Mutter eines alkoholkranken Sohnes

  • Mein Sohn ist über 40, lebt allein- ich bin über 60 und lebe auch allein. Am 27.4.2014 musste ich den Notarzt rufen, weil mein Sohn einen kalten Entzug fast nicht überlebt hätte, er befand sich im Delirium und bat mich, in seiner Wohnung nachzusehen, da wären Fremde. Somit gab er mir Zutritt zu seiner Wohnung. Was ich dort vorfand, ihn total verwahrlost, die Wohnung ebenso, hat mich so stark erschüttert, dass es mich fast umbrachte. Bis dato war mir seine Krankheit nicht bewusst, hatte mich nur gewundert, dass er sich seit ca. 4 Monaten total zurückgezogen hatte.
    Bier hat er zwar schon immer gern getrunken, auch mal Wein zu gutem Essen, aber so??? Er hatte ein schlimmes Erlebnis im Dezember 2013 und danach fing er mit Schnaps an, um sich zu betäuben und da kam er nicht allein wieder raus.
    Das erfuhr ich alles hinterher. Nach der Entgiftung begann er sofort eine Therapie in einer Tagesklinik- das war sein Wunsch. Hinzu kommt, dass er kaum laufen kann, weil er taube Zehen hat und seine Koordination sehr eingeschränkt ist, höchstwahrscheinlich Polyneutropathie.
    Noch vor einem halben Jahr fuhr er täglich Fahrrad so 20-40 km. Jetzt geht gar nichts mehr. Der Arzt hat ihm gesagt, bei völliger Abstinenz würde es wieder zurückgehen. Das ist sein wichtigstes Ziel...aber ich zweifle, dass er das alles richtig verstanden hat.
    Am letzten Wochenende, also eine Woche nach Klinikentlassung, hat ihn ein Freund besucht und wie ich gestern erfuhr, haben die beiden Bier miteinander getrunken. Das erklärt auch, warum ich in der letzten Woche bei Telefonaten immer das Gefühl hatte, irgendetwas stimmt nicht mehr, die erste Woche lief super.
    Gestern sagte er mir, nachdem ich ihn zu einem kleinen Ausflug überreden konnte, er hat alles im Griff, ich solle mir keine Sorgen machen, aber ich glaube es nicht mehr. Sein Zustand hat sich nicht gebessert und er hatte etwas getrunken, so mein Gefühl!
    Ich leide sehr darunter, arbeite noch...möchte im nächsten Jahr, wenn ich pensioniert bin, zu meinem Freund nach Südafrika, immer mal für längere Zeit...jetzt steht für mich alles in Frage. Ich bin total verzweifelt und weiß mir keinen Rat...

  • Guten Morgen Florentine,

    das, was du schreibst, weckt mein Mitleid für dich. Man möchte als Angehöriger so gerne helfen, ist aber letztendlich macht- und hilflos. Und man spürt das dann auch.
    Dein Sohn wird trinken, wenn er trinken will bzw. meint, trinken zu müssen. Du kannst ihn bitten, das zu unterlassen, du kannst ihm die Konsequenzen aufzeigen, du kannst, du kannst…
    Helfen wird das alles nicht.

    Du hast ihm helfen können, als er dich darum bat. Solange er das nicht wieder tut, sehe ich keine Chance, dass deine Hilfe auf fruchtbaren Boden fällt.

    Vielleicht ist dir der folgende Link eine Hilfe: http://www.a-connect.de/helfen.php

    Alles Gute
    Katro

  • Guten Morgen Florentine,

    als Betroffene kann ich dir sagen, dass, solange ich trinken wollte, jeder mir sagen konnte, was er wollte, auch meine Eltern.

    Eines hat mich aber immer wieder aufhorchen lassen: wirklich gute Freunde, haben spätestens als sie merkten, was mit mir los war, mir weder Alkohol angeboten noch mit mir gebechert. Wissen die Freunde deines Sohnes, dass er in der Klinik und in Lebensgefahr war?

    Ich wünsche dir viel Kraft!

    Carmen

  • Danke katro und CarmenX,
    genau dasselbe habe ich in der Angehörigenrunde bei seinem Therapeuten, an der ich teilgenommen habe, gehört und das ist mir auch bewusst. Ich habe beruflich auch oft mit solchen Problemen zu tun, aber in dem Moment, wenn es einen selbst betrifft, sieht alles ganz anders aus. Im Kopf ist alles klar, aber der Bauch, das Herz spielen nicht mit.
    Ich werde auf jeden Fall versuchen, meine Pläne nicht aufzugeben wegen meines erwachsenen Sohnes, denn ich habe 45 Jahre gearbeitet und möchte noch ein paar schöne Jahre erleben. Ich kann mich doch nicht von ihm abhängig machen, obwohl es bestimmt sehr weh tut, diesen Schritt zu gehen.
    Hilfe werde ich weiterhin benötigen, danke katro für den Link, der gibt tolle Hinweise, dann die Angehörigenrunde, gute Freunde, mit denen ich reden kann und vielleicht auch dieses Forum.

    Danke und noch einen schönen Sonntag
    florentine

  • Liebe florentine,

    ich als Betroffene, kann auch nur sagen, dass mir niemand helfen konnte, solange ich trinken wollte oder mußte. Der Entschluß, nicht mehr zu trinken, mußte in mir entstehen. Ich bin noch nicht lange ohne Alkohol, aber auf einem guten Weg in meine Freiheit.

    Es ist sicher nicht leicht zusehen zu müssen, wie sein Kind sich in Lebensgefahr säuft, aber helfen wirst Du ihm nicht können...der Meinung bin ich auch.
    Ich wünsche Dir, dass Du die Kraft findest, Deinen Weg zu gehen und die Verantwortung für sein Leben bei Deinem Sohn zu lassen.

    Dir ist es vielleicht nicht bewusst liebe florentine, aber mir hat Dein ehrlicher Beitrag sehr geholfen.
    Er ist eine Unterstützung für mich auf meinem weiteren Weg in die Abstinenz, denn soweit, dass man mich per Notarzt in`s Krankenhaus bringen muß, möchte ich nicht kommen.Weit davon entfernt war ich wohl auch nicht mehr.
    Diese Vorstellung, dass das passieren könnte, ist mir wieder ein Stück Motivation mehr, nicht mehr zu trinken.

    Dankeschön florentine und alles Liebe für Dich.

    Die mitfühlende Sternenfee

  • Liebe Sternenfee,

    es freut mich, dass ich dir auch ein bisschen helfen konnte mit meinen Worten und meiner Darstellung des Geschehenen.
    Wenn ich mit meinem Sohn über diese ernste Stunde rede, gibt er auch zu und versteht, was ich Schlimmes empfunden habe und wie kurz er vor seinem Lebensende stand. Ich glaube, das zumindest ist ihm bewusst und ich kann nur hoffen, dass es auch reicht, um seinen Therapieweg weiterzugehen und nicht wieder umzufallen.
    Er geht jeden Tag dorthin, obwohl es ihm sehr schwerfällt wegen seiner Beine, die ihn nicht mehr so tragen wie noch vor ein paar Monaten. Er weiß aber auch, es kann nur besser werden, wenn er abstinent bleibt.
    Er möchte es allein schaffen, darüber haben wir gerade gestern noch einmal gesprochen und ich werde ihn auch in Ruhe lassen und abwarten, bis er sich meldet, was er aber heute schon wieder getan hat, um mir zu berichten, was die ärztliche Untersuchung seiner Beine heute erbracht hat.
    Außerdem gehe ich regelmäßig einmal in der Woche zur Angehörigengruppe, die von seinem Therapeuten geleitet wird. Er weiß das und findet es gut, weil er natürlich auch merkt, dass ich Unterstützung brauche.
    Was es letztendlich bringt, steht in den Sternen, aber mir ist bewusst, dass ich mein Leben nicht vernachlässigen darf und meinen eigenen Weg gehen muss.
    Mir helfen auch die Antworten hier, denn sie untermauern das, was mir vom Kopf her klar ist, aber immer wieder am Bauch ins Wanken gerät.

    Ich wünsche auch dir alles Gute auf deinem Weg und wünsche dir, dass du es schaffst.

    Liebe Grüße Florentine

  • Liebe Florentine,

    ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum!

    "Ich werde auf jeden Fall versuchen, meine Pläne nicht aufzugeben wegen meines erwachsenen Sohnes, denn ich habe 45 Jahre gearbeitet und möchte noch ein paar schöne Jahre erleben."

    Das hast Du Recht und es ist Dein Recht. Du solltest nach Südafrika gehen, denke ich, weil es vielleicht ein Lebenstraum ist. Wenn Dein Sohn Dich oder Deine Hilfe braucht, dann wird er auf Dich zukommen.

    Mir gingen Deine Beiträge sehr zu Herzen, weil ich selbst Mutter bin. Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie schlimm es für die Eltern bzw. für die Mutter eines/einer Alkoholkranken sein muss. Ich bin/war selbst alkoholabhängig und hatte ein alkoholkrankes Umfeld. Aber meine Phantasie ging noch nie so weit, dass ich mir vorstellte, meine Kinder könnten süchtig sein/werden oder ich müsste ihr Suchtleiden hilflos mit ansehen. Ich kann mich auf jeden Fall ganz arg in Dich hineinfühlen. Und es tut mir leid und weh, was Du geschildert hast. Für die Kinder will man immer das Beste.

    Aber Du weißt ja selbst, dass Du nur Hilfe zur Selbsthilfe geben kannst, wenn er bereit ist, das anzunehmen.

    Alles, alles Liebe und Gute! :)
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Danke, liebe Pinguinin,

    es ist so ein tolles Gefühl, sich hier auszutauschen, zum einen lenkt es ab und zum anderen fühle ich mich verstanden und angenommen und zu guter Letzt auch bestärkt.

    Für mich ist/war diese Problematik im engen Umfeld völlig neu, hatte lediglich beruflich damit zu tun, deshalb ist es auch alles so unwirklich und verursacht soviel Ängste...aber ich merke immer mehr, dass man tatsächlich nicht viel tun kann. Man muss Vertrauen schenken und wenn es missbraucht wird von dem Kranken, denn das ist er, mein Sohn, dann kann man es auch nicht ändern.
    Er weiß, dass er mich um Hilfe bitten kann, aber ich werde ihm meine Hilfe nicht mehr aufzwingen.

    Ich kann nur hoffen, dass er seinen Weg findet und muss damit leben, wenn er ihn nicht findet. Er ist alt genug und ich kann nicht seinetwegen wieder nur Mutter sein und ihn führen und leiten und mein eigenes Leben vergessen.
    Das darf ich mir nicht antun und das will er auch nicht und nach Meinung seines Therapeuten würde das schlechte Gewissen, was er dann hätte, wahrscheinlich noch schlimmere Auswirkungen haben.

    In diesem Sinne auch dir meinen Dank und alle guten Wünsche für dein weiteres Leben.

    Liebe Grüße Florentine

  • Guten Morgen, liebe florentine :)

    Ja...das hast Du wirklich...mir sehr geholfen.
    Weißt Du...ich als Betroffene denke, dass ich sehr viel Glück gehabt habe in Bezug auf meine Gesundheit.
    Es hätte ganz anders kommen können und wäre es sicher auch, wenn ich nicht endlich den Entschluß gefaßt hätte, nicht mehr zu trinken. Wenn man da so drin steckt, macht man sich gar keine Gedanken darüber, dass man damit sogar sein Leben auf`s Spiel setzen könnte. Ich hatte auch schon beruflich damit zu tun...hab sehr viel Alkohol-Elend gesehen, aber selbst das hielt mich nicht vom Trinken ab. Ich schob das einfach von mir...ließ es nicht an mich ran und bildete mir ein und wurde von meinem Co-Abhängigen Ehemann auch darin bestärkt....dass ich sooooo ja nicht dran bin. Ich hatte ja noch eine Familie...ich hatte noch Arbeit...ich hatte noch ein Heim....also konnte es sooo schlimm ja nicht sein. Ich denke, wenn man zum Schluß bis zu 4 Flaschen Wein oder bis zu 10 Dosen Bier innerhalb kürzester Zeit in sich reingeschüttet hat...nur noch betrunken auf dem Sofa lag....mal pausierte, um sich auf das nächste Mal zu freuen...ist man sehr schlimm dran und kein besserer Alkoholiker.

    Auch ich fühle sehr mit Dir, florentine, denn auch ich bin Mutter eines Sohnes und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man hilflos mit anschauen muß, wie sein Kind sich dermaßen schadet.
    Es macht mich aber auch sehr traurig zu wissen, dass es auch andersrum geht, denn das mein jahrelanger Alkoholkonsum meinem Kind sehr viel Angst gemacht hat, ist auch nicht von der Hand zu weisen.

    Diese Schuldgefühle brachten mich nicht nur 1x wieder dazu zu trinken, weil ich sie nicht ausgehalten habe und so blieb ich in diesem Teufelskreis stecken. Nun bin ich bereit, auch diese Schuldgefühle zuzulassen, ohne sie wieder runterspülen zu wollen.
    Dass sich mein Sohn nicht immer auf mich verlassen konnte...dass ich ihm so große Angst um mich zugemutet habe...damit muß ich heute leben und das möchte ich mit klarem Kopf tun.

    Eines hilft mir sehr dabei...nämlich, dass ich dennoch nie die Liebe meines Sohnes verloren habe und wir immernoch ein sehr inniges Verhältnis zueinander haben. Dafür bin ich unendlich dankbar. :)

    So wird auch Dein Sohn wissen, dass Du ihn liebst...selbst, wenn Du Deinen eigenen Weg gehst und das solltest Du tun.
    Damit gibst Du Deinem Sohn die Chance, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen und um das zu tun, ist er alt genug.


    Die sehr berührte Sternenfee

  • Liebe Sternenfee,

    gestern war mein zweiter Sohn da, er lebt und arbeitet in einer anderen Stadt. Wir hatten zu dritt einen schönen Tag, obwohl er mies angefangen hatte, weil wir in der Wohnung meines kranken Sohnes, wo wir uns am Morgen trafen, 3 leere Flaschen Schnaps gefunden haben, die er nicht mehr wegräumen konnte.
    Damit waren meine Vermutungen, die ich in den letzten 14 Tagen hatte, bestätigt...wir haben uns alle trotzdem einen schönen Tag gemacht, es gab Gespräche zwischen den Brüdern und es folgte der Entschluss, eine stationäre Therapie zu beginnen. Gleich heute wollte er in der Tagesklinik den Antrag stellen, er hat es auch getan.
    Aber am Nachmittag rief er mich an, ich merkte, er hatte wieder getrunken und er weinte, er fände es schlimm, überhaupt in so eine Klinik zu gehen und ich bot mich an, zu ihm zu kommen, um zu reden. Er willigte nach Zögern ein und ich fand ihn wieder alkoholisiert vor und wieder leere Flaschen.
    Er weiß, dass seine tauben Füße nur verschwinden, wenn er nichts mehr trinkt und schafft es nicht...
    Er hat natürlich auch behauptet, nichts getrunken zu haben und bat mich, ihn allein zu lassen, er würde gern schlafen.
    Ich bin gegangen, aber weiß nicht mehr weiter...was passiert jetzt? Wieso merkt sein Therapeut in der Tagesklinik nicht, dass er mindestens jeden Abend 1 Flasche Schnaps trinkt, bzw. überhaupt trinkt.
    Ich frage mich, wie lange es dauert, einen stationären Platz zu bekommen, bis dahin kann er schon wieder im Delirium sein, weil ihm vielleicht sein Geld ausgegangen ist, um Schnaps zu kaufen.
    Das andere ist ja gerade erst etwas über 3 Wochen her? Fragen über Fragen, die mich nicht zur Ruhe kommen lassen...
    Dir alles Gute weiterhin und bleib standhaft...liebe Grüße Florentine

  • Liebe florentine,

    vielen Dank für Deine guten Wünsche.
    Ich fühle mich ganz gut und ich fühle mich momentan auch sehr standfest...sehr stark, um den Weg in meine Trockenheit zu gehen.
    Es kommen sicher auch mal Zeiten, in denen das nicht so ist...in denen ich mich nicht so stark fühle und nicht so sehr daran glaube, es zu schaffen. Aber auch diese Zeiten möchte ich heute ohne Alkohol bewältigen, denn er macht diese Zeiten nicht besser, sondern schlimmer.
    Gestern habe ich mir meine Limonade selbst gemacht...einen leckeren Sirup angesetzt und es ist ein schönes Gefühl zu trinken, weil ich Durst habe und nicht, weil ich mich betäuben will oder muß. Durstgefühl oder Lust auf ein erfrischendes durstlöschendes nicht alkoholisches Getränk, war mir völlig abhanden gekommen. Und es macht wirklich Spaß, in der Küche zu stehen und sich etwas zuzubereiten, was der Gesundheit förderlich ist und ihr nicht schadet.

    Es tut mir sehr leid, dass Du wieder erleben mußt, wie Dein Sohn...trotz seinem Vorhaben...wieder trinkt.
    Weißt Du, wie oft ich mir und anderen versprochen habe, aufuzuhören? Ach...ich kann es gar nicht zählen...es muß hunderte Male gewesen sein. Ich habe dann nicht gelogen...ich hatte das wirklich vor. Nur schlug dann immer wieder der Teufel zu und ich ergab mich ihm, weil ich nicht daran glaubte, dass ich es schaffen kann und weil ich damit sowieso keinen Sinn in einem trockenen Leben sah.

    Meine ambulante Therapie begann im letzten Jahr auch ganz gut.
    Irgendwann allerdings fing ich wieder an, mich und meine Therapeuten zu betrügen...ging zwar weiter hin, verschwieg aber, dass ich wieder trank. Ich bin sicher, dass meine Therapeuten es gemerkt haben, aber wie hätten sie mir helfen sollen, wenn ich mir gar nicht helfen lassen wollte?
    In dieser Therapie habe ich auch viele Menschen kennengelernt, die nicht für sich aufhörten...sondern für ihre Partner, oder weil die MPU bevorstand und sie ihren Führerschein zurück wollten. Sie alle wurden wieder rückfällig und mir zeigte das nur ein Mal mehr, dass nichts und niemand dafür sorgen kann, dass ich trocken werde und bleibe....ausser mein Entschluß ganz tief in mir.

    Daher bleibt uns nur, für Deinen Sohn zu beten und zu hoffen, dass auch er bald diesen tiefen Entschluß in sich fasst und dass er mit klarem Blick sieht, was er sich antut.

    Die Sternenfee

  • Liebe Sternenfee,

    ich habe gerade gelesen, dass es in Deutschland schätzungsweise 1,3 bis 2,5 Millionen alkoholabhängige Menschen gibt. Das ist eine Menge und es werden wohl immer mehr.

    Wenn man mal darüber nachdenkt, wie stark der Alkohol schon in den normalen Tagesablauf integriert ist, dann muss man sich nicht wundern. Zu jedem Anlass wird ein Glas Sekt getrunken oder Wein zum Essen, Bier zum Fußball und...und...und

    Alkohol ist die viertstärkste Dröge überhaupt, es ist schlimm.

    Ich habe mich heute krankschreiben lassen, um auch etwas für mich zu tun. Da das mein letztes Arbeitsjahr ist, geht das auch. Meine Arbeitsaufgaben sind schon geschrumpft...die Kollegen sind da sehr hilfsbereit.

    Aber ich werde meinen Sohn nicht fallenlassen, war heute in der Angehörigenrunde und habe von meinen Beobachtungen erzählt und wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden, wie die nächsten Tage verlaufen sollen...die stationäre Therapie möchte mein Sohn ja mittlerweile auch, nur muss vorher noch entgiftet werden. Das organisiert die Tagesklinik. Er muss nur hingehen...habe es ihm erklärt und hoffe, es klappt alles.

    Die Nächte sind schlimm für mich...er ruft meist irgendwann an, wenn er zwischendurch wach wird, ich erschrecke jedesmal, aber es könnte ja auch ein Hilferuf sein.
    Bin froh, wenn mir geholfen wird....es ist ein furchtbares Leben im Moment.

    Bitte halte du durch...tu es für dich und dann auch für deine Familie...das Leben ist so schön eigentlich...

    Ich drücke dich...LG Florentine

  • Guten Morgen florentine,

    erst einmal wieder vielen Dank für Deine guten Wünsche. Ja...ich halte durch...da bin ich mir jetzt ganz sicher und ich bin es mir jetzt auch wert. Ich denke immer häufiger daran, wie mein Leben vor noch gar nicht allzu langer Zeit aussah und wie schön es jetzt ist. :D Das motiviert mich...all die schönen Tage, die ich jetzt schon hatte, seit ich noch nicht einmal mehr an Alkohol denken muß.
    Vielleicht kommen auch hin und wieder andere Tage...Tage, an denen ich kämpfen muß, um nicht wieder auf den Teufel reinzufallen.
    Aber diesmal nehme ich den Kampf mit ihm auf und ich werde gewinnen!

    Ich freue mich, dass Du Unterstützung durch die Angehörigengruppe bekommst. So stehst Du mit diesem Problem nicht ganz allein da.
    Das ist auch als Angehöriger ganz viel wert.
    Es berührt mich sehr, wie Du als Mutter hinter Deinem Sohn stehst.
    Das hätte ich mir auch manchmal sehr gewünscht. Einfach nur zu wissen, dass meine Mutter da ist und mich für meine Krankheit nicht verurteilt und damit ablehnt.

    Ja...es ist erschreckend, wie der Alkoholkonsum bei uns aussieht und wie normal es für viele Menschen ist, teilweise schon morgens mit dem Trinken anzufangen. Ich lebe ja in Bayern und hier ist es ganz normal, dass man zu seinem Weißwurstfrühstück das erste Weißbier trinkt. Ich habe das oft beobachtet und habe als Betroffene natürlich auch viel erkannt....so z.B., dass es bei vielen ein 2. und 3. Bier sein mußte, bevor sie wieder an die Arbeit gingen. Selbst als Betroffene hat mich das sehr erschreckt und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich wohl schon eine ganze Zeit lang sehr bewusst hingeschaut.

    An meiner Arbeitsstelle werde ich auch damit konfrontiert, denn wir therapieren auch Menschen, die unter Depressionen leiden und viele von ihnen rutschen in die Depressionen nach jahrelangem Alkoholmissbrauch. Erschreckend finde ich, dass ein ganz großer Teil dieser Patienten knapp über 20 Jahre jung sind.
    Oder....wenn Du siehst, dass junge Menschen von Mitte 30 bereits berentet sind, weil sie auf Grund ihrer Depressionen nicht mehr arbeiten können, fragst Du Dich, wohin das noch führen soll, zumal es unsere Droge ja an jeder Ecke zu kaufen gibt.

    Du stehst jetzt kurz vor der Rente, liebe florentine...und Du hast es wahrlich verdient, Dir Dein Leben dann noch fein zu machen.
    Und das solltest Du auch tun.

    Wie gesagt...solange Dein Sohn den Entschluß nicht wirklich gefaßt hat und weitertrinkt, wirst Du nicht viel ausrichten können.
    Also hoffen wir mal, dass es ihm mit der Therapie ernst ist...er sie antritt, durchhält und abstinent bleibt.
    Ich wünsche es ihm und Dir.

    Weißt Du.....wir Betroffenen sind schon manchmal ganz große Egoisten (gewesen).
    Auch ich habe nachts alle möglichen Leute angerufen, weil ich gerade Gesprächsbedarf hatte.
    Allerdings nur, wenn ich betrunken war.
    Heute schäme ich mich dafür.
    So dürfte auch Dein Sohn etwas rücksichtsvoller Dir gegenüber sein, finde ich.
    Aber ich verstehe auch Deine Angst. Du hast ja schon erlebt, wie es ihm ging. Richtiger wäre aber sicher, ihm Grenzen aufzuzeigen. Aber als Mutter, die Angst um ihr Kind hat, ist das sicher sehr schwer.

    Wenigstens hast Du liebe Kollegen, die Rücksicht auf Dich nehmen und Du in der Arbeit etwas entlastet bist.
    Freu Dich auf die Zeit, die auf Dich zukommt und achte besser auf Dich, florentine.
    Wenn Du auch noch vor die Hunde gehst, ist niemandem geholfen...auch nicht Deinem Sohn.

    Fühl Dich ganz lieb gedrückt.

    Die Sternenfee

  • Danke liebe Sternenfee,

    ich bin immer wieder erstaunt, dass mein Sohn nach wie vor sehr pünktlich ist, wenn wir uns verabreden, man kann sich auf ihn verlassen, wenn wir etwas vorhaben. Er tut mir auch so leid, wenn er mich z.b. fragt: "warum musste mir das passieren"?

    Er hat den festen Willen, dieses Tief zu überwinden und wir waren heute auf seinen Wunsch hin in einer diakonischen Suchtklinik im Harz.
    Die würden auch eine Entgiftung durchführen und ihn anschließend nahtlos in die Therapie übernehmen. Am Montag wollen wir das mit seiner Tagesklinik klären, die den Antrag an die Rentenversicherung schon fertig hat.
    Vielleicht kann er nächste Woche schon dorthin. Natürlich ist alles sehr streng dort, aber er muss sich ja wieder völlig neu ordnen, weil er ja auch noch nie in so einer Verfassung war. Hinzu kommen die erheblichen körperlichen Beschwerden, die dort auch bestens behandelt werden können. Eine bessere Alternative gibt es einfach nicht. Ich glaube, das sieht er im Moment genauso.
    Nun muss schnell gehandelt werden.

    Wo arbeitest du denn? Ich kann mir vorstellen, dass diese gesamte Misere mit der Psyche und allem drum und dran erheblich zunimmt. Unsere Gesellschaft ist einfach krank.
    Ich bin ja in der DDR groß geworden, meine Kinder auch noch bis zum 20. Lebensjahr. Sicher war vieles nicht in Ordnung, was aber der normale DDR Bürger nicht so 100% ig mitbekommen hat, aber es war alles sehr viel sozialer.
    Die Menschen waren ruhiger, geselliger und irgendwie auch glücklich...wer es nicht anders kannte, dem hat nichts gefehlt. Und im Vergleich zu vielen anderen Ostblockstaaten ging es uns gut. Ich konnte das bei meinen Urlauben immer sehr gut vergleichen.
    Ich will sie nicht zurück, diese Staatsform, auf keinen Fall, aber manches würde unserem jetzigen Staat auch sehr gut zu Gesichte stehen und manchmal muss ich schmunzeln, wenn sie " das Fahrrad neu erfinden"...ich stelle dann fest, das hatten wir doch schon...

    Die Menschen werden krank gemacht, das habe ich in der Familie mehrmals gehabt...ich war oft segeln bis 2005 in Dänemark und in Schweden...
    Besonders in Dänemark fiel mir auf, wie glücklich die Menschen waren...die Gründe sind auch bekannt.

    Aber was nutzt das Jammern...wir leben hier und müssen das beste draus machen und alles nutzen, was uns gesund macht und gesund erhält.

    Die Langzeittherapie meines Sohnes könnte auch eine langsame Entwöhnung von mir sein, denn oft werden wir in der Zeit keinen Kontakt haben und er wird wieder lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, was er schon jahrelang vorher gut konnte und dann kann ich auch beruhigt mein Vorhaben angehen.

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag mit deinem neuen ICH und deiner Familie.

    Ganz liebe Grüße für heute florentine

  • Liebe florentine,

    na...das hört sich doch ganz gut an. Da ist er dann in guten Händen. Ich habe ein gutes Gefühl dabei und hoffe sehr, dass er sich darauf einlassen kann. Sehr schön, wenn er nicht mit langen Wartezeiten rechnen muß. Das finde ich immer sehr bedenklich und manchmal sind die einfach viel zu lang. Viel zu viel Zeit um weiter zu trinken und es sich wieder anders zu überlegen.
    Also....ich drück ganz fest die Daumen, dass alles schnell über die Bühne geht. ;D
    Dein Sohn wird dann sicher auch wieder lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, womit auch Du dann entlastet bist und Dich um Dich selbst kümmern kannst. Wie gesagt...er ist alt genug und es wird Zeit, dass er sein Leben wieder in die eigene Hand nimmt. Du hast getan, was Du tun konntest...jetzt liegt es an ihm.

    Du fragst, wo ich arbeite.
    Ich bin Co-Therapeutin in einer psychosomatischen Klinik...gelernte Krankenschwester und zur Co-Therapeutin weitergebildet.
    In unserer Klinik habe ich es mit essgestörten jungen Menschen zu tun, mit Menschen, die unter Depressionen leiden, mit Menschen, die sich selbst verletzten (Borderliner) und mit Menschen, die unter Angst- und Zwangserkrankungen leiden.
    Sie machen bei uns eine Therapie und ich bin in der Nacht für sie da...wenn sie in Krisen geraten, weil sie Angst vor dem Wiegen am nächsten Tag haben....oder der Druck so groß ist, dass sie sich wieder selbst verletzten wollen...oder keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen....oder sie einfach ein offenes Ohr brauchen...jemanden, der ihnen einfach einmal zuhört und was ich dann zu hören bekomme, zeigt nicht selten, wie krank unsere Gesellschaft ist.

    Wenn sich junge Mädchen bis auf`s Skelett runterhungern, weil sie mit dieser Erkrankung erst Aufmerksamkeit bekommen....wenn Menschen unter Depressionen leiden, weil sie am Arbeitsplatz die Hölle erfahren haben....nicht nein sagen gelernt haben...wenn sich Menschen den ganzen Körper aufschlitzen, um Druck abzubauen, der aus schlimmsten Erlebnissen resultiert.....wenn der Zwang sich den Dreck abzuwaschen...z.B. nach einem Missbrauch...sie zwingt, bis zu 12 Stunden unter der Dusche zu stehen und sich zu waschen, bis keine Haut mehr da ist....dann hast Du es schwarz auf weiß.....unsere Gesellschaft ist sehr sehr krank.

    Ich begleite diese Menschen sehr gerne und ich habe das Gefühl, ich bin dort am richtigen Platz. Ich habe keine schwere körperliche Arbeit mehr, wie früher. Die Arbeit dort sieht anders aus und die Belastung ist eine andere. Dennoch kann ich für mich sagen, dass ich mich sehr sehr wohl dort fühle, zumal ich auch einen Arbeitgeber habe, der seine Mitarbeiter noch wertschätzt für ihren Einsatz. Ich habe es wirklich sehr gut getroffen und so allmählich komme ich auch wieder raus aus dem Gefühl...es ist zu viel für mich. Na klar ist es zu viel für mich, wenn ich in meinen Trinkphasen keinen klaren Kopf in der Arbeit hatte. Da war dann alles purer Stress für mich. So allmählich pendelt es sich aber ein und ich bin wieder mit vollem Einsatz dabei. :D

    Wie krank unsere Gesellschaft ist, sieht man aber auch an der Masse der abhängigen Menschen.
    Die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen.

    Ich weiß sehr gut, wovon Du sprichst, denn ich bin ebenfalls in der DDR geboren und habe dort bis zur Bewilligung des Ausreiseantrages...1975... gelebt. Da war ich 13 Jahre jung und heute kommt mir oft der Gedanke....hätte man mich damals gefragt, ob ich mit möchte, ich hätte nein gesagt. Man hat mich aber nicht gefragt. Ich wurde rausgerissen aus einem doch sehr geschützten Staat und reingeworfen in die Hölle. So habe ich es damals als Kind erlebt und wahrgenommen. In der DDR war man doch irgendwie sicher und im Westen dann wurde ich gleich mit Situationen konfrontiert, die ich keinem Menschen wünsche. Ich habe damals meine Freundinnen vermisst....mußte sie zurücklassen und habe dafür sehr viel Missachtung erfahren. Keine Freunde, weil man mit einem Ossi nichts zu tun haben wollte. nixweiss0 Keine Mutter, die mich hätte beschützen können...kein Lehrer. der mir ein bisschen den Rücken gestärkt hätte. Mutterseelenallein in einer Welt, die mir so fremd war. Zack...reingeschmissen! Es war für mich wie ein Kulturschock.

    Ich muß aber auch dazu sagen, dass ich diese schlimmen Erlebnisse nur in Westberlin hatte. Als wir später nach Westdeutschland zogen, war es ganz anders...da gehörte ich von Anfang an dazu und hatte endlich die Möglichkeit, mich an den Westen zu gewöhnen.

    Ich habe es ja nur aus Kinderperspektive gesehen, aber eines ist mir heute noch in sehr guter Erinnerung, wenn ich an die DDR denke....dort hat man zusammengehalten und das, was ich später im Westen erlebte....an Kälte, an Neid, an Gewalt, an Egoismus....das kannte ich aus der DDR nicht. Ist mir dort nie begegnet.
    Es war anders...ganz anders und wie gesagt....hätte man mich damals gefragt....ich wäre sofort in mein geschütztes Nest...sprich DDR... zurückgegangen.

    Wir leben heute in einer anderen Welt und obwohl ich mich natürlich irgendwann an die Gepflogenheiten des Westens angepaßt hatte...finde ich....es ist mit den Jahren noch viel viel schlimmer geworden und ich frage mich, wohin das noch führen soll. Leistungsdruck ohne Ende, Menschen, die damit nicht mehr zurechtkommen, Eltern, die ihre Kinder missbrauchen....sie mit Missachtung strafen und nicht wissen, was sie ihnen damit antun....Eltern, die dem Konsum hinterherjagen und keine Zeit mehr für ihre Kinder haben.......all diese verletzten Kinder sehe ich....Tag für Tag....Nacht für Nacht.
    Und jedes Mal, wenn ich ihre Geschichten höre, wird mir bewusst, wie krank unsere Gesellschaft wirklich ist. :(

    Obwohl...ich bin auch so ein verletztes Kind. Nur aus einer anderen Zeit.

    Du Liebe...da kommen viele Erinnerungen und alte Verletzungen hoch und irgendwie tut das gut. Alles, was an die Oberfläche kommt, kann heilen und dann losgelassen werden. Daher bin ich auch Dir sehr dankbar für unseren Austausch.
    Ich glaube...dieses kleine Mädchen, das ich damals war...ist immernoch sehr verletzt und diese Verletzungen stecken noch in mir und es ist an der Zeit, dass ich nicht benebelt darüber weine, sondern mit klarem Kopf hinschaue. Vieles ist dabei, was ich als Anlaß zum Trinken genommen habe. Das ist jetzt vorbei und das heißt auch für mich, dass jetzt sehr viel hochkommt, aber das ist auch gut so.
    Ich vergleiche das immer mit unseren essgestörten Mädchen. Wenn sie wieder anfangen zu essen, kommen die Gefühle und Emotionen an die Oberfläche. Das ist dann oftmals sehr sehr heftig für sie. Mir geht es momentan ganz ähnlich. Mein "Seelentröster" ist nicht mehr da...da muß ich jetzt durch und da geh ich auch durch. 44.

    Liebe florentine....ich wünsche Dir ebenfalls einen wunderschönen Sonntag und schicke Dir eine warme Umarmung und ganz viel Kraft für Deinen Sohn, aber auch für Deinen eigenen Weg.

    Die Sternenfee

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfee (25. Mai 2014 um 09:23)

  • Liebe Sternenfee...übrigens hast du dir einen schönen Namen ausgesucht...nach dem, was du alles erlebt hast und jetzt noch in deinem Job siehst.

    Das ist ja ein Zufall, dass du auch ein DDR-Kind bist und deshalb auch verstehst, wie ich es gemeint habe. Und immerhin leben wir jetzt auch schon wieder 25 Jahre zusammen in dieser Staatsform und du hast recht, es wird immer schlimmer...kaum noch Jobs, die auf Dauer angelegt sind z.B.
    Wie sollen junge Menschen planen, sich eine Existenz aufbauen, eine Familie gründen. Oder, wenn sie es schaffen und unterwegs bricht die Welt für einen Partner zusammen...dann sind es wieder die Kinder, die alles auszubaden haben. Das merke ich auch in meinem Job, seit ein paar Jahren bin ich als Amtsvormund im Jugendamt tätig, also für die Kinder, die keine sorgeberechtigten Eltern mehr haben, aus verschiedenen Gründen.

    Da bekommt man auch so einige Schicksale zu spüren und merkt, wie es z.T. auch die Kinder und Jugendlichen prägt.

    Und selbst, wenn in der Kindheit und Jugend fast alles in Ordnung war, die Familie da war, kann es schiefgehen, wenn man der Realität nicht mehr gewachsen ist oder mit irgendwelchen menschlichen Schicksalsschlägen nicht mehr klarkommt, siehe einen meiner Söhne.

    Dann leidet auch wieder die ganze Familie darunter, ob man will oder nicht.

    Heute hat er mich wieder negativ "überrascht". Ich möchte gar keine Einzelheiten schreiben, aber ich zähle die Tage, dass es endlich losgeht mit seiner Entgiftung und Therapie. Ich hoffe, es klappt alles am Freitag und dann werde ich erst einmal nur an mich denken und mich befreien und ihn entwöhnen. Handys und Tablets sind dort nicht erlaubt, zumindest in den ersten Wochen...was er auch akzeptiert und ich werde dort den Ablauf ganz bestimmt nicht stören.

    Und wenn er dann entlassen wird, dann muss er es allein packen, dann stehe ich nicht mehr für die Alltagsdinge zur Verfügung. Bis dahin werde ich mich, wo auch immer, stärken lassen...und ab Januar 2015 meinen Weg gehen.
    Wenn er wieder umkippt, dann ist es eh' egal, wo ich bin, er würde es sowieso tun und wenn er Hilfe braucht, dann weiß er, wohin er sich wenden muss. Auch ich bin nicht aus der Welt, um ihm dann Ratschläge zu geben, mehr nicht, keine konkrete Hilfe mehr...so wie jetzt...denn damit verlängert man nur alles. So schlau bin ich jetzt auch, aber auch ich musste lernen, kannte so etwas nicht und ich gehe den Weg bis zum Ende dieser Woche noch mit ihm und dann ist Schluss.

    Meine Kräfte sind erst einmal erschöpft und ich werde auftanken müssen. Anfang Juli fahre ich für 2 Wochen an die Ostsee mit einer Freundin und spätestens Ende August bekomme ich Besuch aus Südafrika und werde dann im Herbst für 3 Wochen dorthin fliegen und wenn mir dort alles zusagt, bin ich ab dem nächsten Jahr für längere Zeit verschwunden...und immer und immer wieder, bis ich vielleicht ganz und gar dort bleibe.

    Wenn ich jetzt nicht auf mich achte, dann verscherze ich mir alles, eine vielleicht richtig schöne Zukunft...

    Sei ganz lieb von mir gedrückt...und bleib standhaft...das Leben kann so schön sein...das spürst du ja gerade...

    Liebe Grüße Florentine

  • Guten Morgen liebe florentine :)

    Ja...Sternenfee ist ein wirklich schöner Name. Er fiel mir bei meiner Registrierung hier ganz spontan ein und irgendwie habe ich immer ein sehr schönes Bild vor Augen, wenn ich mich hier mit diesem Namen einlogge. :)
    So in etwa eine Fee mit ihrem Zauberstab...und mit diesem Zeuberstab schaffe ich mir ein neues Leben. :) 44.

    Im Moment habe ich es nicht ganz so leicht.
    Ich wache oft morgens schweißgebadet auf und es ist dann alles da, was ich fühlte, wenn ich nach einem volltrunkenen Abend aufwachte. Das Gefühl, ich habe am Abend zuvor Mist gebautet...das Überlegen...was hab ich wieder gemacht?...selbst mein Körper und insbesondere meine Gedanken fühlen sich dann so an, als hätte ich tatsächlich wieder getrunken. nixweiss0
    Ich durchlebe also quasi noch einmal meine Säuferzeit, bzw. das, was beim Aufwachen danach so da war.
    Ich hoffe, dass das bald aufhört, denn das macht mir richtig zu schaffen. :(
    Es fällt mir momentan auch etwas schwer, mich dann zu freuen, dass ich eben nicht getrunken habe und darüber, dass es nur Erinnerungen sind. Das andere Gefühl ist momentan stärker.
    Aber da komme ich auch durch...es kann nur besser werden.
    Wieder zu trinken jedenfalls, würde es nicht besser machen.

    Es tut mir leid, dass Dein Sohn Dich wieder negativ überrascht hat, aber es freut mich sehr, dass Du mehr und mehr an Dich denkst.
    Es ist ganz egal wo Du bist, florentine...wenn er trinken will, wird er das tun.
    Du hast auch ein Recht auf Dein eigenes Leben!!

    Na...dann hast Du ja in Deinem Job auch Einiges gesehen.
    Wir haben auch viele Kinder bei uns in der Klinik, die in behüteten Familien aufgewachsen sind. Das ist auch keine Garantie für ein Leben ohne Schwierigkeiten. Ganz oft ist zu beobachten, dass sie es nicht schaffen, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, weil ihnen alles abgenommen wurde...oder, dass auf Grund unserer Zeit die Eltern ihnen wenig Aufmerksamkeit schenken können und sie dann einen anderen Weg suchen, um sie zu bekommen. Fehlende Anerkennung ist auch oft ein Thema. Fatal das Ausmaß einer so kranken Gesellschaft. :( Die Kinder sind ganz oft die Leidtragenden...ja...sie müssen ausbaden, was unsere Gesellschaft ihren Eltern heute abverlangt. Andererseits denke ich aber auch...es gibt auch genug Eltern, denen Karriere und Konsum wichtiger sind, als ihren Kindern das zu geben, was sie für eine gesunde Entwicklung bräuchten.
    Es gibt da soviel unterschiedliche Geschichten, wie es Menschen gibt.

    Du Liebe...das hast Du Schönes vor und ich wünsche Dir wirklich, dass Du Dein Glück findest und wenn es in Südafrika ist.
    Das wäre ein sehr mutiger Schritt, aber wenn es Dir dort gut geht und Du Dich dort wohlfühlst...warum nicht?
    Dann solltest Du ihn gehen, ohne Dich schuldig zu fühlen, denn wie gesagt...wenn Dein Sohn weiter trinken möchte, wird er es tun...ganz egal, wie nah oder fern Du bist.
    Du machst das gut, liebe florentine 44.

    Es ist nicht leicht, sein Kind loszulassen und auch ich stehe gerade an so einem Punkt, an dem es für mich darum gehen könnte.
    Ich habe vieles was mir sehr weh tat, nie angesprochen...auch aus Angst, mein Kind dann zu verlieren.
    Aber natürlich auch, weil mir nicht ganz klar war, ob mich meine Wahrnehmung nicht trügt und ich das nur so empfinde.
    Es ist ja tatsächlich so, dass sich die Wahrnehmung durch den Alkoholmissbrauch völlig verändert. Also schwieg ich....auch, weil ich glaubte, nicht das Recht zu haben, dass man mich anständig behandelt.

    Nun bin ich aber schon einige Zeit nüchtern und es ist so intensiv da und ich möchte es jetzt ansprechen.
    Damit laufe ich Gefahr, dass mein Kind sich von mir abwendet, aber aus Angst davor zu schweigen und zu leiden, ist sicher kein Weg, der mich auf längere Sicht gesehen, trocken bleiben läßt.
    Das ist eine lange Geschichte und ich werde sicherlich demnächst mal intensiver darauf einsteigen. Jetzt muß ich erst einmal all meinen Mut zusammen nehmen und ansprechen,was mir so am Herzen liegt....ganz offen und ganz ehrlich. Jetzt muß ich mich von dieser großen Angst lösen und vielleicht sogar mein Kind loslassen.

    Du siehst liebe florentine....uns verbindet da auch etwas in Bezug auf unsere Kinder, daher verstehe ich Dich sehr gut und ich nehme mir jetzt ein Beispiel an Dir, denn auch für mich geht es gerade darum, gut für mich zu sorgen.

    Für heute wünsche ich Dir alles Liebe, drück Dich auch ganz lieb und....ich wünsche uns ganz viel Kraft für das, was nun für uns ansteht.

    Die Sternenfee

  • Liebe Sternenfee,

    es ist weit nach Mitternacht und irgendein Geräusch hier in unserem Mietshaus hat mich aufgeweckt, nachdem ich endlich eingeschlafen war. Ich bin so furchtbar schreckhaft im Moment.

    Ich fühle gerade mit dir, wie es dir ergeht in den Nächten und beim Aufwachen, wie du es gerade schilderst...du musst stark sein und die schlechten Gedanken verdrängen...denk daran, wie schön es ist, morgens aufzustehen und keinen schweren Kopf zu haben oder nachdenken zu müssen, was denn am Abend zuvor war.
    Es sagt sich sicher leicht von jemandem, der diese Dinge nicht aus eigener Erfahrung kennt. Ich weiß, denn auf die Frage meines Sohnes, warum ihm das passieren musste, konnte ich auch nicht antworten oder auf seinen "Aufschrei" ...ich möchte mein altes Leben wiederhaben, konnte ich ihm nur antworten...dann lass den Alkohol weg...
    Ich musste erst lernen, durch Lesen, durch das Forum hier und auch durch die Angehörigenrunde, dass Abhängige das nicht so einfach und schon gar nicht ohne professionelle Hilfe schaffen.

    Aus diesem Grund verstehe ich dich jetzt auch besser...und ich kann nur hoffen, dass du es weiterhin schaffst...ich bin in Gedanken schon ganz nah bei dir.

    Übermorgen bringe ich meinen Sohn in die Klinik, er ist noch immer hochmotiviert und kann es kaum erwarten. Ihm ist auch egal, dass er zunächst völlig von der alten Welt abgeschnitten ist, kein Handy, kein Tablet...er will wieder richtig laufen können, Fahrrad fahren können, sich am Leben freuen.
    Und auch für mich ist diese Zeit wichtig...ich muss mich "abnabeln" wieder, so wie es seit seinem 20. Lebensjahr auch war. Meine Kinder waren sehr früh sehr selbstständig und konnten sich durchsetzen im Leben. Ich war zwar immer an allem interessiert und wir hatten unsere Rituale, aber jeder lebte sein Leben.

    Warum ich mich jetzt wieder so "reingekniet" habe, war der Schock, dass ich meinen Sohn im Delirium vorgefunden habe nach seinem Hilferuf. Dieser Schock wirkt nach und muss sich jetzt legen, wenn ich meinen Sohn in guten Händen weiß, wo er sein Leben wieder neu lernen muss, eben mit dieser Krankheit.
    Ich weiß, dass ich ihn total genervt habe in den letzten Wochen, ich wollte es auch nicht, aber ich konnte nicht anders. Dass ihm das letztendlich nicht guttut, das kann ich überall nachlesen und bekomme es gesagt...aber man ist eben Mutter.
    Nun muss ich loslassen...

    Meinst du, liebe Sternenfee, dass dein Kind dich nicht verstehen wird, was auch immer zwischen euch ausgesprochen werden muss?
    Aber wenn du es weiter mit dir herumschleppst, ohne es auszusprechen, wirst du keine Ruhe finden.
    Wenn ich früher, schon als erwachsene Frau, mit meiner Mutter Streit hatte, weil sie sich arg eingemischt hat, dann habe ich nachts wach gelegen und Briefe im Kopf formuliert...bis ich eines Tages angefangen habe, es sofort zu Papier zu bringen und am nächsten Tag abzuschicken, denn sie wohnte in einem anderen Ort.
    Danach ging es mir gut und meistens hat sie es verstanden und sich entschuldigt.

    Das hat mir gezeigt, man sollte alles aussprechen, was einen belastet, aus seinem Herzen keine Mördergrube machen, denn das macht krank.
    Das Aussprechen schafft nicht nur Freunde, aber der wichtigste Mensch in seinem Leben ist man selbst und man sollte dafür sorgen, dass es einem gutgeht...dann kann man es auch weitergeben.

    Ich weiß, alles leicht gesagt...im Beruf habe ich es immer gekonnt und mir mit der Zeit einen guten Stand erarbeitet, weil Ehrlichkeit und Offenheit sich immer durchsetzen irgendwann...aber privat tut man es selten, weil man daran denkt, dem anderen nicht wehtun zu wollen.

    Ach, das Leben ist nicht einfach...ich werde nun mal wieder versuchen zu schlafen und ich drücke dich...bitte bitte halte weiter durch, es lohnt sich auf jeden Fall.

    Deine Florentine

  • Liebste Florentine,

    bitte verzeih, dass ich solange nichts von mir hören ließ.
    Unser Austausch hat mir sehr gefehlt, aber irgendwie ist gerade die Zeit so knapp.
    Nein....ich denke vielmehr, ich muß erst wieder lernen, sie anders einzuteilen. nixweiss0
    Teilweise habe ich gar kein Zeitgefühl mehr...ich stehe ständig unter Strom...haste durch den Tag...auch dann, wenn es gar nicht nötig wäre. nixweiss0 Das macht mir gerade etwas zu schaffen und ich bringe es in Verbindung mit meiner Trinkzeit. Da war die Zeit ja wirklich knapp....vom Aufwachen mit dickem Kopf bis hin zum In-die-Arbeit-gehen. Da mußte innerhalb kürzester Zeit noch ganz viel erledigt werden, was in der Zeit im Tran liegen geblieben ist. Irgendwie steckt das noch in mir und ist kein gutes Gefühl. Ich fühle mich immer irgendwie gehetzt und hoffe, dass das auch bald nachläßt und ich meine innere Ruhe wieder bekomme. :)
    Viel Zeit ging natürlich auch drauf für das Beschaffen von Alkohol...zu überlegen, wo ich ihn heute kaufen kann, ohne aufzufallen. Für das ständige Entsorgen des Lehrgutes...usw., usw....
    Das fällt jetzt zwar weg, aber der Zeitdruck ist dennoch da. Aber...ich bin auch da ganz optimistisch, dass es mir auch diesbezüglich bald besser gehen wird. 44.

    Ansonsten geht es mir sehr gut....
    ich habe ein paar Tage mit meinem Kind verbracht...zwar mit viel Arbeit...er ist umgezogen...aber dennoch war es Zeit für uns, die wir ganz selten miteinander haben.
    Ich habe dazu in meinem Vorstellungsthread schon etwas geschrieben.

    Was nun unser "Problem" angeht...nun...da hat sich gezeigt, dass der Alkohol mir u.a. immer das Gefühl gegeben hat, nicht genug respektiert zu werden....immer nur Geben zu müssen.....usw., usf.. Er hat mich einfach in ein Opferdenken gezwungen und die Zeit mit meinem Sohn hat mir das ganz deutlich gezeigt.
    Meine Wahrnehmung hatte sich völlig verändert...ich habe Dinge wahrgenommen, die so nicht da waren.
    Jetzt wird alles sehr viel klarer. :)
    Ich habe mich von meinem Sohn zurückgesetzt gefühlt...ich fühlte mich weniger wert, als die Mutter seiner Freundin.
    Tja...dabei hatte ich mich selbst in`s Aus geschossen. :(

    Es ist vieles nicht so schön, was jetzt an die Oberfläche kommt und sichtbar wird, aber wenn mir das dann bewusst wird wie sehr ich etwas fühlte, was nicht da war, ist das auch sehr befreiend.
    So bin ich jetzt auch auf einem guten Weg die Opferrolle zu verlassen und die Realität wieder wahrzunehmen.
    Dass mein Sohn mich hinten anstellt....vor andere stellt...war nicht die Realität. Das war mein krankes Denken. Ein Resultat vieler Jahre Gift.

    So...nun erzähl Du doch aber mal....ist Dein Sohn in der Klinik?

    Und Du? Wie geht es Dir damit?
    Bist Du jetzt entspannter und beruhigter?
    Gelingt es Dir, ihn an Fachleute "abzugeben"?

    Ich verstehe sehr gut, wovon Du sprichst, wenn Du schreibst...dass Du schockiert warst über den Vorfall mit Deinem Sohn.
    Nur die Angst, dass es wieder passieren könnte, darf nicht Dein eigenes Leben bestimmen, liebe Florentine. Aber Du bist ja auf einem guten Weg das mehr und mehr zu erkennen und hast ja auch Unterstützung dabei. Wunderbar. 44.

    So Du Liebe....jetzt bin ich froh, heute doch die Zeit gefunden zu haben, Dir wieder zu schreiben....wünsche Dir einen wundervollen Tag, schicke Dir liebevolle Gedanken und freue mich, wenn ich Dich bald wieder lesen darf. :)

    Deine Sternenfee

  • Meine liebe Sternenfee,

    auch mir fehlte die Zeit in den letzten Tagen, um dir sofort zu antworten. Aber erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich unheimlich froh bin, dass du noch immer auf dem richtigen Weg bist. Ich hatte etwas Sorge, nachdem ich eine Weile nichts von dir hörte.

    Mir fehlt die Vorstellungskraft, wie es ist, jeden Tag zu kämpfen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, aber so langsam komme ich dahinter, in dem ich hier im Forum lese und desto besser verstehe ich dann letztendlich auch meinen Sohn.

    Ja, ihm geht es gut dort in der Klinik und ich muss sagen, was ich dort erlebe, ist das beste, was ich im Gesundheitswesen Deutschlands in meinem Leben bisher erfahren habe.
    Schon die Aufnahme zur Entgiftung, die sich qualifizierter Entzug dort nennt, war beruhigend, nett und zuvorkommend.
    Er hat sich sofort gut aufgehoben gefühlt.
    Neben der medikamentösen Entgiftung gibt es dort ein umfangreiches Behandlungskonzept der Motivationstherapie, so dass mein Sohn nach einer Woche wie umgewandelt erscheint, weiterhin hochmotiviert ist und die anschließende stationäre Therapie durchziehen will.

    Es könnte sein, dass ein nahtloser Übergang nicht gelingt, da er nur 12 Tage dort auf der Inneren bleiben kann. Selbst dafür sorgt die Klinik, damit die Patienten nicht wieder nach Hause fahren müssen. Sie bietet ein sog. SOS-Wohnen an in einem Wohnhaus im Bereich der Klinik, wo auch betreutes Wohen stattfindet.
    Die Patienten können dort wohnen, müssen weiterhin an der Therapie teilnehmen, bekommen Mittagessen in der Klinik und warten somit auf den Tag, an dem die 12wöchige Therapie beginnt. Das ist ein Angebot der Klinik, muss allerdings bezahlt werden, man bekommt nichts von der Krankenkasse oder Rentenversicherung zurück. Allerdings hält sich die Höhe der Tageskosten im Rahmen und ist bezahlbar.
    Das mache ich sehr gern und mein Sohn möchte auch gleich dortbleiben, denn er hat gespürt, dass er schon einmal rückfällig war und möchte kein Risiko mehr eingehen.

    Also insgesamt eine positive Entwicklung dank des sehr professionellen Suchtzentrums Elbingerode und damit wird ein guter Grundstein gelegt für seine weitere Entwicklung.

    Für mich bedeutet es, ich kann mich wieder mehr auf mich konzentrieren, meiner Tätigkeit nachgehen, mich um mich kümmern, meinen zunächst geplanten Urlaub an der Ostsee im Juli in Ruhe angehen und meine Zukunft wieder rosiger sehen.

    Wie sagt man, die Hoffnung stirbt zuletzt...und ich habe viel Hilfe erfahren, auch durch einen seiner Freunde, der ihm total zur Seite steht.
    Dann durch die dortige Therapie schon während der Entgiftung...mein Sohn hat soviel über seine Krankheit erfahren, was ihm niemals so bewusst geworden wäre, er kann so gut darüber reden und das wird ihm helfen, in Zukunft sich daran zu erinnern und zu wissen, wo und wie ihm geholfen werden kann.

    Noch einmal großes Kompliment an die Ärzte, Therapeuten, Schwestern und Sozialarbeiter des Diakoniekrankenhauses Elbingerode. Etwas Besseres hätte uns nicht einfallen können...

    Liebe Sternenfee, ich wünsch dir weiterhin alles Gute, halte durch, besinne dich auf dich...du bist der wichtigste Mensch für dich...das Leben ist schön...du spürst es gerade wieder...genieße es...und schreib mir ruhig wieder.

    Auch ich werde weiter berichten, vielleicht liest es auch jemand, der einen ähnlichen Schritt wie mein Sohn gehen möchte...

    Herzlichste Grüße für eine schöne Woche von Florentine

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