Hallo Zusammen nixweiss0
habe meine Schwester darauf angesprochen, dass sie Alkoholikerin ist, Ihr Verhalten beim Gespräch kann ich einfach nicht erklären.
Bevor ich schildere was vorgefallen ist, fasse ich kurz die Vorgeschichte zusammen. Damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt.
Meine Schwestern und ich sind in einer Alkohilkerfamilie groß geworden. Mutter hat in monatlichen Abständen getrunken und dann bis zum umfallen mehrere Tage.
Unser Vater war eigentlich nie nüchtern und unter Alkohol unglaublich aggressiv. Alles in allem eine Kindheit, die man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Wir Geschwister haben zusammengehalten, so gut es ging. Unser Vater ist mit knapp über 40 an den Folgen des Alkohols gestorben, den Kontakt zur Mutter haben wir abgebrochen. Sie hat irgendwann versucht sich umzubringen und ist ein Jahr später im Heim an den Folgen gestorben. Es klingt nüchtern, wenn man es schreibt, aber obwohl ich inzwischen 50 bin ist es immer noch schwer.
Das vor raus geschickt, müsste man meinen ich wüsste wie man damit umgeht und kann mir nicht erklären, warum ich trotz unglaublich vieler Hinweise nicht schon viel früher reagiert habe oder warum ich das so ausblenden konnte. Wir arbeiten zusammen und sehen uns dadurch fast täglich, wenn auch in unterschiedlichen Büros und nur Teilzeit. Sie hat Stress mit Kollegen im Büro, ihr Verhalten mir gegenüber hat sich radikal verändert, Chef hat mich angesprochen ob ich weiß was los ist. Ich habe gesehen, dass sie auf Feiern trinkt, meine Kinder haben mich darauf angesprochen, eine Freundin hat mich gefragt ob sie ein Alkoholproblem hat. Natürlich war das nicht im Dauertakt so sondern sporadisch aber zum Schluss immer öfter. Fragt mich nicht wie ich es so ausblenden konnte, ich habe keinerlei Erklärung dafür. Als es mir klar wurde, ich kann dieses ohnmächtige Gefühl nicht mal beschreiben. Ich habe dann sofort den Entschluss gefasst meinen Schwager anzurufen und ihn direkt darauf angesprochen. Was ich dann erfahren habe war ein Alptraum und ich gebe zu ich bin unglaublich traurig und unglaublich wütend auf meine Schwester, dass sie Ihrer Familie das antut, was wir durchgemacht haben. Aber ich weiß, dass Alkohol eine Sucht ist und bin zu ihr gefahren. Der Zufall will es, dass dieses Kartenhaus, dass sie aufbaut zur Zeit eh zusammenbricht und vor ein paar Tagen ein Freund der Familie ihr auf den Kopf zugesagt hat, dass sie Alkoholikerin ist. Sie hat lt. ihrer Aussage seid diesem Zeitpunkt (3 Tage) nichts getrunken aber so habe ich sie noch nie erlebt. Eiskalt. Na hat mein Mann dich auch aufgehetzt war der Anfang. Sie hat am Ende gesagt, dass sie weiß dass sie ein Problem hat, aber wie sie es gesagt hat. Sie schafft das alleine, sie hat ihre Kinder die hinter ihr stehen (ihr Sohn hat mich gebeten mir ihr zu sprechen), sie hat es erkannt und schafft das alleine. Aber alles unglaublich aggressiv, ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht, weil ich weiß, dass die Sucht Schuld ist. Habe Ihr Hilfe angeboten, wenn sie sich professionelle Hilfe holt (ich kann nicht helfen), aber ihr auch gesagt, dass ich das nicht mitmache, wenn es so bleibt. Ganz ehrlich für mich war die letzte Woche eine Achterbahn der Gefühle und ich kann ihr Verhalten nicht einsortieren. Hat sie es erkannt? Ist das normales Verhalten? Bin am Ende mit meinem Latein und weiß nicht was jetzt auf mich zukommt. Wäre dankbar für Antworten.