Ist mein Papa Alkoholkrank ?

  • Guten tag ich hoffe ich bin hier richtig und finde Hilfe und Rat. Nach dem "Forschen" bin ich am Boden zerstört. Ich will mich kurz halten:
    Mein Papa (56 Jahre alt und herzkrank) hat nie in seiner ehe mit meiner Mama ein Tropfen Alkohol getrunken. Seit dem er seine Freundin hat seit ein paar Jahren trinkt er.. und ich denke nicht gerade wenig.
    Grundsätzlich bekomme ich die Schuld für alles (ich hab ne eigene Wohnung mit meiner Tochter) von wegen sie sehen uns nie und melden uns nie usw. aber selbst waren sie noch nie bei uns.Wenn wir unangemeldet zu Besuch kommen dürfen wir die Wohnung nicht betreten sondern müssen im garten bleiben, wenn wir drin sind dürfen wir nicht mal ein Blick in unsere ehemaligen Zimmer werfen was jetzt Schlaf- und arbeitszimmer sind. Wenn sie rein wollen quetschen sie sich immer durch ein Schlitz das wir ja nichts sehen. Auf dem Balkon sind Bierflaschen (nicht gerade wenig aber hab mir nie was gedacht dabei) und im Schrank standen viele schnaps Flaschen die jetzt plötzlich weg sind.. er hat gesagt er hat sie entsorgt :/ beide sehen auch so aufgequollen aus aber ich dachte sie sieht einfach so aus und er halt weil er krank ist. Er hat auch diesen typischen Bier Bauch.
    Seit Jahren habe ich mein Vater schon nicht mehr alleine gesehen. Immer nur mit ihr zusammen.. Die waren nicht mal am 1. Geburtstag meiner Tochter da, unter sämtlichen Ausreden und am ende war ich wieder Schuld. Dann vielleicht diese miese Art die sie gegen mich hat, damit sie schnell wieder alleine sind ?
    Ich weiß nicht.. so viel verheimlichen sie, die verschwunden und leeren Alkohol flaschen, diese miese Art, diese interesse an uns die sie vorheucheln ...
    Sind sie Alkoholkrank ?
    Wenn ich die das Frage weiß ich schon was für ne Antwort kommt..

    Ich kenn das einfach so nicht, bei Mama stehen alle Türen für uns auf da gibt es keine heimlichen Räume die wir nicht sehen dürfen und wenn ich zu Besuch komme ist die Tür immer offen für uns. Ich hatte Jahrelang diese "Beweise" vor mein Augen aber hab sie immer ausgeblendet.

    Ich sehe ihn plötzlich mit anderen Augen, weiß nicht wie oder ob ich auf ihn zugehen soll... Ich will einfach nur mein Vater wieder haben und keine Puppe die nach den Befehlen seiner neuen Tanzt ;(


  • Guten tag ich hoffe ich bin hier richtig und finde Hilfe und Rat. Nach dem "Forschen" bin ich am Boden zerstört. Ich will mich kurz halten: ...
    ... Ich sehe ihn plötzlich mit anderen Augen, weiß nicht wie oder ob ich auf ihn zugehen soll... Ich will einfach nur mein Vater wieder haben und keine Puppe die nach den Befehlen seiner neuen Tanzt ;(

    Herzlich willkommen sunshiine012,

    Du schreibst, dass Du weisst, welche Antwort dann kommt, wenn Du fragst, ob Dein Vater Alkoholiker ist, vermutlich ahnst Du, dass diese Frage aufgrund Deiner Angaben niemand wird beantworten können.
    Alkoholkrankheit (Alkoholismus) ist eine medizinische Diagnose und auch für Ärzte nicht immer eindeutig zu stellen (nicht jeder, der viel trinkt, ist Alkoholiker).
    Aus Deinen Zeilen spricht für mich an erster Stelle ein Beziehungsproblem zu Deinem Vater, das wohl Folge eines problematischen Umganges mit Alkohol sein kann, aber durchaus nicht muss. Du suchst die Ursache für Dein gestörtes Verhältnis zu Deinem Vater und seiner neuen Partnerin - vielleicht möchten er oder sie ja einfach nicht an sein vergangenes Leben erinnert werden ? Vielleicht hat er die Trennung von Deiner Mutter nicht ausreichend verarbeitet und verdrängt die Vergangenheit ?
    Wie ist es, wenn Ihr, Du und sein Enkelkind, angemeldet kommen ?
    Ich weiss nicht, ob Dir das nun hilft oder nicht, aber die Vereinfachung: „Er oder sie trinken viel und verhalten sich nicht so, wie ich es erwarte, also sind sie Alkoholiker“ passt so nicht, womit eine Alkoholkrankheit natürlich nicht ausgeschlossen werden kann.

    lg alkascha

  • Hallo Sunshine,

    erstmal herzlich willkommen. Zu Deinen Anliegen: Dich stören die Verhaltensänderungen Deines Vaters. Das ist legitim und Du musst irgendwie damit umgehen. Spontan würde ich sagen versuch mal einen günstigen Augenblick zu erwischen in dem Du ihm erzählst was Dich daran belastet. Ob Dein Vater Alkoholiker ist oder nicht, ist so nicht annähernd seriös zu beantworten.
    Vieles was Du an Verhalten beschreibst deutet darauf hin.

    Versuch mit ihm zu reden und erzähl ihm Deine Ängste. Solltest Du zu dem Schluß kommen Dein Vater ist Alkoholiker solltest Du Dich über Alkohlismus und die Folgen u.a. im Sozialverhalten informieren und Dich mit der Rolle der Co Abhängigen beschäftige3n, z, B, hier:

    http://www.alkoholsucht.eu/praktische-rat…uer-angehoerige

    Es ist hierbei wichtig für Dich, sein Verhalten das Dich verletzt, als Folge des Alkoholismus zu erkennen und nicht als persönliche Verletzung oder Beleidigung zu sehen. Wie schwierig das Ganze ist, erkennt Du schon daran das es spezielle Selbsthilfegruppen und andere Hilfsangebote für Angehörige gibt. Du wirst hier im Forum auch einige mitbetroffene finden, die Dir Ihre Erfahrungen erzählen. Versuche erstmal einiges an Informationen zu sammeln, schau nach Hilfsangeboten in Deinem Ort, Suchtberatung evtl. Selbsthilfegruppe usw. Schau Dir den Link oben an und vor allem, erzähl uns wie es Dir geht und wie Du damit umgehst.

    Von ganzem Herzen alles Liebe

    Pit

  • Erstmal danke für die Antworten,

    Mit "ich weiß was als Antwort kommt" meinte ich, dass er sowas nie zugeben würde..
    Wenn wir angemeldet da sind, macht sie mir nur Vorwürfe und beleidigt mich um uns los zu werden und immer tun sie so Geheimnisvoll und sind ganz Komisch geworden. Besonders mein Vater kenne ich so nicht.. Ich sag ja nicht das sie Alkoholiker sind, nur weil mir ihr Benehmen nicht passt, sondern weil ich mir sorgen mache da er eh schon so Krank ist. Und dann halt die Flaschen überall, diese Stimmungswechslung usw.. Ich weiß auch nicht.. Ich konnte mir ihm über alles reden... und jetzt komm ich nicht mehr an ihn ran...


    Liebe grüße

  • Hallo sunshiine012,

    erst einmal herzlich Willkommen hier!
    Da hast du ja ein gewaltiges Päckchen zu tragen :-[ das tut mir wirklich Leid.
    Ich würde dir gerne helfen...

    Pit hat ja schon einen hilfreichen Link da gelassen. Trotzdem wollte ich auch noch ein paar worte dalassen.

    Erst einmal, so hart wie es klingt, sei froh, dass du deine eigene Wohnung hast!
    Ich kann mir vorstellen, wie schlimm das ist und diese Hilflosigkeit ist ein doofes Gefühl. Meine Mutter ist auch alkoholabhängig, jedoch ohne Krankheitseinsicht. Sie hat sich vor 5 Jahren von meinem Vater getrennt, um einen Alkoholiker zu heiraten, mit dem sie abends gemeinsam trinken kann.
    Sie ist in der Beziehung zwar glücklicher, jedoch tut es mir so Leid, wenn sie dann angetrunken bei mir anruft. Spreche ich sie auf ihren Konsum an, wird sie abweisend oder aggressiv.

    Mir wurde jetzt geraten, in eine SHG für erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien zu gehen. Ich finde das sehr hilfreich, weil man sich dort mit Gleichgesinnten austauschen kann, die in der gleichen oder einer ähnlichen Lage sind.

    Ich glaube nämlich, dass du dort nicht viel helfen kannst...
    Außer im Notfall. Also, solltest du deinen Vater stark angetrunken vorfinden und vermutest, dass er eine Alkoholvergiftung hat, könntest du einen Krankenwagen rufen.
    Die Frage ist eben nur, ob dies etwas bringt.

    Mir persönlich hat es geholfen, als mein Verlobter mich in so einem Zustand ins KH gebracht hat, und ich war danach noch eine Woche in der Psychiatrie.
    Bei einem Bekannten von uns, noch aus dem "Suchtumfeld", zu dem wir mittlerweile keinen Kontakt mehr haben, hatte das einen totalen Rückzug seinerseits zur Folge. Er hat wochenlang nicht mit uns geredet.

    Ich persönlich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, meine Mutter "retten" zu wollen.
    Ich lebe es ihr einfach vor, wie es anders gehen kann - als mittlerweile selbst Betroffene gehe ich nun den Weg, Entzug, ambulante Therapie und beantrage gerade eine Langzeittherapie.
    Ab und an spielt meine Mutter auch schon mit dem Gedanken, eine Therapie zu beginnen. Der letzte Schritt fehlt jedoch noch.

    Letztendlich musst du entscheiden, wie du handeln möchtest.
    Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiter helfen. Das Verhalten deines Vaters klingt nämlich schon "verdächtig". Nur sind wir eben keine Ärzte, und können dir deshalb eben nur raten, wo du Hilfe bekommen kannst.

    Liebe Grüße
    Darky

  • Oh man das hört sich ja schrecklich an :/ .. Aber gut das du Hilfe hast.. Ich hab ihn nie trinken sehen außer manchmal ein kurzen oder Bier, aber es sind halt diese ganzen "Beweise" und so da.. auch das beide ein Führerschein haben, ein Auto aber keiner fährt mehr nixweiss0 .. ich hab vorhin mein Papa angerufen und ihm zum Geburtstag gratuliert. Gleichzeitig aber das treffen abgesagt, weil ich alles erstmal verdauen muss und meine kleine krank ist. Da war er nicht traurig drüber und sagte mir dann nochmal das er ja gucken muss ob er nächsten Monat zum Geburtstag seiner Enkeltochter kommt... Er war beim 1. schon nicht da und beim 2. muss er sich auch überlegen. Das ist doch nicht Fair.... so War er vorher nicht.

  • Hallo, sunshiine012, erstmal :welcome: hier im Forum!

    Nun, ob Dein Vater und seine Lebensgefährtin Alkoholiker sind oder nicht (die Indizien gehen zwar in die Richtung, es könnte aber auch sein, dass sie Alkoholikerin ist und er stark co-abhängig oder ...) - Du kannst nur eines machen: Lebe Dein Leben, kümmere Dich um DICH und Deine Familie!

    Sprich ihn an (und lass Dich nicht abwimmeln), sag ihm, was Du denkst. Und wenn er blockt und Dir die Schuld gibt o.ä. - dann musst Du es so akzeptieren und ihn machen lassen. Dann musst Du Dich zu Deinem eigenen Schutz, um Dich nicht von ihm/ihnen runterziehen zu lassen, von ihm "trennen", den Kontakt abbrechen.
    http://www.a-connect.de/hilfea.php Hier findest Du auch viele Infos und Tipps.

    Viel Kraft und Alles Gute!
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

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    können wir nur selber tun!

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