Vorstellung Joana

  • Hallo ihr Lieben, und noch eine frohe Weihnachtszeit.
    mein Name ist Joana und ich bin 20 Jahre alt, Tochter eines Alkoholikers (keinen Kontakt zum leiblichem Vater), Stieftochter eines trockenen Alkoholikers (immerhin schon 30 Jahre) und Tochter einer Alkoholikerin.

    Ich hoffe ihr hattet ein schöneres Weihnachtsfest als ich, denn seit 5 Jahren kommt es immer wieder vor dass meine Mutter zur Flasche greift...
    Vor 5 Jahren 3-4 Wochen vor Weihnachten kam raus, dass sie zu viele Tabletten genommen hatte. Sie hat freiwillig einen Entzug gemacht, was allerdings nicht viel half, denn nachdem sie vom Entzug wieder zu hause war, fing die das trinken an. Es kam eine Zeit wo sie abwechselnd in der Entzugsklinik war und zu Hause. Wenn sie keinen Alkohol zu sich nahm, waren es Tabletten...Wenn es Alkohol war, so wie dieses Jahr, rief sie immer bei uns (mir, Ihrer Mutter, meiner Schwester und/ oder Ihrem Exmann an) und Terrorisiert uns. Das nimmt uns natürlich alle sehr mit.
    Ihr Alkoholkonsum beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Vorweihnachtszeit...Sie war auch schon, ich glaube fast 20 Jahre trocken...aber diese Tabletten...mein Vater ist der Meinung dass sie die schon 1995 genommen hat...
    Ich versuche nun Endlich ihr keine Hilfe mehr zu sein und sie so gut es geht zu ignorieren, was mir nicht sehr leicht fällt. Gerade an Weihnachten habe ich ihr eine SMS geschickt und mich für das Weihnachtsgeschenk bedankt. Da rief sie natürlich sofort an, ich habe aber seit gut 2 Wochen nicht mehr mit ihr telefoniert. :-/

    Ich freue mich nun diesen Weg in euer Forum gefunden zu haben und hoffe auf Unterstützung Eurerseits.... =) noch eine schöne Zeit

    Joana

  • Hallo, Joana, und Herzlich Willkommen hier im Forum :welcome:

    Ich habe absolute Hochachtung davor, dass

    Ich versuche nun Endlich ihr keine Hilfe mehr zu sein und sie so gut es geht zu ignorieren, was mir nicht sehr leicht fällt.

    Es wird oft geraten und auch in meiner SHG (bin selbst trockener Alki) reden wir des Öfteren darüber - eben weil auch ab und an die Partner und/oder Kinder auch Alkoholprobleme haben. Ich kann nur in etwa erahnen, wie schwer es wirklich ist.
    Wir hatten übrigens in "meiner" Gruppe jemanden, der absolut kein Alkohol-Problem hatte. Bei ihm waren es auch Tabletten. Und da er eben nicht zum Alkohol als Ersatz greifen wollte, kam er eben (auch) zu uns uns. Fanden wir echt stark.

    Apropos "stark": Ich wünsche Dir ganz viel Kraft weiterhin und hier einen guten Austausch, insbesondere mit den anderen Angehörigen!

    Viele Grüße

    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Vielen Dank.
    Ja es ist wirklich sehr schwer nicht ans Telefon zu gehen, da sie wirklich jeden Tag anruft. Aber bisher bin ich standhaft geblieben.

  • Liebe Joana wikende091

    Danke für die lieben grüße und schön dass du da bist :)!!

    Schon immer wieder haben hier auch Angehörige geschrieben so dass wir uns, das ist noch gar nicht so lange her, dazu entschlossen haben ein eigenes Board für Angehörige einzustellen. Und erfreulicherweise findet dies auch wirklich Anklang und immer mehr finden den Weg hier her. Allerdings denke ich auch dass es sich auch noch etwas in der Wachstumsphase befindet. Ich bin wirklich freudig gespannt wie es sich weiter entwickelt.

    Und:

    DANKE für deine offenen Worte in den bisherigen Zeilen!
    Das glaube ich dir sofort und aufs Wort dass das alles nicht einfach ist für dich! Mir fällt selbst auch eine Geschichte zu ´Telefongesprächen´ ein die irgendwie ähnlich ist wie deine, aber irgendwie halt doch ganz anders… Ach, das ist schon manchmal alles echt schwierig, dabei könnte es alles so einfach sein.

    Ich finde es gut dass du es nun schaffst dich besser abzugrenzen von den Problemen deiner Mutter. Denn sie haben ja mit Dir eigentlich nichts zu tun. Die einzige die wirklich was daran ändern könnte ist deine Mutter selbst. Und dafür muss sie auch sehen dass ihr Tun Konsequenzen hat…

    Für dich selbst, in deinem Leben gibt es eine Sache die vor allem jetzt für dich am allerwichtigsten sein sollte: Das bist DU SELBST. Damit meine ich jetzt nicht in puren Egoismus zu verfallen, sondern vielmehr dass du für dich sorgst und achtsam mit dir selbst umgehst. Wenn dir bestimmte Menschen, Dinge, Situationen nicht gut tun musst du in der Lage sein dies zu erkennen und dich davor zu schützen.

    So kannst du weiterhin dafür Sorge tragen dass DU einen festen Charakter und eine starke Persönlichkeit formst. Dass Du weiterhin Lebensziele für dich entwickelst und tatsächlich daran arbeitest sie zu erreichen. Dass du an Deinen Träumen und Visionen festhältst und an sie glaubst und dir darüber bewusst bist dass DU der Mensch bist der die Kraft hat sie zu verwirklichen.

    Und dafür brauchst du auch starke Persönlichkeiten und Menschen an denen du Dich orientieren kannst. Zwar meist zu einem großen Teil, aber es sind nicht nur die Eltern die uns prägen. Vorbilder können wir viele im Leben finden. Immer wieder.

    Dass Du so ´offensiv´ mit dem Thema umgehen kannst und dich nun nach Außen öffnest zeigt dass Du mehr an dem Thema arbeitest als umgekehrt, und das ist gut so! Nur so wirst Du wieder Herr der Lage und bestimmst wieder selbst über dein Leben!

    Entschuldige bitte dass ich nun so viel geschrieben habe,
    aber Deine Zeilen haben mich einfach so bewegt…

    Ich wünsche Dir alles Gute immer,
    und schick dir viel gute Kraft auf Deinen Weg mit rüber!

    Machs gut und bis bald,
    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (30. Dezember 2014 um 14:48)

  • Vielen Dank für deine lieben Worte.
    keinesfalls hast du zu viel geschrieben. Im Gegenteil. Ich habe mich sehr über deine Worte gefreut und vieles hat mich zum Nachdenken angeregt.

    Euch einen guten rutsch ins neue ,Jahr :)

  • Hallo Joana,

    ich hatte mich ja schon einmal kurz eingebracht und nun melde ich mich hier nochmal zurück:)!

    Ich habe großen Respekt das du diese Schritte mit dem Auszug und den Schritt nicht mehr mit deiner Mutter zu sprechen gegangen bist!

    Ich selber habe diesen Mut nicht gehabt, ich habe diesen Absprung nicht gemacht/geschafft.

    Mittlerweile habe ich eine gut laufende Beziehung, habe nun seit einiger Zeit mehr Distanz zu meinem zu Hause und merke, okay..

    So schwer ist es nicht und es tut mir auch mal ganz gut den gewissen Abstand zu allem zu haben.. Ich finde deine Entscheidung nicht nur richtig, sondern Super!

    Du schützt dich selber, was sich manche auf dieser Art und Weise gar nicht trauen, du ersparst dir viel damit!

    Ich hätte mir auch viel ersparen können, wenn da nicht das nicht trauen gewesen wäre, das Verantwortungsbewusstsein und mein Gewissen..

    Riesen Respekt.

    Ich kann mir auch nur vorstellen wie die anderen, wie es ist eine so harte Zeit zu verleben, sich selber traurig da sitzen zu sehen weil man sich doch eigentlich so sehr sehnt mit der Mama zu sprechen..Aber ich denke genau so ist es richtig, man merkt oft erst was man verloren hat, wenn es gegangen ist!Vielleicht hilft das deiner Mutter..

    Hast du die Ambitionen ihr noch helfen zu wollen?Oder hast du das aufgegeben?? Komplett aufgegeben?

    Man merkt sie denkt viel an dich ich denke das könnte echt ein guter Schubser in eine vielleicht richtige Richtung von dir aus in Richtung deiner Mama sein.. Meine Mama war auch viele Jahre Alkoholabhängig ist nun aber seit Jahrzehnten trotz meines Alkoholkranken Vaters trocken! Ihrer Kinder wegen hat sie auch nur diesen Umschlag in die richtige Richtung geschafft!Deswegen meine Meinung, es kann helfen...

    Liebe Grüße

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