Beiträge von Benno1979

    Hallo Klaus,

    tut mir leid von deinem Rückfall zu hören und drücke dir beide Daumen, wieder gut im Trockenen anzukommen.
    Lebe seit fast zwei Jahren ohne Alkohol, war vorher reiner Schnapstrinker und du beschreibst eine Situation vor
    der ich selber Angst habe. Bin von Anfang an in einer AA Gruppe, fühle mich grundsätzlich sicher ohne Alkohol,
    aber von Zeit zu Zeit immer wieder so Überlegungen:

    -> Jetzt wäre ein Cognac recht - mal wieder Wein trinken - etc.

    Ich merke dann für mich sofort, dass ich es wieder schleifen hab lassen und wieder mehr tun muss. Eben genau
    diese Regelmäßigkeit und Konsequenz des sich mit meiner Krankheit zu beschäftigen, muss noch besser werden.
    Zitat Horst Schlämmer: Es muss einfach wieder mehr werden!

    Alles Gute, bleib stark und gemeinsam schaffen wir das

    Liebe Grüße,
    Benno

    Hallo Freedom,

    willkommen und alles gute auf deinem Weg zum trocken werden. Bin m, +40 und trinke seit fast zwei Jahren
    keinen Alkohol mehr. Kenne das von deinen Erzählungen mit dem Grund suchen, sich Alkohol zu gönnen
    und leider gab es dann bei mir zuletzt nur noch Gründe, habe jeden Tag getrunken, ausschließlich Schnaps.

    War für meinen körperlichen Entzug 4 Wochen krankgeschrieben und parallel in einer SHG bei AA, bei denen
    ich immer noch bin. Bin damit nicht 100%ig zufrieden, aber die Gruppe hat mir damals geholfen trocken zu
    werden, zu bleiben und immer noch zu sein. 44. Werde bleiben, gehe aber nur noch alle 2 Wochen.

    Ich habe beruflich einen Schritt nach hinten gemacht, weil mein Beruf auch teilweise meinen Konsum angetrieben
    hat, glaube ich zumindest. Entzug habe ich gnadenlos offen mit meiner Mutter besprochen, sie hat mich ohne
    Fragen & Vorwürfe unterstützt, mir auch geholfen.

    Muss aber auch sagen, dass die ersten 6 Monate ohne Alkohol, das sich nüchtern wieder eingliedern ein Knochen-
    job war - es hat sich gelohnt, aber einige Sachen verändern sich auch: Arbeit, Kollegen, Freundeskreis, etc.

    Ich habe mich selbst für einen der hoffnungslosesten Fällen in Deutschland gehalten und wenn ich es geschafft
    habe, schaffst du es auch! Kopf hoch, es funktioniert.

    Liebe Grüße,
    Benno

    Hallo Rob,
    kenne das Problem mit Saufdruck und bei mir hat das Thema Alkohol dann wieder mal zu viel Platz im Kopf bekommen.
    Also mich zwingen sich abzulenken, was anderes zu machen und in den besten Zeiten bin ich von 23 Uhr bis 02 Uhr einfach spazieren gegangen. Was du machst ist mMn egal, Hauptsache du bekommst es aus dem Kopf. Ich selbst versuche „Leerläufe“ zu vermeiden, um nicht zu sehr ins Grübeln und Nachdenken zu kommen.
    Wenn meine Zunge mal wieder zwickt einfach starken Sprudel eiskalt mit gutem Schuss Zitronensaft trinken, bei mir hilft es zumindest :)
    Sorry für deine gesundheitlichen Probleme, wir alle haben unser Päckchen zu tragen. Kein Internetforum kann eine gute SHG ersetzen und dort kann man sich auch „fachlich“ austauschen; aber halt nur meine Meinung.
    Nachdem du zu den anderen Posts nicht antwortest:
    -> all the best and talk to you soon when the problems are really serious

    Liebe Grüße,
    Benno

    Hallo Paul,

    die Grenze zwischen falschen und echtem Gintonic ist wahrscheinlich fließend.

    Mir wäre die Gefahr doch mal mit echtem GT auszurutschen einfach zu groß und habe alle ehemaligen
    Alkoholmischgetränke aus meinem Leben verbannt, auch wenn sie jetzt alkoholfrei wären. Ich meide sogar die
    reinen Mischgetränke, weil sie mich zu sehr an meine Alkoholkarriere erinnern. Tonic Water = Gin Tonic, Red Bull
    = Vodka Red Bull, etc. Nur von Coke Zero komme ich nicht los - ein Laster braucht der Mensch

    Vielleicht klappt es ja bei dir, drücke die Daumen. Oder mal kalten Sprudel mit Schuss Zitronensaft probieren :)

    Liebe Grüße,
    Benno

    Hallo liebe Community,

    bin seit einiger Zeit stiller Leser und habe mich erst jetzt dazu entschlossen mich vorstellen:

    Mein Name ist Benno, Anfang 40 und ich bin Alkoholiker, seit fast zwei jahren trockener Alkoholiker.

    Mit dem Trinken habe ich mit 14-15 begonnen, über die Jahre immer weiterentwickelt bis ich an Spitzentagen 1.5L Schnaps in mich reingepresst habe. Was waren meine Ausreden? Ich habe einen stressigen Job, muss ein wenig entspannen...kannst sonst nicht einschlafen...bin eigentlich kein Alkoholiker, trinke nur einfach gerne...ihr kennt die restlichen Geschichten.

    Anfangs habe ich noch in feuchter Gemeinschaft getrunken, die letzten 4-5 Jahre nur noch alleine. Würde ich mich bis auf die letzten 1.5 Jahre als funktionierenden Alkoholiker bezeichnen, was sich aber rein auf die Arbeit bezogen hat. Privatleben war ein Trümmerfeld; Famile sowie Freundeskreis habe ich vernachlässigt, zu einer Beziehung war ich nicht fähig. Öffentlich habe ich wenig getrunken oder fast gar nichts getrunken, das habe ich dann alleine Zuhause nachgeholt.

    Verschlimmert hat sich das ganze als mein Vater nach 1.5J Erkrankung verstorben war und ich alleine mit meiner Mutter gewohnt habe. Dann gab es für mich fast keine Grenzen mehr! Ich bin nach der Arbeit in einen Supermarkt, Tanke, etc. und habe dort Schnaps in einen 0.5L Plastikflasche gefüllt, als Abendessen.

    Das ging dann fast vier Jahre auf und ab, ich war ja kein Alkoholiker. Hatte auch diverse Alkoholurlaube hinter mir, wo ich fast 7 Tage am Stück nur getrunken habe. Und so ging es weiter, etc. Im letzten Jahr habe ich im Vollsuff mit meinem Auto einen Baum gerempelt, EUR10.000 Schaden und die Alkoholikerfassade ist schön langsam gebröckelt, konnte es nicht mehr geheim halten. Ca eine Woche Später kam es zum Show-down, ich 2% Zuhause mit meiner Mutter und das gab mir den Auftrieb, die Kraft, einen Grund meine Alkoholkarriere zu beenden.

    Nach einem Besuch bei meinem Hausarzt machte ich alleine einen kalten Entzug und besuchte eine SHG, die mir extrem geholfen hat, immer noch hilft! War dort Anfangs von der extrem direkten Art überrascht, aber merkte auch, dass es genau diese gnadenlose Ehrlichkeit ist, die mir hilft, geholfen hat weiterzumachen, nicht mehr zu trinken -> Entweder aufhören zu saufen oder die beiden K's: Kiste oder Klapse, such es dir aus

    Die ersten 6 trockenen Monaten waren eine Achterbahn, mich im normalen Leben & Beruf nüchtern wieder zurecht zu finden. Würde sogar sagen, dass der Entzug und die Reintegration in der Nüchternheit zu den schwierigsten Zeiten meines Lebens gehörten. Zuerst die körperlichen Schmerzen, dann diese ewig viele Zeit des Tages nüchtern zu verbringen und mich dann wieder ins Sozialleben zu integrieren.

    Jetzt bin ich stolz darauf zu sagen: ich bin seit bald zwei Jahren trockener Alkoholiker und es war die beste Entscheidung meines Lebens, wahrscheinlich auch die einzige, dass ich jetzt noch am Leben bin! Denke ich noch Alkohol: teilweise eine ganze Woche nicht, dann wieder zwei Mal am Tag.

    Das ware es jetzt von mir, Kopf

    Liebe Grüße,
    Benno
    ***
    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.