• Hallo britt!
    Ich eiere ja auch mit so Gedanken herum.
    Bin aber inzwischen zu der Überzeugung gekommen,
    selbst wenn ich mit 3 Millionen in der Tasche nach Australien auswandere,
    und dort das schönste Känguru des Kontinents heiraten würde, es würde nichts
    ändern.
    Solange ich meine inneren Probleme nicht gelöst habe, ist es nur wieder eine Flucht!!

    Gruß Siegfried

  • Liebe Britt,

    erst mal vielen Dank für Deine Worte. Es ist sehr schön für mich zu lesen, dass ich Dir was geben kann mit dem was ich schreibe bzw. denke.

    Zitat

    NEIN, ich MÖCHTE mich nicht trennen. Es verbindet uns einfach zu viel. Für mich stellt sich das erste Mal die Frage: MUSS ich mich trennen?

    Ich versuche zu verstehen was Du damit sagen willst. Und ich glaube es auch zu verstehen. Du möchtest gerne an Deiner Beziehung festhalten, weil sie Dir durchaus was gibt. Weil Du auch viele Gemeinsamkeiten siehst, es Dinge gibt die Du auch magst, die Dir vielleicht auch wichtig sind Ihr viel zusammen schon erlebt und durchgemacht habt. Du stellst Dir aber die Frage, ob Du Dich nicht trotzdem trennen MUSST um, ich sage jetzt mal, Deinen Frieden zu finden oder zu einem für Dich zufriedenen, einem schönen Leben zu finden. So würde ich das mal grob interpretieren.

    Vielleicht denkst Du auch, dass seitens Deines Partners gar nicht so viel dazu gehören würde, dass er gar nicht so viel dazu tun müsste um eine für Dich gute Beziehung zu erreichen. Aber es scheint so, dass er eben genau das nicht kann oder will. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und so hofft man (Du) halt immer wieder und überlegt was denn jetzt das Richtige wäre.

    Liebe Britt, ich kann Dir gerade nichts neues schreiben. Ich finde die Worte von Drachentöter sehr gut, sie regen zum Nachdenken an. Vor allem seinen letzten Satz, den finde ich sehr sehr weise.

    Jetzt mache ich mal einen womöglich für Dich total schwachsinnigen Vorschlag. Es ist etwas, was ich aus meinem Bekanntenkreis kenne bzw. erlebt habe. Da ging es jetzt nicht primär um Alkohol sondern um die Beziehung. Es scheint mir so, dass das bei Dir auch das primäre Problem ist (jedenfalls solange Du trocken bleibst), und dass der Alkohol bzw. die Probleme die Du damit hast dadurch stark mit ausgelöst wurden. Also, was hat dieses Pärchen (eigentlich ein schon sehr lange verheiratetes Paar) gemacht:

    Sie haben sich getrennt, und zwar zunächst einmal auf Zeit. Das war klar abgesprochen. Sie ist ausgezogen, er blieb in der gemeinsamen Wohnung. Es war vereinbart, dass sie innerhalb von xy Wochen (ich weiß nicht mehr genau wie viele es waren) jederzeit und ohne großes Trara zurück kommen kann. Wenn sie das möchte. Ohne Vorwürfe, ohne "das hätte ich Dir vorher sagen können" usw.

    Das ist jetzt für Dich zwar nicht relevant aber es ging damals tatsächlich so aus, dass sie zurück gekommen ist. Nach mehreren Wochen und es ist so, dass dieses Paar heute noch verheiratet ist und, soweit ich das beurteilen kann, auch ein einigermaßen geklärtes Verhältnis hat. Ich schreibe jetzt bewusst nicht, dass die beiden seither ein Herz und eine Seele sind, denn das stimmt nicht. Aber das was vorher war, diese Zweifel ob Trennen oder nicht usw, die sind wohl weg. Also jetzt mal wirklich von außen gesehen. Sie haben sich sozusagen zusammen gerauft.

    Ich fand das als ein ganz spannendes Vorgehen. Klar, da müssen beide einverstanden sein so etwas zu probieren. Aber es ist doch für beide mal die Möglchkeit zu "testen", wie er ohne den anderen klar kommen könnte. Ohne das man gleich alles hinwirft und ins kalte Wasser springt.

    Vielleicht eine Idee die für Dich gar nicht in Frage kommt und sicher bestimmt eine Idee, die jetzt nicht so oft praktiziert wird, aber ich wollte es Dir trotzdem mal schreiben.

    LG
    gerchla

  • Mir geht's sehr gut, ich trinke nicht.
    Eure so wertvollen Beiträge helfen mir jeden Tag!
    Danke dafür und schönes Wochenende wünscht Britt.

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Liebe Britt,

    es ist schön zu lesen, dass es Dir gut geht. 44. Nebenher hoffe ich und wünsche ich Dir, dass Du jeden Tag ein kleines Stückchen weiter voran kommst auf Deinem Weg! So dass irgendwann der Punkt kommt an dem Du sagen kannst: Ich freue mich jeden Tag über mein neues Leben und ich bin dankbar dafür, dass der Alkohol nicht mehr wichtig für mich ist!

    Das wünsche ich Dir sehr!

    LG
    gerchla

  • Lieber Gerchla,
    Weißt du eigentlich, wie viel Kraft DU mir gibst?
    Ich bin dankbar für jeden Tag, den ich ohne Alkohol erleben darf.
    Alles Liebe wünscht Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Liebe Britt,

    Du machst mich ganz verlegen! Ich weiß gar nicht was ich da sagen soll.

    Ich freue mich sehr, wenn ich Dir den ein oder anderen Denkanstoss geben kann. Und wenn Du daraus Kraft für Dich ziehen kannst. Das ist sehr schön und es motiviert mich sehr, mich weiter in diesem Forum zu engagieren.

    Alles alles Gute weiterhin. Bleib dran!

    LG
    gerchla

  • Ich rauche z. Zt. ziemlich viel. Ich weiß, es ist nicht gut, aber für mich ist es besser als jeder Tropfen Alkohol.
    Lg

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Eins nach dem anderen, würde ich da mal sagen. Ja, rauchen ist nicht gesund, das stimmt natürlich. Im Gegensatz zum Alkohol verändert sich aber durch das Rauchen Dein Wesen, Deine Psyche nicht negativ. Wenn Du erst mal die eine "Baustelle" zu Deiner Zufriedenheit abgeschlossen hast, dann wirst Du die andere bestimmt auch erfolgreich meistern. Und mal ganz nebenbei: wenn Du wieder trinken würdest, würdest Du sicher im Gegenzug nicht mit dem Rauchen aufhören, eher das Gegenteil wäre der Fall. Deswegen: Schritt für Schritt!

    LG
    gerchla

  • Lieber Gerchla,
    danke, ich bin abstinent, und doch ist zumindest 1x/Tag der Gedanke an Alkohol da und das macht mir immer noch Angst.
    Aber "jetzt" trinke ich nicht. Ich habe therapeutische Hilfe. Danke,dass du fragst, alles Liebe dir.
    Liebe Grüße an alle, die mich lesen
    Britt

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Das ist gut: HEUTE wird nicht getrunken. Morgen entscheiden wir neu.

    Bleib am Ball, bleib stark 44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Liebe Britt,

    schön, dass Du uns einen kurzen Einblick in Deine aktuelle Situation gegeben hast. Und noch schöner, dass Du weiterhin stark bist und abstinent lebst. Und wenn es Dir Hilft, dann gerne auch immer nur von heute auf morgen. Ich bin aber davon überzeugt, dass Du weiter kommen wirst und dass irgendwann auch das "von heute auf morgen" zu einer Selbstveständlichkeit für Dich wird, so dass Du darüber nicht mehr viel nachdenken wirst. Und dann wird sich Deine Angst, die Dir der Alkohol heute noch macht, in Respekt verwandeln. Und diesen Respekt, den wirst und musst Du Dir immer erhalten. Und wenn Du das tust, dann wirst Du tiefe Dankbarkeit dafür empfinden, dass Du Dein Leben ohne Alkohol führen dafst und das führt zu einer ganz großen Zufriedenheit. So sind meine Erfahrungen und ich bin sicher, Du wirst diesen Punkt auch erreichen.

    Aber, immer Schritt für Schritt!

    Ganz viel Kraft und bis bald.

    LG
    gerchla

  • Ich danke euch!
    Jeder Tag ist anstrengend, ich lebe im JETZT..und jetzt trinke ich nicht.
    Danke an alle, die mich lesen (besonders Gerchla und Greenfox und auch danke an Siegfried!)
    LG an alle

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

  • Ich finde es sehr schade, dass für Dich jeder Tag nach wie vor so anstrengend ist. Es zehrt an den Kräften - hoffentlich zehrt es sie nicht irgendwann ganz auf ...

    Woran liegt das? nixweiss0

    Bei mir hat sich dieser tägliche "Kampf" nach ca. einem halben Jahr zur Normalität zurückentwickelt - es war irgendwann einfach kein Kampf mehr.
    Ich bin zwar weiterhin achtsam, passe also quasi auf, wo ich hintrete ... aber ein Kampf ist es für mich schon lange nicht mehr. Ich glaube, den hätte ich auch nicht über 10 Jahre durchgehalten.

    Was läuft also bei Dir "schief", dass Du noch immer kämpfen musst ???

    Gruß
    Greenfos

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Britt!
    Ich habe schon mit einem halben Fuß fluchtbereit in der Tür gestanden als ich mich hier
    angemeldet habe.
    Ich habe schon seit Jahren hier mitgelesen, aber dein erster Beitrag und die Antwort von Gerchla
    haben mich endgültig dazu gebracht hier meine Geschichte zu schreiben.
    Wahrscheinlich habe ich auch gefühlt, das das hier kein trockenes HAUDRAUFTROCKEN-Forum ist,
    und es hier Menschen gibt die sehr tief fühlen.
    Ich kann dir nicht sagen oder raten was du tun sollst.
    Ich kann dir nur MEINE Überlegungen was Mich anbelangt dazu schreiben.

    Das Thema Flucht:
    Wenn ein bissiger, zähnefletschender Hund auf mich zugerannt kommt, flüchte ich auf
    den nächsten und höchsten Baum den ich erwischen kann!
    Das wäre gerechtfertigt und ratsam.
    Aber ich habe zuhause keine Hyäne sitzen mit der ich mir jeden Tag eine grausame
    beisserei liefere. ( wäre es so! wäre ich schon lange weg! )
    Daher wäre die Flucht auf den Baum völlig sinnlos!

    Während der Stunden in meinem Grübelsessel habe ich mich immer wieder mit den
    Wurzeln meiner Beweggründe beschäftigt, und dabei festgestellt, das ich oft vor meinen eigenen
    Gefühlen flüchte.
    Vor denen die ich kenne!
    Vor denen die ich nicht kenne, aber vor denen ich jetzt schon Angst habe!
    Obwohl die durchaus positiv sein können.
    Ich flüchte vor mir selbst!
    Und egal wo hin ich flüchte, ich werde mich immer mitnehmen.
    Daher wäre diese Flucht auch sinnlos!

    Jede Flucht braucht ja auch ein Ziel.
    Und da mußte ich für mich erkennen, das jedes Ziel auf Grund einer unrealistischen
    Anspruchs und Erwartungshaltung unerreichbar bleibt.
    Es würde sich für mich nichts verbessern!

    Saufdruck habe ich schon lange nicht mehr, und ich würdige auch nicht jeden Gedanken an ein
    Glas Bier, der mal auftaucht gleich als nasses Denken,
    Ab und zu wenn ich so in meinem Sessel sitze, denke ich, hach so ein schönes Glas
    Rotwein oder Single-Malt würde jetzt gut dazu passen.
    Sind meistens nur ein paar Sekunden!
    Wenn es länger dauert, frage ich mich, was fehlt mir?!
    und das erste was mir dann einfällt ist meist total verkehrt.
    Ich muß dann schon etwas tiefer graben um an mein wirkliches Bedürfnis zu kommen.

    Ein Freund hat mir mal gesagt:
    Mit der Abstinent ist alles möglich!
    aber ohne die Abstinent ist alles nichts!

    Ich wünsche dir alles Gute!

    Gruß Siegfried

  • Siegfried - Du nimmst mir die Gedanken aus dem Kopf ;)
    Aber genau so isses auch bei mir ...

    ... und deswegen tut es mir so leid für Britt (und jede[n] andere[n], dass sie/er immernoch kämpfen muss und nicht die relative Leichtigkeit der Abstinenz erleben kann ...

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Lieber Gerchla, lieber Greenfox, lieber Siegfried,
    gerne möchte ich meine Gedanken zu euren Beiträgen mitteilen:
    Lieber Siegfried:

    Zitat

    ....Jede Flucht braucht ja auch ein Ziel.
    Und da mußte ich für mich erkennen, das jedes Ziel auf Grund einer unrealistischen
    Anspruchs und Erwartungshaltung unerreichbar bleibt.
    Es würde sich für mich nichts verbessern!


    Ist für dich jedes gesetztes Ziel wirklich ein unrealistischer Anspruch?
    Mein Ziel ist es glücklich zu sein - nicht perfekt - ist das wirklich so unrealistisch?
    Der Ziellose erleidet sein Schicksal - der Zielbewusste gestaltet es. Immanuel Kant
    Lieber Greenfox,

    Zitat

    Ich finde es sehr schade, dass für Dich jeder Tag nach wie vor so anstrengend ist. Es zehrt an den Kräften - hoffentlich zehrt es sie nicht irgendwann ganz auf ...
    Woran liegt das?


    Ja, du hast Recht, es zehrt an den Kräften. Ich kann meine Gefühle (egal ob gute oder schlechte) einfach schlecht aushalten. Ich bin perfektionistisch veranlagt, will 100% geben, alles richtig machen, Fehler nicht zulassen. Aber gleichzeitig bin ich auch ein "Sensibelchen". Das passt wahrscheinlich nicht zusammen. Na ja, es ist wie es ist. Da muss ich durch...Nur ich kann entscheiden wie ich lebe, ohne Alkohol im JETZT - ganz nach Buddha: "Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich aufzuwachen, diese Zeit ist JETZT".
    Lieber Gerchla,

    Zitat

    ..gerne auch immer nur von heute auf morgen. Ich bin aber davon überzeugt, dass Du weiter kommen wirst und dass irgendwann auch das "von heute auf morgen" zu einer Selbstveständlichkeit für Dich wird, so dass Du darüber nicht mehr viel nachdenken wirst. Und dann wird sich Deine Angst, die Dir der Alkohol heute noch macht, in Respekt verwandeln. Und diesen Respekt, den wirst und musst Du Dir immer erhalten.


    Deine Empathie anderen gegenüber ist unbeschreiblich. Fühl dich mal ganz doll von mir gedrückt..
    Ihr seid alle so toll, ich danke euch
    LG Britt
    P.S: habe jetzt 3xKorrektur gelesen, bevor ich es abgeschickt habe, ist doch nicht normal oder ?!

    ~ bevör ik mi nu opregen deed, is dat mi lever egaal ~

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