Meine Tochter

  • Guten Abend zusammen,
    das ist das erste Mal, das ich in einem Forum etwas schreibe... :). Es geht um meine fast 24 jährige Tochter.
    Wut (meine eigene) ist für mich auch ein großes Thema . Meine Tochter macht derzeit eine Verhaltenstherapie und geht parallel alle 14 Tage zu einer Suchtberatung. Sie wohnt ganz in meiner Nähe und wir haben eigentlich ein sehr gutes und enges Verhältnis. Von ihrem Vater habe ich mich schon vor 22 Jahren getrennt. Er trinkt.. und unsere Tochter war die letzten 22 Jahre fast jedes Wochenende bei ihm und hat dort ziemlich viel aushalten müssen wegen seiner Trinkerei. Meine Versuche den Kontakt zu unterbinden scheiterten (auch durch die Behörden , aber da müsste ich zu weit ausholen, um das alles zu berichten). Jedenfalls ist es so, dass meine Tochter ca. seit ihrem 17./18. Lebensjahr auch immer mal wieder "zuviel getrunken hat und trinkt". Am nächsten Tag fällt sie dann immer in ein ganz ganz tiefes Loch,weil sie halt nicht so ein Leben führen will wie ihr Vater (auch wenn sie ihn sehr liebt und die Beiden sich auch sehr nahe sind). In diesem Jahr, kurz nachdem sie mit der Verhaltenstherapie anfing, hat sie ca. 3 Monate gar keinen Alkohol getrunken (sie hatte bei der Suchtberatung einen "Vertrag" gemacht "Abstinenz bis September" und sie hat selber immer berichtet, wie toll alles ist und sie war sogar nüchtern auf Festivals. Sie ist im 2. Ausbildungsjahr (Musikbranche) und obwohl sie nicht bei mir wohnt, ist mein erster Gedanke morgens "hoffentlich ist sie gestern nicht versackt" und geht zur Arbeit (sie trinkt "nur" wenn sie mit ihren Freunden zB auf Konzerte / Clubs gehts. Nimmt sich vor gar nichts zu trinken, trinkt dann doch (Rotwein), und dann wieder viel zu viel, so dass am nächsten Tag der tiefe Fall kommt. Das bestimmt dann quasi auch meine Tagesstimmung. Wenn sie nicht hochkommt, schreibt sie mir, kaum dass ich selber bei der Arbeit bin, Whatsapp-Nachrichten. Sie schreibt dann z.B. "mir gehts so schlecht emtional", "ich komm nicht hoch", "ich kann nicht zur Arbeit", "ich weiß nicht was ich bei der Arbeit sagen soll, warum ich nicht komme", "kannst Du mir ein Attest holen", "ich kriege es einfach nicht hin", "jetzt verliere ich bestimmt den Ausbildungsplatz", "kannst Du mich abholen", kann ich bei Dir schlafen.., ich kann jetzt nicht alleine sein" usw usw. usw. Aber in der Form wiederholt sich das alle 2-3 Wochen. Meine Gefühle fahren dann Achterbahn.., von totaler Wut, Verzweiflung bis total Hilflosigkeit, wie ich mich denn nun richtig verhalten soll ohne ihr zu schaden. Für mich ist es dann schwer auszuhalten, selber z.B. zum Sport zu gehen oder mir das zu Hause zB gemütlich zu machen und die ganze Zeit zu wissen, sie liegt jetzt in ihrem WG Zimmer und es geht ihr so schlecht. Das hört sich jetzt fies an als Mutter sowas zu sagen, aber sie "klebt" immer wenn es ihr schlecht geht, an mir dran. Ich habe ständig, egal wo ich bin (oder nachts aufwache) Angst, dass ich wieder etwas tun muss, damit es ihr besser geht (den Kater ausbaden.., sie zu mir holen, und dann "pflege" ich sie auch.., bringe ihr was leckeres zu Essen usw, damit es ihr psychisch wieder besser geht). Das schlimmste für mich auszuhalten ist aber ihr "Selbstmitleid", das sie am nächsten Tag hat und ihre totale Handlungsunfähigkeit und dann ich immer braucht, damit es ihr besser geht. Gestern Abend habe ich sie besucht und als sie mir erzählte, sie geht auf ein Konzert mit einer Kollegin, habe ich sie inständig gebeten, mir heute am Montag morgen bitte einfach mal KEINE Whatsapp zu schicken, wenn sie doch wieder versackt. Und dann: Um 10 Uhr heute Morgen kam eine Nachricht von ihr "Ich weiß, ich soll dir heute keine sms schicken, aber es geht mir sooo schlecht emotional. Habe wieder zuviel getrunken". Ich habe dann versucht mich freundlich irgendwie mit ein paar Worten abzugrenzen (zB "bin bei der Arbeit, habe jetzt keine Zeit am Handy zu sein. Morgen gehts Dir wieder besser" usw usw.) Sie hat dann noch ein paar Male was geschrieben (aber ich war auch 20km entfernt bei der Arbeit, im Büro). Es ist fast nicht auszuhalten. Vorhin fragte sie mich dann noch per whatsapp, ob ich für sie bei der Suchtberatung heute absagen könnte (wenn sie verkatert ist, telefoniert sie nicht und geht nicht aus dem Haus).`Ich habe ihr dann geschrieben, dass ich das nicht tue. Sie hat sich dann dort gar nicht abgemeldet und will morgen sagen, sie hätte es vergessen. So sieht`s aus. Sie macht wiegesagt schon die Verhaltenstherapie 1x die Woche + Suchtberatung. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie immer mich "da mit drin haben muss" , wenn es ihr schlecht..., nach dem Motto "Mama, mach Du". Ich kann mich NULL abgrenzen. Ich kann zwar zu ihr sagen, dass ich gerade keine Zeit habe usw, aber es zerreißt mich dann auch total.

    Kennt jemand hier von Euch so eine Situation ??? Ich lese viel über das Thema Co-Abhängigkeit. Aber ich "verdecke" ja nichts.., sondern sage ihr immer und immer wieder "Geh `weiter zur Suchtberatung.., such`Dir eine Selbsthilfegruppe, Du schaffst das" usw usw.
    Ich komme einfach mit dieser Verantwortlichkeit nicht mehr klar!!!!
    Und würde mich sehr sehr über Eure Meinungen freuen. DANKE FÜR`s LESEN !!!!!!

    Liebe Grüße, Conny

  • Guten Morgen Conny,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum. Gut, dass Du Dich hier angemeldet hast. Gut, dass Du Dir Hilfe suchst.

    Ich stelle mich nur kurz vor: Ich bin 50 Jahre alt, Alkoholiker, Papa von 3 Kindern und lebe jetzt schon länger ohne Alkohol.

    Wir haben es hier nicht so oft, dass sich Eltern alkoholkranker oder gefährdeter Kinder melden und schreiben. Meist ist es umgekehrt und die Kinder berichten hier über ihre Erfahrungen mit alkoholkranken Eltern. Es fällt mir jetzt nicht ganz leicht Dir zu schreiben. Denn ich habe keine Erfahrungen bezüglich alkoholkranker Kinder und dem Umgang damit als Elternteil. Also weder persönlich (glücklicherweise) aber auch nicht aus meinem näheren Umfeld. Immer dann, wenn hier Kinder über ihre trinkenden Eltern schreiben kann ich meine Sichtweise, also die Sicht der "anderen Seite", die Sicht des Alkoholikers, einbringen. Und das werde ich jetzt auch bei Dir mal machen. Ich schreibe Dir einfach mal meine Gedanken zu dem was Du geschrieben hast.

    Was Du von Deiner Tochter berichtest, deutet wenigstens auf ein ernsthaftes Alkoholproblem hin. Ob sie bereits süchtig ist, kann man nicht so einfach bestimmen. Ich weiß nicht, ob Du Dich mit der Thematik Alkoholsucht schon tiefer beschäftigt hast. Der Übergang zwischen Missbrauch und Sucht verläuft fließend und am Ende ist dann einfach nur entscheidend, ob der Betroffene auf Alkohol verzichten kann oder nicht. Oder auch ob er / sie in der Lage ist, moderat und kontrolliert zu trinken, ohne das nach dem ersten Bier oder Wein dann zwangsläufig weitere folgen müssen. Das nennt man dann Kontrollverlust und das ist eines der Merkmale für eine Suchterkrankung.

    Der "Zustand" in dem sich Deine Tochter nach einem Absturz befindet, also dieses weinerliche, dieses hilfbedürftige und ja, ich möchte auch sagen, dieses Selbstmittleid ist jetzt nicht so selten bei Alkoholikern. Auch eine gewisse Geringschätzung sich selbst gegenüber. Denn letztlich schämt man sich ja dafür, dass man es mal wieder nicht geschafft hat dem Alkohol zu widerstehen. Und wenn es dann auch noch ein kapitaler Absturz war, ist die Scham umso größer. Je länger das alles andauert, desto mehr sieht man sich auch als Versager. Andere können ja mit Alkohol umgehem, man selbst jedoch kann nicht mehr aufhören, wenn man erst mal ein Glas getrunken hat.

    Meist ist es so, und ich denke das wird auch bei Deiner Tochter der Fall sein, dass man sich fest vornimmt, dieses mal nicht zu trinken oder auf jeden Fall nicht zu viel und dann funktioniert es eben wieder nicht. Und das bedeutet dann: wieder versagt. Am Ende ist dann vom Selbstwertgefühl nicht mehr allzuviel übrig wobei es nicht wenige Alkoholiker gibt, die das dann (bei entsprechenden Level) mit Arroganz und Überheblichkeit überspielen. Wie überhaupt Alkoholiker meist eine Rolle spielen, denn wie es innen wirklich aussieht (i. d. R. ein Trümmerhaufen) wissen nur sie selbst. Können es aber nicht ertragen und trinken deshalb noch mehr.

    Wie gesagt, wo Deine Tochter genau steht, ich weiß es nicht. Das ein großes Problem vorhanden ist, ist klar. Was wäre aus ihrer Sicht, also aus der Sicht Deiner Tochter zu tun? Wahrscheinlich müsste sie ihr Leben komplett umkrempeln. Du schreibst ja, dass sie bereits eine Verhaltenstherapie gemacht hat bzw. macht. Da hat sie also schon ein Problem erkannt und auch gehandelt. Auch war sie bereits bei der Suchtberatung, worauf dann die 3 Monate Abstinenz folgten. Die aber offenbar nicht ausreichten um ihr die Vorzüge eines Lebens ohne Alkohol so schmackhaft zu machen, dass sie weiter dran gebleiben wäre. Das steckt also ziemlich tief.

    Alles was ich hier schreibe sind nur Gedanken, ohne irgendeinen Anspruch auf Richtigkeit. Du wirst das vielleicht alles besser einschätzen können. Aber nehmen wir mal ihren Job. Musikbranche, Festivals.... Phuuuu, für einen jungen Menschen mit Alkoholproblem nicht ganz einfach. Es gibt leider ein paar Berufe (oder eher das Umfeld dieser Berufe), die es einem gefährdeten Menschen nicht leicht machen vom Alkohol weg zu bleiben. Ich kenne auch nicht wenige Fälle, wo Menschen ihren Beruf oder wenigstens den Arbeitsplatz gewechselt haben um dauerhaft vom Alkohol weg zu kommen.

    Ich weiß, all das ist nicht einfach und ich rede mich leicht. Und vielleicht liege ich auch komplett falsch.

    Aber kommen wir jetzt mal zu Dir! Du schreibst ja hier, nicht Deine Tochter. Sie macht ja bereits etwas, wenn es derzeit auch nicht ganz so gut zu funktionieren scheint. Du jedoch hängst da voll mit drin. Na klar, Du bist die Mama, und vielleicht fühlst Du Dich sogar mit verantwortlich, stellst Dir die Frage: "Wieso?" Und willst sie natürlich nicht hängen lassen, wer könnte das nicht verstehen.

    Aber, es ist leider so, dass nur der Betroffene selbst diese Krankheit überwinden kann. Nur der Alkoholiker selbst hat es in der Hand ob er seine Sucht zum Stillstand bringt oder nicht. Die meisten versuchen erst gar nicht etwas zu unternehmen (dazu gehört Deine Tochter glücklicherweise nicht), wenige versuchen es und noch weniger schaffen es dauerhaft. Weil es eben nicht reicht, mal was zu unternehmen und einfach mal längere Zeit nichts zu trinken. Entscheidend ist es aus meiner Sicht, aufzuarbeiten weshalb man trinkt und sein Umfeld so umzugestalten, dass es möglichst wenige Triggerpunkte gibt. Ist man mal mehrere Jahre gefestigt trocken, ändert sich vieles. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dann wieder viel entspannter auch mit Alkohol, also den früheren Triggermomenten, umgehen kann. Aber dahin ist es ein weiter Weg.

    Du bist also im Grunde genommen raus! Ansich ist es sogar so, dass Du ihr durch Deine Hilfe, Dein "Verwöhnen" und "Aufpeppeln", also durch Dein Kümmern, einen Bärendienst erweist. Denn sie sollte für das was sie da fabriziert auch selbst gerade stehen. Man spricht ja auch davon, dass Co-Abhängige (und ehrlich, da bist Du schon gefährdet) die Sucht der Betroffenen durch ihre Führsorge verlängern. Denn der Süchtige kann es sich da dann ja "bequem" machen. Da ist dann ja immer jemand, der die ganz harten Abstürze abfedert, der für einen da ist wenn man Mist gebaut hat, der vielleicht auch mal ein paar Aufgaben übernimmt, die man (absturzbedingt) gerade selbst nicht übernehmen kann. Das ist schlecht, sehr schlecht.

    Bitte, nicht falsch verstehen: Ich weiß, es ist Deine Tochter und ich weiß nicht was ich da tun würde. Aber es ist so, wie ich es Dir geschrieben habe. Du solltest Dich um DEIN Leben kümmern. Selbst eine SHG besuchen, für Angehörige. Vielleicht auch selbst mal mit der Suchtberatung sprechen (für Dich), falls Du das nicht schon getan hast. Die Verantwortung für das Leben Deiner Tochter solltest Du in ihren Händen lassen. Da kannst und sollst für sie da sein, wenn sie ernsthaft an sich arbeitet. Da kannst Du helfen, einfach da sein, z. B. für Gespräche. Aber nicht für die Beseitigung alkoholbedingter Abstürze. Das muss sie selbst auslöffeln.

    Schweres Thema. Fällt mir sehr schwer hier meine Gedanken zu ordnen.

    Ich lasse es jetzt mal dabei. Und hoffe und wünsche Dir, dass Du hier noch Antwort von jemanden bekommst, der vielleicht mehr Erfahrung diesbezüglich hat.

    Alles Gute und viel Kraft.

    LG
    gerchla

  • Hallo Conny,

    Dem Beitrag von Gerchla bleibt Nichts hinzuzufügen.
    Ich habe eine Tochter von 26 und einen Sohn von 24.

    Ganz ehrlich...Mir käme es nicht in den Sinn, einen von Beiden beim Arbeitgeber oder an der Schule zu entschuldigen. Andererseits würden die dies gar nicht erst von den Eltern verlangen. Glücklicherweise ist/war es nie nötig. In dem Alter müssen sie selbstständig genug sein, um zu ihren Taten zu stehen.

    Was bekam ich früher von meiner Mutter gesagt : Wer feiern kann, muss dennoch pflichtbewusst sein....das sollte auch Heute noch gelten.

    Achte auf dich!

    Grüße von Emilie

  • Lieber Gerchla,

    ganz ganz ganz vielen Dank für Deine Antwort !!!! Ich wollte mich längst dazu gemeldet haben (vor allem mich bei Dir bedanken)..., wollte das aber auch nicht zwischen Tür und Angel machen. Dein objektiver Rat hat mir sehr gut getan. In den letzten 2 Wochen hat es sich ergeben, dass meine Tochter nun ENDLICH aus ihrer WG ausziehen kann, da wir über eine Bekannte eine kleine schöne 2-Zimmer-Wohnung für sie gefunden haben, wo sie Mitte Dezember schon einziehen kann. Sie wohnt dann etwas weiter weg von ihrem "alten Radius" und ist auch nicht mehr den fast täglichen "Küchenpartys" ihrer Mitbewohner ausgesetzt. Die Therapeutin hat sie jetzt wieder aus der geplanten Langzeittherapie rausgenommen, weil meine Tochter vor 14 Tagen an dem Wochenende ja wieder getrunken hatte, und es geht nun erstmal wieder mit 10 weiteren Einzelsitzungen weiter und dann wird weiterentschieden. Sie wohnt ab Dezember dann ca 7 km von meiner Wohnung entfernt, was uns Beiden (mir :) ) sicher gut tun wird, als wie jetzt nur ca. 1km. Dann komme ich auch auch nicht so schnell in Versuchung "mal eben schnell" noch etwas für sie zu erledigen.
    Bis zum Umzug in 3 Wochen wird sie hauptsächlich bei mir wohnen. Ja, es stimmt.., ich muss und will definitiv an meinen Verhaltensmustern, Ängsten uns ständigen Sorgen arbeiten. Sonst liege ich die nächsten Jahre weiter jeden Abend mit Herzrasen im Bett und mache mir Sorgen, dass was schlimmes passiert bei ihr. Das ist sooo anstrengend, die Beziehung zu meinem Freund leidet schon drunter (meine Tochter ist Dauerthema...) und ich wäre echt gern frei von dieser ständige "Hab-Acht-Haltung".
    Und ich will weiter Vertrauen haben, dass die Verhaltenstherapie die richtige Therapieform für sie ist und sie der Ursache ihres Trinkverhaltens auf den Grund kommt.

    Ich danke Dir nochmals sehr für Deine einfühlsame Nachricht und wünsche Dir einen schönen Abend !! Connya

  • Liebe Emilie, auch Dir nochmals ganz vielen Dank für Deine Nachricht und entschuldige bitte, dass meine Antwort ein paar Tage gedauert hat.
    Da hast Du vollkommen Recht, "dass die "Kinder" in dem Alter selbstständig genug sein sollten, um zu ihren Taten zu stehen". Und ich bin auch genau so erzogen und war schon früh selbstständig.
    Trotzdem ist leider genau das der Grund, warum ich hier nach Antworten gesucht habe in diesem Forum ...

    So wie ich Deine Nachricht verstehe, hast Du das Glück psychisch starke und pflichtbewusste Kinder zu haben und dass es nie nötig war, sie irgendwo zu entschuldigen. Das ist toll !!!
    Bei meiner Tochter ist die Diagnose leider noch so schwammig, deshalb weiß ich oft nicht so richtig wie ich manchmal "auf ihre Anfragen" reagieren soll (sie hat aktuell auch noch eine wage Diagnose zu Borderline und Agoraphobie..., es ist nicht "nur zuviel getrunken"). Ich kann dann oft nicht unterscheiden "ist sie extrem verkatert oder hat sie eine Art depressive Fassade". Dass sie den Alkohol aus ihrem Leben streichen muss, steht natürlich außer Frage.
    Ich denke, sie braucht noch echte Unterstützung von außen. Ich muss nur mehr und mehr lernen, dass diese Unterstützung jetzt von Therapeuten kommen muss, weil ich zu sehr verstrickt bin, auch emotional...und dass ich diese wirkliche Hilfe nicht leisten kann (außer ganz ganz viel Liebe :-*). Und ich bin auch froh und dankbar, dass sie sich selber Hilfe gesucht hat.

    Wenn ich wirklich sicher wäre, dass es "nur" der Alkohol wäre, hättest nur natürlich mit jedem Satz, den Du geschrieben hast absolut recht. Ganz vielen Dank nochmal und alles Liebe für Dich. Conny


  • Alles gut Conny, du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen :)

    Auf "schwammige Diagnosen" gebe ich mittlerweile keinen Cent mehr. Deine Tochter braucht einen Therapeuten-egal ob Psychiater, Psychologe, oder sogar Heilpraktiker, zu dem sie Vertrauen hat, dem sie sich öffnen kann. Denn nur wenn sie Alles auf den Tisch legt was sie bedrückt, kann eine Diagnose gestellt werden, und sie bekommt die Hilfe die sie benötigt. Eine vernünftige, seriöse Diagnose benötigt mehrere, ausführliche Fragebögen, welche Stunden in Anspruch nehmen.

    Und....natürlich braucht sie deine Liebe!!:)

    Wäre natürlich besser, wenn "nur Alkohol" das Problem wäre...

    Liebe Grüße von Emilie

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