Neu hier

  • Hallo zusammen,
    Ich bin Sonja, 32 und habe ein Alkoholproblem... Es kostet mich etwas Überwindung, aber ich kann allein nicht mehr. Seit ich ca 15 war, hatte ich eine Neigung zum Trinken. Ich kann die Filmrisse in den ganzen Jahren nicht mehr zählen und eigentlich müsste ich glücklich sein, ich habe zwei wundervolle kleine Kinder und einen Mann. Aber trotzdem trinke ich jedes Wochenende min.3 Flaschen Wein. In letzter Zeit gaukle ich mir vor, auch tagsüber "einen" Sekt verdient zu haben, aber ich trinke den Rest der Flasche dann heimlich im Keller leer :-[
    Heute ist der erste Abend seit Wochen, an dem ich nun nicht trinken will. Denn wegen dem Feiertag gestern würde ich gerne weiter trinken, es ist ja keine richtige Arbeitswoche.
    Am Donnerstag will ich zu einem AA Treffen gehen, aber ich habe Angst, dass ich mich nicht traue.
    Durch den Alkohol hat sich meine Persönlichkeit schon verändert...Ich bin gereitzt, mir rutschen Schimpfwörter heraus und ich habe starke Stimmungsschwankungen.
    Wie war es bei euch? Wird das so bleiben? Ich habe mir bestimmt schon viele Hirnzellen zersoffen und bin aufgeschwemmt. Das war es erstmal.
    Lg

    Einmal editiert, zuletzt von kunstblume (10. Juni 2014 um 20:18)

  • Hallo ´Kunstblume´ Sonja,

    Willkommen hier im Forum :D!
    Und willkommen auf dem Weg in ein neues Leben...

    Aus Deinem Startposting möchte ich mir eben mal so einzwei Worte rausgreifen...

    Zitat

    Wie war es bei euch?


    Ich bin 35 Jahre alt, habe ebenfalls so mit 15 angefangen zu trinken. Mit 20 schloss ich von heut auf morgen mit allen illegalen Drogen ab, ohne je wieder das leiseste Verlangen danach gespürt zu haben. Hinter der nächsten Hausecke wartete aber mein eigentlicher Feind auf mich...der Alkohol. Ab dieser Zeit, innerhalb der ganzen nächsten 15 Jahre passierten mir ebenso in unregelmässigen Abständen derbe Abstürze/Filmrisse mit den unangenehmsten einhergehenden Ereignissen. Ich habe es versucht, aber auch bei mir waren sie unzählig...

    Zitat

    Wird das so bleiben?


    Ich selbst bin nun seit einem viertel Jahr in meinem Ausstieg, mit zunehmender Freude. Es dauert ein wenig sich aus dem Schlamassel rauszuwurschteln, aber es lohnt sich definitiv! Denn sehr, sehr vieles wird anders wenn ich etwas ändere. Eigentlich ja auch logisch ;) Wenn ich eine Alkoholproblematik bewältige ändert sich sogar vieles zum Guten. Das meiste passiert so unmittelbar in den ersten Tage/Wochen. Ich selbst war überrascht wie schnell ich zumindest über den stärksten Teil meines ausgeprägten Alkoholverlangens hinweg war... Das Wichtigste aber ist wohl der anfängliche starke Entschluss aus tiefstem Herzen!

    Zitat

    ...will ich zu einem AA Treffen gehen, aber ich habe Angst, dass ich mich nicht traue.


    Das thema Selbsthilfegruppe taucht hier natürlich immer wieder mal auf. Stöber Dich daoch mal ein wenig durch hier oder schau zum Beispiel die antworten mal da:
    https://alkoholforum.de//index.php?topic=189.0
    Die Selbsthilfegruppe ist keine Pflichtveranstaltung, aber mir hilft sie sehr.

    Liebe Sonja, hier geht es wegen der Pfingstferien derzeit nach meinem Empfinden grad etwas ruhiger zuaber sicher bekommst Du bald noch mehr antworten!

    Die besten Wünsche für die kommende Zeit,
    und für Alles viel gute innere Kraft!

    Schön dass Du hier her gefunden hast,
    wir hoffen dass Du Dich hier wohl fühlst.

    Bis bald,
    Land-in-Sicht

  • Guten Morgen Sonja,


    In letzter Zeit gaukle ich mir vor, auch tagsüber "einen" Sekt verdient zu haben, aber ich trinke den Rest der Flasche dann heimlich im Keller leer :-[

    ich habe an mir erfahren, dass ich so lange nicht aus meiner Sucht aussteigen bzw. -positiv ausgedrückt- ab dem Augenblick relativ problemlos mein Suchtverhalten beenden konnte, nachdem ich hinter die Kulissen der Abhängigkeit geblickt und so viel wie möglich über diese und andere Süchte in Erfahrung gebracht habe.

    Einer der wesentlichen Punkte ist, dass niemand so schlecht ist, dass er es verdient hat, Alkohol trinken zu müssen. Im Alkohol eine Belohnung zu sehen, obwohl es einem nach dem Trinken immer wieder schlecht geht, ist m.E. ein deutliches Merkmal der Sucht.

    Willkommen im Forum!

    Katro

  • Hallo kunstblume,

    auch dir lass ich erst einmal einen lieben Willkommensgruß hier :)

  • Liebe Kunstblume,

    Gut stösst du auf dieses Forum! Bin auch noch nicht lange dabei aber habe schon viele positive Inputs bekommen!
    Herzlich Willkommen!
    Bin gespannt auf weitere Neuigkeiten!
    Alles gute

    Hopfen

  • Hallo Kunstblume,
    ein Neuling grüßt eine Neue!
    Spontan fällt mir besonders dein Satz auf "Eigentlich müßte ich glücklich sein!"
    Du weißt aber das Alkoholismus eine Krankheit ist? Die fragt nicht nach eigentlich usw.,sondern verlangt ohne Rücksicht auf die Lebensumstände nach Befriedigung. Deswegen ist es gut das du zur AA gehst, denn da wirst du auch weitere Tipps bekommen was in deinem Fall zu unternehmen ist. Wenn man den Zeitfaktor deiner Sucht sieht, scheint sie sich schon ziemlich manifestiert haben.
    Viel Glück und Erfolg auf deinem weiteren Weg!
    Manni

  • Guten Abend,
    Ich hatte gestern auch geantwortet, aber das hat wohl nicht geklappt.


    Ich danke euch für eure lieben Worte. Fühle mich jetzt schon gut aufgehoben hier.
    Heute ist mein 2. Abend ohne Alk und ich gehe gleich ohne Umwege ins Bett und versuche mich drauf zu freuen, morgrn fit in den Tag zu starten. Am liebsten würde ich wieder einen Wein trinken.
    Aber ich bin froh, dass ich eure Beiträge lesen darf.
    Allen einen schönen Abend

  • Liebe kunstblume,
    Ich bin auch am kämpfen. Aber wenn man es von aussen vernunftmässig anschaut..ist es die einzige Lösung.
    Freut mich dass du gestartet!
    Alles gute
    Hopfen

  • Liebe Kunstblume, (und auch liebe Hopfen)

    ...mir selbst war an meinem Ausstiegspunkt bewusst geworden,
    dass nicht ICH es bin der trinken will sondern dass es die Sucht ist die dieses Verlangen in mich pflanzt. Gerade in den ersten Tagen, den unmittelbar ersten Wochen wird sich das Suchtbiest wahrscheinlich mitunter heftig zur wehr setzen. Ich bin dem meist in der Form begegnet, dass ich es einfach hab reden lassen... So nach dem Motto: "Ja quatsch du nur, aber ich weiß nun genau was passiert wenn ich tun würde was du willst..."

    Ich selbstwar überrascht wie schnell es sich daraufhin erstmal schmollend zurückzog.

    Was auch helfen kann ist das Trinkverlangen mit viel, viel Tee oder anderem ´herunterzuspülen´...


    Liebe Grüße an Alle,
    Land-in-Sicht


  • Was auch helfen kann ist das Trinkverlangen mit viel, viel Tee oder anderem ´herunterzuspülen´...


    Liebe Grüße an Alle,
    Land-in-Sicht

    Da bin ich ja wieder In! :) Habe inzwischen einen Fabel für Ostfriesentee mit Rosenblütenkluntje!

  • Liebe Kunstblume,

    ich kenne das auch. Mir hilft Pfefferminze. Entweder Zähne putzen oder ich esse Pfefferminzbruch oder am Liebsten "Bremer Kluten". Durch den extremen Pfefferminzgeschmack geht es mir dann besser und ich habe diesen Jepp auf Alkohol nicht mehr. Ansonsten trinke ich alles möglichen an Säften; allerdings 1/4 Saft 3/4 Wasser oder Mineralwasser. Halt durch.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo kunstblume

    Manchmal ist es auch hilfreich sich an die Zeit zu erinnern, bevor man irgendeinen Kontakt zu Alkohol hatte.
    Das hat mir auch beim Zigaretten- Stopp sehr geholfen. Es gab ja eine Zeit, in der ich (und du vielleicht auch) nichts mit Alkohol, Zigaretten oder Drogen zu tun hatte.
    Und ich hab damit als Kind wundergut gelebt.
    Dieses Lebensgefühl hab ich wieder abgerufen - und das tut gut.

    Liebe Grüße
    ennasu


  • Habe inzwischen einen Fabel für Ostfriesentee mit Rosenblütenkluntje!

    .. was es alles gibt ^^ meine Güte, ich wusste nicht mal was Kluntje sind! Wie gut, dass es Google gibt ;)

    (("Bremer Kluten" musste ich auch googlen .. ich bin zu blond für diese Welt *weint* ;)))

  • Sorry, da hätte ich wohl besser nachdenken müssen.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Guten Abend!
    Die Tipps mit Pfefferminze, viel trinken und sich an die glückliche Zeit als Kind ohne Alkohol zu erinnern, wirken toll. Vielen Dank dafür. Zusätzlich google ich jetzt den dritten Abend, was Alkohol alles mit dem Körper anrichtet :(
    Ich bin trotzdem froh, wenn das Wochenende rum, denn da war es am schlimmsten immer..
    LG

  • Hallo kunstblume,

    bei mir waren auch die WE (vor allem die Freitage) die Zeiten, wo ich es mir am wenigsten vorstellen konnte. Aber hey, auch das hört auf. Hab keine Angst davor und denke an die schöne, freie Zeit, ohne den ständigen Stress, trinken zu müssen. Die Tage werden wieder mehr wert und vor allem an den Wochenenden kann man das dann auch so richtig genießen :)

    Ganz liebe Grüße,

    Hups

  • Hallo Kunstblume

    Gut, dass wir dir ein paar Tipps geben konnten. Das mit den Wochenenden kann ich gut verstehen. War auch meine schlimmste Zeit. In der Woche muss ich meinen Kopf für meinen Job frei haben... - Da ging es.
    Ich beschäftige mich wieder sehr intensiv und mit großer Freude mit meinen Hobbies am Wochenende. Das tut mir gut. So umgehe ich meinen Feind.

    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg. 44.

    LG Betty

    Auf dem Weg zu mir lerne ich mich immer besser kennen. <br />Ich habe Freundschaft mit mir geschlossen und freue mich, dass ich mir begegnet bin.<br /><br />Ich bin lieber ein Original als eine herzlose Kopie.

  • Hallo liebe kunstblume,

    ...wirklich schön heute wieder in einem anderen Thread hier von Dir zu lesen!
    Es freut mich sehr für Dich dass Du gut in Deinen neuen Weg hineinfindest.

    Anfangs hat man natürlich etwas der alten Suchtprogrammierung etwas gegenzurudern.
    Der eine mehr, der Andere weniger. Aber glaub mir, es lohnt sich und es werden Dich bald schon viele positive Änderungen erwarten!


    Ich bin trotzdem froh, wenn das Wochenende rum, denn da war es am schlimmsten immer..

    Ich selbst war auch sehr stark auf die Wochenenden geprägt. Das geht übrigens Vielen so. Aber ich glaube schon am 3., spätestens am 4. Wochenende hatte ich das bereits schon sehr gut im Griff. Es wurde von Mal zu Mal besser weil ich immer mehr die deutliche Suchtprogrammierung als eben solche erkannte. Und mit jedem Erfolgserlebnis spürte ich mehr und mehr dass ich tatsächlich die innere Kraft zur Veränderung habe.

    Mein Tipp: Tu Dir was schönes, entspannendes womit Du Deine Seele pflegst...


    ...google ich jetzt den dritten Abend, was Alkohol alles mit dem Körper anrichtet...

    Das kenne ich auch. In den ersten Wochen habe ich auch viel im Netz gelesen und Filme geschaut. So bin ich auch auf das schöne Forum hier gestossen :). Allerdings habe ich die tollen Seiten in denen ich gestöbert habe nicht gespeichert und keine Lesezeichen gesetzt...

    Vielleicht findest Du ja auch was das in die neulich begonnene Linksammlung hier reinpasst?
    Oder es ist da bereits schon was drin was Dich interessiert...?
    >>klickmich> Linksammlung <klickmich<<

    Ganz liebe Grüße in ein schönes Wochenende
    und immer viel gute Kraft an Dich!

    Land-in-Sicht

    Einmal editiert, zuletzt von Land-in-Sicht (20. Juni 2014 um 17:04)

  • Hallo...
    Leider habe ich mich letztes Wochenende der Hoffnung hingegeben, doch noch ab und zu was trinken zu dürfen.
    Es hat einen Abend geklappt, dass ich nur zwei normale Gläser Wein getrunken habee. War total stolz. Aber dann... ;(
    Fing ich an zu planen, wann ich wieder trinken kann und das war der nächste Freitag.
    Und heute hatte ich wieder einen Kater und konnte nicht zur Arbeit :-\Ich schäme mich so sehr.
    Jetzt muss ich wieder von vorn anfangen ;(
    LG

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