Hallo,
ich bin 49 Jahre alt, verheiratet, berufstätig.
Alkohol trinke ich seit ca 30 Jahren, mal mehr, mal weniger. Daß ich ein Alkoholproblem habe, ist mir erst vor wenigen Tagen bewußt geworden. Seit 14 Tagen bin ich abstinent und entschlossen, es zu bleiben.
Ich habe regelmäßig abends von 20:30 bis max 22:30 3-4 Drinks (enthielten 1/3 bis max. 1/2 Flasche Wodka/Rum/Whisky etc) getrunken, vordergründig um gut einschlafen zu können und weil es gegen meine rheumatischen Schmerzen geholfen hat. Es gibt natürlich noch andere Gründe. Wirklich betrunken war ich seit über 20 Jahren nicht mehr. Und wenn ich keine Lust mehr hatte zu trinken, habe ich auch öfters den Rest vom Glas in den Ausguss geschüttet. Als Alkoholiker habe ich mich nie gesehen, da ich die Kontrolle über meinen Alkoholkonsum nie verloren hatte. Außerhalb des genannten Zeitraums habe ich nie Alkohol getrunken.
Meine Frau ahnt nichts von meinem Alkoholkonsum, und es kommt zur Zeit auch nicht in Frage, daß ich sie einweihe.
Diese Erkenntnis kam mir erst diese Woche. Weil ich Übergewicht habe, hatte ich am Samstag beschlossen, den Alkohol wegzulassen, um leichter abzunehmen. Am Sonntag gings mir dann schon nicht gut, aber ich dachte, ich bekomme eine Grippe.
Am Montag ging es dann richtig los: Schweißausbrüche, Kreislaufprobleme, Übelkeit, wackelige Beine, Bauschschmerzen etc. Am Dienstag wurde es eher noch schlimmer. Am Mittwoch habe ich dann mal gegooglet und bin gleich auf Alkoholentzugssymptome gestossen. Erst da wurde mir klar, daß ich körperlich abhängig geworden war und somit Alkoholiker bin. Ich habe dabei allerdings offenbar keine Suchtgefühle entwickelt - auch wenn in einem anderen Forum so gut wie niemand geglaubt hat, dass es so etwas gibt...
LG Walker