bitte, bitte nicht falsch - aber irgendwie klingt das Ganze für mich etwas schizophren: Erst legst Du so einen Auftritt hin - und nun ...
    Tja, aber so sind wir nun mal, so unlogisch :-[

    Es ist gut, dass Du Dir jetzt auch eine reale SHG suchst 44.

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  • XD
    Keine Sorge deswegen. Ich habe den Titel meines Threads nicht umsonst gewählt und auch nicht meinen Nick.
    Allerdings bin ich so bekloppt wie ich logisch sein kann und zwischen deinem „Wow!“ und dem „…und nun…“ liegen ja einige Jährchen.
    Manchmal denke ich, ich habe alle Phasen durch, die ein Alkoholiker durchlaufen kann und muss dann erst einmal sortieren, wo und wann ich wie drauf war.

    Ohne reale SHG geht bei mir nix.
    Es klingt auch immer so, als hätte ich enorm hohe Ansprüche an SHG´s, wo ich doch eigentlich nicht zögern sollte, weil es um mein Leben geht.
    Ein Verein aber, in dem alle durcheinandersabbeln oder die Atmosphäre eines Tanztees herrscht oder sich zweieinhalb Langzeittrockene auf mich stürzen, weil sie vor Langeweile nicht in den Schlaf kommen und Futter brauchen – das bringt mir nichts.

  • ;D

    In puncto SHG hast Du aber vollkommen recht - man muss sich wohlfühlen. Sonst bringt es garnix. Im Gegenteil - es kann sogar abschrecken.

    Ich habe mir nach meiner letzten Entgiftung das Heft der Landesstelle Berlin, in welchem sämtliche SHGs nach Suchtmitteln und Stadtbezirken geordnet aufgeführt sind, geholt und mir dan zwei Wochen lang jeden Tag eine andere Gruppe in meiner Umgebung (entweder in der Nähe meiner Wohnung oder meiner Arbeitsstelle bzw. auf dem Weg dazwischen) angeschaut.
    Und da waren einige dabei :o - fehlte nur noch, dass die im "Stumpfen Eck" o.ä. tagen. Andere wiederum waren so steif, die müssen irgendwo die Besenstiele geklaut haben.
    Jedenfalls habe ich mich dann für 2 Gruppen entschieden, wo ich mich auf Anhieb wohl und aufgehoben gefühlt habe. Und da es mich nicht interessiert hatte, wie die sich nennen, war es Zufall, dass beide Gruppen zum selben Verein gehören.
    Als ich dann nach ca. 3 Jahren für mich entschied, dass ich stabil genug bin und eine Gruppe reicht (hatte ja auch noch wieder ein Privatleben), musste ich echt die Münze entscheiden lassen ...

    Und der anderen Gruppe, die ich dann auch einige Jahre selbst geleitet habe (hätte mir früher mal jemand erzählen sollen), bin ich noch heute treu ...

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  • Hallo Nele,

    Auch Worte können eine Fassade sein. Eine Nebelwand aus Worten.

    Ich les dich total gerne, schon immer, und finde es toll, wie du Worte findest, und welche.

    Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich dir selbst vom Leib hältst so ein bisschen. Du hast selbst das Wort „Verbindlichkeit“ benutzt, und vielleicht ist es das.

    Du schreibst

    Zitat

    Seit heute Morgen habe ich das Gefühl, ich habe mich entschieden.

    Wofür, oder wogegen?
    Vielleicht stehe ich auch einfach nur auf dem Schlauch.

    Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn du hier bleibst, verbindlich wirst, und deine Trockenheit für wert hältst, darum zu kämpfen.

    Ich wünsch dir einen Mittwoch Abend mit Momenten der Ruhe im Bauch.

    Camina

  • Guten Morgen Camina,

    vielleicht können wir beide dieses Fassadenthema heute erledigen.
    Natürlich können Worte eine Fassade sein, eine Nebelwand – das kennen wir schließlich alle aus der Politik.
    Ein Politiker fragt den anderen: „Was haben Sie gestern in Ihrer Rede eigentlich gesagt?“
    Der Andere antwortet: „Nichts!“
    Daraufhin der erste Politiker: „Ich weiß! Aber wie haben Sie es formuliert?“

    Ich verstehe irgendwie nicht, dass du einerseits weiterhin darauf beharrst, meine Worte wären wie eine Nebelwand, andererseits aber schreibst, dass sie dir gefallen!?
    Ich bin keine Politikerin. Ich bin ein Schaf, das sich vergaloppiert hat und nun versucht, sich endgültig mal neu zu sortieren.
    Vielleicht erinnerst du dich, dass ich auch schrieb, dass es Dinge gibt, die ich im offenen Bereich nicht mehr schreibe. Es ist keine Nebelwand, es ist ein Paravent ;-).
    So laufe ich quasi auf zwei Töpfen und nicht auf vieren, mit selbstauferlegter Zäsur.
    Ich könnte es auch einfach laufen lassen, so wie ich es früher immer gehandhabt habe, weil Aufrichtigkeit einer der wichtigsten Bestandteile der Trockenarbeit ist.
    Nun habe ich hier aber bereits Menschen getroffen, die ich aus einer früheren SHG kenne, die ich vor Jahren besucht habe und das bestärkt mich dieses Mal in meinem Entschluss: Ich werde erst komplett loslassen können, wenn ich mich in einem Bereich befinde, wo an der Ernsthaftigkeit der Absichten der Betroffenen für mich gar keine Zweifel mehr aufkommen. Ich halte mir also nicht mich selbst vom Leib, sondern das, was mir schaden könnte.
    Und bis dahin werde ich alles tun, was nötig ist, um den Rest meines Weges trocken und endlich auch zufrieden zu gehen.

    Und ja, ich habe geschrieben, dass ich an diesem Morgen das Gefühl hatte, mich entschieden zu haben. Für das Leben.
    Klingt wieder nicht so verbindlich. Nicht so, wie: Ich will. Ich werde. Ich tue. Basta.
    Weil ich vorsichtiger geworden bin mit solchen Aussagen. Es war ein Gefühl wie eine leichte Frühlingsbrise und es schwang Hoffnung mit. Das hat mir persönlich an diesem Morgen für den Anfang gereicht. Darauf möchte ich aufbauen.
    Verbindlichkeit beinhaltet für mich einige Dinge, u.a. aufrichtig, stetig, zuverlässig zu sein – mir selbst gegenüber und auch Anderen. Keine Kapriolen mehr.

    Es tut mir wirklich gut, hier zu sein. Meine Feierabende verbringe ich nicht mehr damit, einfach hundemüde aufs Sofa zu plumpsen, sondern ich kann mir wieder Dinge heranholen und darüber schreiben. Die Trockenarbeit hat damit bereits begonnen.

    Ich hoffe wirklich, ich konnte jetzt etwas klären und bin weder unhöflich noch unfreundlich rübergekommen, denn das ist wirklich das Letzte, was ich möchte.

    Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.
    Viele Grüße
    Nele

  • Hallo Nele,

    vielen Dank für dein weiteres Eingehen auf meinen Betrag. Du kommst bei mir überhaupt nicht unhöflich oder unfreundlich an, im Gegenteil.

    Meine Fragen waren übrigens auch gar nicht unfreundlich gemeint. Auch hier im Gegenteil. Mich haben Fragen anderer mitunter weiter gebracht, aber manchmal auch frustriert oder irritiert. Und nicht selten beides.

    Ich freue mich für dich über deine Brise Hoffnung, und auf den weiteren Austausch mit dir.

    Hab einen trockenen und frohen Freitag.

    Camina

  • Hallo Camina,

    ich danke DIR für deine Rückmeldung.
    Deine Fragen haben mich tatsächlich ins Klinken gebracht und es ist oft Schwerstarbeit, bei sich selbst bis auf den Grund vorzudringen.
    Ich persönlich finde es nur hilfreich, denn trotz Suff und Verdrängung lebe ich ja nicht auf einer Polly-Pocket-Insel und bin dir deshalb für deine Unterstützung sehr dankbar.
    Nun habe ich auch nicht mehr das Gefühl, ich müsste mit auf den Rücken gefesselten Händen tippseln und meine Antworten werden jetzt hoffentlich etwas klarer ausfallen :).

    Heute kam eine neue Brise auf, gepaart mit herrlichem Sonnenschein und ich hab `ne Erkältung im Anzug. Das kann ich grad klar definieren, denn ich habe mich nicht mit meinem Suchtstoff übergemangelt.
    Ein trockener und froher Freitag – das klingt gut. Lieben Dank dafür.
    Freitag ist ja immer „mein“ Tag, aber ich fühle mich gerade zu wenig gleichgültig, um mir den mit Alkohol zu vermasseln.

    Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend.
    Herzliche Grüße
    Nele

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