Beiträge von RAIN3R

    Hallo Zusammen,

    vielen Dank für die Glückwünsche, die tun mir gut 44.

    Greenfox

    zum Thema meiner Signatur: Die passt ganz gut zu einem meiner letzten Beiträge
    https://alkoholforum.de//index.php?top…g27518#msg27518

    Habe mich ja beschwert das irgendwie nüchtern nichts ausergewöhnliches passiert ist, oder das alles jetzt
    ganz leicht ist und alles nur noch positiv, keine Probleme etc.

    Davon bin ich weg, und Sherlock bringt es auf den Punkt.
    Nüchternheit ist nur Nüchternheit, und nicht mehr.
    Was das angeht darf man nicht mehr erwarten.

    Die Schinderei ist bei mir einer gewissen Achtsamkeit gewichen.

    Und ja, ich werde versuchen mich mehr hier einzubringen.

    LG Rainer

    Susanne68

    habe mir gerade Deinen Beitrag in diesem Thread 3x durchgelesen ! Sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht.
    In vielen Beschreibungen sehe ich mich wieder. Ich wäre froh das auch so gut niederschreiben zu können.
    Ich hoffe es ist ok das ich diesen Thread für meine Sicht "missbrauche"

    Zitat

    Aufhören (Trinkpausen) konnte ich immer, aber dann fehlte mir mit schöner Regelmässigkeit nach ein paar Tagen was, nämlich das Abschiessen und das Rauschgefühl. Ich war gerne "breit", so gerne dass es mir wie "der Sinn des Lebens" erschien, und ich wusste sonst auch nicht, wie ich abends runter kommen und auftanken (passendes Wort in diesem Zusammenhang) soll.


    Bis auf den Sinn des Lebens genau meins. Obwohl, genau genommen vielleicht doch 8)

    Zitat

    Das änderte sich bei mir erst, als das Trinken nicht mehr funktionierte, d.h. es stellte sich beim Saufen fast gar kein gutes Gefühl mehr ein, die ersten 10 Minuten Anfluten gingen zwar meist noch ganz gut aber das Betrunken sein selbst fand ich dann genau so unbefriedigend wie vorher den nüchternen Zustand. Ich hab dann meistens weiter gesoffen, so lange es halt ging und bis ich komatös ins Bett gefallen bin, aber im Prinzip hatte ich nichts mehr davon und morgens musste ich mich dann mühselig wieder in Form bringen, was öfter mal bis Mittag dauerte. Bis ich das gesehen habe, das Saufen mein Leben NICHT schöner macht und dass ich auch zwei Bier nicht geniessen kann, sondern da der Durst erst richtig kommt und ich immer volle Kanne brauchte, dauerte..ein paar Jahre.


    Mir ging es besoffen auch nicht (mehr) besser als nüchtern und umgekehrt. Ich habe am Abend schon angefangen mich wieder in form zu bringen. Magnesiumtabletten, Bentonit gegen Sodbrennen etc. Mein Körper hat komplett rebelliert. Ich habe meinen Brand kaum noch gelöscht bekommen.

    Zitat

    Was ich dann statt Trinken gemacht habe - ich musste die Zeit ja irgendwie füllen und ich musste mir auch andere Methoden suchen, um abends runterzukommen - hat mich auch mehr befriedigt und ich war morgens nicht mehr so kaputt, so das ich es ziemlich schnell nicht mehr als Verzicht, sondern als Gewinn gesehen habe, nichts mehr zu trinken und das auch nicht mehr zu brauchen.


    Bei mir ist es Sport

    Zitat

    Du fragst nach der Motivation. Ich denke, die muss aus Dir kommen und irgendeinen Grund wirst Du ja wohl haben, dass Du Dich hier angemeldet hast und Dein süchtiges Verhalten ändern möchtest. Jedenfalls, wenn Du nicht weisst, warum Du aufhören möchtest, dann kann ich Dir das auch nicht sagen.


    Besser kann man es nicht sagen. Niemand hört für Dich auf. Niemand wird Dich dazu bringen aufzuhören als Du selbst. Du kannst es nur für Dich machen, für niemanden sonst.

    Zitat

    Heute ist es bei mir jedenfalls so, das mir der Suff wie die Billigvariante eines schönen Lebens aussieht, eine Krücke, die man halt benutzt, weil man nix gescheites gelernt hat ......


    Das beschreibt es für mich auch sehr gut.

    LG Rainer

    Hallo Zusammen,

    möchte mich auch mal wieder melden:
    In 9 Tagen sind es 2 trockene Jahre bei mir. Wahnsinn.
    Wenn mir das mal einer erzählt hätte, ich hätte es nicht geglaubt.

    Ich hatte ein gesundheitlich nicht gerade top Jahr, angefangen von starker Bronchitis, einem Abszess,
    zwei Bänder im Sprunggelenk gerissen bis hin zum Bandscheibenvorfall in der HWS, welcher mich drei Monate
    außer Gefecht setzte. War alles in allem ziemlich frustrierend.

    Besonders in der Zeit mit dem Bandscheibenvorfall kam mir tatsächlich öfters der Gedanke mich mal anständig
    voll laufen zu lassen, nur um das Ganze für ein paar stunden erträglicher zu gestallten. War aber im Prinzip nur
    doof so daher geredet, hätte mit Sicherheit nichts besser gemacht. Wollte damit nur darauf anspielen, was einen
    alles so triggern kann, schon komisch.
    Genau genommen wies ich gar nicht ob ich das Ganze im nassen zustand so gut hätte bewältigen können.
    Fazit: Shit happens, nüchtern oder besoffen.

    Bevor es doch wieder ein Aufsatz wird: Es geht mir gut soweit und ich komme trocken super durchs Leben,
    es ist alles intensiver, was aber gut so ist. Früher habe ich Tiefschläge/ negatives schön gesoffen, heute "ertrage" ich sie nüchtern.
    Es gab früher so viele Gründe mich voll laufen zu lassen, und wenn ich will finde ich heute auch noch welche. Aber ich will nicht.
    Ich will einfach nicht mehr besoffen sein. Das ist für mich ganz wichtig, ich will nicht. Punkt. Das ist so in mir drin,
    einfach unerschütterlich. Ich bin inzwischen so weit, das gebe ich nicht mehr her.

    An dieser Stelle:ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Stay sober. 44.

    MfG Rainer

    Hallo Rekonvaleszent, Danke für Deine Antwort,

    kurz dazu

    Zitat

    Du möchtest ja schließlich nicht über das Saufen reden, weil es dich belastet

    Es belastet mich wie oben geschrieben nur bei den Ahnungslosen, die meinen das ganze wäre nur eine Phase. Das wiederum liegt aber ziemlich sicher daran, das ich zu passiv
    mit dem Thema umgehe. Ich bin ja für die meisten kein Alkoholiker, sondern "nur" jemand der gerne einen säuft. Nun, ich neige zu Selbstreflexion, und habe das erkannt.
    Somit werde ich mich wohl bei so einigen deutlicher outen müssen.
    Im übrigen belastet es mich hier im Forum zu schreiben null komma nichts.

    Zitat

    Belastet dich denn auch das Nachdenken und das Focussieren auf Ereignisse?


    Hier weis ich nicht genau was Du meinst. Ereignisse welcher Art ?

    LG Rainer

    Hallo Gerchla,

    vielen Dank für Deine Antwort.
    Deinen Worten ist, wie immer, nichts hinzu zu fügen. Ich finde Du hast ein Talent Sachen gut auf den Punkt zu bringen. 44.
    Und auch vielen Dank für Dein

    Zitat

    Dazu kann ich Dich nur beglückwünschen und Dir meinen Respekt zollen

    . Das bedeutet mir viel.

    Apropos für mich selber gemacht: ja, das stimmt, für andere hätte ich gar keine Zeit und vor allem Nerven gehabt. Die erste Zeit war war schon schwer genug.
    Und das Leben geht ja weiter, Familie, Arbeit etc. Und man ist ja sehr stark mit sich selber beschäftigt, zu mindestens am Anfang der Abstinenz.

    Mit meinen zwei Sauf-Kumpels habe ich auch gebrochen. Anfangs hab ich noch versucht die zwei in mein nüchternes leben mit einzubinden, wir waren ja ach so tolle Freunde.
    Ist aber auf wenig Gegeninteresse gestoßen. Es ist erschreckend, was von "uns" übrig geblieben ist, nur weil ich nicht mehr Sauf. Nämlich genau nichts.

    Es gibt ja den Spruch " Er reicht nicht nur nichts mehr zu trinken". Hat bei mir ne Weile gedauert, bis ich ihn verstanden habe. Aber das ist inzwischen zu der Weisheit geworden,
    die ich uneingeschränkt weiter geben kann. Zum Erfolg gehören viele Faktoren.
    Oder was ich hier im Forum gefunden habe, frei übersetzt: Suche das Glück nicht da, wo Du es verloren hast.

    Oh, jetzt hab ich wieder mehr geschrieben wie ich wollte. Aber der trockene Weg ist sehr erkenntnisreich. :D

    LG Rainer

    Das schönste für mich ist, dass ich wieder der bin der ich wirklich bin, und der ich auch sein will.

    Wenn ich an meine Zeit mit Alk denke, sehe ich mich dumpf, abgestumpft und labernd an der Bar sitzen.
    Das bin ich jetzt nicht mehr, und will es auch nicht mehr sein.

    Weil: Ich bin mehr als das, viel mehr.

    Nüchtern bin ich der beste Rainer den es gibt.

    Einen wunderschönen guten Morgen,

    ich wollte mal wieder was von mir hören lassen.

    Inzwischen bin ich über ein Jahr (genaugenommen 385 Tage) trocken 44.
    Und es geht mir gut dabei, ich würde mal sagen zu 98% zufrieden Abstinent. Es ist nichts besonderes mehr
    nicht zu trinken, also irgendwie "normal" geworden.
    Was nicht heist das es keine Trigger mehr geben würde. Ab und zu erwischt es mich doch. Meist unerwartet, wie z.B an Sylvester.
    Oder irgendwelche "Kumpels", oder sogar Vorgestzte !! die es gut mit einem meinen und gar nichts kapiert haben.
    Neulich musste ich mir anhören: " Schau mal was nichts trinken aus Menschen macht". Vor versammelter Mannschaft. Was für ein Ar...l...
    Den hab ich mir im neuen Jahr zu Brust genommen, der wird nie wieder ein Wort über mich bzw. mein Nichttrinken verlieren. Bo ey war ich sauer.

    Ich habe auch gemerkt, das es mir umso besser geht, je weniger ich übers Nichttrinken rede. Keine Ahnung, zieht mich irgendwie runter, triggert mich geradezu.
    Liegt vielleicht daran das ich heulen könnte wenn ich darüber nachdenke was ich bzw. wie ich meine besten Jahre verbracht habe.
    Da steht man(n) voll im Saft, ist voller Energie und das einzige wofür man seine Energie verbraucht ist Saufen, rauchen und sich davon zu regenerieren. Das ist echt traurig.

    Auf der anderen Seite bin ich natürlich stolz wie Hary auf das trockene Jahr. Was dagegen etwas fehlt ist die Anerkennung von meiner Frau, da gab es kein einziges lobendes oder anerkennendes Wort zu meiner "Leistung". Eine Zeit lang war ich deswegen echt sauer, ich musste aber feststellen, das sie es einfach nicht besser weis, für sie ist es nichts besonderes nicht zu trinken oder zu rauchen. Sie hatte nie ein Problem damit (geraucht hat sie eh noch nie).

    Was gibt es noch zu berichten ?? Ich gehe wieder regelmäßig ins Studio, höchst motiviert, muss aufpassen das ich mich nicht umbringe. Man merkt halt schon das man
    mit 50J. nicht mehr so regeneriert wie mit 20 :o
    Für dieses Jahr hab ich mir vorgenommen 15 -20 kg abzunehmen. Das soll dann praktisch der zweite Teil meiner Veränderung werden. Mal schauen ob es klappt.
    Die Kinder wachsen und gedeien prächtig, sind gesund und munter, was will man mehr.
    Also alles in allem kann man sagen, alles doch recht positiv 44.

    So, das soll ´s erst mal von mir gewesen sein. Wollte mich nur mal wieder melden.

    Ich wünsche allen ein erfolgreiches, trockenes und zufriedenes Jahr.

    Viele liebe Grüße
    Rainer

    Hallo Zusammen,

    ich wollte mich mal wieder melden, es sind doch tatsächlich 5 Monate vergangen seit ich mich vorgestellt habe.

    Nun, was soll ich sagen. Ich bin noch immer clean und nüchtern :)

    Inzwischen zähle ich die Tage nicht mehr, obwohl ich immer weis wie lange ich nun nicht mehr trinke.
    Es ist nicht immer leicht (gewesen), aber es geht. Ich denke nicht an das "nie wieder", muss mich aber auch nicht jeden
    Tag aufs neue motivieren. Es läuft einfach gerade so gut, ich möchte das nicht weg werfen.


    Ich war seither in keinerlei Kneipe oder ähnliches mehr, was bleibt sind noch zwei alte (Sauf)-Kumpels, die halt nun ohne mich auf Tour gehen. Ich habe den Eindruck das die zwei nur darauf warten, das ich wieder "normal" werde, als wäre das nur eine Saufpause,
    praktisch nur so eine Phase. Weit gefehlt, Jungs.
    Obwohl das bei den meisten so ist, auch unter Kollegen oder Freunden. Die wissen gar nicht so richtig wo ich sauf-mäßig herkomme
    und haben das nicht als problematisch gesehen.

    Manchmal denke ich mir trotz allem: Hey alter, geh doch mal wieder einen saufen, ist und war doch alles nicht sooo schlimm.
    Ich beende diesen Gedanken aber gleich wieder, weil es keinen Sinn ergibt. Was wäre danach besser, oder von irgend einem Vorteil ?
    Oft habe ich diese Gedanken, wenn ich gestresst oder genervt bin, oder kaputt und müde. Das ist aber Suchtgedächtnis, da ich Saufen immer als Entspannung betrachtet habe. Einfach schön resetten.

    Ich musste auch damit klar kommen, das sich, außer der Tatsache, dass ich nicht mehr trinke, nichts ändert.
    Ziemlich unfair das Leben. Da sauf und rauch ich nicht mehr, und was ist der Dank: Es sind immer noch die gleichen Idioten und die gleichen Sachen die mir tierisch auf den Sack gehen. Und das macht mich wütend. Und Wut ist ein guter Grund einen zu trinken,
    den davon geht sie weg und alles wird gut ;)
    Jetzt mal ohne scheiß, was habe ich erwartet ? Das auf einmal alles und alle unproblematisch sind ? Schön wärs. Alles gleich wie vorher.
    Nur in Klarsicht.

    Apropos klar. Es ist der Hammer was einem über die Zeit alles klar wird, wenn man trocken ist. Sein verhalten, seine Partnerwahl, selbst Wohnort, alles im Zusammenhang mit Alkohol. Ich habe doch tatsächlich Entscheidungen so getroffen, das sie auch zu meinem Saufleben passen. Wahnsinn.
    Wenn man zur Selbstreflexion neigt, so wie ich, da fässt man sich oft an den Kopf.
    Nun, alles in allem sieht man die Dinge nüchtern einfach klarer, als das was sie sind. Aber wem sag ich das ?

    So viel mal von mir. Wollte einfach mal eine Wasserstandsmeldung geben. Es sind ja doch die allermeisten, die hier kurz auftauchen
    und schnell wieder verschwinden.

    Gruß Rainer

    Hallo Gerchla,

    vielen Dank für Dein herzliches Willkommen und Deine weisen Worte,
    (und sorry für´s späte antworten)

    die abstinenten Tage zählen hilft mit im Moment tatsächlich, ist halt Motivation. Es gibt ja diverse Apps für das Handy, da kann man sich die Zeit bei Bedarf auch sekundengenau
    anzeigen lassen. Prinzipiell bin ich dazu übergegangen nur an die nächsten 24h zu denken. Als nächster Meilenstein wären dann die zwei Monate dran und dann die 90 Tage.
    Mehr "sehe" ich im Moment noch nicht.

    Zitat

    Es bedeutet aber, dass mein jetziger (alkoholfreier) Zustand für mich ganz normal geworden ist und ich keinen Gedanken mehr an Alkoholtrinken verschwende. Und es ist für mich auch keine Leistung mehr, das ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich bin darauf auch nicht mehr stolz. Ich möchte nicht auf etwas stolz sein was eigentlich ganz normal ist.


    Super, ich denke da bist Du an einem Punkt angekommen, an dem viele andere betroffene auch gerne wären bzw. hin wollen. Mich eingeschlossen. Habe ich weiter oben auch schon geschrieben.
    Wie lange hat es denn bei Dir in etwa gedauert bis zu diesem Zustand ?

    Zum Thema SHG möchte ich nicht mehr viel sagen. Ich verstehe nur nicht an welcher Stelle ich tatsächlich so viel Unmut ausgelöst habe.
    Nirgends habe ich gesagt das SHG Schnickschnack oder Teufelswerk oder sonst wie unnötig oder scheiße oder sonstiges sind. Und ich habe auch keine Vorurteile.
    Ganz im Gegenteil, ich weis (nicht aus eigener Erfahrung, sondern "nur" durch lesen in den unterschiedlichsten Foren) das für die meisten die SHG ein (oder der) Schlüssel
    zur dauerhaften Abstinenz sind. Somit sehe ich das Thema für mich abgeschlossen.

    Zitat

    Ich finde Du hast großes Glück. Du hast es geschafft so mir nichts, dir nichts mit dem Trinken (und noch mit dem Rauchen) aufzuhören. Ohne große Probleme. Das ist toll und ich finde auch eine große Chance dauerhaft ohne Alkohol leben zu können! Dir ist dabei ein wenig mulmig zumute, weil es Dir so leicht gefallen ist... Kann ich verstehen. Wenn doch so einfach geht, dann war das Problem ja vielleicht noch gar nicht so groß? - solche Gedanken kommen einem dann da schon mal gerne in den Sinn.

    Ich denke Du hast sehr gute Voraussetzungen für ein Leben ohne Alkohol. Ich glaube das es sehr wichtig ist sich mit sich selbst und der eigenen Sucht, der eigenen Sucht- und Lebensgeschichte auseinander zu setzen. Aufarbeiten sage ich da immer - immer die gleiche Leier von mir aber für mich der Schlüssel. Wenn man die Gründe für das eigenen Saufen finden kann, dann ist das natürlich prima. Die findet aber nicht jeder - ich hoffe meine gefunden zu haben aber ob dem wirklich so ist?..... Ich hatte eigentlich gar keine Gründe - mir gings nämlich prima vorher.... Deshalb habe ich relativ bald damit begonnen mich mit dem Sinn meines eigenen Lebens auseinander zu setzen. Wer bin ich? Wer war ich? Wer will ich sein? Was will ich erreichen? Was will ich mal sagen, wenn ich vor der Kiste stehe, wenn mein letztes Stündlein geschlagen hat? Viele solcher Fragen habe ich mir gestellt und stelle ich mir immer noch. Ich stelle fest, dass sich Einstellungen und Meinungen von mir ändern. Das nennt man vielleicht "sich weiter entwickeln", ich weiß es nicht. Es ist schön sich mit sich selbst auseinander zu setzen und es gibt mir auch sehr viel Kraft um auch für andere da sein zu können. Bin ich mit mir selbst im Reinen kann ich auch für andere da sein.

    Diese zwei Absätze lese ich nun zum X-ten mal, wieder und wieder.
    Für mich 309 Worte die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss.
    Echt gute Anregungen die ich erst mal wirken lassen muss, und Fragen, die ich so aus der Hüfte gar nicht gleich beantworten kann.
    (ich nehme die Fragen die Du dir gestellt hast mal für mich auf, da ich den Ansatz echt gut finde).

    Zum Thema leichtes aufhören: Das ist schon immer so gewesen. In erster Linie mit dem Rauchen. Ich brauche ziemlich lange Anlauf, aber wenn ich mich entschieden habe aufzuhören,
    dann geht das. Von jetzt auf gleich. Und es ist tatsächlich eine Entscheidung. Rauch-technisch war ich schon oft clean, bis ich dann entschieden habe wieder zu rauchen.
    Als ich das letzte mal wieder angefangen habe zu rauchen, war es auch eine Entscheidung. Ich bin bei der Arbeit aufgestanden und bin einfach los und habe mir eine Kippe geschnorrt.
    Da ging kein Abwägen voraus, soll ich oder soll ich nicht.
    Im nachhinein betrachtet glaube ich aber, das mich irgend etwas völlig unbewusst getriggert hat.

    Und so war es auch diesmal. Abends besoffen aus dem Bus raus, noch eine auf dem Heimweg geraucht, und fertig.
    Was dann geradewegs dazu führt:

    Zitat

    Wenn doch so einfach geht, dann war das Problem ja vielleicht noch gar nicht so groß? - solche Gedanken kommen einem dann da schon mal gerne in den Sinn.


    Das ist ein großes Problem. Diesen Gedanken muss ich in den Griff bekommen. Wenn ich dem nachgebe, und dadurch rückfällig werde, bin ich ziemlich sicher
    gleich wieder da wo ich aufgehört habe. Da kenne ich mich zu gut.

    Ich möchte meinen Konsum oder "das Problem" auch nicht größenmäßig einordnen. Es gibt immer einen der noch mehr trink als man selber und meint kein Problem zu haben. Wenn man so manche Geschichte
    hier von anderen liest, da bin ich ja ein Mauerblümchen dagegen. Aber jeder, egal wie viel er getrunken hat, hatte einen Punkt an dem es für ihn zu viel war.
    Es gibt da keine "besseren" Alkoholiker. Meine Meinung.

    So, für heute soll es das erst mal gewesen sein. Sonst artet das noch zur monolog-Gruppe aus ;)
    Ich würde und werde aber gerne noch was zum "Rest" schreiben.

    @ Rekonvaleszent.

    auch vielen dank an Dich und Deine Willkommensgrüße 44.


    Kannst Du mir damit

    Zitat

    Ich rate zusätzlich als Begleitung zu diesem Forum die bereits angesprochene Fachliteratur.


    noch auf die Sprünge helfen. ??
    Wo genau muss ich da suchen ?

    Gruß Rainer

    Hallo nochmal an alle, insbesondere greenfox

    habe mir über das Wochenende reichlich Gedanken gemacht über das Thema SHG, und bleibe dabei. SHG will ich nicht.
    Jedem das Seine.

    Es ist ja schön das ihr einem eine SHG empfehlt, basierend auf eurer Erfahrung, schön und gut. Nichts dagegen einzuwenden.
    Wogegen ich aber was einzuwenden habe ist die Art und Weise wie man behandelt wird, wenn man sich nicht zu seinem Glück zwingen lassen will.
    Wie hier bildlich beschrieben

    Zitat

    Dieser bekloppte Spruch "SHG ist mein letzter Weg" erinnert mich an eine Begebenheit mit meiner Schwester: Sie mochte keine Bananen. Sie hat sich strikt geweigert, welche zu essen. Dabei hatte sie noch nie eine gegessen. Bis unsere Oma sie gezwungen hat - man, war das ein Geplärre und Gejaule......

    Es sollte schon jedem überlassen werden, welche Hilfe er annehmen will, und welche nicht.

    Eine Hilfe, basierend auf (Erfahrungs)-Austausch, Ratschlägen und Zuspruch, wollte ich mir HIER im Forum suchen.
    Vielleicht wird es ja noch was.

    Bis jetzt hat mich das hier nur runtergezogen, weil ihr meine Leistung schmälert.
    Zwischen den Zeilen lese ich (Betonung auf ICH):
    "Wow, 45 Tage trocken, so ganz ohne SHG, da hast Du aber Glück gehabt. Du wirst scheitern."
    Mehr als 24h/Tag hätte ich auch mit SHG nicht sein können.

    Ich wünsche allen einen angenehmen Trockenen Tag


    P.S.: zu diesem Thema

    Zitat

    Lass mich raten: Deinem Spruch "ICH bin Rainer und Alkoholiker" interpretiere ich so, dass Du noch nie eine SHG besucht/ausprobiert hast, sondern Dein gesamtes Wissen darüber aus dem Fernsehen oder Filmen über die AA hast.

    Die Suche in der Internetsuchmaschine meiner Wahl nach " ich heiße und bin Alkoholiker " ergibt 76400 Ergebnisse.
    Habe mal ein paar durchgelesen und kann nicht erkennen was denn jetzt so falsch an meinem "Spruch" war.

    uiuiui, da habe ich aber jemanden auf den Schlipps getreten...

    Dann zitiere ich mal:

    Zitat

    Ich habe mehrere Anläufe gebraucht und es (meiner Meinung nach) nur mit Hilfe einer SHG, die ich auch heute noch regelmäßig besuche, geschafft, bis heute trocken zu bleiben.

    Dein Plan?

    Du hast es so geschafft, mit Betonung auf Du.

    Zitat

    Dein Plan?


    Mein Plan ist, es ohne SHG zu schaffen. Ich neige dazu meine Probleme im allgemeinen selber auf die Reihe zu bekommen.
    Meistens funktioniert das auch, in Verbindung mit Austausch mit Frau, Freunden oder auch online in Foren, so wie hier.

    Zitat

    Lass mich raten: Deinem Spruch "ICH bin Rainer und Alkoholiker" interpretiere ich so, dass Du noch nie eine SHG besucht/ausprobiert hast, sondern Dein gesamtes Wissen darüber aus dem Fernsehen oder Filmen über die AA hast.


    Gut geraten 44. Wann hätte ich den auch eine besuchen sollen, da geht man ja nicht zum Spaß oder aus Langeweile hin.

    Zitat

    Dieser bekloppte Spruch "SHG ist mein letzter Weg"


    Zum bekloppt sage ich jetzt mal nichts.
    Der Rest bedeutet nicht das ich eine Abneigung gegen SHG hätte, gegen Bananen schon ;)
    und "mein letzter Weg" bedeutet schlichtweg : Sollte ich es nicht auf meinem Weg schaffen, werde/ würde ich die Hilfe einer SHG annehmen.
    Und ich weis auch, das die SHG als Baustein für dauerhafte Abstinenz betrachtet wird.

    Dennoch vielen Dank für Deine Antwort, ich gehöre zu den Menschen, die (selbst-) reflektieren können.
    Deine Worte werden bestimmt noch eine weile nachwirken.
    Vielleicht gibt es einen Nachtrag.

    MfG Rainer

    Hallo Gerd,

    Zitat

    Ewig wird es nicht sein aber deutlich länger


    Da hast Du mit Sicherheit recht ! 44.

    Da fällt mir gerade etwas ein: neulich war ich krank und beim Hausarzt, und er hat mir dann auch Blut abgenommen, weil das letzte mal schon ne Weile her ist.
    Habe mir dann schon Gedanken gemacht was da wohl raus kommt.
    Habe dann am nächsten tag gleich dort angerufen und das Ergebnis durchgesprochen, und was soll ich sagen, es waren alle! Werte im Toleranzbereich.
    Alle. Und zu der Zeit war ich noch nicht abstinent.

    Das war dann auch so ein Moment in dem ich mir gedacht habe: hey Alter, jetzt hast Du trotz deines Lebenswandels so gute Werte. Mach was draus und schau das es so bleibt.
    (jetzt muss ich nur noch 15kg abnehmen, dann bin ich Adonis ;) ;D)

    Ich hoffe das kommt rüber, was ich damit meine. ich seh´ das irgendwie als Chance und Ansporn.

    Gruß Rainer

    Hallo,

    hier mal eben meine Dauerbrenner:

    zu aller erst: Batman - The Dark Knight Ich sage nur "Joker" und Heath Ledger. der maßen geil gespielt. Rest in peace.
    Good Will Hunting, kam erst gestern wieder
    Jason Bourne Reihe, keine Ahnung, stehe ich einfach drauf.
    und dann noch so ziehmlich alle Marvel Comic Verfilmungen "Iron Man, The Avenger etc."

    Gruß Rainer

    Guten Morgen Greenfox,

    vielen Dank für das Willkommen 44.

    Zitat

    Einfach so, von heute auf morgen aufzuhören 44. Schafft nicht jeder!

    Körperlich war es schon relativ einfach, ich glaube der Nikotinentzug hatte mehr Anteil an meinem, zwar erträglichem, aber dennoch vorhandenem Affen.

    Psychisch war es dann zugegebener Weise nicht immer ganz so leicht wie es sich anhört.
    Zwischendurch hatte ich schon üble Trigger die ich bekämpfen musste. Wie zum Beispiel, dass ich bisher nach dem Sport regelmäßig noch
    einen trinken (und rauchen) gegangen bin. Vom Kopf her sah ich mich dann schon Abends in der Kneipe sitzen.
    Das habe ich dann schon gemerkt, wie hibbelig/ nervös ich den ganzen Tag war. Nach dem Sport war der Drang dann zum Glück weg und ich bin einfach nach Hause.
    Eh total bescheuert Sport mit saufen zu verknüpfen .

    Von daher denke ich das wird das größte Problem werden: unerwartete Trigger und Situationen die ich mit Alkohol verknüpfe.
    Da gibt es bestimmt viel zu lernen für mich.

    Zum Glück habe ich nie zu Hause getrunken oder geraucht, weil ich das vor meinen Kindern und meiner Frau nicht möchte.
    Ich will meinen Kindern diesbezüglich Vorbild sein. Sie sollen später nicht sagen können: " Was willst Du, Du trinkst und rauchst doch selber "
    Sie sollen mich einfach nicht "so" sehen. Ich denke das ist eine gute Basis für später, wenn die Kids in entsprechendem Alter sind.
    Na ja, die Realität wird es dann zeigen, in wie weit meine zwei nüchtern und rauchfrei durchs leben gehen.
    Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum ich zu Hause nicht trinken will und werde. Das ist aber familiär behaftet.
    Lange rede kurzer Sinn: Zu Hause ist für mich ein relativ sicherer Ort, um nüchtern durchzukommen.

    Zitat

    Und nun? Wie soll es jetzt weiter gehen, wie stellst Du Dir Deinen weiteren Weg vor? Willst Du dauerhaft abstinent bleiben oder irgendwann wieder "normal" trinken?

    "Normal" trinken ?! Was soll das sein ? Ein Bier, oder zwei, drei, und danach nur noch Wasser oder ähnliches ? Nein, das bin nicht ich.
    Für mich gab es noch nie "normal", oder nur ein Bier. Was soll ich auch mit einem Bier/ Trink. Ich habe ja immer der Wirkung wegen getrunken. Wirkungstrinker habe ich mal
    irgendwo gelesen. Ich war ja auch angesoffen immer ein lustiger, unterhaltsamer, selbstsicherer Kerl. Glaube ich zu mindestens.
    (jetzt, wo ich das gerade schreibe fällt mir auf: ich war eigentlich in jungen Jahren nie sonderlich selbstbewusst, könnte schon ein Grund gewesen sein, das ich so gerne einen gesoffen habe).
    Für mich gab es nie reguliert, entweder hopp oder top.


    Nein, Normal gab es nicht, gibt es nicht und wird es auch nie geben. So viel ist mir, eigentlich schon immer, klar.
    Deswegen kann das Ziel nur dauerhafte Abstinenz heißen.

    Und da liegt bei mir der Hund begraben: es ist schwer mir das vorzustellen, nie wieder. Das hört sich ewig an.
    Wie kommt bzw. seid ihr damit klar gekommen, mit diesem "nie wieder". Ist es wirklich dieses "nur heute nicht".

    Ich will mir das bisher erreichte erhalten, auch wenn es bis jetzt nur 42 Tage sind, nichts im Vergleich zur versoffenen Zeit.
    Mir ist durchaus bewusst, dass das eine längere Reise wird. Aber ich will ankommen! Ankommen an einem Punkt an dem es für mich "normal" geworden ist, nicht zu trinken.
    Wenn ich meine Frau anschaue, für sie ist es das normalste und einfachste der Welt nichts zu trinken. Sie verschwendet nicht einen Gedanken daran.
    Das ist das Ziel. Mir einfach keine scheiß Gedanken mehr zumachen, ob ich jetzt trinke oder nicht, sondern einfach nur nicht trinken. Punkt.

    Zitat

    Ich habe mehrere Anläufe gebraucht und es (meiner Meinung nach) nur mit Hilfe einer SHG, die ich auch heute noch regelmäßig besuche, geschafft, bis heute trocken zu bleiben.

    Dein Plan?

    Ich habe schon geahnt, das die Frage oder der Hinweis zur SHG kommen wird.
    Im Moment sehe ich mich nicht in einer SHG sitzen und sagen "Hallo, ich bin Rainer und Alkoholiker."
    (und ja, bevor die Frage kommt: ich sehe mich als Alkoholiker).

    Hilfe und Zuspruch brauche ich aber schon, deswegen habe ich mich hier angemeldet.
    Ich hoffe das reicht. Ich werde es sehen. SHG ist mein letzter Weg.

    Danke nochmal Greenfox

    Grüße Rainer

    .....von mir :

    Hallo Zusammen,

    ich möchte mich an dieser Stelle dann auch mal vorstellen.
    Ich heiße Rainer, werde dieses Jahr 50 und komme aus Baden Württemberg.

    Ich treibe mich genau genommen schon Jahre, immer wieder mal, in Alkoholiker-Foren rum. immer nur passiv, also nur lesend.
    Das soll heißen das ich schon lange weis das mit meinem Alkoholkonsum etwas nicht passt.

    Im Grunde genommen hat mir das Bier schon immer geschmeckt, man geht, anfangs nur am Wochenende, aus (Disco, Club, Kneipe, Bar whatever)
    und trinkt dann eben eins nach dem anderen, bis nichts mehr rein passt. Dann geht es ins Bett und am nächsten Tag wird sich erholt und alles ist gut.
    Kein großes Drama also (man ist ja auch noch jung, da sind die Erholungsphasen noch kürzer).
    Irgendwann wird es dann auch mal unter der Woche, während der Spätschicht auch mal fast jeden tag, dann noch am Wochenende usw.

    Was ich damit sagen will: nahezu schleichend wurde mein Konsum immer mehr, 4-5 Weizen + diverse Kurze, waren kein Problem, ich war halt
    ziemlich trinkfest, wie das so schön heisst.
    Ich will dazu sagen, das ich jetzt nicht der jenige bin, der jeden Tag sein Pensum benötigt, ich habe grundsätzlich schon immer ein bis drei Tage Pause gehabt
    nach einer "Tour" . Auch war ich immer sportlich, Fitnessstudio, radfahren.
    Ich war auch nie irgendwie ausfällig, aggressiv oder sonst irgendwie assi, eigentlich im Gegenteil, für mich stand immer das locker werden mit Alkohol, das Gesellige im Vordergrund. Ich trank auch nie um irgendwas zu vergessen, verdrängen oder sonst was. Alkohol ist für mich kein Problemlöser.

    Das ganze ging dann auch relativ lange so weiter, ohne das ich mir Gedanken gemacht hätte.
    Die geistige Auseinandersetzung und das Bewusst werden, das etwas nicht mehr stimmt, und das ich tatsächlich inzwischen trinken musste,
    begann schätz ich mal so um die 40 J.
    Es machte sich doch schon ein gewisser Saufdruck bemerkbar, im Grunde genommen sogar ziemlich laut.
    Ich erwischte mich immer öfter dabei das es mich störte, dass ich schon wieder in der Kneipe vor meinem scheiß Weizen saß.

    Ich hatte auch zu dieser Zeit ein neue Freundin ( heute meine Frau und Mutter meiner zwei Super Kids ) die im Gegensatz zu mir kaum etwas trank, und auch nicht rauchte, was natürlich zu dezenten Reibereien führte. Es war auch die Zeit in der ich mir immer öfter vornahm, nichts mehr oder weniger zu trinken.
    Auch weil ich mich ja eigentlich ändern wollte, auch für die neue Beziehung.
    Nach vier Jahren des Zusammensein wurde dann geheiratet und es kam mein Sohn zur Welt. Auch da dachte ich mir, jetzt wäre doch ein toller Zeitpunkt, nichts
    mehr zu trinken und Abends Frau und Kind alleine zu lassen (ich ging immer alleine aus, da meine Frau andere Hobbies hat, als in der Kneipe zu sitzen, auch als wir noch keine Kinder hatten). Habe ich aber auch nicht geschafft und war somit immer noch 2-3 mal die Woche meinen Pegel auf stand bringen.
    nach 18 Monaten kam meine Tochter dann auf die Welt, was mich aber wieder nicht davon abhielt so weiter zu machen.

    Ja und so zog sich das hin, ich drei mal die Woche meinen Pegel auf Stand bringen, zunehmend unzufrieden damit.
    Die Frau langsam auch genervt. Selbst die Kinder fragten schon, warum ich schon wieder weg gehe.

    Und das ist glaube ich der punkt, an dem ich dann nicht mehr so weiter machen wollte.
    Hatte ich getrunken (und natürlich zu viel geraucht), war ich am nächsten Tag scheiße drauf, genervt von der Frau und den Kinder.
    Die bei weitem nichts dafür konnten.
    An den Tagen an denen ich zu Hause war, war ich scheiße drauf und genervt von der Frau und den Kinder,
    weil ich nichts trinken durfte / sollte.
    Also eine loose-loose Situation. Es ging mir mit saufen beschissen, und ohne auch.
    Und die Leidtragenden waren meine Frau und die Kinder. Shame on me.

    Somit wurde der Leidensdruck immer größer, ich war stark unzufrieden mit dieser Situation, was oftmals dann auch wieder in der Kneipe endete.
    Durch meine Laune war ich nicht gerade eine Hilfe für meine Frau mit den Kindern, ein richtiger Stinkstiefel halt.

    Als ich dann eines Abends mal wieder im Bus saß um auf Sauftur zu gehen, und ich um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen
    mit meiner Frau telefonierte (ich wollte wohl Absolution für diesen Abend), habe ich dann gesagt:
    " Das war jetzt das letzte mal das ich weg gehe, dann wird alles anders. Nächstes Jahr will ich ja auch wieder Sport machen bla bla bla..."
    Das war am 28.12.2017

    Und jetzt kommt es:
    ich bin seit diesem Tag nüchtern und clean (also auch ohne Zigaretten). Also inzwischen seit 41 tagen.
    Und irgendwie stolz wie Harry :)

    Ich weis gar nicht wie ich das gemacht habe, aber es ging. Die erste Woche war etwas hart, aber es ging.
    Die Entzugserscheinungen hielten sich in grenzen, Schwitzen war dabei, gereizt war ich sowieso, dezente Angstgefühle,
    aber alles erträglich. Kein Zittern.

    Das einzige was mir Angst macht ist gerade, das es so einfach war bzw. immer noch ist.
    Ich hätte das nie erwartet.
    Im Moment bin ich höchst motiviert diesen zustand zu bewahren.
    Ich bin nüchtern und clean ein besserer Rainer. Umgänglicher wie meine Frau sagt.

    So, das war es erst mal für den Moment.
    ich hoffe nicht all zu konfus rüber zu kommen, ich glaube es gibt strukturiertere Beiträge hier ;D
    Ich würde mich auch über Fragen und Reaktionen freuen.

    Gruß
    Rainer