Die Therapie meines Freundes

  • Hallo alle zusammen,

    ich weiß nicht genau, ob ich hier nun in der richtigen Ecke des Forums gelandet bin, und ich weiß auch nicht, ob man diesen Beitrag über Google finden kann. Aber ich möchte dennoch meine Gedanken mal schildern:

    Ich befinde mich gerade in einer sehr verzwickten Lage. Mein Freund, der wegen mir nach Kassel gezogen ist, ist auch Alkoholiker. Er lebt seit jetzt 3 Jahren abstinent und hat eine stationäre Entwöhnungsbehandlung gemacht, anschließend war er noch in der Tagesklinik.

    Er leidet unter Depressionen und ist deswegen auch medikamentös eingestellt. Als er nach Kassel zog, kannte er natürlich niemanden und er war recht betroffen darüber, dass er sich räumlich so reduzieren musste.

    Aufgrund der Tatsache, dass ihn eine bestimmte Nebenwirkung seiner Medikamente störte, hatte er diese abgesetzt (ausgeschlichen) und es brach nun ein sehr heftiger Depressionsschub über ihm zusammen. Er war auch auf der Suche nach einem Therapeuten, weil er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, unter der er selbst sehr leidet. Allerdings wollte ihn kein Psychoanalytiker nehmen (und das ist eben auch seine bevorzugte Therapieform), weil er deren Meinung nach noch zu nahe am Alkohol stehen würde und eine Analyse die Gefahr eines Rückfalls mit sich bringt.

    Nun war es dann so, dass dieser Schub von Depressionen ihm so dermaßen heftig zusetzte, dass er auch wieder Selbstmordgedanken hatte, die er sonst eigentlich nur im Suff kannte. So habe ich dann einen Therapeuten angerufen, den ich um Hilfe bat. Bei diesem Therapeuten handelt es sich um meinen damaligen Suchttherapeuten, bei dem ich von 2003 bius 2004 in Gruppenthera war. Er hat auch eine Praxis für Privatpatienten, die außerhalb der Beratungsstelle liegt.

    Dieser Therapeut war damit einverstanden, ihn aufzunehmen. Die Sache hat nur einen großen Haken:
    Zum Einen ist es so eine Sache, weil dieser Therapeut mich kennt. Dann kommt dazu, dass ich in zwei verschiedenen Positionen selbst in der Beratungsstelle gearbeitet habe, nachdem meine Therapie dort über 3 Jahre her war. Ich war dort im Büro als 1 Euro Jobberin beschäftigt, und war auch gleichzeitig ehrenamtlich dort als Suchthelferin. Somit wurde aus meinem einstigen Therapeuten mein Arbeitskollege. Das alleine ist eigentlich schon ein No-Go.
    Nun war es so, dass dieser Therapeut mitbekam, dass ich recht gute Fähigkeiten bei gewissen Arbeiten habe. Ich schreibe zum Beispiel relativ schnell am PC und kenne mich ohnehin im Userbereich ganz gut aus, wenn es um Office Anwendungen geht. So bat er mich dann auch privat, ein paar Dinge für ihn zu schreiben, ich habe auch ein paar mal bei ihm im Haus ausgeholfen, wenn es bei ihm mal irgendwie knapp wurde. Irgendwann lud seine Frau meinen damaligen Mann (ich bin geschieden) ein. Ich war also dann auf einer privaten Feier bei ihm, das kam ab und zu mal vor. Ein noch heftigeres No-Go.
    Noch ein Knaller war, dass ich während meiner Suchttherapie leider dem Phänomen der Übertragungsliebe völlig erlegen war und wir auch sehr offen in der Gruppe darüber gesprochen haben. Leider hatte er es zum Ende meiner Behandlung versäumt, dieses Bündnis zu lösen, so dass ich über 10 Jahre mit diesen intensiven Gefühlen rumgelaufen bin und nichts dagegen machen konnte.

    Alles, was ich oben geschrieben habe, habe ich in einer Art Atemstocken erlebt, denn immer, wenn er den Raum betrat, war ich erstarrt, nur wegen dieser extremen Übertragungsliebe, die wir nie klären konnten. Ich hatte dann auch nie mehr den Mut, ihm das mal zu sagen. Ich habe das mit mir selbst und mit meiner Therapeutin ausgemacht. Diesen privaten Kontakt habe ich dann irgendwann abgebrochen, weil ich einfach diese Grenze ziehen musste, zu der er offensichtlich nicht fähig war.

    Nun rief ich also vor einem Jahr bei ihm an, um meinem Freund aus der Depression zu helfen. Ich wusste genau, dass das ganz sicher für mich schwer werden wird, meine Therapeutin war auch alles andere, als begeistert. Aber ich wusste damals einfach nicht mehr, was ich noch machen sollte. Mein Freund stand vor mir und sagte mir, dass er sich in der Nacht ein -VORSICHT HEFTIG!- Messer in den Hals stecken wollte.

    Als mein Freund dann die Therapie bei ihm begonnen hatte, habe ich auch mal einen Termin mit ihm ausgemacht. Ich wollte die Sache mit der Übertragungsliebe irgendwie mal aussprechen. Ich wollte einfach, dass er weiß, dass das nie aufgelöst war und ich einfach nicht mehr damit herumlaufen möchte. Er meinte dazu nur, dass es schade sei, dass ich ihm das nicht früher gesagt habe, und dass es deswegen meine Schuld sei, dass ich damit herumgelaufen bin. Mir ging es gar nicht um eine Schuldzuweisung, die bringt mir nix. Ich wollte einfach nur aufräumen. Und so habe ich schnell gemerkt, dass ein Gespräch mit ihm darüber nicht möglich ist, und ich habe es so stehen lassen. Habe ihm aber auch gesagt, dass dieses Gespräch der Schlusspunkt sein soll von diesem WirrWarr in meinem Kopf.

    Nun begann die Situation immer schwieriger zu werden, also auch für mich. Dieser Therapeut sagte Dinge zu meinem Freund, die ich einfach für schädlich hielt. Zum Beispiel: "Wie jetzt? Sie möchten Mitgefühl für Ihre Umwelt bekommen und Ihr soziales Verhalten (als Narzisst) verbessern? Was wollen Sie denn mit so einem Quatsch?!" E. begann immer mehr damit, meinen Freund zu einem Menschen zu "erziehen", der er weder ist, noch sein will. Und auch zu einem Menschen, den ich so nicht will. Irgendwann begann sich dann seine Therapie ganz gezielt gegen mich zu richten. Bis dahin hatte ich nicht viel dazu gesagt, denn es war für mich immer das Allerheiligste, wenn jemand eine Therapeutische Behandlung macht.

    Mein Freund leidet sehr unter der drillartigen Erziehung, die er bei seinen Eltern hatte, und leider begann E. diese problematischen Werte noch zu untermauern. Im letzten Jahr war es dann so, dass ich ständig unter extremer Müdigkeit litt. E. sorgte dafür, dass mein Freund den massiven Druck auf mich noch erhöhte, und am besten kein Verständnis für mich zeigt. Alle meine Erklärungen dazu, dass ich einfach nicht schlafen KANN, wurden völlig ignoriert. Ich bin unter diesem Druck fast zusammengebrochen. Das ging so weit, bis dann mal sowas kam wie: "Ich erteile Dir doch keinen Freibrief zum Ausschlafen!". Nach Meinung von E. ging es darum, dass ich ja eh keinen Bock hätte, an meiner Situation etwas zu verändern und mein Freund sollte mal überdenken, welchen Sinn unsere Partnerschaft überhaupt hätte... Eine Untersuchung mittels mobilem Schlaflabor ergab dann, dass ich in der Nacht nicht schlafe, auch wenn ich denke, ich täte es. Meine Hirnströme laufen auf 100% meiner üblichen Tagesmenge. Eine wache Nacht, in der ich ganz normal in der Wohnung rumgewuselt habe, brachte den direkten Vergleich: Es gab keinen Unterschied. Ich werde nun medikamentös behandelt...

    Die Lage hat sich hier immer weiter zugespitzt, die Äußerungen von E. werden immer krasser, er beeinflusst meinen Freund in einer Weise, die einfach nur noch Gift versprüht. Das Blöde daran ist, dass ich mich ohnehin relativ schwer durchsetzen kann und ich mir nicht mal zugetraut habe, eine eigene Entscheidung zu treffen. Bis ich es dann tat. Der Undank und der Vorwurf wird mir wohl ewig nachschleichen. Ich beginne gerade, mich in so weit durchzusetzen, dass ich meine Bedürfnisse, die eher bescheiden sind, äußere und auch umsetze. Dabei versuche ich nach wie vor alles so zu gestalten, dass es für uns beide gut ist. Aber als nun auch noch letzte Woche und heute wieder kam: "Sie stehen in der Partnerschaft zu Tsekyi in der Rangfolge hinter einer Katze. Die hat Sie aber ziemlich unter ihrer Fuchtel. Behaupten Sie sich, lassen Sie sich das nicht gefallen!", ist bei mir nun der Point of no return erreicht. Mein gesamtes Umfeld sagt es schon seit Monaten: "Dein Freund muss von diesem Therapeuten weg. Der scheint auf Eure Beziehung neidisch zu sein, oder weiß der Teufel, was den Spinner reitet!"

    Ich habe heute zu meinem Freund gesagt, dass er diese Behandlung dort beenden soll, und wenn er nicht einverstanden ist, kann und will und werde ich mit ihm nicht mehr zusammenleben. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich das durchziehe und ich damit auch den sofortigen Abbruch meine. Also keine einzige Sitzung mehr bei E.! Ich bin immer noch geschockt darüber, dass ich das gebracht habe. Aber ich sehe absolut keinen Ausweg mehr. Das Einzige, was an dieser ganzen Situation gut finde ist, dass ich diese verdammte Übertragungsliebe nun endlich los bin.

  • hallo

    ein wort das du meiner meinung nach aufführst:

    eiertanz

    du bist gedanklich beim freund, beim therapeuten, bei der umwelt, die dir eine
    mehrheit beschaffen soll, in der selbsterwählten helfer- und retterrolle. wo du
    nicht bist ist bei dir und einem ja wie die welt ist. hoher energieaufwand im
    eigenen leben was bestätigungen angeht und was anscheinend nogos sind.
    begrab das kriegsbeil und schaue auf ICH BIN. das ist dann innere führung pur.
    das perfekte leben.

    Brant

  • Hallo liebe Tsekyi,

    vorab: Das, was Du heute morgengeschrieben hast, ist für jeden sichtbar. Dazu muss man nicht regisriert sein. Wenn Du das nicht möchtest, dann bitte doch einen Moderator, dein Posting in eine nicht öffentliche Rubrik zu verschieben.

    Na, da bist du wohl im Tal der Verwirrung nixweiss0 ... ich stimme Brant zu. Das sehe ich genauso wie er / sie. Der Weg dahin kann lang und schmutzig sein, aber es ist gut, sich überhaupt auf den Weg zu machen! :welcome:

    Es ist vor allem DEIN Leben und glaube mir - ich weiß, wie es ist, das Leben eines kranken Mannes in den Griff bekommen zu wollen! Oh ja! Allein: Wir scheitern. Immer wieder. Jeder stirbt auf seine Art jeden Tag ein kleines Stück bei so einer Rosskur.

    Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann ist es das: :o Niemals! Auch SORGE heilt nicht! Vergiss es.

    Ich wünsche Dir Kraft auf DEINEM Weg.
    Du wirst ihn finden:
    Denn das LEBEN, das geht immer nach vorne.
    Immer.

  • Hallo Ihr beiden,

    ich habe leider nicht verstanden, was Ihr in Euren Beiträgen ansprechen möchtet. Vielleicht bin ich da irgendwie vernagelt. Könnt Ihr mir auf die Sprünge helfen?

    Und ja, falls ein Moderator das sieht: Bitte verschieben, so dass es nicht jeder von außen lesen kann.

  • Hallo Zsekyi,

    wolltest du es nur mal loswerden oder möchtest du Meinungen dazu? Ich bin leicht verwirrt. Du schreibst viel, aber ich komm nicht dahinter was du eigentlich sagen möchtest. Hilf mir mal.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • hmmm ...guten Abend....

    ich verstehe nicht, warum du nicht verstehst: Ich habe den Eindruck, dass Du damit beschäfigt bist, seine Leben, seine Therapie, seine Gesundheit in den Griff zu bekommen. Deine alte Geschichte gleich noch mit dazu.

    Ein Eiertanz.

    Und was ist mit Deinem Leben? Wann kümmerst Du dich darum? 44.

    Das ist eigentlich alles, was ich sagen wollte. Und auch, dass Du nur einen sehr geringen Einfluß auf die Besserung des Zustandes Deines Freundes hast ...
    denn die Selbstheilungskräfte und die Lebensenergie , die ER hat (und nicht du), DIE allein können es richten.

    Du bist machtlos. Und das ist gut so.

    Wenn Du dir so viele Sorgen um DICH statt um ihn machen würdest, das wäre toll.

    Gute Nacht
    Marie

  • Ahh ok, ich war nir nicht sicher. Wisst Ihr, wenn ich diese Geschichte hier berichte, dann ist es eine Sache von vielen Dingen, die ich erlebe. Diese Geschichte bedeutet ja nicht, dass ich nich nicht um meine Angelegenheiten kümmere.

    Letztlich ist es ja auch so, dass es ein wichtiger Teil meines eigenen Lebens ist. Es wirkt sich ja auf meinen Alltag aus und mir geht es auch um die Entwicklung meiner persönlichen Stabilität, wenn ich eine solche Forderung stelle, wie ich sie nun in dieser Therapiefrage gestellt habe.

    In erster Linie wollte ich diese Geschichte mal loswerden, aber ich würde mich darüber auch gern austauschen. Eines meiner schwierigsten Probleme ist, dass es mir schwer fällt, für mich und meine Bedürfnisse einzustehen, weil ich sehr schnell in Zweifel gerate, ob meine Wünsche, oder gar Forderungen vermessen sind. So ist die Bewältigung dieser Geschichte für mich geradezu zentral in meinem eigenem Leben.

    Macht Ihr Euch keine Sorgen, wenn Euer Partber vor Euch steht, und sich das Leben nehmen möchte? Das ist doch klar, dass ich da dann Handlungsbedarf sehe, oder nicht?

  • Zitat

    Macht Ihr Euch keine Sorgen, wenn Euer Partner vor
    Euch steht, und sich das Leben nehmen möchte?


    Die "Vorsicht Falle" Frage. Brant jetzt nur nicht antworten:
    "Geht mir am Arsch vorbei" oder "Ab in die Klapse mit diesen
    fiesen kleinen Erpresser".

  • Liebe Tsekyi, (komplizierter Name ... meine Güte!),

    Du schreibst das hier, und nicht zum ersten Mal. Du hast es auch in Deinem ersten Posting schon geschrieben ...

    Zitat

    ass es mir schwer fällt, für mich und meine Bedürfnisse einzustehen, weil ich sehr schnell in Zweifel gerate, ob meine Wünsche, oder gar Forderungen vermessen sind.

    Genau. Das meinte ich. Also ran an das Thema!

    Meine Erfahrungen mit einem depressiven, multiphobischen, narzisstischen, Persönlichkeitsgestörtem Mann:

    Da habe ich auch Erfahrungen mit meinem ExPartner. Er machte das gerne, mal eben seinen Selbstmord ankündigen. :-[ Er hatte Talent für das ganz große Drama! 44.

    Beim ersten Mal habe ich ihm die Polizei nach Hause geschickt (er wohnte fast 300 km entfernt, es war Nacht.) die nach ihm schauen sollten. Fazit:
    Er randalierte völlig betrunken in seiner Wohnung, beschimpfte die Polizisten vor der Tür ehrverletzend. Hat nicht aufgemacht und dahinter getobt. Es ging ihm also "ganz normal". LOL.

    Während ich einen 24 Stunden ohne Kontakt die schrecklichsten Fantasien hatte, und meine Nerven Staubfäden wurden ... sozusagen.
    Am nächsten Tag rief er mich an, um mir zu sagen "Ich töte dich, wenn du mir noch einmal die Bullen auf den hals hetzt! Du Schlampe!" (betrunken)
    Seine sämtlichen anderen Suizid Androhungen habe ich dann so genommen, wie es angemessen war. Als wenn er mir sagen würde: Heute gehe ich einkaufen! nixweiss0

    So war es bei ihm. Damit gedroht hat er nur, wenn er nüchtern war. Nicht, wenn er betrunken war. Wenn mir so was noch einmal passiert und ich bin anwesend. Griff zum Hörer, Rettung anrufen und Hilfe holen: Suizidäußerung bei Depressivem. Und ab die Post in die Psychiatrie. Verantwortung abgeben. Sofort.

    Ja. So sehe ich das mittlerweile. Das wäre mein Weg, damit umzugehen. Ich würde mir nie mehr die Verantwortung anhängen, einen Suizid SELBST zu verhüten. Nö.

    Liebe Grüße

    Marie

  • Hallo Brant,

    ne. Das kannst Du nicht antworten. Das wäre geradezu zynisch und gemein! Herzlos noch dazu!

    Es sei denn ... es sei denn ... Du kennst Dich aus mit solchen Dingen. Dann ...ja dann ...nun...

    Marie

    Die "Vorsicht Falle" Frage. Brant jetzt nur nicht antworten:
    "Geht mir am Arsch vorbei" oder "Ab in die Klapse mit diesen
    fiesen kleinen Erpresser".
    [/quote]

  • Hmm...

    also irgendwie fühle ich nich gerade ziemlich veräppelt hier, sorry.

    Mein Freund hat mir bicht mit Selbstmord gedroht und er war auch nicht besoffen. Er hat mir in einem Gespräch von seinen Gedanken berichtet. Das liegt daran, dass wir alles miteinander besprechen können. Ich habe auch nicht das Gefühl gehabt, ich würde nun eine Verantwortung auf die Schultern bekommen. Die würde ich mir auch nicht geben lassen.

    In meiner ersten Ehe habe ich es auch so erlebt, wie onemoretime es schildert. Meine Antwort war: Dann spring doch, oder häng Dich lieber im Wald auf, damit die Arbeiter des Steinbruchs nicht in Deine Matsche laufen.

    Aber man soll es kaum glauben: Es givt Partnerschaften, bei denen es in solchen Gesprächen nicht um Erpressung geht, sondern um Zusammenhalt, auch in schweren Zeiten.

  • Zitat

    Nun rief ich also vor einem Jahr bei ihm an, um meinem Freund aus der Depression zu helfen. Ich wusste genau, dass das ganz sicher für mich schwer werden wird, meine Therapeutin war auch alles andere, als begeistert. Aber ich wusste damals einfach nicht mehr, was ich noch machen sollte. Mein Freund stand vor mir und sagte mir, dass er sich in der Nacht ein -VORSICHT HEFTIG!- Messer in den Hals stecken wollte.


    Was ist das???

    Hallo Marie,

    Zitat

    also irgendwie fühle ich nich gerade ziemlich veräppelt hier, sorry.

    Bestimmt nicht. Ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich dich nicht so ganz verstehe.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Ja, ich merke schon. Mich scheint hier bisher keiner zu verstehen. Das tut mir auch sehr leid, denn scheinbar ist es Euch noch nicht untergekommen, dass es auch boch etwas anderes gibt, als Drohungen und Erpressungen in der Partnerschaft, wenn es um Suizidgedanken geht.

    Und mein Name ist Tsekyi und nicht Marie... *augenroll*

    Vielleicht ist es doch besser, das Thema hier einfach so liegen zu lassen. Ichs für meinen Teil bin froh, so gehandelt zu haben und ich werde meinem Partner auch in Zukunft weiter zur Seite stehen, wenn es ihm schlecht geht, zumal ich die selbe Fürsorge auch zurück bekomme. Schade, dass diese Möglichkeit in Euren Köpfen nicht zu existieren scheint.

  • Hallo Tsekyi,

    Entschuldigung für die Namensverwechselung. Tut mir wirklich Leid.

    Aber auch wenn ich dich nicht ganz verstehe, ist dies kein Grund, jetzt Feststellungen zu treffen wie wir "denken" oder was uns untergekommen ist. Bleiben wir doch etwas objektiver und moderater? Ich versuche nur, mir Gedanken zu machen. Also ich will dich nicht angreifen. nixweiss0 :blumen2: Bei mir kommt eben leider auch das Gefühl an, dass du dich zu wenig um DICH kümmerst. Sorry.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Ich habe gerade irgendwie das Problem, dass ich oft den Gegenwind bekomme, ich wäre zu egoistisch. Ich habe mir das mühevoll erarbeitet und es steht noch auf eher instabilen Beinen, und eben dieser Gegenwind sorgt bei mir für ziemliche Zweifel.

    Der Therapeut hat natürlich gestern geneint, es wäre wohl besser gewesen, ich würde an Stelle neines Freundes dort sitzen und es wäre absolut nicht legitim, wie ich mich verhalte. Da habe ich dann eher Gedanken wie: Vielleicht könnte DER mal ne Therapie brauchen. Und zack, schon denke ich wieder, ich gehe zu weit und überschätze nich.

    Angreifen wollte ich hier niemanden, daher schrieb ich auch "scheint". Mir kommt es in der Tat so vor, als würden Gespräche über Suizidgedanken grundsätzlich auf Erpressungen reduziert, weil der Erfahrungswert es so sagt. Das war lediglich meine Einschätzung und ich hatte auch den Eindruck, diese in moderater Form ausgedrückt zu haben. Zumindestens moderater, als die Vorsicht Falle Frage...

  • Ja, schwierig. Wenn ich jemandem sagen würde, dass ich mich umbringen möchte, dann bringe ich ihn in eine schwierige Lage. Wäre es nicht eine Art von Erpressung, sich um mich zu kümmern? Es ist sicher auch ein Hilferuf, ja. Kann ich schlecht einschätzen, weil ich es nicht verallgemeinern will. Für mich kompliziert.

    Na, und dich kann ich nicht einschätzen. Wie geht es dir denn überhaupt? Suchst du Hilfe oder Bestätigung? Oder sollen wir unsere Meinung sagen, obwohl wir -in diesem Fall ich- gar nicht wissen was du möchtest? schwitz.

    Ich meine es wirklich nett und ohne irgend ein Urteil.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo

    Du bringst für mich sehr den Eindruck rüber als seien Kräfte am Werk
    [Blockierte Grafik: http://www.smilies.4-user.de/include/Schilder/nachhause.gif]
    das es so im Aussen (Forum hier und Kassler Therapiezeugs) nicht gibt.
    Für mich erscheint das nur wie ein unausgelebtes, nicht angenommenes
    Gefühl des Ungeliebtseins. Reicht wahrscheinlich weit in die Kindheit zurück.
    Vllt. solltest du dem mal "nackt" auf dem Zahn fühlen ohne gleich in die
    "bis das der Tod uns scheidet" Loyalität zu flüchten. Zeig dich verletztlich.
    Du musstt nicht der Kasernenhofavatar sein.

    Brant

  • Hallo Tsekyi.

    Ich bin's noch mal. Ich möchte mich Brant und Betty anschließen und Dich fragen: Suchst Du Hilfe? Wenn ja, in welcher Beziehung? Was genau möchtest Du?

    Wenn ich das alles so lese, die ganze verquere, komplizierte, langjährige Therpaiegeschichte, die Ihr beide habt (jeder für sich und gemeinsam) von Dir, dann denke ich: Ist doch alles super! Da lieben sich zwei Menschen wahrhaft und ehrlich, vertrauen sich an, sind sich eine Stütze. Ihr sprcht über Suizidgedanken und selbst das bringt Euch nicht auseinander.

    Was ist dann das Problem, das ist doch eine richtig gute Partnerschaft, mit so viel Vertrauen. Darauf kannst Du doch bauen! Da geht doch noch was!

    Ich blick nicht durch.

    GrübelMarie mit Gruß

  • Hallo zusammen,

    es hat jetzt etwas gedauert, bis ich mich hier boch mal melde, weil ich über Eure Fragen erst mal nachdenken musste. Das, was ich in erster Linie wollte war, dass ich mal loswerden konnte, wo mein Schuh drückt.

    Außerdem fand ich es einfach richtig arg, dass ich so durchgreifen musste, also dass ich meinem Freund die Entscheidung zwischen dem Thera und mir aufs Auge drücken musste. Ich war einfach total verunsichert. Ich wusste kaum noch, wo mir der Kopf steht.

    Mittlerweile bin ich nicht mehr ganz so unsicher. Es liegt mir alles noch ziemlich schwer im Magen. Diese Geschichte mit den Suizidgedanken war und ist nach wie vor in Ordnung, es war seine Offenheit mir gegenüber und das Schutzsuchen bei mir. Und das ist etwas, woran wir beide auch festhalten. Ich habe auch durch die Gespräche hier an dieser Stelle einmal mehr mitbekommen, wie kostbar das ist, was wir miteinander teilen.

    Danke Euch für Eure Äußerungen.

  • Hallo Tseky

    Eine kleine Frage bleibt mir noch.
    Was hindert deinen Freund eigentlich sich hier anzumelden. Nick und Passwort
    eintippen, absenden fertig. Einen Faden eröffnen: Wie ich Nick es sehe. Das wäre
    echt erhellender als alles bisherige.

    Brant

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