endlich weg vom Teufel Alkohol

Hallo Maru,

ich lese aus Deine Zeilen, dass es Dir wenig bringen und weiterhelfen wird, wenn ich Dir schreibe, wie toll, mit wie vielen Freunden und ganz im Glück mit lieben Menschen vereint, ich Sylvester verbringen werde.
Ich lese: Not.
Ich lese: Allein sein und die berechtigte und besorgte Frage: Was mache ich an so einem Fest, an dem eigentlich alle "die Tassen hoch leben lassen".

Erstens, Du bist nicht allein! "Da draußen" sind noch viele, denen es genauso wie Dir ergeht, die genauso fühlen und um ihre Nüchternheit, ihre gerade schwer errungene Abstinenz bangen.
Was will ich Dir, aus meiner Erfahrung im Umgang mit SD (Saufdruck) empfehlen?
Dir vornehmen, an diesem Abend Alles vom Herzen zu schreiben, das Dich bedrückt. Hier, einfach rein ins Forum. Bestimmt antwortet Dir jemand.
Oder, Du gehst jetzt, Stand 21.12. noch auf die Suche nach adäquate Selbsthilfegruppen, und ähnlichem.
Oder Du hast Menschen, mit denen Du an diesem Abend telefonieren kannst?
Gerne schicke ich Dir per PN meine Telefonnummer!

Es ist, nüchtern betrachtet, zu schade, mit zuviel Aufwand, mit unglaublicher Energie und Kampf verbunden, wenn Du - wegen einem Tag wie Sylvester - wieder rückfällig werden würdest!

Lieben Gruß
Dietmar

Zum Glück sind ja außer die Tankstellen alle Geschäfte zu. Silvester werd ich auch Zuhase bleiben. Hab einfach überhaupt keine
Lust auf einen Rückfall. Zumal ich ja nicht mal richtig weiss, was dann auf mich zukommen würde und wie das psychisch so verläuft.

Hi Maru,

also ich war tatsächlich an meinem 'ersten' Silvester auch alleine.

Hab unterm Sternenhimmel ein wärmendes Lagerfeuer gemacht. Gegen Null Uhr bin ich dann mal ein kleines Stückchen auf die Anhöhe spaziert, und hab mir mit Ausblick das weite Feuerwerk angesehen.

Zugegeben, ein klein bissel Wehmut war da schon auch mit dabei. Aber dennoch, diese Jahreswende so nüchtern und klar, hatte innerlich irgendwie auch etwas feierliches, erhabenes. Am nächsten Morgen war ich früh fit, ausgeschlafen und das neue Jahr begann klar und nüchtern.

Es gelingt nach und nach, sich gedanklich von solchen Dingen wie 'Feiertag, Wochenende, Geburtstag etc.pp. gänzlich zu entkoppeln. Über einen Zeitraum von Jahren hinweg hat sich das Suchtempfinden in Gedanken-, Gefühls- und Handlungsmuster eingeschliffen. Das braucht etwas Zeit, aber es wird immer mehr zur Normalität solche Dinge nüchtern zu erleben.
Ich hab mal gehört, dass je nach dem das "süchtige Denken" bis zu etwa einem halben Jahr lang noch immer wieder hervor kommen kann. Also ich mein, man befindet sich schon im komplett anderen Lebensmodus, tut ganz andere Dinge, ist aktiv in ganz andere Richtungen - und trotzdem kommen immer mal wieder diese Gedanken auf. Ich hab z.B. in der ersten Zeit auch ab und zu mal davon geträumt.

Gerade um diese unbewussten Abläufe bewusst zu reflektieren, war ich persönlich eigentlich sogar auch immer wieder recht froh darum, dass ich auch viel zurückgezogene Zeit für mich selbst hatte.

Genau so wichtig war es aber für mich auch, dass ich, wenn ich das wirklich brauchte und mir danach zumute war (und das war es oft) auch bestimmte Menschen hatte denen ich mich ganz öffnen, und mit denen ich viel über die Dinge reden konnte die mich innerlich so sehr beschäftigten und bewegten.

Das waren nicht viele Leute. Vielleicht zwei, oder vielleicht auch drei.

Ich denke es ist gut solche Menschen zu haben, und/oder sie sich zu suchen.

Viele gute Grüße!
Mach's gut und bis bald wieder 44.

LiS

Hi nochmal. Eine Anmerkung.....nach dem lesen meines Posts möcht ich noch sagen, dass 'Wehmut' absolut nicht in Bezug auf Alkohol gemeint war. Bei mir war es ja so, dass ich zu dem Zeitpunkt schon einige Monate lang ausgestiegen war, und einfach nur heilfroh(!) war von dem Zeugs endlich richtig weg zu sein!

Und natürlich ist es gerade in der Anfangszeit empfehlenswert sich eher in alkoholfreien Bereichen, in 'geschützten Räumen' zu bewegen. Also z.B. Locations und Feste bei denen viele Alkoholika konsumiert werden zunächst erstmal zu meiden. Zumindest bis man auf dem neuen Weg wirklich gefestigt ist. Habe ich auch so gemacht. Mittlerweile ist aber auch das kaum noch Thema für mich.

Viele gute Grüße, und schöne, ruhige Weihnachten an Alle.

fällt bei mir ja alles leider weg. bzw. es fällt weg. ein "leider" is da dann doch eher unsinnig. :p

ich hab ja nur einen relativ kleinen kreis an freunden. ich bewege mich quasi nie in irgendwelchen locations. außer das alk regal bei meinem einkauf. oder wenn irgend jemand auf arbeit meint saufen zu müssen. das habe ich allerdings noch nie gemacht.

ruhige weihnachten hatte ich tatsächlich. 24. 25. war ich zuhause und hab nichts gemacht. familie in dem sinne hab ich ja keine mehr, was jetzt nicht wehleidig klingen soll. ist einfach so.

stattdessen habe ich mir selbst was geschenkt und bastel nun schon seit 3 tagen damit rum. erspartes ging irgendwie ein wenig drauf aber ist mir nun auch egal.

einen scott gambler rahmen, für mein neues bike, dass ich gerne bzw. möglichst bald endlich fahren möchte. bei dem einbau der federgabel muss mir allerdings mein biketyp hier aus dem laden im dorf helfen.

hab den umbau/aufbau nun also knapp fertig.
alkohol so richtig in den sinn kam mir erst gestern abend als meine nachbarn hier fröhlich am feiern gewesen sind. da bin ich gedanklich dabei gewesen, dass jetzt die tassen gehoben werden.
naja, munter weiter geputzt und geschraubt.

der tag heute war bis jetzt auch okay. 38km mit dem bike gefahren und zum schluss einen döner verputzt. da ich schon seit 5uhr rum wach bin gehts auch früh ins bett. etwas sport zuhause noch, buttermilch und einen becher magerquark mit madarinen und einen guten film.

so viel zum zweiten weihnachtstag.

euch wünsche einen guten und entspannten zweiten weihnachtstag

Zitat von Greenfox

Was ist denn nu passiert? Einfach weg - ohne eine "Erklärung"? nixweiss0

Tatsächlich weg ... :o Unabsichtlich kann eine Abmeldung nicht so leicht passieren, oder?