Vorstellung und seltsames Alkoholproblem

  • Hallo Zusammen,

    erst einmal möchte ich mich Vorstellen. Mein Pseudonym ist Michael. Ich bin 41 Jahre alt und komme aus Norddeutschland. Ich bin Single (na klar, brauch ja da das Zeug) und habe keine Kinden.

    Ich bin ganz klar ein Einzelgänger, wenn ich mir vorstelle, das ich nicht täglich trinken würde, würde das sich aber auch nicht ändern. Denke, das ist mein Lebensstiel und fühle mich in großen Gruppen unwohl. Denke, das liegt aber eher an der Oberflächlichkeit unserer Gesellschaft. Ich arbeite in seit 14 Jahren in einem festen Arbeitsverhältnis (worüber ich sehr glücklich bin) und dass sollte auch so bleiben.

    Jetzt fragen sich warscheinlich schon die ersten:" Der hat doch garkein Alkohoproblem". Ich weiß es selber nicht? Aber gehe stark davon aus...

    Alkohol hat schon immer in meinem Leben ab so 25 Jahre eine Rolle gespiet. Mitte 25 eben so am Wochenende mit Kumpels mal mehr mal weniger getrunken. Ich muss dazu sagen, das ich so gut wie nie Bier oder Wein oder andere Softdrinks getrunken haben. Also bei mir ist es der Vodka :(

    Hatte zwischenzeitlich auch immer mal eine Beziehung, mal 2 Jahre dann 7 Jahre. Aber jetzt bin ich, auch wegen dem Alkohol, seit 6 Jahren Single.

    Jetzt kommt mein seltsamer Tagesablauf:
    Morgens um 7 Uhr klingelt mein Wecker. Bin natürlich nach einer knappen Flasche Vodka am Vorabend relativ platt. Brauche dann um klar zukommen bis 8 Uhr. Duschen, fertigmachen und dann bin ich so 9:30 Uhr aus der arbeit. Zu diesem Zeitpunkt (ich machs ja schon Jahre) komme ich eigentlich gut klar. Habe den ganzen Tag auch keine Entzugserscheinung wie zittern oder schwitzen. Gegen 18:00 Uhr mache ich Feierabend und um 19 Uhr fange ich an zu trinken. Wieder eine knappe Flasche Vodaka 0,7L.

    Dies mache ich jetzt 3 Jahre am Stück. Ich frage mich oft warum ich überhaubt noch leben. Und auch heute abend werde ich es wieder machen. Nochmals, ohne jeglichen Entzugserscheinungen über tag...

    Vielleicht fragt ihr Euch warum ich nicht einfach aufhöre. Hier kommt meine Problem. Ich habe Angst vorm einschlafen oder besser das ich nicht schlafen kann. Ich bin einfach an diesen komatösen Schlaf gewohnt und weis, jetzt lege ich mich hin und schlafe.

    Habt einer von Euch änliche Erfahrungen? Wie seit Ihr damit umgegangen? Ich weis, es führ kein Weg vorbeit, das ich zum Arzt muss...

    Vielen Dank vorab für Eure Nachrichten..


    Gruß
    Micha

  • Hallo, Micha - zuerst einmal ein "Herzliches Willkommen hier im Forum!" von mir.

    Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast - und Dir Gedanken über Dich und den Alkohol machst.


    Habe den ganzen Tag auch keine Entzugserscheinung wie zittern oder schwitzen.
    ...
    Ich weis, es führ kein Weg vorbeit, das ich zum Arzt muss...

    Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du noch keine Entzugserscheinungen am Tag hast! (Das soll jetzt keine Allgemeingültigkeit darstellen oder so, ich finde nur gerade keine andere Formulierung!)
    Bei mir kam es dann auch schleichend, dieses Zittern, schwitzen, Nervosität - bis zum ersten Schluck des Tages ???

    Und das komatöse Schlafen bringt's doch nun wirklich nicht. Mittlerweile schlafe ich ohne viel besser als früher mit.
    Und dann das Aufstehen - mehr oder weniger fit (so weit das morgens um 04:00 Uhr geht ;) ): kein dicker Kopf mehr, kein pelziges, klebriges Etwas im Mund ... :D

    Ich wünsche Dir (und uns) einen guten Austausch hier!
    Und vielleicht wirst Du Dir ja dann klar, was Du wirklich willst und kriegst hier ein paar Hinweise/Tipps auf die verschiedenen Möglichkeiten/Wege, wie wir es geschafft haben, etwas zu ändern ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Hi Mischa

    und herzlich willkommen hier. Ich kenne dieses Trinkverhalten aus eigener Erfahrung. Nach der Arbeit eine Flasche Vodka, schlafen, arbeiten, danach eine Flasche Vodka usw. Ich hatte auch keine (stimmt im nachhinein nicht) Entzugserscheinungen.

    Aber mal ein Tipp. Nimm Dir fest vor, nächsten Freitag und Samstag nichts zu trinken. Und dann achte mal auf deine Gefühle und Gedanken in dieser Woche vor den 2 alkoholfreien Tagen. Ab wann kommen Gedanken, wie: Dieses Wochenende ist schlecht dafür weil...... oder ich mache das besser an einem anderen Wochenende oder so ähnlich.

    Kannst Du ganz gelassen und ruhig diesen 2 abstinenten Tagen entgegensehn??? Kannst Du tatsächlich noch selbstbestimmt handeln in Bezug auf Alkohol? Oder wirst du jetzt schon, allein bei dem Gedanken nervös und unruhig und weißt gar nicht so recht, wie diese 2 Tage für dich sind und wie die ohne Alk verlaufen?

    LG

    Pit

  • Danke Pit und danke Greenfox für für Eure Antworten,

    ich habe heute angefangen über meine Probleme zu schreiben. Grund dafür war, dass vorherige Nacht eine gute Bekannte bei mir übernachtet hat (getrennt geschlafen). Sie weiß nicht von meinen Problemen. Nur konnte ich gestern eben nicht meiner gewohnheit nachgehen...

    Wir haben uns bis ca. 24 Uhr unterhalten und ich bin dann ins Bett. Den ganzen Abend hab ich eigentlich, nein, gar nicht an die Flasche gedacht. Es war eben ein wirklich interessantes Gespräch. Klar dachte ich dann kurz vor dem Flaschen, oh je, ob das heut nacht was wir... (also mit dem schlafen). Und genau so war es auch... Gefühlt würde ich sagen hab gar nicht geschlafen. War aber doch einigermaßen fit heute morgen als der Wecker ging (Nein, bin nicht von ihm wachgeworden. Hab darauf gewartet das er klingelt.

    Jetzt schreibe ich auch wieder, immer noch munter, diese Zeilen. Aber hab natürlich schon für mich entschieden, heute gönne ich mir wieder eine gute nach mit vorheriger Flasche Vodake...

    Ja, ich denke auch wenn ich heute und vielleicht die nächsten 2 abends ohne die Flasche ins Bett gehe würde es vielleicht mit den schlafen funktionieren. Aber ich werde bestimmt auch wieder eine andere Ausrede finden.

    Gruß
    Micha

  • Mischa, dann kennst Du Dein Problem.
    Von einem harmlosen Gelegenheitstrinker bist Du weit entfernt. Vielleicht solltest Du den Abend mit deiner Bekannten zum Anlass nehmen jetzt was zu ändern. Noch bist Du in der Lage einen Abend auf Alk zu verzichten und ein interessanter Gesprächspartner zu sein. Bist Du auch ein interessanter Gesprächspartner nach einer Flasche Vodka? Kannst Du auch mehrere Tage hintereinander ein interessanter Gesprächspartner sein?

  • Ergänzend zu Pit möchte ich auch noch kurz meinen Senf dazu geben:

    Sigmund Freud hätte wahrscheinlich gesagt: "Das (siehe Zitat) ist schon sehr bezeichnend für Deinen Zustand!"


    Klar dachte ich dann kurz vor dem Flaschen,...
    Aber hab natürlich schon für mich entschieden, heute gönne ich mir wieder eine gute nach mit vorheriger Flasche Vodake...

    In Deinen Gedanken dreht sich doch schon alles nur noch um den Suff :o

    Aber die Entscheidung, ob Du etwas unternehmen willst, liegt letztendlich allein bei Dir ...

    Gruß
    Greenfox

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