Ich habe seit gestern mit dem trinken aufgehört!

  • Moin, ich bin alkoholabhängig und will aufhören.
    Ich habe eine Frau und 3 Kinder und bin zur Zeit Arbeitslos. Ich trinke regelmäßig Alkohol d.h. normalerweise ein sechser Bier am Tag also 3 Liter. Am Wochenende auch mal eine Flasche Whisky die sich aber auch ab und zu in die Woche schummelt. Ich trinke immer erst nachmittags bis abends und am Wochenende in die nacht hinein. In den letzten Wochen ist mir aufgefallen dass ich zu den sechser bier immer noch 2 Flaschen einzeln dazu gekauft habe. Am Samstag Abend habe ich dann wieder mal eine ganze Flasche Whisky alleine getrunken. Am Sonntag hatte ich kein bier und keinen anderen Alkohol Zuhause, auf den ich aber dank dem starken Kater keine Lust hatte... bis abends zumindest. So bekam ich gestern nacht starke entzugserscheinungen und stand kreidebleich, schwitzend und mit einem Herz das mir aus der Brust zu springen schien, vor dem Spiegel und habe beschlossen dem Alkohol den Kampf anzusagen. Heute geht es mir schon besser und ich habe mich eben auch getraut mit meiner frau drüber zu reden und sie gebeten mir kein Bier beim einkaufen mitzubringen. Ich weiß so ein Entzug ist ein schwerer weg und sollte am besten stationär behandelt werden da es auch gefährlich sein kann. Meine frage die ich habe ist, habe ich das schlimmste hinter mir? Was kann ich zur Beruhigung tun da ich doch sehr unruhig bin und andauernd durch die küche laufe. Das Herz bzw. Der Blutdruck macht mir auch etwas zu schaffen. Lieber den Entzug abbrechen und zum Arzt oder durchziehen wenn ich es schon den Anfang geschafft habe?

    Danke ich vorraus
    MFG Raphi

  • Hallo, Raphi und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Erstmal Glückwunsch zu Deinem Entschluß 44.
    Allerdings ist ein "kalter Entzug" - wie Du schon selber schreibst -äußerst gefährlich und kann (nicht muß) tödlich enden.
    Von daher kann ich Dir nur empfehlen, MORGEN zu Deinem Hausarzt zu gehen und mit diesem über das Thema zu sprechen, damit er Dich durchchecken und beim Entzug begleiten kann!

    Entzugserscheinungen können auch noch mehrere Tage nach dem Aufhören eintreten. Nicht umsonst dauert eine Entzugsbehandlung im Krankenhaus mindestens eine Woche. Und Krampfanfälle können auch noch nach 2 Wochen auftreten - wie ein Gruppenfreund am eigenen Leib erleben musste. Diese "melden" sich übrigens vorher nicht an! Sie kommen "aus heiterem Himmel".

    Mein folgender Rat hört sich vielleicht komisch an, wird aber auch von Ärzten so gegeben: Sollte sich Dein Zustand (z.Bsp. Blutdruck, Herzrasen, Trockenkotzen etc) bis morgen verschlechtern - dann trink etwas!! Denn sonst könntest Du bzw. Dein Kreislauf kollabieren.
    Ansonsten viel trinken (Wasser, Tee). Gut, dass Du schon mit Deiner Frau gesprochen hast. Vielleicht kann sie auch darauf achten, dass Du immer genug Wasser/Tee zur Verfügung hast.

    Und, noch mal, meine Empfehlung: Morgen zum Arzt!

    Viel Kraft!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Danke für die schnelle Antwort und die Tipps! :D
    Meine Frau hat vorsichtshalber Bier mitgebracht aber ich hoffe es bleibt im Schrank. Mir geht es immer noch relativ gut. Trinke jetzt immer nerven und schlaf Tee mit baldian zur Beruhigung. Morgen früh werde ich gleich mal zu meinem Hausarzt gehen und das mit ihm besprechen. Melde mich dann wieder zu Wort.

    MFG Raphi

  • Das mit dem Hausarzt ist eine Person Idee. Ich trinke jetzt seit März 2014 nichts mehr. Eine geniale Entscheidung. Ich wünsche dir alles Gute.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Moin, erstmal danke Betty!
    Als erstes, das Bier steht noch im Schrank. ;D
    Habe heute morgen versucht bei meinem Arzt nen Termin zu bekommen. Leider sind die unterbesetzt und der nächste Termin wäre erst nächste Woche. Habe dann noch weiter rum telefoniert bei anderen ärzten bzw. Bei meiner nahegelegenen Klinik für Abhängigkeitserkrankungen. Die haben auch erst am Donnerstag einen Termin für mich, da ich nicht stationär aufgenommen werden möchte. Dort gäbe es ein Gespräch mit einem Psychologen der mit aber auch die nötigen Rezepte ausstellen kann. Habe bei einem Arzt um die Ecke dann aber doch noch Glück gehabt und der hat nen Termin morgen früh für mich. Werde den erstmal wahrnehmen und dann schauen ob ich zu dem anderen in der Klinik gehe oder den absage wenn es gut lief. Also heißt es weiterhin erstmal abwarten und stark bleiben. Mir geht es von Tag zu Tag besser auch wenn mir die unruhe und Gedanken zu schaffen machen. Aber so schnell gebe ich nicht auf 44. Ich bin echt froh dass ich dieses Forum gefunden habe.

    LG Raphi

  • Sehr gut 44.

    Bleib dran - und wachsam bezüglich Deinem Zustand.

    Gruß
    Greenfox

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  • Moinsen.
    Ich war also heute beim Arzt und habe mit dem alles besprochen. Mein Blutdruck hatte ich vor jahren mal bei einem Fitness Studio messen lassen und der war sehr hoch. Heute war es im normalen Bereich. Nur mein Puls ist etwas zu schnell, weshalb sie mir ein paar Tabletten BisoHEXAL 5mg mitgegeben hat. Ich soll wenn ich den Puls merke eine halbe nehmen. Mir wurde auch Blut abgenommen (gleich 3 Ampullen :o ) und am Freitag soll ich dann wieder kommen wegen den Laborwerten. Habe schon etwas angst vor den werten, dass eventuell die Leber schon stark angegriffen sein könnte. Was habt ihr da so für Erfahrungen gemacht? Ich bin jetzt 30 Jahre und trinke intensiv seit ca. 10 Jahren. Davor auch schon aber da nicht so heftig.

    Werde wohl morgen trotzdem noch den Termin in der Klinik wahrnehmen obwohl ich Psychologen hasse >:( . Hatte damals schlechte Erfahrungen mit Psychologen nach der Trennung meiner Eltern. Aber ich denke schaden kann es nicht, also Augen zu und durch! 44.

    LG Raphi

  • ... obwohl ich Psychologen hasse >:( . Hatte damals schlechte Erfahrungen mit Psychologen nach der Trennung meiner Eltern.

    Es gab Zeiten, da hätte ich vielleicht auch in dieses Horn gestoßen. Ich habe die Psychologen zwar nicht gerade "gehasst", aber für mich waren es irgendwie ... Scharlatane.
    Aber zu Zeiten meines Entzuges und der anschließenden Therapie habe ich mich auch darauf eingelassen

    Aber ich denke schaden kann es nicht, also Augen zu und durch!

    Allerdings habe ich dies nicht mit "Augen zu und durch" gemacht, sondern mich wirklich darauf eingelassen. Und ich hätte es nie, niemals für möglich gehalten: Es hat mir geholfen! EINE Ursache für mein Saufen war eine ganz beschissene PTBS, auf Grund derer ich immer wieder Zusammenbrüche erleben musste, wenn das Thema auch nur im Entferntesten auftauchte schwitz. Und nun? Weg, ganz einfach weg ;D Ich kann wieder darüber reden, schreiben, mir sogar Filme anschauen - ohne dass ich mit einem Weinkrampf zusammenbreche und mich mit Alk betäuben "muss".

    Also gib den Ärzten, Psychologen in der Klinik eine Chance ;) Es gibt überall und in allen Berufsgruppen Sone und Solche, Gute und Schlechte. Aber das weiss man erst hinterher.

    Und: Du kannst alle Hilfe gebrauchen! :)

    Gruß
    Greenfox

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  • Hallo Ralphi
    ich denke deine Leberwerte werden schon erhöht sein, aber die Leber hat den Vorteil, sich nach einer gewissen Zeit (ohne Alkohol) wieder zu regenerieren. dh die Werte werden besser...
    einen kalten Entzug mit Bier im Kühlschrank stelle ich mir etwas schwierig vor...aber jeder wie er will... wenn es nicht klappt bleibt ja immer noch die Krankenhausoption... und wenn es eine Suchtstation ist, bekommt man erst mal ein Grundverständnis für die Sucht (weil so viele Möglichkeiten gibt es da gar nicht aus der Nummer rauszukommen) am Anfang hat mir am meisten ein Forum und Psychotherapie geholfen, denn durch das formulieren seiner Probleme bzw seiner Lage ergibt sich ein Verständnis.
    Lieben Gruß
    Jasper
    wie alt sind deine Kinder?

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