Liebe LiebtdasMeer,
zwei Gedanken von mir zu Deinem letzten Beitrag …
Wenn Mitmenschen (Arbeitskollegen, Bekannte, Nachbarn, Freunde usw.) sich oft nicht getrauen, das vorhandene Alkoholproblem bei den direkten Angehörigen der Suchtkranken anzusprechen, ist das sehr oft auch die Unsicherheit, nicht zu wissen, wie die Angehörigen darauf reagieren werden.
Hier zeigt sich dann oft die Co-Abhängigkeit der Angehörigen, die für den suchtkranken Partner vertuschen, verleugnen und abwehren, nicht selten sogar sehr „böse“.
Dass Du jetzt dem Arbeitskollegen „reinen Wein“ (was für ein Wortspiel im Zusammenhang!) eingeschenkt hast, ist absolut richtig! So kann Dein Mann sich auf dieser Seite schon mal nicht mehr verstecken und/oder zu täuschen versuchen, sondern muss sich klar bekennen.
Aktiv würde ich den Vorgesetzen nicht ansprechen, sondern nur dann offen und ehrlich über das Suchtproblem reden, wenn dieser auf Dich zukommt.
Ist m. E. ein schwieriges Thema, weil wir (ich schreibe hier mal „wir“) einerseits wollen, dass der Suchtkranke durch die schonungslose Offenlegung des Problems zur Einsicht gelangt, andererseits aber dem Betroffenen auch nicht schaden wollen …
Ich denke aber, wenn Du es bereits wie geschrieben dem Kollegen signalisiert hast, wie Du dazu stehst, dann wird der das auch dem Chef so weitergeben.
Auf jeden Fall würde ich meinem Partner jetzt auch deutlich zu verstehen geben, dass ich vonseiten der Firma angesprochen worden bin und kein Blatt vor den Mund nehme, wenn es um seine Sucht geht.
Immer begleitend davon, dass ich ihn dann, wenn er aktiv etwas unternimmt, um seine Sucht zum Stillstand zu bringen, für ihn da bin und ihn unterstütze.