Hallo

  • Ich möchte mich an dieser Stelle dann auch mal kurz und knapp erstmal vorstellen.

    Ich bin 31 Jahre und eine Alkoholikerin.
    Anfangs dachte ich, ich habe es noch im Griff.
    Richtig heftig wurde es vor zwei Jahren.
    Ab da bestand mein Leben nur noch aus Psychatrieaufenthalte / Entgiftungen. 4 Mal innerhalb von 3 Monaten, worauf im Anschluss eine Langzeittherapie kam. Schön und gut nach der Langzeittherapie ging es 6 Monate noch gut - und dann ging der selbe "Scheiss" von vorne los.wieder innerhalb von kürzester Zeit häufig in der Entgiftung und nun warte ich auf erneute Langzeit bzw. Auffrischung.
    Ich habe Angst dass ich dass nie packen werde.
    Hinzu kommen ja auch meine Depressionen und die Borderline-Störung. Die Frage ist, was war zu erst da?

    Ich hoffe ich finde hier Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann.
    :D

    Viele liebe Grüße
    Vonni
    :D

  • Sei willkommen :welcome:

    Schön, dass Du da bist!

    Hast Du nach der Langzeit etwas für Dich gemacht - Selbsthilfegruppe/n? Oder etwas in Deinem Leben geändert?
    Oder hast Du Dein Leben einfach so wie vorher weitergelebt?

    Ich habe damals den Fehler gemacht, nach den Entgiftungen einfach alles wie gehabt weiterzumachen. "Ich schaff das ja schon alleine!" Pustekuchen - bin eben nicht Münchhausen gewesen, der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog.
    Habe also die kaputten Bremsen bei meinem Auto nach den Unfällen einfach nicht repariert ... (metaphorisch gesehen ;) )

    Den ersten RIESEN-Schritt hast Du ja schon gemacht, indem Du für Dich erkannt hast, dass Du Alkoholikerin bist, also nicht mit Alkohol umgehen kannst.
    Die nächsten Schritte - zum Beispiel die nächste Langzeit - solltest Du nur für Dich alleine machen. Damit meine ich: nicht für den Arbeitgeber, nicht für den/die Partner/in, nicht für den lieben Gott (so es denn einen gibt) nicht für irgendjemand oder irgendetwas anderen/anderes. Nur für Dich!

    Hinzu kommen ja auch meine Depressionen und die Borderline-Störung. Die Frage ist, was war zu erst da?

    Was zuerst da war - das kannst Du nur selbst beantworten.
    Aber ich habe in den Jahren meiner Trockenheit viele Menschen kennengelernt, bei denen sich diese Probleme mit der Abstinenz dann zum größten Teil selbst erledigten. Vielfach (nicht immer!) kommen die Depressionen vom Alkohol (man wird depressiv, weil man säuft, also säuft man, um die Depression zu bekämpfen usw.). Allerdings ist es ratsam, das bei der Langzeit mit anzusprechen und "ganzheitlich" anzugehen.

    Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg und Kraft und uns allen einen guten Austausch!

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo, und vielen Dank für deine Antwort.

    Ich habe nach der Langzeit nur noch eine Sachsorge bei der zuständigen Suchtberatungsstelle gemacht.Die natürlich dann auch relativ schnell wieder vorbei war.
    Und was eine Selbsthilfegruppe angeht... Leider nein, wie du schon sagst, schaffe es allein, ging ja absolut gestärkt aus der Langzeit heraus. Und dazu muss ich sagen, dass ich einen eifersüchtigen Freund hatte - der mir natürlich jegliche Motivation, was das angeht sehr schnell genommen hat.

    Ich habe für mich erkannt, dass ich nun was für mich tun muss....Und ich lasse mir, nicht mehr vorschreiben, wie ich meinen Weg gehen werde.Habe mich, nun frisch von meinem EX getrennt, der zwar immer Verständnis haben wollte, aber sich auch leider nie wirklich mal Hilfe geholt hat um sich beraten zu lassen...Und hat immer nur genau das Gegenteil erreicht.

    Und ich werde nochmal versuchen, in der LZ-Therapie alles gründlich aufzuarbeiten und hoffe - dass ich es nun endlich in den Griff bekomme.. Der Alkohol hat leider viel zu viel bei mir und auch bei meinen Mitmenschen verursacht...

    Viele liebe Grüße

  • ICH kann Dir nur raten, nach der LZ nicht nur die Nachsorge in Anspruch zu nehmen.
    In meinen Augen - und nach meiner Erfahrung - können Selbsthilfegruppen eine unheimlich gute Hilfe und Stütze sein.
    Nach meiner letzten "Langzeittherapie", die nur eine qualifizierte Entgiftung wurde/war, habe ich mich entschlossen, "Nägel mit Köpfen" zu machen und habe mir 2 Wochen lang jeden Tag eine andere Gruppe angeschaut. Und dann habe ich mich für 2 Gruppen (war für mich der Meinung, dass ich zwei Gruppen die Woche brauche) entschieden, bei denen ich mich wohl fühlte. Und ich habe beide Gruppen ca. 2 Jahre regelmäßig besucht und dann, als ich mich stabil genug fühlte, schweren Herzens eine davon "sausen" lassen. Die andere Gruppe besuche ich auch heute noch regelmäßig und bin seit ca. 2 Jahren sogar deren Leiter - hätte ich mir damals nicht träumen lassen.

    Gruß
    Greenfox

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  • Das soll auch in Zukunft mein Plan sein, denn ich habe erkannt, dass ich es nicht "mal eben" allein schaffe.( was bei mir auch ein großes Problem ist - ich WILL immer alles allein in den Griff bekommen)
    Habe mir auch bereits ein paar Selbsthilfegruppen angeschaut, wo ich mich aber nicht all zu wohl gefühlt habe.
    Leider habe ich es auch dann sehr schnell wieder aufgegeben.

    Die Auswahl der verschiedenen Selbsthilfegruppen hält sich bei uns hier auch in Grenzen...Und wenn man wenig mobil ist....

    Jaja, ich weiß, jetzt fangen schon wieder die Ausreden an.... ;)

    Aber du hast Recht, ich werde mich weiter umschauen.. Und wünsche mir sehr, dass ich dann auch so gern wie du (ohne auch viele andere) zu diesen Gruppen gehe...

    Ich finde es toll, dass du solch eine Gruppe leitest!!!! 44.

    Viele Grüße


  • was bei mir auch ein großes Problem ist - ich WILL immer alles allein in den Griff bekommen

    Hach ja .. das kommt mir so bekannt vor ::)

    Wollte dir erst mal auch einen Willkommensgruß senden Vonni :)

  • Vonni, ich wollte nur zu meinem letzten Post etwas ergänzen:

    Ich persönlich bin von Selbsthilfegruppen überzeugt (warum, habe ich ja in dem Post verlinkt). Aber nur deshalb, weil es mein Weg war und der mir geholfen hat. Wenn man natürlich auf dem Land wohnt, wo SHGs sehr dünn gesät sind und keine davon "passt" oder man 'ne "SHG-Phobie" hat oder, oder, oder ... ja, dann muss man sich was anderes einfallen lassen.

    Im Übrigen lass Dich nicht davon abschrecken, wenn ich manchmal etwas direkt meine Meinung zu irgend etwas sage/schreibe - bin nunmal nicht zum Diplomaten geeignet und mag kein großes Rumgeeiere ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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