ich will aufhören

  • Wie soll ich anfangen . Wo soll ich anfangen .
    Seit vier Jahren trinke ich schon jeden Tag Wodka , Whisky oder Raki . Das letzte Jahr ist es ganz schlimm geworden . Gab Tage wo ich schon mittags total besoffen war . Nach der Nachtschicht noch kurz zur Tankstelle , einen Flachmann für vor dem schlafen und einen Flachmann für nach dem aufwachen gekauft . Hatte schon im Jahre 2016 meinen Führerschein verloren ( 1,8 Promille im Blut ). Aber schlau wurde ich dadurch nicht . Habe es geschafft es irgendwie wieder zu erlangen , aber dank meiner Sucht habe ich es wieder verloren .
    Ohne Alkohol ging Garnichts mehr . Sogar zur Toilette bin ich mit Alkohol gegangen . Nachdem Frühstück gesoffen . Beim rausgehen gesoffen . Beim Kino gang gesoffen . Mein bester Freund war immer der Alkohol . Dann immer diese Lügerei . Ich trink doch nicht viel oder ich hab gestern nicht gesoffen . Ich bin nicht besoffen . obwohl ich den ganzen Tag besoffen war .
    Ich bin ledig und lebe mit meiner Mutter und meiner Schwester zusammen . Jetzt haben es die bemerkt , dass ich ein Alkoholiker bin und haben mir Ihre Hilfe angeboten . Ich habe die Hilfe angenommen und bin das erste mal seit Jahren , 1 Woche trocken . Ich habe unbewusst einen kalten Entzug gemacht oder mache es noch durch . Gut geht es mir nicht . Habe Kopfschmerzen , inneres Unwohlsein und ständig denke ich daran mir einen zu Trinken . Aber ich will es schaffen . Ich will aufhören . Ich will wieder ein normales Leben führen ohne Alkohol .

    Ich hätte eine Frage an euch . Geht dieses ständige an Alkohol denken irgendwann vorbei . Wenn ja wie lange dauert so etwas .

  • Herzlich Willkommen hier im Forum, oz :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, Mitte 50, Alkoholiker und nach mehreren Anläufen nun schon einige Jahre trocken.

    Als Erstes möchte ich Dir dringend raten, Deinen Hausarzt aufzusuchen und mit ihm (EHRLICH) über dieses Thema zu sprechen. Der kann Dich dann durchchecken und eventuell medikamentös unterstützen.

    Ansonsten erstmal Respekt, dass Du es alleine angegangen bist! Okay, dass es gefährlich sein kann weiss man erst, wenn es Einen erwischt oder wenn man sich informiert. Von daher kann man Dir keinen Vorwurf machen.

    Vielleicht liest Du Dich hier erst ein wenig ein und/oder schaust mal in unsere Linksammlung - hier findest Du viele weiterführende Infos.
    Auch hier findest Du wichtige Infos ...

    Schön, dass Deine Mutter und Deine Schwester Dir helfen 44.

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, Oz,

    ja, ich denke das geht vorbei. Wann, wie lange? Keine Ahnung, das kommt auf jeden selber an. Ich bin noch nach zehn Jahren Trockenheit aufgewacht und war furchtbar enttäuscht über mich, weil ich geträumt hatte ich würde trinken. Gleiches beim Zigarettenentzug.
    Aber was du getan hast, dich deiner Familie zu offenbaren, das ist der richtige Weg meine ich. Denn ich denke nicht, dass irgendwer ohne Hilfe auf Dauer trocken werden und bleiben kann.

    Viel Glück und dran bleiben!

    Laurids

  • Guten Morgen Oz,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Ich will mich auch ganz kurz vorstellen: ich bin Ende 40, Alkoholiker und lebe nun schon seit mehreren Jahren ohne Alkohol.

    Ich bin genauso ausgestiegen wie Du. Also erst mal aufgehört und dann erst ein paar Tage später zum Arzt. Ich hatte damals auch keine Ahnung von kaltem Entzug bzw. hatte nur vage Informationen. Über die große Gefahr in die ich mich begeben hatte war ich mir wirklich nicht bewusst.

    Wichtig finde ich, dass Du jetzt tatsächlich zum Arzt gehst. Du müsstest dann ja heute Deinen Termin haben. Auch wenn Du jetzt vielleicht mit dem Entzug schon durch bist kannst Du mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprechen. Und wenn Euer Vertrauensverhältnis passt hast Du auch immer einen Ansprechpartner wenn Du mal Fragen hast. Das kann sehr hilfreich sein.

    Was Deine Gedanken an Alkohol betrifft erzähle ich mal kurz von mir:

    Diese Gedanken hatte ich bei allen meinen gescheiterten Ausstiegsversuchen. Bei allen! Und je später diese Versuche in meiner Trinkerkarriere stattfanden (wobei ich die letzten 2 -3 Jahre nicht mehr versucht habe aufzuhören, da wollte ich nur noch saufen), also je später die waren, desto intensiver waren die Gedanken an Alkohol während der Trinkpausen. Das führte dann auch dazu, dass die Pausen immer kürzer wurden und ich immer früher dem Drang nach gab.

    Als ich dann zum letzten Mal ausstieg, also der Ausstieg der mich letztlich in die Trockenheit geführt hat, da war dieser Drang tatsächlich mein kleinstes Problem! Mein Ausstieg war ein riesengroßer Knall, der mein Leben und das meiner Familie mit einem Schlag komplett aus den Fugen gerissen hat. Dazu muss ich sagen, dass ich heimlicher Trinker war und mich da dann geoutet hab. Danach war nichts mehr so wie es vorher war.

    Meine ganze Konzentration lag nun darauf, nie mehr zu trinken und alles dafür zu tun, dass das so kommt. Also SHG, Psychologen, Arzt usw. Und ganz viel Arbeit an mir selbst. Aufarbeiten der großen Schuld, die ich während meiner Säuferzeit auf mich geladen hatte usw. Da war ich wirklich gut beschäftigt, vielleicht ein Grund weshalb ich keinen Druck spürte. Mir ging es auch so schlecht in den letzten Jahren meiner Sucht, dass ich wirklich niemals wieder dahin zurück wollte. Und ich wusste ja genau: wenn ich wieder trinke, dann werde ich mich tot saufen.

    Also, so war das bei mir.

    Alles Gute wünsche ich Dir und einen guten Austausch hier im Forum!

    LG
    gerchla

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