Hallo, lese seit ein paar Tagen hier im Forum und habe mich entschieden, mich auch anzumelden. Bin 55 und trinke seit Jahren zuviel, zu regelmäßig, zuletzt fast täglich eine Flasche Wein, am Wochenende auch mal mehr. Hatte mich im Mai diesen Jahres in einem online Programm angemeldet und es dadurch geschafft, einige Wochen nichts zu trinken. Leider bin ich seit ein paar Tagen wieder dabei, ins alte Konsumverhalten abzudriften. Ich will das nicht mehr, schaffe es aber anscheinend nicht allein.
Die Beiträge hier finde ich sehr hilfreich, ich denke, ein Austausch hier ist eine gute Unterstützung! Außerdem habe ich mir für morgen vorgenommen zu einer " realen" Selbsthilfegruppe zu gehen. Bei einer Suchtberatungsstelle war ich bisher noch nicht, dafür fehlte mir bisher der Mut...;-)
So, das ist für heute erstmal genug, einen schönen abend,
wünscht Smilla
Möchte mich kurz vorstellen
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Smilla -
30. August 2017 um 22:11
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Herzlich Willkommen bei uns im Forum, Smilla,
schön, dass Du Dich dafür entschieden hast etwas gegen Dein Trinkverhalten zu unternehmen. Darf ich fragen wie das online Programm abgelaufen ist, das Du gemacht hast?
Ansonsten finde ich es ein sehr gute Idee, dass Du auch eine reale SHG besuchen willst. Was die Suchtberatungsstelle betrifft: das wäre auch ein sehr sinnvoller und sicher auch hilfreicher Schritt für Dich. Geh' doch einfach mal hin, Du hast da absolut nichts zu verlieren und Du brauchst davor nun wirklich keine Angst haben.
Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier im Forum, wenn Du Fragen hast, dann stelle sie einfach. Wir werden Dir antworten, sofrern wir dazu etwas sagen können.
Alles Gute und
LG
gerchla -
Hallo gerchla, danke für die nette Begrüßung
In dem online Programm musste man zunächst ein Ziel festlegen, Reduktion oder Abstinenz. Ich habe dann notiert, wann ich wieviel zur Zeit trinke und wie das in Zukunft handhaben will. Dazu musste ich jeden Tag mein en Konsum notieren und wann ich wo verlangen nach Alkohol hatte. Dazu gab es Leseaufgaben zu verschiedenen Themen, wie Rückfall etc. und auch ein Forum, in dem man sich austauschen kann. Für den " Einstieg" fand ich es hilfreich!
Selbsthilfeonline heißt es, ist von einer Krankenkasse und den Saluskliniken!
Lg Smilla -
Auch von mir ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:
Ich bin Betroffener/Alkoholiker, m, 50+ und seit ein paar Jahren trocken.
Nur mal eine Frage: Smilla = m/w? Vermute mal weiblich, aber bei den Nicknames weiß man ja nie ...Gut, dass Du Dir mal eine reale SHG anschauen möchtest. Aber hoffentlich weisst Du, dass es viele verschiedene Arten von SHG gibt: Monolog, Dialog, angeleitete, reine Betroffenen-Gruppen etc.
Sollte sie Dir nicht zusagen, schließe bitte nicht von einer auf andere/alle - schau Dir dann vielmehr noch andere an. Aber vielleicht funzt es ja gleich.Ich persönlich bin ein großer Befürworter von SHG - nicht nur, weil ich mittlerweile selber einer solchen vorsitze. Aber es hilft doch ungemein, sich mit realen Menschen im Gespräch auszutauschen.
Und zu Beginn hat es mir persönlich auch sehr geholfen, in der Gruppe sagen zu können "Diese Woche habe ich nicht getrunken!" Ein gutes Gefühl (fand ich).Kannst ja mal berichten, wie es gelaufen ist.
Und bevor Du reingehst und Dir "die Düse geht": Die Leute beissen nichtGruß
Greenfox -
Hallo, greenfox, hab Dank für deine aufmunternden Worte, kann ich gut brauchen...bin doch etwas aufgeregt...
Und: smilla...ja, weiblich..:-) nach einem meiner Lieblingsfilme...
Lg -
ah ja, Fräulein Smilla und ihr Gespür für Schnee..... Dachte ich mir fast, dass Dein Nick damit zu tun hat
Greenfox ist einer unserer größten Verfechter von SHG ;D - Und ich möchte mich ihm anschließen. Sollte die erste nix für Dich sein, schau' Dir auch noch andere an. Selbst innerhalb gleich ausgerichteter Gruppen (monolog / dialog usw.) sind es oft (wie eigentlich fast überall) die Menschen, die eine Gruppe ausmachen. Und da muss oder sollte man sich ja auch wohl fühlen. Ich war z. B. bei den AA, eine Monologgruppe. Ich habe auch schnell bemerkt, dass diese Monologisiererei auf Dauer jetzt nicht unbedingt das ist was ich mir so vorgestellt habe. Allerdings waren dort richtig nette Menschen, so dass viele Gespräche, also Dialoge, dann vor und vor allem auch nach der offiziellen Gruppenstunde gelaufen sind. Heute bin ich in keiner SHG mehr - ich bin andere Wege gegangen aber ich nach wie vor ein großer Befürworter. Und ich würde, sollte mir danach sein und ich das Gefühl haben wieder eine "zu brauchen", sofort wieder eine besuchen.
Also, da kannst Du Dich wirklich entspannen. Schau' Dir das einfach mal an, lass es mal auf Dich zu kommen. Was Du dann daraus machst hast Du ja alleine in der Hand. Du bist die Chefin - Es ist Deine Sucht und es ist auch Dein Weg heraus. Und prima ist aus meiner Sicht, dass Du absolut bereit bist Dir Hilfe von Außen zu holen. Damit glaube ich, erhöhst Du Deine Chancen das es gelingen kann enorm.
Danke für Deine Rückmeldung bezüglich des Online-Programms. Wenn ich da an meine Trinkerzeit zurück denke kann ich nur sagen: Das hätte bei mir ganz sicher auch nicht funktioniert. Ähnlich wie bei Dir wäre vielleicht eine Trinkpause oder evtl. ne Zeit lang ein reduziertes Trinken dadurch möglich gewesen. Vielleicht ist das ein Programm, dass gut bei Menschen funktioniert die noch nicht süchtig sind sondern "nur" ristkant konsumieren. Da ist das vielleicht gar nicht schlecht. Um als bereits Süchtiger dauerhaft vom Alkohol weg zu kommen braucht es, davon bin ich überzeugt, eine ordentliche Aufarbeitung der eigenen Sucht. Diese Aufarbeitung kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen und sicher muss nicht jeder eine stationäre Therapie machen (ich hatte z. B. keine) aber es muss aufgearbeitet werden. Nur nix mehr trinken reicht nicht. Vielleicht mag es Ausnahmen geben aber ich glaube das A und O ist die Außeinandersetzung (die schonungslose) und die Aufarbeitung der Sucht. Ich bin jetzt schon ein paar Jahre trocken, ich arbeite immer noch auf. Nicht mehr ganz so intensiv wie am Anfang, jetzt eher sehr spezifisch. Immer wieder fallen mir auch heute noch Wesenszüge an mir auf, die ab und an auftreten, die noch aus meiner Trinkerzeit stammen. Und da will ich dann schon genau wissen, wieso und warum und was das jetzt eigentlich soll.... Ist sehr interessant und wenn man mal den akuten Druck überwunden hat und stabil trocken ist, dann hilft so etwas auch sehr dabei sich selbst richtig gut kennen zu lernen... Im Idealfall sogar dabei sich selbst wieder schätzen zu lernen...
Ein paar Gedanken von mir. Bin leicht vom Thema abgekommen ::)
LG
gerchla -
Interessante Gedanken, gerchla, war mir gar nicht so bewusst mit den Unterschieden Monolog/ Dialog...Gehe heute abend zu den Guttemplern und hatte auch schon netten telefonischen Kontakt.
Ist ja nicht erst seit Mai, dass ich mich mit meinem zu viel trinken auseinandersetze, aber das sprengt wahrscheinlich den Rahmen dieses threads. Muss mich hier noch ein bisschen zurecht wuseln und gucken, wo ich meinen Senf dazu geben kann und möchte...:-)
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