Alkoholismus im Elternhaus

Hallo zusammen.
Ich bin 18 Jahre alt und habe folgendes Problem.
Seit gut 1. Jahr sind meine Eltern jeden Abend zuhause und trinken. Wenn mein Vater von der Arbeit kommt und es Abendessen gibt beginnt es mit Wein. Später gibt es dann meistens Vodka. An den Tagen wo meine Eltern nicht arbeiten sind (Mutter Do-So/Vater Sa-So) gehts Ordendlich zu. Wenn ich gegen 12 oder 2 Uhr nachts nachhause komme sind die immer total zu und streiten sich öfters. Wenn meine Mutter frei hat und mein Vater arbeiten muss, muss ich sie des öfteren ins Bett bringen oder manchmal auf der Couch schlafen lassen. Mir ist das echt unangenehm wenn ich meine Freundin abends mitbringe und sie dann bei mir pennt und alles mitkriegt. Ich habe mich bisher auch keinen Anvertraut weil mir das zu peinlich ist. Zudem wäre es mir sehr unangenehm meine eltern drauf anzusprechen. Hat jemand einen Tipp für mich wie ich damit am besten umgehen soll und was ich tun kann? Denn ich hab echt Angst da meine Mutter ein schwaches Herz hat dass sie daran stribt also bitte helft mir.

Liebe Grüße Sven

Hallo Sven,

dein Hilferuf kommt bei mir an.
Ein wenig anfängliche Hilfe kannst du vielleicht über folgenden Link erhalten:
http://www.a-connect.de/hilfea.php

Alles Gute
Katro

Hallo Sven,

erstmal ein herzliches Willkommen. Es ist wohl richtig und wichtig das Du nach Hilfe suchst. Katro´s Link führt zu den wichtigsten Ratschlägen, auch wenn, für meine Begriffe das Wort "muss" allzuoft vorkommt.

Schau Dich nach Ansprechpartnern um, Arzt, Suchtberatung, Selbsthilfegruppen.....versuche Dich klar abzugrenzen um nicht mit runter gezogen zu werden. Rede mit Deiner Freundin darüber, Du brauchst Dich nicht zu schämen, Deine Eltern sind allein verantwortlich für ihr Handeln. Sie haben sich dafür entschieden so zu handeln.

Erstmal alles Gute

Pit

Lieber Sven,

Ich bin Ann-Cathrin 22:) und habe auch das Problem wie du ....

Es ist nicht leicht, mit so etwas umzugehen, ich kann deine Bedenken und Ängste sehr gut verstehen.

Meine Mutter hat früher bevor es mich gab ein Alkoholproblem gehabt es dann aber von heute auf morgen geschafft aufzuhören meiner Geschwister wegen weil es damals sehr schlecht um sie stand.

Mein Vater jedoch trinkt immer noch, im Moment nicht mehr so exzessiv wie vor einem Jahr noch aber naja der Alkohol ist leider immer noch oft präsent..

Ich habe diesen mist von Kindheitsbeinen an mit gemacht, habe wo ich es bewusst mitbekommen habe genau das gleiche wie du gemacht.

Mein Vater besoffen abens zu Bett gebracht, ihn aus irgendeiner Kneipe raus gezogen oder oder. Leider war mein Dad dabei nicht immer die Ruhe in Person.

Das du dir Gedanken machst, klar wenn du das so mitbekommst und dich um deine Eltern kümmern musst belastet das einen schon sehr.

Ich finde es super das du den Weg hier her gefunden hast, hier hab ich eine Anlaufstelle gefunden, wo immer jemand da ist der dir zu hört und dir eventuell auch helfen kann gerade weil wir hier beide Seiten haben. Uns als Angehörige aber auch die Seite der Betroffenen.

Ich denke das dir hier jeder in so weit es uns möglich ist für dich da ist..

Ich denke der Link ist ein guter Anfang..

Verlier dich bitte nicht aus den Augen, man darf sich aufjedenfall nicht aus den Augen verlieren..Sonst macht man sich selber damit kaputt..

Man kann Menschen leider nicht änderen, das musste ich auch schmerzlich feststellen und lernen einen weg für mich zu finden um mich damit nicht kaputt zu machen was ich leider erst viel zu spät gelernt habe.

Es ist nie leicht jemandem der einem nahe steht liegen zu lassen aber das hilft manchmal mehr als alles andere..

Ich melde mich heute Abend nochmal zu Wort muss nun einiges erledigen und der Text ist ja schon Ellen lang:).
Wenn du jemanden brauchst ich und ich denke da kann ich für die anderen mit sprechen sind für dich da.:)

Liebe grüße Anni

Hallo Sven,

dem Vielen was hier ja schon gesagt wurde möchte ich mich anschließen.
Ich finde es gut dass Du Dich nun auch nach außen wendest um Ratschläge und Hilfe zu erhalten!

Lange versucht man das Problem hinter einer intakten Fassade zu verbergen weil es einem unangenehm oder gar peinlich ist. Aber das muss es doch gar nicht sein. Fakt ist dass viele, viele millionen Menschen in Deutschland gravierende Probleme in dieser Richtung haben. Allein die offizielle(!) Zahl alkoholabhängiger Menschen liegt bei knapp zwei Millionen. Und dann noch die vielen anderen Suchtmittel & Suchtverhalten...

Einen Deckmantel über die Problematik zu legen, das macht es meist alles nur noch schlimmer. Der Süchtige wird in seinem Handeln ´geschützt´. Und die ganzen Umstände der Sucht sind oft so verworren und tief greifend, dass ein Angehöriger alleine sie oft gar nicht bewältigen kann ohne auch sich selbst damit zu schaden!

Es gibt für Süchtige und auch für Angehörige ein weit verzweigtes Netzwerk der Hilfe und Selbsthilfe. Beratungen, Internetforen, Selbsthilfegruppen, Verbände, und vieles mehr...

Dass es tatsächlich Hoffnung und wirkliche Wege aus der Sucht und deren ganzen Begleitumstände gibt, das beweisen tagtäglich viele Menschen. So zum Beispiel auch viele, viele Lebensberichte hier in diesem Forum...

Sven, vielleicht findest Du ja auch in der Linksammlung noch gute Anregungen für Dich:
https://alkoholforum.de//index.php?topic=238.msg5497#msg5497
Ich denke Information und Austausch mit Gleichgesinnten ist derzeit sehr wichtig für Dich!

Gute Kraft für Alles,
und es wäre schön wieder von Dir zu lesen,

Mit gutem Gruß,
Land-in-Sicht