Mein Mann hat sich für den Alkohol entschieden..

  • Ich hatte jetzt ne zeit da ging es mir richtig gut, seit ein paar tagen könnte Ich nur wieder heulen.irgendwie fehlt er mir obwohl Ich lange den gedanken hatte mich zu trennen.oder ist es nur das alleine sein? Ich weiß es nicht.. Er war am Montag hier und hat paar sachen geholt,wir reden ja normal miteinander und ich bin in tränen ausgebrochen,während er eigentlich total kalt war.. Er hat gesagt er braucht keine therapie etc..Es tut echt weh..Warum häng ich noch so an einen Menschen der so uu mir war?

  • Hallo Zensilein, :)

    ich habe hier noch nichts geschrieben, weil ich 'nur' ein Erwachsenes Kind aus einer
    Suchtfamilie bin.

    Aber die gefühlsmäßigen Stationen beim Loslösen vom Süchtigen dürften dieselben sein ...


    Er hat gesagt er braucht keine therapie etc..Es tut echt weh..
    Warum häng ich noch so an einen Menschen der so uu mir war?

    Ich habe dieselbe Arroganz mit meiner Mutter durch. Ich versuchte vor einigen Jahren,
    sie zum Gruppenbesuch (AA) zu bewegen und legte meinem Brief noch einen eigenen
    Erfahrungsbericht mit Selbsthilfegruppen (der 12 Schritte) bei, um ihr Mut zu machen,
    dass einem da wirklich (emotional) nichts "passiert". (Beschämung oder so.)

    Es kamen genau zwei Zeilen zurück, sie habe keine Verwendung für die Broschüren.
    (Meinen Brief behielt sie fairerweise.)

    ... und so ist es geblieben ... Jeder erneute Versuch, sie zum Einholen von Hilfe oder
    Beistand (inzwischen eher seelisch für andere Belang) zu bewegen, stößt auf "brauche
    ich nicht". "Du glaubst doch nicht (im Ernst), dass ich da hingehe und von mir erzähle ..."

    Es ist eine Beziehung, die sie mit sich zu führen hat.
    Ihr muss etwas fehlen, damit sie losgeht um es sich zu holen ...
    (Lange habe ich meinen Wert daran festgemacht, ob sie sich "für mich" helfen lässt.)

    Ich musste lernen und muss es noch, DIE Beziehung zu stärken, die mir Kraft und Halt
    gibt: Die Beziehung zu mir selbst. - Bei mir muss ich nicht erst darum ringen, gesehen,
    gefühlt, ernst genommen zu werden. Wenn ich denn mal das Wagnis eingehe, mich
    selbst für ernst zu nehmen und für liebenswert zu halten. - So begann mein Weg raus
    aus dem Ringen um jemand anderen. Es war eigentlich ein Ringen um meinen Platz,
    ums Angenommensein.

    Ich muss lernen, mir all das zu geben, was ein süchtiger Mensch niemals geben könnte,
    völlig egal, wie er - falls gerade nüchtern - ist oder sein könnte, oder mal war, ... oder ir-
    gendwann wieder sein könnte ... Um emotional Abwesende zu kämpfen, ist wie einen leeren
    Teller essen zu wollen, damit etwas in den Magen kommt. (Besser, wir suchen anderswo
    nach Nahrung!)

    In Al-Anon (eine von vielen Angehörigengruppen) sagen sie immer:
    "Geh dorthin, wo die Menschen GUT zu Dir sind!" - Mehr nicht. Sie haben dasselbe durch.

    Ich wünsche Dir Mut und alles was Du brauchst, um liebevoll mit Dir selbst zu bleiben!

    Lieben Gruß,
    Wolfsfrau

  • Hallo Zensilein,

    ich habe mir jetzt lange überlegt was ich Dir schreiben könnte. Und jetzt lese ich den Post von Wolfsfrau an Dich. Ich finde dieser Post sagt wirklich alles aus!

    Vielleicht denkst Du ja auch nochmal darüber nach, Dir noch anderweitig Hilfe zu suchen, ich meine außer diesem Forum hier. Viele von uns, vielleicht sogar die meisten, haben das auch gemacht. Ich ja auch, wie ich Dir bereits schrieb. Es hat mir so geholfen.

    Alles Gute und viel positive Energie und Kraft wünsche ich Dir!

    LG
    gerchla

  • Hab mir schon überlegt ob ich mir Hilfe suche beim psychologen um das alles zu verarbeiten.Ich weiß nicht aber meine Gefühle fahren Achterbahn. ein mal hass ich ihn für das was er mir und die Kinder angetan hat und dann denk ich wieder er fehlt mir,aber ich merke das es mir ohne ihn eigentlich besser geht . Und im moment denke Ich,Ich finde keinen Mann mehr.. Alles so blöd im moment

  • Versuche es doch mal mit einem Psychologoen, wenn Du eh schon darüber nachdenkst, dann scheint es für Dich ja eine Möglichkeit zu sein. Und Du kannst doch nur gewinnen.... Vielleicht passt es auch nicht gleich und Du musst mehrere ausprobieren. Das ist ja eine sehr persönliche Angelegenheit und da ist dann Vertrauen ganz wichtig. Aber ich glaube es wäre besser für Dich etwas zu unternehmen als zu versuchen alles mit Dir selbst auszumachen. Wir sind damals übrigens beide auch zusammen mit unserer Tochter zur Kinderpsychologin. Sie litt sehr unter unserer Trennung und auch da war es definitiv richtig etwas zu unternehmen und für sie Hilfe zu suchen. Denn wir wollten ja nicht, dass sie dann später mal, wenn sie Erwachsen ist, Probleme bekommt.

    Klar, man kann das nie ausschließen aber meine Tochter ist jetzt in der Pupertät und wir haben ein super Verhältnis - selbiges hat sie auch zu meiner neuen Frau und natürlich auch zu ihrer Mutter, also meiner Ex-Frau. Ich weiß nicht ob das alles so wäre, wenn wir damals nicht gehandelt hätten.

    Verstehe mich nicht falsch. Ich versuche einfach nur Dich zu motivieren Dir Hilfe zu suchen. Auch eine SHG für Anghörige wäre eine Option für Dich. Es gibt für Dich ja kein Risiko - Du hast doch in der Hand - wenn Du ein schlechtes Gefühl hast, dann gehst Du einfach nicht mehr hin.

    Zum Thema Hass - Ich verstehe und kann nachvollziehen, dass Du dieses Gefühl Deinem Ex-Partner gegenüber hast. Und ich glaube es ist auch eine Zeit lang ok dieses Gefühl zu haben und zu zu lassen. Aber ich glaube auf Dauer ist Hass ein ganz schlechter Berater für das eigenen Leben. Wer hasst verliert sich selbst. Ich hoffe Du kannst das alles bald überwinden und damit beginnen die Zukunft für Dich und Deine Kinder neu zu gestalten. Das ist eigentlich das, worauf es an kommt.

    LG
    gerchla

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