Möchte mich vorstellen!

  • Hallo, ich möchte mich gerne mit anderen Betroffenen austauschen, in der Hoffnung, endlich mal einen Lösungsansatz für meine Probleme zu finden. Ich bin 61 Jahre alt, geschieden und lebe seit 10 Jahren mit einem neuen Partner zusammen. In meiner Studentenzeit habe ich mit dem Trinken begonnen(durch Arbeit in einer Kneipe), weil ich schüchtern bin und dadurch mehr Selbstvertrauen hatte. Das habe ich auch später weitergemacht, bis ich Spiegeltrinkerin war und 1994 in die Suchtklinik kam. Danach war ich 12 Jahre trocken. Dann kam die Scheidung und mit meinem neuen Partner glaubte ich, wieder mal ein Gläschen trinken zu können, was auch zunächst gelang. 2010 war ich wieder in der Klinik. Danach war ich die meiste Zeit trocken, aber so alle paar Monate stürze ich ab. Ich weiß, dass es immer noch an meiner Unfähigkeit liegt, mit mir und meinem Leben klar zu kommen. Ich habe doch schon so viele Therapien gemacht und weiß eigentlich alles, aber wehren kann ich mich immer noch nicht. Mein jetziger Partner ist Choleriker, aber ich kann mich nicht von ihm trennen. Soviel erst mal als Einstieg.

  • Hallo anitram47,

    herzlich willkommen wikende091
    Ich bin selber noch nicht so lange hier und auch erst am Anfang (1 Monat nüchtern 44.).
    Schön dass du diese Entscheidung getroffen hast und dich hier austauschen möchtest.
    Mir persönlich ist die Unterstützung hier sehr wichtig.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

    Zitat

    Mein jetziger Partner ist Choleriker, aber ich kann mich nicht von ihm trennen

    Solltest du es denn? Gibt es vielleicht andere Wege?
    Mein Mann ist auch ein kleines HB-Männchen. War für mich oft nicht leicht. Mittlerweile kann ich mich davon abgrenzen. Er ist allerdings nie mir gegenüber unfair gewesen.
    Aber die Anspannung in mir über ein solches Verhalten seinerseits war schon ein Sucht-Auslöser.
    Wie ist es bei deinem Partner? (Ich hoffe ich trete dir jetzt nicht zu nahe :-\)

    Liebe Grüße
    Mimose

  • Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN hier im Forum :welcome:

    Leider bin ich etwas in Eile und muss gleich los zur Arbeit - aber die Begrüßung ist einfach drin :)
    Ich habe im Laufe meiner Trockenheit gemerkt, dass mir der Austausch in einer SHG und auch hier einfach guttut.
    Daher wünsche ich Dir (und uns) einen guten Austausch!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Vielen Dank für die Willkommensantworten. Ich möchte mich hier mit Menschen austauschen, die vielleicht Ähnliches erlebt haben. Meine Angehörigen sind nicht abhängig und können es nicht nachvollziehen, welche Kämpfe ich mit mir selber durchmache.
    An Mimose: Bitt erzähle mir doch, wie du mit einem cholerischen Mann klar kommst, ohne verletzt zu sein! Ich bin jedes Mal völlig erstarrt, wenn er wieder rumschreit!
    Leider kann ich nicht oft schreiben, weil ich mich immer beobachtet fühle!

  • Hallo anitram,

    bitte entschuldige meine späte Antwort, habe gerade viel um die Ohren.

    Zitat

    Ich bin jedes Mal völlig erstarrt, wenn er wieder rumschreit!

    Ja, das kenne ich auch.

    Wie ich es schaffe damit umzugehen?

    Ich habe ca. 5 Jahre lang eine intensive Therapie gemacht, teilweise 3x in der Woche (Psychoanalyse). Das hat einiges bewirkt.

    Ich habe erkannt: Die Angst und Panik die mich dann immer überkam waren alte Verhaltenweisen aus der Kindheit. Wenn mein machthungriger Vater rumtobte konnte ich mich nicht gegen ihn wehren. Als Kind ist man dem ausgeliefert. Doch heute bin ich erwachsen und muss mir ein solches Verhalten nicht mehr gefallen lassen.

    Wenn er mal wieder ausrastet weil z.B. der Computer hängt oder andere Ärgernisse auftauchen mache ich mir bewusst dass diese Wut /Aggression nichts mit mir zu tun hat.

    Ich habe mit meinem Mann gesprochen, ihm erklärt wie ich mich fühle wenn er so aufbrausend und impulsiv ist. Dadurch versucht er eher sich unter Kontrolle zu bekommen.

    Ich identifiziere mich nicht mehr mit seinem Verhalten. Es ist sein Verhalten, wenn er sich dadurch bei den Mitmenschen unbeliebt macht ist das alleine sein Problem und hat nichts mit mir als Person zu tun.

    Grenzen setzen: Wenn es mir zu viel wird verlasse ich den Raum oder gehe spazieren.
    Manchmal sage ich auch einfach :“Stop – es reicht“.

    Die heilsamste Erkenntnis für mich war: Ich hatte früher Angst vor seinem impulsiven Verhalten – aber nicht vor ihm.
    Er hat sehr viele positive Seiten die für eine Beziehung sehr wichtig sind. Das allerwichtigste ist:
    Er lässt mich sein wie ich bin und hindert mich nicht am Wachsen.

    Zitat

    Leider kann ich nicht oft schreiben, weil ich mich immer beobachtet fühle!

    Das hört sich aber nicht so gut an. Magst du da näher drauf eingehen?

    Ganz liebe Grüße

    Mimose

  • Liebe Mimose, vielen Dank für deine Antwort. Ich werde bei der nächsten Gelegenheit ausführlich meine Lage schildern. Aber soviel ist schon mal parallel: Meine Ängste und Unfähigkeiten mich zu wehren, rühren auch von meinem Vater. Ich melde mich! Liebe Grüße von anitram47

  • Hallo liebe Anitram,
    auch von mir noch ein herzliches WILLKOMMEN HIER wikende091

    Es ist gut dass Du hier bist.
    Ich wünsch Dir, dass Du hier einen guten Austausch für Dich findest der Dich bereichert und Dich voran bringt!

    Und auch dass Du hier schreiben kannst, einfach dann, wann und wie DIR danach ist.....
    Gib Dir einen Schubs und mach Dich einfach auf den Weg. Es lohnt sich!

    schöne Grüße und GuteKraft immer :blumen:

    Bis bald,
    Land-in-Sicht

  • Hallo, hier bin ich wieder nach einem erneuten Absturz. Diese Mal nur mit Bier, aber ich kann gar nichts mehr vertragen und es geht mir danach seit Tagen schlecht. Der Auslöser war wieder Arbeitsüberlastung und Hilflosigkeit. Ich hoffe, dass ich es dieses Mal schaffe!

  • Das ist natürlich weniger schön, zu lesen. Gut ist allerdings, dass Du nicht aufgibst.

    Da Du ja eine Langzeit hinter Dir hast, weisst Du ja im Prinzip, wie es geht und was Du machen kannst/sollst/solltest: Dir Hilfe suchen, egal, ob bei der Suchtberatung, einer/mehreren SHG ...
    Aber das mit dem "im Prinzip" kenne ich selber nur zu gut: LZT, nach 1,5 Jahren nicht mehr die SHG besucht, dann Rückfall - und der dauerte 4 Jahre ;(

    Meine Angehörigen sind nicht abhängig und können es nicht nachvollziehen, welche Kämpfe ich mit mir selber durchmache.

    Dazu fällt mir ein Zitat aus dem Buch "ALK: Fast ein medizinisches Sachbuch" von Simon Borowiak ein:

    Zitat

    Die meisten Menschen wissen zwar, was Schmerzen sind; fast jeder hatte schon mal welche, und deswegen grimassieren wir solidarisch, wenn einer lang hinschlägt oder mit seinem künstlichen Darmausgang gegen den Türpfosten knallt. Entzugserscheinungen kennen aber nur Profis, daher wird kaum jemand solidarisch mit Ihnen grimassieren, wenn Sie einen entzugsbedingten Körperkasper kriegen, sich winden und/oder schlotternd übergeben. Entzug ist ein einsames Geschäft.

    Ich wünsch Dir erst mal alles Gute, damit Du erstmal wieder klar wirst ...

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Guten Morgen anitram,

    ich bin mir sicher dass wir hier sehr gut nachvollziehen können, wie du nach diesem Absturz wieder leidest. Du bist damit nicht allein.

    Zitat

    Der Auslöser war wieder Arbeitsüberlastung und Hilflosigkeit.


    Es ist doch gut wenn dir die Auslöser bewusst sind.
    Die Hilflosigkeit war auch für mich ein großes Problem. Da hilft nur eines: Hilfe zu suchen und Hilfe zu finden.
    Einen Teil der Hilfe findest du hier :)

    Fühl dich gerückt whip2_

    Mimose

  • Da fällt mir doch immer wieder auf/ein, wie wichtig es ist, "Nein" sagen zu können, sich abzugrenzen, auf sich selbst zu achten.

    Hier schrieb ich erst gestern:

    Zitat

    Wollte nur mal kurz meinen Senf dazu geben: "gesunder Egoismus" (auf SICH SELBST achten) und Nein-sagen-lernen hat nichts, absolut nichts damit zu tun, zu Allem und Jedem NEIN zu sagen!

    Sondern einfach nur damit, seine eigenen Wünsche und Grenzen zunächst zu erfahren und zu respektieren - selbst zu respektieren. Und dann, diese Wünsche und Grenzen nach außen kundzutun/zu setzen.

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo zusammen,
    vielen lieben Dank für die Unterstützung durch eure Beiträge. Es ist gut zu wissen, dass ich doch nicht ganz alleine bin. Ich hatte mir vor über 15 Jahren in einer Berufsorientierungsgruppe einen Lebensplan gemacht. Ich wollte nach der Erziehung meiner drei Kinder wieder einen Job haben und mich, wenn die Kinder alt genug sind, von meinem Mann trennen, mit dem ich mich nicht verstand. Es hat auch alles geklappt, ich habe einen super Job und mich getrennt. Dann lernte ich jemanden kennen, in den ich mich verliebte. Die erst Zeit war auch toll und ich habe bei ihm in der Einrichtung angefangen zu arbeiten und bin mit ihm zusammengezogen. Aber nach einiger Zeit entpuppte er sich als schlimmer Choleriker, Geldverschwender und Workaholic. Jetzt sind wir seit zehn Jahren zusammen und ich habe dann wieder angefangen zu trinken. Habe Pausen gemacht, dann hat er mich wieder misshandelt und ich habe wieder getrunken. Zwischendurch geht es immer wieder eine Zeit, aber dann hat er sich wieder mit irgendwas übernommen und ich kriege es ab! Ich will meinen Job und meine Wohnung nicht verlieren, was passieren würde, wenn ich ihn verließe. Ich habe schon so oft versucht, mit ihm zu reden, aber er redet alles in Grund und Boden und am Ende bin ich wieder die, die sich entschuldigt. Ich will nicht sagen, dass er nur schlecht ist, er ist ein Macher, der viel bewegt und in gutem Zeiten klappt auch alles. Ich möchte nur einen weg finden, dass ich stabiler bin und keine Abstürze mehr habe.

  • ;( Es macht mich extrem traurig, wenn ich soetwas lese :-[

    Versuch doch mal eine Liste mit den Für und Wider einer Trennung.
    Aus Deinem kurzen Text sehe ich es so:

    Wider eine Trennung:

    Zitat

    er ist ein Macher, der viel bewegt und in gutem Zeiten klappt auch alles

    Für eine Trennung:

    Zitat

    schlimmer Choleriker, Geldverschwender und Workaholic

    Zitat

    ich habe dann wieder angefangen zu trinken

    Zitat

    dann hat er mich wieder misshandelt und ich habe wieder getrunken

    Zitat

    aber dann hat er sich wieder mit irgendwas übernommen und ich kriege es ab!

    Zitat

    er redet alles in Grund und Boden und am Ende bin ich wieder die, die sich entschuldigt

    nixweiss0

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo anitram,

    schön dass du so offen berichtest. Ich bin echt erschüttert.

    Zitat

    dann hat er mich wieder misshandelt ...


    Das geht gar nicht!

    Zitat

    Es ist gut zu wissen, dass ich doch nicht ganz alleine bin


    Nein, du bist sicher nicht alleine.
    Aber hast du in deinem Umfeld keinen dir nahe stehenden Menschen dem du dich anvertrauen kannst? Deine Kinder, Familie, Freunde?
    Ich fürchte der Alkohol ist nur die Spitze des Eisberges, da ist noch mehr unter der Wasseroberfläche was nach Hilfe schreit.

    Mimose

  • Hallo zusammen,
    da bin ich wieder. Immer noch ohne neuen Absturz und auch in der Hoffnung und dem festen Vorhaben nicht wieder der "Lockstimme" zu folgen. Ich habe auch genug Freunde und Verwandte, mit denen ich sprechen kann. Es gibt für mich nur nichts Neues. Alle meinen, ich soll mich trennen. Aber das kann ich nicht. Ich will 1. nicht allein leben, 2. meinen Arbeitsplatz behalten, 3. in unserer Wohnung bleiben und noch vieles mehr. Habe die Fürs und Widers oft genug gegenübergestellt. Mein eigentliches Problem ist, dass ich mich nicht wehren kann. Ich lasse mir alles gefallen, fühle mich für alles schuldig und verantwortlich. Ich weiß, dass mein Selbstbewusstsein zu klein ist und habe schon so viel versucht. Eigentlich bin ich mit mir zufrieden. ich bin kreativ, komme mit den meisten Menschen gut klar und kann eine Menge. Nur eben mich nicht wehren, wenn mich jemand anschreit oder verbal manipulieren will. Sonst kann ich gut reden, aber da bin ich wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Breche sofort zusammen und mache alles, was derjenige will. Ich weiß, dass das mit Kindheitserlebnissen zusammen hängt. Aber ich kann es nicht ändern, trotz Therapie, vielen Büchern und Entspannungsmethoden. Mein Lebensgefährte hat das wohl mitbekommen und arbeitet eigene Defizite an mir ab. Er will es nur nicht wahr haben, deshalb kann ich nicht darüber mit ihm reden. Ich brauche ihm gegenüber eine Abgrenzungsmethode, dann würde ich mich nicht in diesen speziellen Situationen so schwach fühlen und durch Alkohol Vergessen suchen.

  • Liebe anitram.

    Deine Geschichte beschäftigt mich sehr. Ich wünschte ich hätte einen Rat für dich der dich sofort aus deinem Leid befreit. Doch das habe ich nicht.

    Zitat

    Alle meinen, ich soll mich trennen.

    Diese Ratschläge der anderen kenne ich. Auch mir wurde vor ca. 10 Jahren gesagt dass ich mich von meinem Mann trennen sollte. Wir hatten damals eine Krise und ich war nicht der Mensch der ich heute bin. Das Problem mit solchen ungebetenen! Ratschlägen ist ja dass sie das eigene Selbstwertgefühl (was ja sowieso nicht sehr groß war) noch mehr verkleinern. Weil man ja anscheinend in den Augen der anderen versagt wenn man sich nicht an diese Ratschläge hält. So war es jedenfalls bei mir.

    Ich möchte dir berichten was mein Weg ist.
    Vor ca. 8 Jahren bekam ich eine Empfehlung. Es war nur ein Satz, doch er hat mein Leben verändert. Nicht schlagartig, sondern es ist seit dem ein langer Prozess, viele kleine Schritte.
    Und solange ich noch vom Alkohol benebelt war wirklich kleine Schritte. Seit über 6 Wochen bin ich nüchtern und meine Entwicklung macht Riesensprünge. Für mich die allergrößte Motivation nüchtern zu bleiben!

    Dieser Satz war: „Beschäftigen Sie sich doch mal mit dem MBSR-Programm von Jon Kabat-Zinn.“
    Das war der Einstieg für mich.
    Danach kamen Bücher und CDs von Thich Nhat Hanh, Jack Kornfield und einige andere buddhistischen Lehrern. Achtsamkeitübungen und Meditationen.
    Der Buddhismus ist für mich keine Religion, eher eine Lebenseinstellung.
    Es gilt der oft zitierte Satz: Der Weg ist das Ziel. Für mich ein wundervoller Weg, ich finde endlich immer häufiger den Frieden in mir.

    Ich kann mich meinen Ängsten und dem mangelnden Selbstwertgefühl stellen. Dadurch habe ich auch den Mut meine Grenzen zu setzen.

    Zitat

    Ich weiß, dass das mit Kindheitserlebnissen zusammen hängt.

    Zum Thema „das innere Kind“:
    Auch dazu gibt es ein schönes Buch von Thich Nhat Hanh.
    Und von Susanne Hühn: „Die Heilung des inneren Kindes“ und die dazu gehörigen CDs mit geführten Meditationen.

    Ich wünsche Dir das du deinen Weg findest.

    Mimose

  • Hallo, Anitram!

    da bin ich wieder. Immer noch ohne neuen Absturz und auch in der Hoffnung und dem festen Vorhaben nicht wieder der "Lockstimme" zu folgen.

    44. :blumen: Sehr gut!


    Alle meinen, ich soll mich trennen. Aber das kann ich nicht. Ich will 1. nicht allein leben, 2. meinen Arbeitsplatz behalten, 3. in unserer Wohnung bleiben und noch vieles mehr. Habe die Fürs und Widers oft genug gegenübergestellt. Mein eigentliches Problem ist, dass ich mich nicht wehren kann. Ich lasse mir alles gefallen, fühle mich für alles schuldig und verantwortlich. ... Eigentlich bin ich mit mir zufrieden. ... Ich brauche ihm gegenüber eine Abgrenzungsmethode, dann würde ich mich nicht in diesen speziellen Situationen so schwach fühlen und durch Alkohol Vergessen suchen.

    Sei mir bitte nicht böse, aber für mich bzw. bei mir kommt das so an, dass Du die Verhältnisse etwas auf den Kopf stellst - wie Deinen Namen:

    Dir geht es schlecht, Dein "Partner" behandelt Dich mies ... darum beklagst Du Dich u.a. hier (meiner Meinung zu Recht!).
    Aber ändern willst Du nichts! Du bist "eigentlich mit Dir zufrieden". Andererseits schreibst Du, Du "kannst" Dich nicht wehren ...
    Es liest sich für mich immer wieder wie "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" - "Ändere mich, ohne mich zu ändern"

    Irgendwie scheinst Du zu hoffen, dass IHN der Blitz beim Schei..en trifft - und dadurch "alles wieder gut wird".
    Und solange verbiegst Du Dich dermaßen, dass Dein Rückgrat und Dein Selbstwertgefühl schon zerbrochen sind ;(

    "Ich kann nicht/ich will nicht" ... Geh zu einem Anwalt und lass Dich über Deine rechtlichen Möglichkeiten aufklären (ob/damit Du z.Bsp. in der Wohnung bleiben kannst, Deinen Job behalten kannst - und ihn trotzdem loswirst)! Geh zur Suchtberatung! Mach was!

    Oder hör auf, zu jammern!

    Das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint von mir, versteh mich bitte richtig! Es soll nur der symbolische "Tritt in den A..llerwertesten" darstellen.
    Mir geht es zur Zeit auch besch..eiden (zum Glück nicht in Bezug auf Alkohol) und ich jammere auch mal vor mich hin - aber während ich jammere tue ich etwas, unternehme etwas dafür, dass es mir hoffentlich bald wieder besser geht! Ich sitze nicht im Schrank und warte, dass die Sachen sich mir anziehen.

    Du bist doch kein Fußball, der sich mit den Füßen treten lässt und überall hingestoßen wird - nur nicht dorthin, wo er selber hinwill!

    Das Problem mit solchen ungebetenen! Ratschlägen ist ja dass ...

    Ich sehe das hier nicht als ungebetene Ratschläge.

    Hallo, ich möchte mich gerne mit anderen Betroffenen austauschen, in der Hoffnung, endlich mal einen Lösungsansatz für meine Probleme zu finden.

    So - genug gemotzt. Ich hoffe, Du nimmst mir meine deutlichen Worte nicht krumm :sorry:

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, da bin ich wieder, immer noch trocken! Ich denke, das bleibt auch erst mal so! Vielen Dank an Mimose und Greenfox! Ich habe mir jetzt auch Bücher(z.B. "Nüchtern") besorgt und habe einen Sportkurs angefangen. Ich taste mich langsam vorwärts und werde weiter hier schreiben, wenn sich bei mir etwas tut!

  • Liebe Mimose,
    vielen Dank noch mal für deine tröstenden Worte. Du scheinst Ähnliches erlebt zu haben wie ich. Obwohl man das niemals sagen kann. Jeder ist für sich selbst der Mittelpunkt der Welt und kein anderer Mensch hat auch nur eine Ahnung, wie der andere wirklich tickt. Man kann Vermutungen anstellen uns gute Ratschläge geben. Aber dann kann der Betroffenen sich auch nur vielleicht einer neuen Sichtweise annähern. Die Antwort von Greenfox hat mich nicht vergrätzt, aber sie hilft nicht wirklich. Ich weiß, dass das eigentliche Problem in mir selber liegt. Ich komme über einige Hürden bei mir nicht hinweg. Es würde das Problem auch nicht lösen, wenn ich meinen Partner verlasse. Dann laufe ich wieder weg. Ich glaube, mit einem Sportprogramm und gesunder Lebensweise bin ich schon mal auf dem richtigen Weg. Und nach 3 Wochen "Nichtabsturz" habe ich auch wieder Hoffnung, an die 12 trockenen Jahre in meiner Vergangenheit anknüpfen zu können. Deine "Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion" werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen und vielleicht können wir uns hier noch weiter austauschen? Ich kenne auch das Prinzip der winzigen Schritte. Hauptsache vorwärts und ohne "Betäubung"(die bei mir zum Schluss überhaupt nur noch unangenehm war und null geholfen hat!)

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