Ich bin neuHall

  • Hi, Chrissi!

    Mach Dir klar, dass Du Dich nicht rechtfertigen musst - weder vor Deinem Mann noch vor Dir selber! Wenn Du Dich entschlossen hast, Dich von Deinem Mann zu trennen - dann tu es. Ich denke mal, so eine Entscheidung trifft man nicht "von heute auf morgen" und/oder "aus Jux und Dollerei".
    Es geht Dir in der jetzigen Situation nicht gut und Du hast Dich entschlossen, diese Situation zu verlassen/zu verändern - und das ist auch gut so.
    Und wenn Du Dich getrennt hast, kannst Du Dich auch wieder um Dich kümmern. Wer weiss - vielleicht ist ja diese Trennung, wenn sie erst einmal vollzogen ist, dann der Fakt, der bei Deinem Mann ein Umdenken anstösst nixweiss0
    Aber das soll Dir erstmal egal sein ...

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo Greenfox,
    danke für Deine Antwort. Für mich ist es klar ich habe diese Woche noch einen Termin beim Anwalt. Heute morgen hat sich meine Hausärztin lange für mich Zeit genommen und mir erklärt das das Verhalten von ihm typisch für seine Krankheit ist. Es ist so bequem alles auf mich abzuwälzen und anderen die Schuld zu geben für die Alkoholsucht. Darf ich Dich mal was fragen? Bist Du auch wegen Deiner Alkoholkrankheit verlassen worden?Wie ging es Dir damit und wie bist Du damit umgegangen? Würde halt gerne wissen wie der Betroffene damit umgeht.Einen schönen abend Lg Chrissi

  • Nein, ich bin vom Glück gebeutelt - meine Frau/Familie hat zu mir gehalten :)
    Ich habe noch rechtzeitig den Absprung geschafft, bevor alles den Bach runter gegangen ist. Aber seitdem habe ich mich mit vielen unterhalten, nicht nur in meiner SHG.

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

  • Hallo Chrissi -

    die Gedankengänge Deines Mannes kannst Du auch nicht verstehen, da Du nicht die Betroffene bist.
    Zur Zeit, als ich noch gesoffenen habe, liefen die Konflikte zwischen mir und meiner damaligen Freundin ähnlich ab: Entweder habe ich Vorhaltungen zutiefst aggressiv reagiert oder ich habe mich wie ein beleidigtes, vierjähriges Kleinkind verhalten - mich einfach der Auseinandersetzung entzogen, gemault oder noch schlimmer, tagelang jegliche Kommunikation eingestellt ... Auch Deine Vermutung, Dein Mann freue sich auf eine Situation, in der es keine soziale Kontrolle mehr gibt, kann durchaus so zutreffen - bei mir war es jedenfalls, dass ich unsere damalige Trennung zunächst einmal als Befreiung erlebt habe: Keine mehr, die mich mit ihren Sorgen und Ängsten nervt, niemand mehr, der ggf. irgendwelche Erwartungen an mich formuliert und natürlich keine Vorhaltungen mehr.
    Das große Erwachen kam natürlich erst, als ich wieder klar im Kopf war, und ich rückblickend analysieren konnte, welch "krankhaftes" Konfliktverhalten ich eigentlich in den letzten Jahren meiner Saufzeit an den Tag gelegt habe. Mittlerweile habe ich zu meiner damaligen Freundin wieder ein sehr freundschaftliches Verhältnis, und in langen Gesprächen konnte ich ihr auch vermitteln, dass ich damals im Grunde nicht sie persönlich gemeint habe, sondern dass mir mein damaliger Zustand kaum andere Handlungsalternativen übrig gelassen hat - wenn ich anders hätte reagieren wollen, dann hätte ich mir verstandesmäßig und emotional eingestehen müssen, dass ich Alkoholiker bin und dass die Konsequenz dieses Eingeständnisses auch der konsequente Suchtausstieg wäre - und dazu war ich damals auf keinen Fall bereit ...

    Beste Grüße
    keppler

  • Hallo,
    erst einmal wieder danke für eure Antworten.
    Mein Mann ist in der Reha und es geht ihm so lala. Wir telefonieren täglich. Er sagte mir er wäre bei einer Psychologin dort gewesen und hätte mit gesprochen auch über das Thema Alkohol. Die Dame sagte zu ihm er würde Alkoholmissbrauch betreiben. Für mich ist das was er betreibt aber kein Missbrauch. Wie seht ihr das ?
    Ausserdem empfahl die Dame das wir zu einer Eheberatung gehen sollen.Auch darin sehe ich für mich nicht unbedingt einen Sinn. Ich möchte im Moment nicht mit ihm zusammen leben. Ich habe mit meiner Anwältin gesprochen undwerde ihm einenBrief schreibenund nochmal die Trennung nahe legen. Weil in seinen Gesprächen bin ich immer die die ihn zum Alkohol getrieben hat und die ihn aufregt. Ich will und kann damit nicht leben. Ich denke es tut uns beiden gut wenn wir uns erst einmal räumlich trennen.
    So weit erst einmal wieder von mir. Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit Chrissi

  • Liebe Chrissi!

    Schön, dass dein Mann jetzt nicht mehr zuhause ist. Genieße die Vorweihnachtszeit. Mein Mann hat auch immer mir die Schuld für sein Trinkverhalten gegeben. Als wir uns getrennt haben meinte ich einmal in einem Telefongespräch mit ihm, dass er jetzt doch keinen Grund mehr hätte zu trinken. Schließlich bin ich (war ja sein Grund) nicht mehr da. Er hat dann den Hörer einfach aufgelegt. Das war für mich schon eine Genugtuung. Schlechte Nachrichten (z. Bsp. Anwaltsschreiben) lasse ich ihm immer dann zustellen, wenn ich weiß, dass die Kinder nicht bei ihm sind. Co-Abhängig bin ich eigentlich immer noch. Aber 12 Jahre lassen sich nicht auf ein paar Monate wegwischen... Liebe Grüße an Dich

  • Halo Gänseblümchen,
    danke für Deine Antwort. Ich habe meinem Mann einen Brief geschrieben und ihm mit geteilt das er bis zum 31.01. ausziehen soll. Er ist total geschockt und das könnte es nicht sein. DerBrief sei nur gegen ihn ich würde ihm nur Vorwürfe machen. Das wäre für seine Gesundheit nicht gut. Er würde mich doch lieben und solle nicht alle alten Sachen aufwärmen. Ich bekam aber mein Verhältnis was lange beendet ist vorgeworfen. Dieser Mann war aber damals für mich da. Gleichzeitig unterstellt er mir wiedereinen anderen Mann zu haben. Er dreht alles so für sich wie es ihm gefallt. Gleichzeitig hat er sich Adressenfür Paartherapie besorgt und meint es wäre für uns gut. Wenn nicht wenigstens für ihn. Wie es mir geht interessiert nicht. Ich bin nach einer Knie op im Oktober viel zu früh angefangen was zu tun. Habe viel Schmerzen alles interessiert nicht.Heute nachmittag werde ich ihn besuchen und nochmal mit ihm reden. Ich fühle mich ohne ihn und seine ständigen Kontrollen und Vorwürfe viel besser. Er versteht einfach nicht das es fur uns beide besserist erst einmal getrennte Wege zu gehen.
    Ichwunsche allen einen schönen Nikolaustag und 2. Advent. Dir natürlich auch liebes Gänseblümchen

  • Ich fühle mich ohne ihn und seine ständigen Kontrollen und Vorwürfe viel besser.

    Und das ist es doch, was zählt!

    Dein Mann wird sich immer als Opfer sehen - bis er selber den Absprung will und schafft. Erst dann wird er nach einiger Zeit, wenn er alles aufgearbeitet hat, vielleicht sein jetziges Verhalten anders sehen.

    Auch Dir einen schönen, entspannten 2. Advent!

    LG
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo chrissi, hallo greenfox!

    Auch mein Mann sieht sich immer noch als Opfer. Und dass das Leben so ungerecht zu ihm ist. Und nur er hat immer das Pech und wird entlassen, hat keinen Führerschein mehr (wobei da waren die Polizisten die Bösen) und er auch pleite ist. Chrissi mach schon mal Pläne für die Zeit nach Deiner Ehe. Du wirst sehen, Du kannst auf einmal wieder ein normales Leben führen, ohne Angst und ständigen Lügen. FREU DICH DARAUF!!! Ich wünsche Dir vor allem fröhliche Weihnachten. Ich bin mir aber auch sicher, dass bei Dir ein paar Tränchen fließen werden. Und rutsche gut ein neues Jahr. Und dieses Jahr wird Dein Jahr!!! Liebe Grüße

  • Guten morgen Gänseblümchen , guten morgen Forenmietglieder,
    allen wünsche ich einen schönen 3. Advent.
    Am Dienstag kommt mein Mann wieder nach Hause. Ich bin gespannt wie es wird. Wir haben die letzte Zeit viel telefoniert und geredet. Er sieht sein trinken als Ausrutscher, weil doch alles so schwer war. Auf seinen Wunsch nach meinem Trennungs Brief habe ich mich um eine Paartherapie gekümmert. Ich weiß nicht wie das ausgeht. Er sagte nur er müsse da nicht hin wenn wiruns eh trennen wollen. Erst will er die Therapie und dann wieder so etwas. Ich hatte ein Vorgespräch und habe meine Situation geschildert und für mich ist es klar ich möchte die Trennung . Mir wurde gesagt das wir dort hilfe für die Trennung finden und sie vermitteln. Die ersten Gespräche finden noch dieses Jahr statt.Was mir besonderst gut bei der der Psychologischen Praxis zugesagt hat ist das diese zu zweit arbeiten. Nun bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Im Moment trinkt mein Mann nach seinen eigenen Angaben nicht. Ob es wirklich so ist ich weiß es nicht.
    Er geht auf jedenfall einigermaßen vernunftig mit mir um.Vlt. versucht er mich durch sein Verhalten noch mal umzustimmen. Ich habe aber gemerkt das es mir im Moment ohne ihn besser geht.
    Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag Chrissi

  • Guten morgen,
    erst einmal wünsche ich euch einen stressfreien Tag. Mein Mann ist nun seit einer Woche aus der Reha. Letzte Woche hatten wir 2 Paartherapie Sitzungen auf Wunsch meines Mannes.Er will nicht verstehen das unsere Ehe nicht mehr funktioniert. Ausserdem war er total geschockt das ich eine Anwältin habe. Die Tage nach seiner Rehaentlassung waren für mich sehr anstrengend er hing wie ein Kind an meinem Rockzipfel und fragte was ich gerade machte und und und. Das war sehr anstrengend. Er sagte mir dann ich gehörezum Psychologen. Bei den Gesprächen in der Therapie geht vieles nur um mich. In dem Gespräch der letzten Therapie Stunde bin ich weinend zusammen gebrochen. Der Therapeut machte sich grosse Sorgen um mich aber von meinem Mann kam nur rüber das es ihn berührte das ich so drauf war. Kein Versuch mich zu trösten. Wir bekamen den Vorschlag uns im Haus erst ein mal Räumlich zu trennen oder er solle sich ein Apartment nehmen auch das berührt ihn wenig.Ausserdem sollen wir in Anbetracht der Krankheitsbedingten Lage meines Mannes die Trennung langsam vollziehen. Mein Mann hat dadurch Oberwasser und versucht weiter alles um Nähe zubekommen. Er hat auch seiner Familie nichts von unserer Situation gesagt und spielt heile Welt.Gestern kam er vom Arzt das erste was ich hörte er solle keinen Stress haben. Ich fühle mich dadurch mal wieder unter Druck gesetzt. Immer wieder bekomme ich von ihm zu hören ich arbeite zu viel undhätte keine Zeit für ihn. Gut ich arbeite die letzte Zeit viel , im Betrieb meines Bruders ist Weihnachtsbedingt der absolute Stress wie jedes Jahr. (landwirtschaftliche Direktvermarktung). Ich arbeite dort geringfügig . Ausserdem habe ich noch einen Teilzeitjob wegen meiner Rente.Diese Arbeit macht mir viel Spass. Ich bin Busfahrerin. Bis heute noch Urlaub. Am 1. Wiehnachtstag fahre ich wieder. Ich habe mich für diese Dienste freiwillig gemeldet um nicht zu Hause sein zu müssen.Das ist ihm ein absoluter Dorn im Auge. Er klammert so sehr und engt mich total ein. Das macht mich fertig. ImMoment weiss ich nicht wie es weiter geht. Wie gesagt er ignoriert die Trennung und macht auf heile Welt.
    Musste mir mal wieder alles von der Seele schreiben sonst platze ich.
    Ich wünsche euch ein schönes Weihnachtsfest Chrissi

  • Hallo, Chrissi,

    wenn ich das so lese, denke ich mal, dass es keine schönen Weihnachtstage bei Dir werden :-\

    Ausserdem sollen wir in Anbetracht der Krankheitsbedingten Lage meines Mannes die Trennung langsam vollziehen.
    ...
    Ich habe mich für diese Dienste freiwillig gemeldet um nicht zu Hause sein zu müssen.
    ...
    Musste mir mal wieder alles von der Seele schreiben sonst platze ich.

    Als erstes fragte ich mich: Und was ist mit Dir? Mit Deinem "Krankheitsbild"?
    Wenn Du schon lieber zur Arbeit flüchtest als zu Hause sein zu müssen ... Ich kann Dich gut verstehen.
    Ich weiss ja nicht, wie es um Eure Wohnung/Haus eigentumsmäßig aussieht - aber, wenn Du ihn nicht rausschmeissen kannst, hast Du wenigstens jemanden, wo Du erst mal hingehen kannst, bis die Trennung endgültig vollzogen ist??
    Hoffe, Du verstehst mich nicht falsch - als Aussenstehender kann man gut "klug reden". Aber wie lange soll man rumlaborieren?? Bis Du völlig kaputt bist? Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann hast Du die Trennung doch eigentlich schon vollzogen (gedanklich/innerlich). Und wenn da nix mehr ist - ausser ständig Streit und Vorwürfe - warum sich dann weiter quälen?

    Vielleicht hast Du ja ne gute Freundin oder so, wo Du über die Feiertage hinkannst und Dich ausruhen und stärken. Von meinem weit entfernten Standpunkt aus macht diese "Paartherapie" doch keinen Sinn ...

    Ich wünsche Dir jedenfalls ganz, ganz viel Kraft!

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

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    Uns aus dem Elend zu erlösen

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