Hallo,
Ich bin 24 Jahre alt und mein Vater war bereits Alkoholiker vor meiner Geburt. Ich kenne es nicht wirklich anders und habe sowas eigentlich immer relativ normal gefunden. Umso älter ich wurde, desto bewusster wurde es mir. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, dass meine Mutter sich nie getrennt hat. Er war wirklich schlecht zu ihr aufgrund seiner Sucht. Vor meiner Schwester und mir wurde es immer sehr abgeschirmt. Er trinkt immer nur im Keller, also nie in unserem Beisein. Deswegen bekamen wir auch nur sehr wenig von ihm mit, meine Mutter war schon fast wie eine Alleinerziehende.
Der Grund weshalb ich heute hier schreibe mag harmlos sein. Ich habe heute meinen Geburtstag nachgefeiert mit meinen Eltern. Sie kamen um 16 Uhr. Ich habe mich schon total darauf gefreut. Meine Mutter ebenfalls. Ich habe mir total viel Mühe gegeben, eine Torte gebacken und viel eingekauft. Mein Vater hat nur ein extra mini-Stück gegessen "weil er keine Torten mag" (stimmt nicht). Meine Mutter wollte noch snacks nehmen, die ich bereit gestellt habe nachdem wir aufgegessen haben. Mein Vater hat aber einen ziemlich sschnippischen Kommentar dazu abgelassen, weil er bereits nach 20 Minuten gehen wollte. Er begründete es, dass ich ja auch am liebsten meine Ruhe haben möchte. Ich mag Geburtstage tatsächlich nicht unbedingt, aber hierauf mit meinen Eltern habe ich mich sehr gefreut. Ich wohne jetzt seit 3 Monaten alleine übrigens. Ich dachte sie haben sich auch sehr gefreut, dass wir uns mal wieder treffen. Aber mein Vater wollte nur nach Hause. Und der Grund dafür war sein Alkohol. Er aß wenig, damit mehr reinpasst und er wollte früh weg um zu trinken. Wir mussten uns mit den uhrzeiten schon immer nach ihm richten. Und sein Saufwochenende will er ja haben. Das mag vielleicht wirklich etwas harmloses sein, aber irgendwie hat mich das total verletzt. Ich habe mir richtig viel Mühe gegeben aber er verhält sich so, als ob es ein Zwang wäre hier bei mir zu sitzen. Sie sind nur 1 Stunde geblieben und wären noch viel früher gegangen, wenn meine Mutter nichts dagegen gesagt hätte. Nicht mal den einen Tag konnte er sich zusammen reißen. Am liebsten würde ich ihn beim nächsten Mal überhaupt nicht mehr einladen, aber das würde ihm das Herz brechen. Sowas kann ich nicht. Ich weiß, es war vielleicht nichts dramatisches, aber NIE konnten wir richtig etwas als Familie machen, weil er jedes Mal früh zum Trinken zuhause sein musste. Mich macht das heute so wütend und traurig zugleich.