Mein Mann und seine Geliebte Alkohol

  • Hallo, ich bin Tina, 34 Jahre alt und seit 15 Jahren mit meiner Sandkastenliebe verheiratet.
    Wir haben schon die ganze Jugend miteinander verbracht und hatten immer eine tolle, unbeschwerte Zeit.
    2 wundervolle Jungs im Alter von 15 und 12 Jahren bereichern unsere Familie.

    Mein Mann hat einen guten Job als Maschinenführer im 4 Schicht Betrieb.
    Auch ich habe einen ordentlichen Job.
    Wir haben ein Eigenheim und eigentlich könnte alles so schön sein.....

    Mein Mann hatte immer schon einen Hang zu Alkohol.
    In der Jugend gab's viele Räusche.
    Da denkt man ja immer noch, dass es normal ist.

    Ich habe erst vor anderthalb Jahren wirklich realisiert, dass mein Mann Alkoholiker ist.

    Jeden Abend trinkt er mehrere Flaschen Bier "um runter zu kommen".
    Ich habe oft gesagt, mach doch etwas weniger und nicht jeden Tag.
    Daraufhin wurde es natürlich noch mehr und aggressive Äußerungen gegen mich häuften sich.
    Ich wurde für alles verantwortlich gemacht.

    Ich kann auch verstehen, dass er viel um die Ohren hat.
    Verantwortung für die Familie, Verantwortung im Job, dazu noch freiwillige Feuerwehr. ( Auch hier wird gerne und viel getrunken...!)

    Der Supergau blieb natürlich nicht aus.
    Vor 1,5 Jahren entbrannte aus dem Nichts ein unglaublicher Streit zwischen uns.
    Mein Mann ist völlig ausgeflippt.
    Er hat nur noch geschrien und in der Küche getobt wie ein Wildgewordener.
    Ich hatte zum ersten Mal Angst vor ihm.
    Soviel Angst, dass ich die Polizei gerufen habe.
    4 Beamte mussten ihn bändigen und mit zur Wache nehmen.
    Er musste dort ausnüchtern und ich habe ihn vor lauter Scham beim Chef und den Nachbarn gedeckt.
    Er hat sich nie dafür entschuldigt und konnte auch dort sein Alkohol Problem nicht erkennen.

    Ich habe ihm verziehen, und unser Leben ging weiter.
    Oft habe ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe und ihm gerne helfen würde.
    Jeden erforderlichen Weg würde ich mit ihm gehen, dass es ihm besser geht.

    Der zweite schlimme Vorfall war dann ca ein Viertel Jahr später.
    Ich bin mit den Kindern zum Einkaufen gefahren.
    Derweil hat sich mein Mann zuhause im Keller betrunken.
    Er ist dann zur Nachbarin gegangen und hat gesagt, er kann nicht mehr und alles sei ihm zuviel.
    Sie solle ihm helfen, denn mit mir könne er aus seiner Sicht nicht reden.
    Gemeinsam haben sie beschlossen ihn mit dem Krankenwagen in die Psychiatrie bringen zu lassen.
    Als mich beim Einkaufen der Anruf der Klinik erreichte war ich mehr als geschockt!
    Als ich dort ankam, saß ein betrunkenes, weinendes Häufchen Elend vor mir.
    Der Arzt riet zu einem Entzug.
    Aber am nächsten Tag nach dem Ausnüchtern war das für meinen Mann natürlich keine Option mehr und er hat sich selbst entlassen.

    Auch das habe ich irgendwie mit ihm überstanden.

    Vor einem halben Jahr ereignete sich dann ein erneuter Vorfall mit ihm.
    Ähnlich wie beim ersten Mal.
    Ein Streit aus dem Nichts und er war wieder mit Worten so aggressiv mir gegenüber, dass ich auch dieses Mal die Polizei holen musste.
    Er ging dann über Nacht zu einem Freund.


    Auch das habe ich geschluckt.
    Ich habe angefangen viel über die Krankheit zu lesen.
    Da hat jemand geschrieben, dass der Alkohol als seine Geliebte zu sehen ist.
    Will immer bei ihm sein, ihm nahe sein, sie tut ihm gut.
    Das habe ich jetzt immer im Kopf.
    Immer habe ich darauf geachtet, dass es mir gut geht.
    Ich gehe viel mit dem Hund raus, lese viel und mache es mir schön, sofern das irgendwie geht.


    Gemeinsame Zeit verbringen wir wenig.
    Er ist entweder immer gereizt oder müde.
    Wir leben so nebeneinander her.
    Noch immer sieht er nicht ein, dass er Alkohol krank ist.
    In ein paar Tagen habe ich ein Beratungsgespräch für Angehörige.
    Darauf musste ich nun einige Monate warten.

    Ich würde ihm und uns so gerne helfen, wenn er das doch nur zulassen könnte.
    Wieviel eine Liebe ertragen kann, weiß ich nicht.

    Ich wollte hier einfach mal erzählen, was bei mir so los ist.
    Dass nur ich eine Entscheidung treffen kann, wie es weiter geht ist mir schon klar.
    Es tut einfach gut, dass mal zu erzählen.


    Das alles fällt einfach nicht leicht.
    Wie es weiter geht und wie es wird weiß ich auch noch nicht.
    Ich habe noch Kraft zu kämpfen, um ihn und uns.
    Da er keine Familie und nur wenig Freunde hat, wäre er bei einer Trennung ganz allein.

    Schlimm, hier zu lesen wieviele Betroffene von dieser Krankheit es gibt.

    Man kann allen einfach nur viel Kraft wünschen.

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 55, wie Dein Mann Alkoholiker und nun schon seit einigen Jahren trocken.

    Ich finde es immer wieder erschreckend, was wir in unserer nassen Phase unseren Angehörigen - die wir in der Regel auch sehr lieben - antun, nur weil die Sucht stärker ist ;(
    Und doch gibt es Angehörige, die zu uns stehen und kämpfen - das gibt Kraft 44.

    ABER (und das hast Du ja selbst schon erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen): Pass auf Dich auf! Denn schnell bist Du selbst in dem Sog mit drin und gehst selbst kaputt. Also: Wenn Du merkst, dass es auch mit professioneller Hilfe einfach nicht geht - dann trenn Dich (zumindest räumlich)! Du schreibst ja selbst, dass Dein Mann aggressiv wird, wenn er getrunken hat und Du schon die Polizei holen musstest. Und ich kenne auch diese C:-) berufliche Sicht leider nur zu gut ...

    Auf jeden Fall wünsche ich Dir ganz viel Kraft und hier einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox,
    Danke für deine lieben Worte.

    Ich bin sehr froh, hier einen Platz gefunden zu haben, um mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
    Das tut sehr gut.

    Ich hoffe, dass mir weder die Kraft noch der Mut zu Kämpfen verloren geht und wir es als Paar schaffen.
    Allein schon wegen der Kinder.

    Dir wünsche ich auch allseits Kraft und alles Liebe
    Gruß Tina

  • Hallo LiebtdasMeer,

    herzlich Willkommen auch von mir.

    Ich möchte auch ein paar Gedanken von mir hier lassen, die mir beim Lesen Deines Textes gekommen sind.

    Vielleicht stelle ich mich mal kurz vor: Ich bin Ende 40, Alkoholiker, lebe jetzt schon länger ohne Alkohol, habe 2 Kinder aus erster Ehe und ein weiteres aus meiner aktuellen Ehe. Ich trank über 10 Jahre abhängig, wahrscheinlich eher gegen 15 Jahre. Die meiste Zeit davon trank ich komplett heimlich. Darüber ging dann meine erste Ehe kaputt.

    So, das mal als kleine Superkurzfassung, damit Du ein wenig einschätzen kannst wer hier seine Gedanken mit Dir teilt.

    Erst mal möchte ich sagen, dass ich es grundsätzlich gut finde, wenn man um eine Beziehung kämpft und sie nicht einfach auf gibt.. In Deinem Fall lese ich wirklich schreckliche Dinge, die Dir wiederfahren sind. Verantwortlich dafür ist Dein trinkender Mann. Du lässt es zu, dass er wiederholt so mit Dir umgehen konnte. Ich denke der Grund für Dein "Zulassen" begründet sich in der Hoffnung, dass es irgendwann besser werden könnte und in der Liebe die Du ihm gegenüber empfindest. Das aber nur meine Vermutung. Wegen dieser Hoffnung und dieser Liebe bist Du auch bereit um diese Beziehung zu kämpfen. Vielleicht bist Du aber auch einfach nur Co-Abhängig, wenn ich das mal so ganz hart schreiben darf. Das war auch einer der Gedanken, der mir gleich durch den Kopf schoss. Co-Abhängigkeit ist übrigens auch eine sehr ernste Krankheit und ich wünsche Dir, dass Du nicht betroffen bist und das Du nicht in sie hinein rutscht.

    Wie Du selbst schreibst, trinkt Dein Mann seit vielen Jahren, vielleicht "schon immer", richtig bewusst wurde Dir das aber erst vor 1,5 Jahre. Meiner Frau wurde es damals erst bewusst, als ich mich geoutet habe. Vorher trank ich mindestens 10 Jahre heimlich an ihrer Seite. Zum Ende hin erheblichste Mengen an Alkohol. 10 Bier am Tag war ganz normal, oft noch viel mehr. Ich kann also ganz gut nachvollziehen, dass Dir seine Sucht erst durch das schreckliche Ereignis bewusst wurde. Das wäre bei meiner Frau damals sicher genauso gewesen.

    Einsicht, dass er ein Problem haben könnte, hat Dein Mann aber nicht und das obwohl er wegen seines Trinkverhaltens schon mehrmals Kontakt mit der Polizei hatte, obwohl er in der Klinik gelandet ist usw. Das Du aus Angst vor ihm die Polizei gerufen hast, juckt ihn auch weiter nicht. Du liebst ihn, denke ich. Liebe ist keine Einbahnstraße, wenn ich das mal so sagen darf und ich denke, dass ein nasser Alkoholiker gar nicht in der Lage ist richtig zu lieben, selbst wenn er das glaubt. Ich spreche da auch von mir selbst und meinen Erfahrungen. Mir wurde da im Nachhinein einiges bewusst. Aber das ist ein anderes Thema.

    Die Frage ist also, wie geht es denn mit Dir weiter? Wie geht es mit Euch weiter? Idealerweise wird er erleutet und hört mit dem Trinken auf! Nun, das alles was Du schreibst liest sich nicht so und ich kann auch kein Hoffnungsfunkchen finden. Oder: Du schaust mal, wieviel noch passieren muss, bis Du bereit bist Dich zu trennen - auch ein sehr schmerzlicher Weg und u. U. ein sehr langer Weg. Wenn Du Co-Abhängig bist wird es sehr schwer für Dich werden Dich überhaupt zu trennen.

    Was mir in Deinem Fall ganz besonders leid tut, sind Eure Kinder. Ich muss es mal so sagen. Sie leiden gewaltig und sie werden wahrscheinlich ihr Leben lang damit zu tun haben. Je nachdem wie sie später mal damit umgehen (z. B. psychologische Hilfe nutzen oder nicht), können alkoholkranke Elternteile ein schwerer Rucksack für das weitere Leben werden. Ich weiß nicht ob Du Dir dessen richtig bewusst bist. In diesem Fall hast Du nicht nur die Verantwortung für Dich sondern auch für Deine Jungs.

    Meine Ex-Frau und ich habe übrigens nachdem ich trocken wurde mit unserer Tochter eine Kinderpsychologin aufgesucht. Und das war gut so. Denn einerseits war da ja dann unsere Trennung, die meine Tochter belastete aber andererseits hatte sie viel mehr gespürt und mitbekommen von meiner heimlichen Trinkerei als ich dachte. Kinder halt, bekommen alles mit sagen aber nix. Sie war die einzige, die wusste das ich ein Alkoholproblem hatte, mein fast erwachsener Sohn hat es nicht mitgebkommen und meine Frau auch nicht.

    Also, ich wünsche Dir, dass Du bei Deinem Beratungsgespräch die richtigen Impulse bekommst. Vielleicht denkst Du auch grundsätzlich über weitere Hilfe nach. Vielleicht eine Angehörigen Gruppe bei einer SHG. Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und natürlich auch einen guten Austausch hier bei uns im Forum!

    LG
    gerchla

  • Hallo Tina,

    auch hier nochmal "hallo" in deinem Post.
    So wie du das alles schreibst, könnten wir tatsächlich mit dem gleichen Mann verheiratet sein.
    Die Polizei oder Krankenwagen war noch nicht bei uns, aber sonst deckt sich alles.
    Auch das mit den Streit vom Zaun brechen, wenn er voll ist, und dann richtig üble verbale Anschuldigungen und Ausdrücke.
    Das macht mich auch immer fertig.

    Ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht!!

    Schön dass du da bist und vielleicht können wir uns ja gegenseitig ein wenig Kraft geben um nicht aufzugeben.

    Liebe Grüße Nicole

  • Hallo Gerchla,

    Danke für deine Worte.
    Vieles was du schreibst bzw erahnst ist bei mir so.
    Wie du sagst, dass ist alles nicht so einfach.
    Das meine Kinder darunter leiden, weiß ich.
    Sie haben auch einen Polizei Vorfall mitbekommen und das erste Mal eine heulende Mutter gesehen.
    Ich habe ihnen erklärt, dass Papa krank ist und wir ihm als Familie helfen müssen.
    Ich bin eine Löwenmutter, und wenn er an meine Kinder geht, egal ob anschreien oder sonst was, bin ich sofort weg.
    Das habe ich ihm auch schon so gesagt.

    Der Grat zwischen Liebe und Co Abhängigkeit ist glaube ich sehr schmal.
    Man macht viel, weil man liebt.
    Wie lange das Liebe ist, weiß ich nicht.

    Eine Selbsthilfegruppe habe ich bereits in Betracht gezogen.
    Wir wohnen in einer Kleinstadt, jeder kennt jeden....
    Da ist auch das nicht so leicht.

    Von dem Gespräch erwarte ich mir wirklich sehr viel.
    Dass man mal weiß, wo man welche Hilfe bekommt.

    Über den Austausch hier bin ich sehr froh

  • Guten Morgen Tina,

    weißt Du, das Schlimme ist: Kinder leiden stumm.... Ich sag's aus eigener Erfahrung.

    Es ist gut, dass Du ihnen erklärt hast, dass ihr Papa krank ist, es ist gut, dass Du es nicht einfach überspielst oder ignorierst. Es ist auch gut, dass Du Regeln aufgestell hast, ab wann Du weg bist. Trotzdem, Kinder wollten doch immer nur das alles gut wird. Sie denken und fühlen anders als wir Erwachsene und in ihrem Hirn werden ganz andere Rückschlüsse gezogen als in unseren. Und meist verlieren sie kein Wort darüber...

    Vielleicht wäre ein Kinderpsychologe auch bei Dir schon jetzt der richtige Weg? Es ist wichtiger als Du vielleicht denkst.

    Und gib Deine Angst auf. Kleinstadt, ok. Aber alle die Du dort triffst sind aus dem gleichen Grund da wie Du. Und vergiss nicht: Meist wissen doch alle längst Bescheid, sagen nichts, reden aber hinter Deinem Rücken über Dich und Deinen Mann. Das ist doch ganz normal. Bei allem was bei Euch vorgefallen ist, wird der halbe Ort wissen was los ist. Und Du schämst Dich? Er sollte sich schämen, aber sowas von. Du und Deine Jungs, ihr seid die Opfer - Er ist der Täter, so einfach ist das.

    Er hätte es in der Hand etwas zu verändern. Du hast es in der Hand etwas für Dich und Deine Jungs zu verändern.

    Alles alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir.

    Lg
    gerchla

  • Ja Gerchla,
    Da hast du wohl Recht mit den Kindern.
    Ich werde jetzt einfach das Beratungsgespräch mal abwarten.
    Hoffe, dass es dort viele Anregungen und Hilfe gibt.
    Ich halte dich aber auf dem Laufenden.

    Danke, LG
    Tina

  • Hallo Nicole,

    Ich hoffe doch, dass wir uns gegenseitig Kraft geben können. Denn die brauchen wir auch.
    Du musst dir immer klar machen, wir sind die Opfer.
    Wir werden gedemütigt, erniedrigt, belogen, hintergangen und und und....
    Damit muss man echt erst mal umgehen können.
    Und nein, es wird nicht besser werden ( ohne Entzug).
    Das denkt man lange, aber leider ist es nicht so.
    Manchmal frage ich mich auch : wie kannst du so einen Menschen denn noch lieben?

    Trotzdem was alles passiert ist, will ich versuchen ihm beizustehen, da er eben krank ist.
    Leider ist das gerade eine sehr schwierige Krankheit, die man nicht so leicht überwinden kann.

    Als die schlimmen Vorfälle waren hab ich mir manchmal gewünscht, er wäre tot.
    Das hört sich jetzt böse an, aber ich dachte, dann wäre wenigstens alles vorbei!

    Ich finde, dass der Austausch hier sehr gut und hilfreich ist.
    Auch, dass man mal die Sicht des Kranken sieht.

    Uns beiden, sowie allen Anderen auch wünsche ich viel Kraft.

    Ich verfolge deine Geschichte weiter.
    Sei gedrückt

  • Das kommt mir leider alles so bekannt vor. Trinken und dann anderen die Schuld geben, mit der Frau streiten, die Kinder anschnauzen....zum Glück oder (auch wenn ich nicht dran glaube) Gott sein dank, war es bei mir immer nur verbal, aber es ist ja bekannt, dass man auch mit Worten verletzen kann. Polizei o.ä. war bei uns zum Glück nie notwendig, das könnte ich mir auch gar nicht verzeihen, genauso wie physische Gewalt. Ich bin zum Glück so erzogen worden bzw. verabscheue ich jegliche Gewalt. Egal in welchem Zustand.

    Die Geschichte hier interessiert mich und ich würde auch gern weiter daran teilhaben, weil mich die Sicht aus der anderen Perpektive interessiert. Wie erleben Nicht-Abhängige solche Ausfälle und wie tief bzw. wie schlimm verletzen diese. Als Abhängiger kann man sich ja meistens am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern, was Fluch oder Segen sein kann. Ich möchte aber verstehen, kenne bislang nur die Rückmeldungen meiner Famile und möchte es künftig besser machen. Ich werde hier weiter lesen, ansonsten gern mal per PN...

    LG
    Matthias

  • Liebe Tina,
    ich kann dir deine Gedanken so gut nachvollziehen.
    Ich habe mir schon hundert mal ausgemalt, wie es wäre wenn er tot wäre.
    Dann wäre alles leichter und besser.

    Ich liebe ihn, sonst wäre ich ja nicht mehr bei ihm, trotzdem hege ich auch solche Gedanken.

  • Hallo Zusammen,

    ich möchte jetzt doch einmal versuchen die Rolle der Angehörigen von Suchtkranken „auch“ aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Weil mir im Sinne von einer „Gleichwertigkeit“ und Gleichberechtigung der Cos und Suchtkranken, die einseitige Verschiebung nur in Richtung Täter/Opferrollen gar nicht gefällt.
    Schließlich wird ja genau das immer wieder beklagt, dass die Co-Abhängigkeit „die verkannte, stille Krankheit“ ist, die keine Beachtung findet, weil sich alles auf den Suchtkranken konzentriert.

    Zitat von “LiebtdasMeer“

    Du musst dir immer klar machen, wir sind die Opfer.


    Dazu dieser Link. Hier besonders auch der Abschnitt:
    „Beide Entwicklungen sind aber erst auf dem guten Nährboden unserer Gesellschaft möglich und zum großen Teil von eben dieser Gesellschaft überhaupt erst verursacht. Trotzdem tut die Gesellschaft nichts für diese Opfer - im Gegenteil, die Ausgrenzung ist eher der Fall - dies gilt für den Co-Abhängigen ebenso wie für den abhängigen Menschen. Opfer sind eigentlich beide gleichermaßen - Mitbetroffene und Abhängige.“

    Zitat von “Trotzpeter“

    … und dann anderen die Schuld geben, mit der Frau streiten, die Kinder anschnauzen....


    und dann aber diese Verharmlosung der eigenen Rolle:

    Zitat von “Trotzpeter“

    zum Glück oder (auch wenn ich nicht dran glaube) Gott sein dank, war es bei mir immer nur verbal, aber es ist ja bekannt, dass man auch mit Worten verletzen kann. Polizei o.ä. war bei uns zum Glück nie notwendig, das könnte ich mir auch gar nicht verzeihen, genauso wie physische Gewalt. Ich bin zum Glück so erzogen worden bzw. verabscheue ich jegliche Gewalt. Egal in welchem Zustand.


    Wenn ich, egal ob als Suchtkranker oder als Angehöriger, die Verantwortung für mich, meine „Krankheit“ und meinem all mein Tun und Lassen übernehme, dann muss ich mir auch über die umfänglichen Auswirkungen dessen bewusst sein. Ohne relativierende Einschränkungen.

    Zitat von “Gerchla“

    Du und Deine Jungs, ihr seid die Opfer - Er ist der Täter, so einfach ist das.

    Er hätte es in der Hand etwas zu verändern. Du hast es in der Hand etwas für Dich und Deine Jungs zu verändern.


    Unterstreichen tue ich die Opferrolle der Kinder. Weil sie schon aufgrund des Alters und des Reifeprozesses noch gar nicht in der Lage sein können, sich gegen die Auswirkungen der Sucht zu wehren.
    Toll finde ich, dass Gerchla hier schrieb „Er hat es in der Hand ….“ – „Du hast es in der Hand …“ etwas zu ändern.

    Zitat von “LiebtdasMeer“


    Der Grat zwischen Liebe und Co Abhängigkeit ist glaube ich sehr schmal.
    Man macht viel, weil man liebt.
    Wie lange das Liebe ist, weiß ich nicht.


    Einerseits ist hier das Dilemma auf den Punkt gebracht, andererseits werden dabei zwei grundsätzlich verschiedene Wesensarten miteinander vermischt: (Freie)Liebe und (abhängige)Co-Abhängigkeit.
    Das Eine schließt das Andere nicht aus – Aber: Co-Abhängigkeit gibt es auch ganz ohne Liebe, wie sie hier (wahrscheinlich) definiert wird.
    Ich denke, dass man dazu Co-Abhängigkeit schon genau definieren muss, oder?

    Wenn eine Partnerin den steten Rausch ihres Partners nicht toleriert, dann spricht das ja nicht gegen ihre Liebe zu ihm.
    Wenn die Lebensverantwortlichkeiten beim jeweiligen Partner bleiben, und z.B. nicht von der Partnerin übernommen werden, dann spricht das auch nicht gegen ihre Liebe.
    Aus meiner Sicht als Suchtkranker spricht es sogar für mich gerade für „richtige Liebe“, wenn die Partnerin ihren suchtkranken Partner unnachgiebig auffordert, selbstständig etwas gegen seine (kranke) Sucht zu tun. Genauso ist es m. E. vollkommene Liebe, wenn das Zerbrechen und/oder der Untergang der Familie aufgrund der Auswirkungen der Sucht nicht akzeptiert werden.

    Sind alles nur Anregungen von mir – niemand braucht sich auf den Schlips getreten fühlen!
    Toll, dass Ihr Euch austauscht und raus aus der Ecke kommt!!

  • Klar ist man ein Stück weit Co Abhängig.
    Man schämt sich für das Verhalten des Partners und versucht natürlich auch das zu decken.

    Als mein Mann mal nachts betrunken draußen im Hof lag und mich lauthals ausgelacht und beschimpft hat, hab ich ihn reingeholt und mir nur gedacht, hoffentlich hat keiner der Nachbarn was mitbekommen.....

    Das war Anfangs so, dass ich ihn gedeckt habe.
    Auch aus Nichtwissen oder Wahrhaben wollen, dass er Alkohol abhängig ist....

    Aber auch ich habe dazu gelernt.
    Ich habe ihm das gesagt, dass mir das mittlerweile egal ist, ob ihn andere sehen oder hören.
    Sollen sie doch!

    Vielleicht hat ja mal Jemand den Mut, ihm die Meinung zu sagen....!

    Die Gesellschaft ist leider wirklich so, dass sich niemand traut, einem offensichtlichen Alkoholkranken zu helfen.
    Allein schon, dem Partner zu sagen, was man sieht,hört und wahrnimmt.
    Alle wissen es, jeder redet hinter dem Rücken.
    Keiner traut sich nach vorne.

    Die Jungs sind beide pubertierend.
    Sie sind eh schon im Zweifel mit sich und allem.
    Da noch den Vater zu verlieren und sich auf eine neue Situation inkl neuer Wohnung und und und zu konzentrieren ist auch schwierig.

    Nein, dass ist keine Ausrede meinerseits.
    Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich eben nicht nur nach meinem Wohlergehen schauen darf, sondern auch die Kinder im Blick haben muss.

    Nächste Woche ist der Termin bei der Beratungsstelle für Angehörige.
    Darauf bin ich sehr gespannt.

    Danke, für all die Anregungen, netten aber auch ehrlichen Worte und Meinungen.

  • Liebe Tina,

    ich will Dir einfach mal meine Gedanken zu fogenden Aussagen von Dir schreiben:

    Zitat

    Aber auch ich habe dazu gelernt.
    Ich habe ihm das gesagt, dass mir das mittlerweile egal ist, ob ihn andere sehen oder hören.
    Sollen sie doch!


    Das man ganz am Anfang, wenn einem die ganze Tragweite bezüglch der Sucht des Partners plötzlich bewusst wird, erst mal vielleicht falsch, also quasi co-abhängig reagiert kann ich nachvollziehen. Ich denke man weiß dann auch gerade erst mal nicht was da jetzt gerade ab geht. Wichtig ist es aber, genau das zu reflektieren und sich zu informieren. Und somit dann auch, genau wie Du schreibst, dazu zu lernen. So lange keine Gefahr für das Leben des alkoholkranken besteht ist es durchaus sinnvoll, ihn mit "seinem Elend" allein zu lassen. Er hat sich dafür entschieden zu trinken, also soll er auch die Konsequenzen tragen.

    Anders sieht das natürlich aus, wenn er in kritischen Zustand wäre. Dann muss man selbstverständlch reagieren, z. B. in der Form das man den Notarzt ruft und ihn einweisen lässt.

    Ihn zu decken, für ihn zu lügen oder ihn am Ende sogar noch zu bemittleiden und zu betätscheln ist auf jeden Fall komplett falsch. Sowohl was den eigenen Weg in eine mögliche Co-Abhängigkeit betrifft als auch was die Wirkung auf den Alkoholiker selbst betrifft. So lange dieser nämlich noch Zuspruch oder sagen wir mal Hilfe erhält, so lange er sich darauf verlassen kann, dass sein Umfeld das schon irgendwie regelt, wenn er mal wieder komplett abstürzt, so lange ist die Not etwas zu ändern nicht recht groß.

    Zitat

    Die Gesellschaft ist leider wirklich so, dass sich niemand traut, einem offensichtlichen Alkoholkranken zu helfen.
    Allein schon, dem Partner zu sagen, was man sieht,hört und wahrnimmt.
    Alle wissen es, jeder redet hinter dem Rücken.
    Keiner traut sich nach vorne.


    Da hast Du natürlich vollkommen Recht mit Deiner Einschätzung der Situation in unserem Lande. Nur das mit dem "nicht helfen trauen" würde ich so nicht sehen, denn wir wissen ja, dass niemand außer der ALkoholiker selbst sich helfen kann. Und, ehrlich gesagt, kann ich auch nicht von anderen Verlangen, dass sie versuchen müssten einen (fremden) Alkoholiker irgendwie trocken zu bekommen. Klar, wenn jemand offensichtlich unter starkem alkoholeinfluss orientierungslos umherirrt oder randaliert, dann sollte jeder der das mit bekommt z. B. die Polizei rufen. Aber viel mehr geht da auch nicht.
    Und vergiss bitte auch nicht die Hilflosigkeit derer, die mit dieser Krankheit ansonsten keine Erfahrung haben. Die trauen sich vielleicht gar nicht jemanden anszusprechen, sie wissen nicht was das auslösen könnte, sie wissen nicht ob sie sich vielleicht nicht doch irren und dann was sagen, was sie wieder bereuen usw.

    Vielleicht kann man das auch vergleichen mit dem oft sehr verlegenen Verhalten von Menschen, wenn sie z. B. von jemanden erfahren das er schwer erkrankt ist. Das sind Situationen, die viele Menschen noch nie oder kaum erlebt haben und deshalb extrem unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen. Nur mal so meine Gedanken dazu.

    Das hinter dem Rücken geredet und gelästert wird, naja, das ist was recht typisches. So sind halt leider viele....

    Zitat

    Vielleicht hat ja mal Jemand den Mut, ihm die Meinung zu sagen....!


    Ja vielleicht. Aber wer sollte das sein? Irgend ein entfernter Bekannter, ein Nachbar gar, oder ein Arbeitskollege? Normalerweise macht das wenn, dann jemand der ihm etwas näher steht und dem sein Leben wichtig ist. Und meinst Du das würde etwas bewirken? Aber Du hast natürlich Recht, umso häufiger er damit konfrontiert wird um so eher könnte er vielleicht mal darüber nachdenken, dass er da doch ein Problem hat. Oft ist es aber halt so, dass über solche Gespräche sogar alte Freundschaften ruck zuck zerbrechen.

    Zitat

    Da noch den Vater zu verlieren und sich auf eine neue Situation inkl neuer Wohnung und und und zu konzentrieren ist auch schwierig.


    Was haben sie denn aktuell von ihrem Vater? Das meine ich nicht provozierend sondern genau so wie ich es geschrieben habe. Beschäftigt er sich viel mit ihnen, macht er was mit ihnen, gibt es gute Gespräche zwischen ihm und seinen Jungs? Ich schließe das nicht aus, sowas gibt es durchaus auch. Es gibt auch alkoholkranke Elternteile, die sich trotzdem zumindest emotional rein hängen. Ich möchte mich auch als solchen bezeichnen. Trotz meiner Sucht habe ich alles getan um meinen Kindern ein guter Vater zu sein. So gut das "in meiner Welt" damals halt ging. Niemals war ich aggressiv, niemals war ich gewaltätig, nie habe ich sie beschimpft oder beleidigt. Im Gegenteil, ich habe mein schlechtes Gewissen versucht an ihnen wieder aufzurichten in dem ich z.B. versucht habe wirklich Zeit mit ihnen zu verbringen, wenn ich dazu in der Lage war. Wie ist das denn bei Euch?

    Und ganz verlieren müssen sie ihren Vater ja auch nicht. Ihr könntet da ja auch versuchen eine gute Regelung zu finden was den Umgang mit den Kindern betrifft. Wenn er dazu bereit ist.

    Zitat

    Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich eben nicht nur nach meinem Wohlergehen schauen darf, sondern auch die Kinder im Blick haben muss.


    Da gebe ich Dir komplett Recht. Die Frage wird nur sein, was für das Wohlergehen Deiner Kinder das beste ist. Aktuell denkst Du, so interpretiere ich das, dass es das beste ist, Du hälst das alles aus und bleibst bei Deinem Mann, damit die Kinder ihren Papa haben. Ich denke man bräuchte hier auch mal die Sicht der Jungs. Den Psychologen-Tipp habe ich ja schon mal gegeben.

    Zitat


    Nächste Woche ist der Termin bei der Beratungsstelle für Angehörige.
    Darauf bin ich sehr gespannt.

    Da wünsche ich Dir, dass Du all Deine Fragen und Gedanken anbringen kannst und dass Du darauf dann auch entsprechende Antworten erhälst.

    LG
    gerchla

  • Hallo Dietmar,

    zu Deine Anmerkungen.

    Zitat von “Trotzpeter“

    … und dann anderen die Schuld geben, mit der Frau streiten, die Kinder anschnauzen....


    und dann aber diese Verharmlosung der eigenen Rolle:

    Zitat von “Trotzpeter“

    zum Glück oder (auch wenn ich nicht dran glaube) Gott sein dank, war es bei mir immer nur verbal, aber es ist ja bekannt, dass man auch mit Worten verletzen kann. Polizei o.ä. war bei uns zum Glück nie notwendig, das könnte ich mir auch gar nicht verzeihen, genauso wie physische Gewalt. Ich bin zum Glück so erzogen worden bzw. verabscheue ich jegliche Gewalt. Egal in welchem Zustand.


    Wenn ich, egal ob als Suchtkranker oder als Angehöriger, die Verantwortung für mich, meine „Krankheit“ und meinem all mein Tun und Lassen übernehme, dann muss ich mir auch über die umfänglichen Auswirkungen dessen bewusst sein. Ohne relativierende Einschränkungen.

    Ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten und verharmlosen wollte ich es auch nicht. Ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen, dass ich froh bin, dass in meinem Fall nicht noch Schlimmeres passiert ist und ich hoffentlich noch rechzeitig nun die Kurve bekommen habe. Könnte ich die Zeit um 10 Jahre zurück drehen, würde ich es bestimmt nicht wieder so machen, wie ich es getan habe. Und ich bin mir meiner Verantwortung sehr wohl bewusst, für das, was ich getan habe. Da habe ich natürlich im Fall der Fälle nicht daran gedacht, aber jetzt mit nur etwas Abstand, graut es mir manchmal vor mir selbst. Das ist für mich ein ganz schlimmes Kopfkino, aber ich denke, dass muss einfach sein und gehört dazu. Wie soll man sonst was für eine bessere Zukunft lernen.

    VG
    Matthias

  • Guten Abend LiebtdasMeer,

    Zitat von "LiebtdasMeer"

    Nein, das ist keine Ausrede meinerseits.
    Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich eben nicht nur nach meinem Wohlergehen schauen darf, sondern auch die Kinder im Blick haben muss.


    Ich nehme an, diesen Absatz beziehst Du darauf, dass in der Diskussion immer wieder mal eine mögliche Trennung aufgrund seiner Sucht in den Raum gestellt wird?
    Meine Haltung dazu, wie schon oft hier zum Ausdruck gebracht, ist dabei wohl eine völlig andere, wie die, die ich immer wieder lese.
    Aber zum Wohlergehen möchte ich Dir noch etwas schreiben: Du bist ja keine Egoistin oder Narzisstin. Die Alkoholeskapaden Deines Partners machen jedoch etwas aus Dir, das m. E. weder für Dich noch für Deine Jungs gut ist.
    Insofern also: Wenn Du konstruktiv und konsequent der Sauferei Deines Partners Grenzen setzt, dann hast Du das Wohlergehen Eurer Familie im Blick.

    Hallo Trotzpeter,

    ich denke, wir haben uns verstanden!
    Mir geht darum, dass die Sucht – hier Alkoholismus – viele Gesichter (Fratzen) hat. Was für den Einen harmlos erscheint, ist für den anderen schrecklich.
    Wie auf vielen Seiten hier nachzulesen, kann „der Tod einer Familie“ ganz leise und harmlos daherkommen. Das Ergebnis ist am Ende dasselbe, wie bei einem Gossensäufer.
    Zum schlimmen Kopfkino bleibt mir nur zu sagen: Ich halte überhaupt nichts von Selbstgeißelung. Es ist gut, dass ich als Suchtkranker weiß, wozu ich durch die Sucht fähig bin, aber anhaltende Selbstvorwürfe über meine Verfehlungen könnten mich direkt wieder in ihre Arme treiben.

  • Hallo Dietmar,


    Zum schlimmen Kopfkino bleibt mir nur zu sagen: Ich halte überhaupt nichts von Selbstgeißelung. Es ist gut, dass ich als Suchtkranker weiß, wozu ich durch die Sucht fähig bin, aber anhaltende Selbstvorwürfe über meine Verfehlungen könnten mich direkt wieder in ihre Arme treiben.

    Da hast Du sicherlich recht, "Selbstgeißelung" - wie Du es nennst - auf Dauer ist nicht gut und nicht gesund. Für mich ist es persönlich aber ein Teil des Prozesses, damit ich mal intensiv über mich und mein Handlen nachdenke und mich damit auseinandersetze. Und auch die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehe. Selbstreflektion halte ich für einen wichtigen Bestandteil des Lebens, privat wie beruflich. Und ich habe das auch in meinem bisherigen Berufsleben immer wieder gemacht. Aber dabei ging es mir meist um die eigene Leistungsoptimierung. Privat und insbesondere im Hinblick auf das, was ich für einen Preis für diese Leitungsoptimierung zahle, habe ich das leider versäumt. Shit happens :-\

    LG
    Matthias

  • Ich war jetzt bei der Caritas bei einer LebensBeratung.
    Allein schon, dass ich darüber mal ausführlich sprechen konnte, hat mir sehr gut getan.
    Dort wurde mir nochmals nahe gelegt, zur SelbsthilfeGruppe zu gehen.( Dies werde ich am Donnerstag Abend zum ersten Mal tun)

    Beim nächsten Gespräch mit der Lebensberatung wird auch jemand von der Suchtberatung dabei sein.
    Um mir neue Wege und Mittel zu zeigen, wie es für alle weitergeht.
    Auch, wie ich meinem Mann vernünftige Kontra bieten kann, wenn er wieder seine "Geliebte" im Arm hat.

    Durch solche Gespräche fühlt man sich nicht nur erleichtert, sondern auch stärker.

    @NicoleM82, das solltest du wirklich auch machen, denn wie du schon gemerkt hast, wird sich bei deinem und meinem Mann einfach so leider nichts ändern.

    Wir müssen vorallen Dingen erst mal nach uns und den Kindern schauen.
    Such dir eine gute Beratungsstelle.

  • Hallo Tina,

    es freut mich, dass Du so positiv über Deinen Besuch bei der Beratung schreibst. Und der Besuch eine SHG wird Dich sicher auch noch ein Stück voran bringen. Ich glaube es ist in Deiner Situation ganz wichtig, dass Du nicht alleine bist mit all den Problemen. Und auch mal Menschen hast, mit denen Du direkt und persönlich sprechen kannst.

    Ich wünsche Dir, dass Du viele gute Erkenntnisse haben wirst und dass Dir das hilft die für Dich und Deine Jungs richtigen Entscheidungen zu treffen.

    LG
    gerchla

  • Ich wurde heute von einem Arbeitskollegen meines Mannes angeschrieben.
    Er hat mir vorsichtig versucht zu sagen, dass mein Mann sich letzte Nacht bei der Nachtschicht betrunken hat.
    Ich habe ihm dann gesagt, dass er es mir ganz offen sagen kann.
    Ich weiß darüber schon längst Bescheid.
    Er mache sich auch schon lange Sorgen um ihn.
    Auch die Chefs hätten es bereits mit bekommen.
    Niemand hat sich getraut, es mir zu sagen.
    Wie die Gesellschaft nun mal ist...
    Ich überlege nun, ob ich mal mit seinem Vorgesetzten reden soll?
    Aber was genau soll ich ihm sagen?
    Sie halten dort viel von ihm und seiner Arbeit.
    Bestimmt wollen sie ihm auch helfen

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