Hallo liebe Forum-Community,
ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 22 und lebe in Österreich. Waurm ich mich an euch wende? ich hoffe auf Austausch und Erfahrungen. Mein älterer Bruder ist seit Jahren alkoholabhängig. Wann genau alles angefangen hat weiß ich nicht, vermutlich war ich damals noch zu jung um das wirklich mitzubekommen.
Nach einem Vorfall vor 6 Jahren (zu viel Alkkohol, Aggressivität - näher möchte ich nicht darauf eingehen), habe ich entschieden, dass nicht mehr mitzumachen-für das was passiert ist gibt es keine Entschuldigung. Natürlich konnte ich mich nicht ganz abgrenzen, immerhin habe ich damals zu Hause gewohnt und jedes "Drama" mitbekommen.
Seit einigen Jahren lebe ich nun in meiner eigenen Wohnung, die Abgrenzung gelingt mir meist wirklich gut. Doch aktuell gibt es wieder größere Probleme.
Nachdem mein Bruder seit Jahren nur lügt und meinen Eltern Vorwürfe macht hat das ganze wieder einmal einen Höhepunkt erreicht. Er zieht wieder nach Hause, in eine 3 Zimmer Wohnung. Seine eigene Wohnung hat er komplett "zugemüllt" und meine Eltern bereinigen den Schaden wie sie das schon die letzten Jahre getan haben. Zudem droht er ihnen immer dann wenn ihm etwas nicht passt mit Selbstmord. Damit hat er im Normalfall die völlige Kontrolle-so auch momentan.
Ich habe meinen Eltern ans Herz gelegt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere meine Mutter kommt mit der Situation nicht klar und beide sind co-abhängig. Seit Jahren höre ich: Das ist das letzte Mal, jetzt muss er was ändern...mittlerweile kann ich nur mehr müde lächeln wenn ich diese Sätze höre.
Nun zieht er also wieder Heim, mein Vater meinte er habe ihn da besser unter Kontrolle. Mein Einwand wie das funktionieren soll einen erwachsenen Mann unter Kontrolle zu haben und wie lange er das machen will, kam nicht viel.
Jetzt habe ich viel über die anderen geschrieben, aber im Grunde weiß ich schon, dass ich daran wenig ändern kann und ich möchte auch gar nicht meine ganze Energie darauf verwenden. Mir geht es darum mich mit anderen Angehörigen auszutauschen. Aktuell merke ich wieder wie wütend ich bin und wie die Wellen von Mitleid dazukommen und dann selten aber doch auch noch Schuldgefühle weil ich ihn nicht untestütze, weil ich der Ansicht bin, dass er selbst etwas ändern wollen muss und irgendwann die Konsequenzen für sein Handeln tragen muss damit sich was ändert. Solange Mama und Papa ihm sein derzeitiges Leben ermöglich, finanzierne und immer hinter ihm herräumen wird er nichts ändern.
Natürlich weiß ich, dass er krank ist, aber ich bin einfach wütend, weil er es immer wieder schafft alle verrückt zu machen...
Ich denke Angehörige wissen wovon ich rede
Danke fürs Lesen!!!!
Skey