Hallo an Alle, ich lese schon eine Zeit lang mit und denke das es Zeit ist, auch endlich von mir mal zu berichten. Ich bin weiblich, 38 Jahre und und habe 2 Kinder aus erster Ehe. Ich bin leider schon 2x geschieden.
Ich leider seit der Grundschule schon an sozialer Phobie, wodurch ich ein sehr schweres Leben hatte...immer auf der Flucht, immer unter schrecklicher Angst
Möchte mich auch mal vorstellen...weiß nicht weiter
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Restart79 -
3. März 2018 um 13:20
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Hallo Restart,
Ärzte haben früher, wenn man schlicht Unwissenheit unterstellt, gerne Valium (Diazepame) und andere Beruhigungsmittel verschrieben – und damit nicht wenige Betroffene abhängig gemacht.
Wenn das heute noch passiert, dann kann ich nur noch den Kopf über so viel ärztliches Fehlverhalten schütteln.Benzodiazepine und Alkohol sind eine teuflische Mischung.
Da ich selbst polytox (multipler Substanzgebrauch) war, weiß ich, wie schwer es ist gegen diese, nach außen kaum oder nur selten auffälligen Sucht anzukämpfen.
Logischerweise ist die Gefahr auf süchtig machende Medikamente „abzufahren“ bei einer bestehenden Suchtneigung sehr groß.
Deine Sozialphobie hat dann noch den Rest dazugetan, konntest Du doch mittels der Mittelchen die Realität gefiltert einigermaßen ertragen.Ich denke, es bringt jetzt nichts rückwärtsgerichtet zu denken („hätte ich doch nur nicht wieder angefangen. Mir ging es doch so gut
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Hallo und vielen lieben Dank für deine Antwort.
Ja, es ist schon sehr leichtsinnig von den Ärzten das Medikament so häufig zu verschreiben...nur wüsste ich ja dieses Mal eigentlich was ich tat. Ich will immer irgendwie funktionieren, nach außen ja keine Schwäche zeigen.
Das schlimme für mich ist dass ich nur noch 8 Wochen bis zur Prüfung hätte durchstehen müssen und ich konnte einfach nicht mehr. Hab am Tag bis zu 50mg Diazepam genommen...ich weiß jetzt nicht was ich machen soll. Ich würde die Prüfung so gerne noch nachholen, hab aber einfach keine Kraft mehr.
Meine Kollegen haben zum Glück Verständnis und stehen absolut hinter mir. Ich weiß auch nicht was ich machen soll. Ich war schon beim Neurologen, der wollte mich stationär einweisen, aber das geht auf keinen Fall mit meinen 2 Kindern. Ich kann noch nicht mal mit meiner Familie darüber reden, weil meine Mama Krebs hat und ich Sie auf keinen Fall noch zusätzlich belasten möchte. Es ist alles so schwierig, ich hasse mich wenn ich in den Spiegel schaue. Kennt das Jemand? Mein ältester Sohn wird 15, dem kann ich auch glaube nichts mehr vorspielen.
Nochmals danke und lg -
Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:
Ich (männlich, "nur" Alkoholiker, seit einigen Jahren trocken) kann mich Dietmar nur anschließen und Dir raten, mal bei einer Suchtberatung vorzusprechen. Du brauchst professionelle Hilfe, gerade was die Benzos angeht.
Ich weiß auch nicht was ich machen soll. Ich war schon beim Neurologen, der wollte mich stationär einweisen, aber das geht auf keinen Fall mit meinen 2 Kindern.
Es gibt auch diverse sogenannte "Mutter-Kind-Kliniken" - das ist machbar. Zwar nicht einfach, aber keine "Ausrede".
Die meisten kann man sich übrigens vor Therapieantritt auch anschauen ...Ich würde es Dir empfehlen - Dir und den Kindern zu liebe, damit Du zukünftig voll umfänglich wieder für sie dasein kannst.
Gruß
Greenfox -
Hallo Greenfield, vielen Dank für deine nette Antwort
Mein Neurologe hat mir auch zu einem stationären Aufenthalt mit meinen Kindern geraten. Aber grad der Ältere hat auf dem Gymnasium schon ein paar Schwierigkeiten und der kleine fühlt sich grade so wohl in seiner Klasse...hat an Selbstvertrauen gewonnen, da bring ich es nicht übers Herz, sie aus der Schule zu holen.
Ich habe auch riesen Angst mich zu outen, was mit mir los ist...warum ich die Ausbildung erstmal abgebrochen habe. Ich möchte meine Familie nicht enttäuschen, wo sie das gleiche bei meinem Zwillingsbruder schon durch haben und meine Mutter an Krebs erkrankt ist. So versuche ich immer noch die Liebe, alles ist gut Tochter zu spielen -
Hallo Restart,
mir scheint, Dein Nickname ist weniger Programm, als Fassade?
ZitatIch habe auch riesen Angst mich zu outen, was mit mir los ist...warum ich die Ausbildung erstmal abgebrochen habe
Bei „erfassten“ ca. 2 Millionen Alkoholkranken und einer Dunkelziffer, die einschließlich im Hochrisiko liegender Missbraucher bei geschätzten 5 Millionen liegen dürfte –
bei zudem „erfassten“ 1,5 Millionen Medikamentenabhängigen, deren Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sein dürfte –
ist es in der heutige, hochinformativen und aufgeklärten Zeit immer wieder erschreckend, wenn Betroffene im Zusammenhang mit Sucht davon sprechen, dass sie Angst vor einem Outing hätten.Du wirst von nahezu allen Alkoholikern – auch von Medikamentenabhängigen nach ihrem Outing erfahren, dass ihr Umfeld die Merkmale der Sucht längst erkannt hatte. Nur will halt meist niemand anderen zu nahe treten und deutlich aussprechen, was da im Argen liegt.
Da wird dann lieber solange gewartet, bis Arbeitgeber „notgezwungen“ Zwangsmaßnahmen androhen oder sogar anordnen (Auflagen, um den Arbeitsplatz erhalten zu können.) muss.
Gerade im Altenpflegebereich ist es ein Witz, wenn jemand so tut, als wäre seine Sucht eine Ausnahme.So sehr ich Deine Sorge um Deine Kinder verstehe, so wenig verstehe ich Deine Denkweise und Dein Verhalten. Einerseits weiß Dein 15jähriger Sohn längst, wie Du selbst geschrieben hast, was mit Dir los ist.
Gleichzeitig bist Du ja bei 50mg Benzodiazepin plus Alkohol ständig benebelt und kannst im Grunde genommen in diesem Zustand keine Verantwortung für Deine Kinder übernehmen.
Du bildest es Dir vielleicht ein – suchtbedingt – aber jeder nüchterne, verantwortungsbewusste Mensch würde Dich eines Besseren belehren.
Ich nehme außerdem an, dass Du wieder regelmäßig Auto fährst, also aus den Vorfällen der Vergangenheit schlicht überhaupt nichts gelernt hast. Mir graust es, wenn ich daran denke, dass mir solche „Blindfahrer“, die überhaupt keine reale Einschätzung für die Gefahren des Verkehrs mehr haben, entgegenkommen.Deine Ausreden, warum Du nichts aktiv gegen Deine Sucht trotz und sogar auf Anraten eines Facharztes unternimmst, kannst Du bestimmt noch ausbauen.
Ich glaube, mit diesem „ich versuche immer noch die liebe, alles-ist-gut-Tochter zu spielen. Das ist manchmal sooo schwer“, versuchst Du nichts weiter, als Dich vor Deiner Verantwortung zu drücken.Tut mir leid, Restart, manchmal muss man klare und deutliche Worte an die Betroffenen richten, die eine starke Neigung haben die ganze Welt für ihre Sucht verantwortlich machen zu wollen.
Es ist keine Schande, wenn jemand in die Abhängigkeit gerutscht ist. Das kann ausnahmslos jedem passieren. Aber bei den heutigen Hilfsangeboten und Möglichkeiten die Sucht zum Stillstand bringen zu können, ist es ein Schande, nichts gegen sie zu tun! -
mir scheint, Dein Nickname ist weniger Programm, als Fassade?
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Deine Ausreden, warum Du nichts aktiv gegen Deine Sucht trotz und sogar auf Anraten eines Facharztes unternimmst, kannst Du bestimmt noch ausbauen.
Ich glaube, mit diesem „ich versuche immer noch die liebe, alles-ist-gut-Tochter zu spielen. Das ist manchmal sooo schwer“, versuchst Du nichts weiter, als Dich vor Deiner Verantwortung zu drücken.Sorry, Restart - aber dem muss ich zustimmen. Willst Du, um die Familie nicht zu enttäuschen, weiter im Dschumm leben und Dich nicht richtig um Dich und Deine Kinder kümmern können?? Quatsch. Mach die Augen auf und schau der Realität ins Auge: Du enttäuschst die Familie, wenn Du NICHTS an Deiner Situation änderst und demzufolge über kurz oder lang ausfällst! Von Deinen Kindern ganz zu schweigen ...
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Hallo Restart,
als ich Deinen erten Post gelesen habe dachte ich mir: Da schreibst Du jetzt, dass Du keine Erfahrung mit Benzos hast und Dich "nur" mit der Alkoholsucht auskennst.
Und dann wollte ich mich eigentlich aus Deinem Thread heraus halten und hier diejenigen schreiben lassen, die (leider) etwas von polytoxer Abhängigkeit verstehen, wie z. B. Dietmar.
Jetzt lese ich aber Deine Argumente, weshalb Du auf keinen Fall eine Therapie antreten kannst oder willst. Diese Argumente zeigen mir, ich muss es so sagen, dass Du wie so viele Suchtkranke, noch nicht bereit bist ernsthaft ALLES für eine Veränderung Deiner Situation zu tun. Ich meine, ich hatte ja "nur" die eine Sucht, also die Alkoholsucht. Aber ich kann Dir sagen, ich hatte auch meine Argumente, weshalb ich dieses oder jenes nicht tun kann. Oh ich war der tolle und erfolgreiche, der gute, der, dem immer alles gelang - nein, mich outen als Alki? Das geht auf keinen Fall, was würde meine Familie von mir denken? Viele Beispiele könnte ich Dir nennen.
Und so musste ich noch viele Jahre mit meiner Sauferei verbringen. Schlimme Jahre, ich denke das brauche ich nicht zu betonen.
Ich habe es erst geschafft aufzuhören, als ich bereit war ALLES für meine Trockenheit zu tun. Kompromisslos alles! Ja, es war die Hölle meiner Frau und meinen Kindern zu sagen was los war! Nie werde ich den Moment vergessen wo ich ihnen offenbart habe, dass ich Alkoholiker bin! Für meinen Sohn war ich immer ein Held! Ein Vorbild - nun, auch ihm habe ich gesagt was Sache ist. Oder meine Eltern - welch ein schwerer Gang - ihnen zu sagen das ihr ach so toller und erfolgreicher Sohn am Ende ist, am Boden, ein Alkoholiker der alles an die Wand gefahren hat.... Mann mann mann, das war schon heftig - auch meinen Geschwistern gegenüber, denen ich ein ums andere mal fast prahlerisch von meinen Erfolgen und meinem tollen Leben, meine vielen tollen Dienstreisen etc. erzählt hatte. Auch ihnen sagte ich: vor Euch steht eine gescheiterte Existenz - am Boden, am Ende, und alkoholkrank!
Tja, das war hart, sehr hart aber unvermeidbar. Das wusste ich und weil ich bereit war ALLES für meinen Suchtausstieg zu tun, erschien mir das sagar noch als die einfachere Hürde. Denn ich war ja auch bereit z.B. eine LZT anzutreten. Meinen Arbeitgeber zu informieren und ggf. so lange aus dem Job auszusteigen, bis ich wieder soweit war. Alles hätte ich getan, zu allem war ich bereit. Nur endlich weg von dieser Sucht und diesem Elend.
Und ich wusste, wenn ich weiter saufe, dann werde ich sterben. Und wenn ich sterbe dann ist es für mich vorbei, aber was ist mit denen, die mich lieben? Was ist mit meinen Kindern? Und ich wollte ja auch leben, wieder leben, denn das was ich über Jahre hatte war nur noch ein kleiner Rest von Leben. Eher ein existieren um trinken zu können....
Ich möchte Dir sagen, wie meine beiden Vorschreiber auch schon, dass Du Dich selbst betrügst, wenn Du denkst Du könntest aus diesen oder jenen Gründen keine Therapie antreten. Denn was ist denn die Konsequenz? Du wirst Deiner Süchte nicht Herr (Frau) werden können, Du wirst Deinen Süchten weiter erliegen, es wird noch schlimmer werden - Sag mir bitte: Wer hat etwas davon? Du? Deine Kinder? Deine Familie?
Jetzt bekommst Du schon, sogar vom Arzt angeregt, die Chance auf eine stationären Aufenthalt MIT Deinen Kindern - und willst es trotzdem ausschlagen. Überlege Dir doch nochmal, ob Du nicht doch Deinem Namen alle Ehre machen willst. Und machst einen echten "Restart", mit allem drum und dran! Du wirst es Dir danken, wenn Du da durch bist und Dein Leben zurück hast! Deine Familie und Deine Kinder werden es Dir ebenfalls danken!
LG
gerchla -
Hallo Restard,
zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich bin 53 Jahre und Alkoholiker, habe zwei Erwachsene Kinder.
Deine Geschichte bewegt mich, weil ich selber in einer Familie aufgewachsen bin, wo die Eltern Alkohol krank waren.
Meine Eltern waren so genannte funktionierende Alkoholiker, gingen also ihrer Arbeit nach und sorgten für Nahrung und warme Kleidung.
Das war aber auch schon alles.
Für meine Seele gab es keine Nahrung, da hatten sie keine Energie zu Verfügung, die brauchten sie zum Funktionieren.
Wichtig war für sie, das wir in der Schule mitkamen und uns normal Entwickelten.
Das war wichtig für das aufrecht halten nach außen, wie es uns Kinder prägte sahen sie nicht.
Ich finde es schade das du ein so gutes Angebot einen Stationären Aufenthalt mit deinen Kindern nicht annimmst.
Dort könntet ihr gemeinsam wachsen und euch auf das wichtige im Leben konzentrieren.
Meiner Meinung nach ist alles nichts Wert solange man nicht frei von Sucht ist.
Das ist das Fundament worauf man aufbauen kann.
Mir war es damals egal, wie hoch der Preis war für mein Sucht freies Leben, ich wollte nur nicht mehr Süchtig sein.
Du musst zuerst für dich sorgen, das es dir gut geht, dann wird es auch deiner Familie gut gehen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut und das du dir sehr bald professionelle Hilfe suchst.Es Grüßt die Birgit
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