• Hallo allerseits,
    Ich würde nie selbst auf die Idee kommen, dass ich ein Problem mit Alkohol haben könnte. Mein Psychiater bei dem ich aus anderen Gründen bin schreibt mir seit 1,5 Jahren in jeden Arztbrief zusätzlich Alkoholabhängigkeit. Schädlicher Gebrauch schon, aber dass ich abhängig sein oder gewesen sein könnte, bezweifel ich doch sehr. Vielleicht bin ich am Anfang des Weges dorthin und der macht mir doch tatsächlich ein bisschen Angst ( zum anderen Teil ist es mir egal, dann geht es schneller bergab). Ich trink eigentlich nur allein, wenn die anderen trinken, trink ich nicht mit. Ich mag weder Bier noch Wein, aber zuletzt hab ich wieder 3 mal pro Woche alleine wenig getrunken, dann aber auch Monate nichts. Manchmal habe ich Suchtdruck, oft komme ich gut ohne klar. Gerade ist es mir peinlich, dass ich eine wodkaflasche geklaut habe, obwohl die anderen erst später zum feiern kommen.

    Vielleicht suche ich die Bestätigung, dass eigentlich alles ok ist und ich so weitermachen kann wie bisher...
    Ich hab schon öfter mal überlegt mich hier anzumelden....

    LG

    P.S. sorry für Fehler, am Handy schreibt es sich nicht so gut

  • Herzlich willkommen und dir ein gutes neues Jahr !

    Schön, dass du dich angemeldet hast.

    Du klingst, als seiest du innerlich gespalten.
    Der Alkohol sagt dir links leise ins Ohr: „Alles in Ordnung, trink...“
    Die Vernunft sagt dir rechts etwas lauter ins Ohr: „Diagnose Alkoholabhängigkeit...“

    Nun, dass ein Facharzt für Psychiatrie nicht aus Jux und Dollerei die Diagnose stellt und dokumentiert, ist dir sicherlich klar.

    Warum hat er diese gestellt ? Hast du eine Idee ?
    Hast du mit ihm darüber gesprochen ?
    Warum bist du bei ihm in Behandlung ?

    Mein Eindruck ist, dass der eine Teil hofft, hier Bestätigung dafür zu finden, dass du ein Problem hast.
    Dieser Teil hat sich hier angemeldet und will die Notbremse ziehen.
    Der andere Teil hofft, in unserem Forum Absolution zu bekommen und möchte „schnell bergab“.

    Welcher Teil siegt, ist allein deine Entscheidung.

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Online-Selbsthilfegruppe.

    Gräfin hat Dir schon eine gute Antwort geschrieben.

    Ich habe mich, als ich deine Nachricht hier gelesen habe, gefragt, was du hier suchst.
    Du nimmst bei dir selbst kein Alkoholproblem wahr, obwohl dein Psychiater dir seit 1 1/2 in seinen Arztbriefen ein solches bescheinigt.
    Was möchtest du denn von uns hören? Dass er sich irrt?
    Oder hast du Fragen, möchtest Anhaltspunkte, an denen du festmachen kannst, ob du nicht doch bereits ein Alkoholproblem hast?

    Als ich hier vor etwas über 14 Monaten aufschlug, habe ich mich noch nicht als Alkoholikerin sehen wollen, befürchtete aber schon seit einer Weile, dass mit meinem Konsum etwas nicht stimmt.
    Die Auseinandersetzung mit dem Thema und das, was ich darüber las, öffneten mir die Augen: Alkoholiker ist nicht erst der, dem keine andere Wahl mehr bleibt, als Alkohol trinken zu MÜSSEN.
    Alkoholismus fängt schon da an, wenn du dein Leben quasi um den Alkohol herum baust. Er fängt im Prinzip schon an, wenn du Alkohol wegen seiner Wirkung trinkst, um zu entspannen, um runterzukommen, um locker zu werden usw.

    Du schreibst „dann geht es schneller bergab“. Das klingt irgendwie danach, dass du in einer Art depressiver Phase drinsteckst. Trifft das zu?

    Viele Grüße
    AmSee

    Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern,
    aber du kannst jetzt neu anfangen und das Ende ändern.

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