Komasäufser kurz vorm jobverlust - ich will einfach nicht nicht mehr

Paule

Hallo zusammen, danke für eure Aufmerksamkeit und für die Möglichkeit mich hier mitteilen zu dürfen.
Ich saufe seit meinem 16 Lebensjahr. Bis vor etwa drei Jahren habe ich allerdings nicht einsehen wollen, dass ich ein ernsthaftes Problem habe. Ich habe die Sauferei bisher eher als eine Art Lifestyle aufgegasst. Ich dachte, ich bin eine Art Großstadtcowboy, immer der letzte auf der Party, für jeden Spaß zu haben. Na nach etlichen Studienabbrüchen, Jobwechseln, gescheiterten Beziehungen, tragisch geendeten Freundschaften und hunderten Blackouts, bin ich jetzt endlich ehrlich zu mir selbst, und muss nun zugeben, dass der Alkohol mich unter Kontrolle hat und nicht umgekehrt. Ich habe seit ein paar monaten einen neuen Job, den ich unbedingt behalten und neue Freunde, die ich nicht enttäuschen will. ICH MUSS DIE SE ELENDE TRINKEREI ENDLICH BESOEGEN, BEVOR ICH ENDGÜLDLICH KAPUTTGEHE.
Darum bin ich jetzt hier und freue mich unter Gleichgesinnten zu sein.

Schöne Grüße

Paule

fran53

Hallo Paule,

zunächst einmal willkommen im Forum.

Den ersten wichtigen Schritt hast du schon gemacht: Problem erkannt, nicht mehr verdrängt und zweitens, der Wille zur Veränderung ist da.

Hmm: wieder so eine "ich muss" Einstellung. Wie wärs dagegen mit dem Ansatz: "ich will"? Ich will gesund, fit sein, mein Leben selbst bestimmen und gestalten?

Stel dir doch einmal vor oder mache eine Motivationsliste:
* Nachteile des Alkoholkonsums
* Vorteile des alkoholfreien Lebens
und visuslisiere das mal öfters.

Pinguin

Hallo Paule,

danke für Deine Offenheit und willkommen hier im Forum. 44.

Man spürt, dass der "Leidensdruck" bei Dir schon sehr stark ist. Irgendwann hat man die "Schnauze voll" und ich glaube, da stehst Du gerade. Diese Wut kann einem viel Kraft und Antrieb geben.

Hast Du schon einmal überlegt, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen? Diese ist kostenlos und anonym und unverbindlich.

Liebe Grüße
Pinguin

PS: Ich bin auch so ein Partytier. Inzwischen tanze ich nüchtern auf den Tischen und die meisten merken gar nicht, dass ich nichts getrunken habe. Also der Spruch "man kann auch ohne Alkohol Spaß haben" ist nicht nur eine Phrase. Es ist tatsächlich wahr!

Gerchla

Hallo Paule,

herzlich Willkommen bei uns im Forum.

Problem erkannt - das ist schon mal eine Basis, auf die Du jetzt aufbauen kannst.

Wir standen hier alle irgendwann mal an dem Punkt an dem Du jetzt stehst. Lies Dir die ganzen Lebensgeschichten hier mal in Ruhe durch. Ich denke daraus kannst Du für Dich Infos ziehen, wie Dein Ausstieg aussehen könnte.

Aus meiner Erfahrung heraus ist es zu wenig sich zu sagen "ich muss mit dem Saufen aufhören". Und wie Franz schon geschrieben hat ist er Ansatz "ich will mit dem Saufen aufhören" bestimmt der bessere. Müssen ist doch meistens etwas, was man gegen seinen Willen tut. Auf Dauer macht das keinen Spaß. Wobei es jetzt am Anfang aus meiner Sicht erst mal egal ist ob Du musst oder willst. Die Erkenntnis, dass man keinen Alkohol mehr trinken will anstatt keinen mehr trinken zu dürfen, kann auch später kommen. Es braucht aber einen Plan, wie man das ganze angehen möchte und welche Schritte man einleiten will. Da gibt es keinen Masterplan, das wirst Du, wenn Du hier liest, schnell feststellen.

Es ist aber schon so, dass es i. d. R. sehr wichtig ist, dass man sich Hilfe holt. Arzt, Suchtberatung, SHG, ggf. auch Therapie usw. Es ganz alleine ohne jede Hilfe zu schaffen ist wohl eher die Ausnahme und auch ziemlich schwer und manchmal auch gefährlich (Stichwort Kalter Entzug).

Wenn Du Fragen hast, einfach stellen.

Ich wünsche Dir alles Gute und einen guten Austausch hier im Forum.

LG
gerchla

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