Hallo zusammen,
ich bin mittlerweile 41 Jahre. Verheiratet und habe drei Kinder (12, 6, 6). Als Kind habe ich mitbekommen, das bei uns zu Hause regelmäßig getrunken wurde. Meine Eltern haben Abends eigentlich immer Wein getrunken. Wieviel, keine Ahnung. Ich selber habe so mit 16 angefangen. Am Wochenende vor der Disco immer ein Sixpack. In der Disko ging es weiter. Nach Schule und Lehre eigentlich gar nicht mehr, außer zu Festlichkeiten.
Als ich später eine Zeitlang alleine lebte habe ich teilweise aus Langeweile auch in der Woche schonmal getrunken. Aber nie besonders viel. Abends 1-2 Bier. Und das alle paar Tage mal. Aber unnötig - klar. Mir ging es gut. Guter Job. Freundin. Alles bestens. Dann habe ich geheiratet und einige Jahre ohne Alkohol gelebt. Auch nach der Geburt unseres ersten Sohnes gab es nur zu besonderen Anlässen mal ein Bier und/oder Wein.
2011 habe ich ein bestehendes Geschäft übernommen. Der Druck war schon gewaltig und irgendwann habe ich zur abendlichen Entspannung angefangen Bier zu trinken. Zu Beginn 2 Bier alle paar Tage mal, wenn der Tag "besonders" hart war. Kurz darauf kamen unsere Zwillinge zur Welt. Ich kann euch sagen - wat nen Stress. Wenn dann der Tag vorüber war mit Arbeit und Versorgung der Kinder, erst mal nen leckeres Pils.
Es war relativ schleichend, auch mal Wochen ohne, aber immer irgendwie präsent. Seit zwei Jahren konsumiere ich fast täglich 4 Bier (0,5 ltr.). Und wenn kein Bier da ist auch mal das was da ist. Ob Sekt oder Wein, egal - Hauptsache weich im Kopf. Es gab im Laufe des letzten Jahres einige Streitgespräche mit der Frau. Darauf habe ich immer bockig reagiert und das saufen eingestellt - vorerst. Aber es gab dann ja auch immer wieder "sehr gute" Gründe mal wieder einen zu trinken. Sei es ein Grillabend oder ein gutes Fussballspiel im Fernsehen. Und wieder kam man schleichend auf den oben genannten täglichen Konsum.
Oft schäme ich mich morgens und sage mir: Heute Abend trinkste mal nix. Dieser Vorsatz hält dann meistens bis ich im Auto sitze und auf den Weg nach Hause bin. Habe ich ein Alkoholproblem? Na ja, ich denke irgendwie schon. Denn ich versuche meiner Frau auch immer zu zeigen, das es ja garnicht soviel ist. Wenn Sie mit den Kindern Abends zum Schwimmen geht, dann heißt das für mich Druckbetankung. Also 3 schnelle, ein langsames. Sie denkt vielleicht ich habe nur eins getrunken.
Ich bin nie richtig voll. Aber einen Rausch habe ich fast jeden Abend. Diese Grill-/Fussballbierchen würde ich gerne behalten, bin aber nicht sicher ob das bei mir noch funktioniert. Warum? Weil ich, auch wenn ich den Vorsatz habe nur ein Feierabendbier zu trinken ich eigentlich nicht in der Lage bin es bei diesem einen zu belassen. Es werden grundsätzlich mindestens 3 daraus. Was für mich bedeutet, entweder keins oder vier.
Angemeldet habe ich mich hier um eine Einschätzung zu bekommen ob ein normales Trinkverhalten bei mir überhaupt noch möglich ist. Auf jeden Fall möchte ich meinen Konsum drastisch zurückfahren. Diese Woche habe ich noch nichts getrunken - ist ok. Aber es fehlt mir schon. Und morgen Abend ist Fussball - keine Ahnung was ich da mache.
Vielen Dank fürs lesen. Auf Reaktionen freue ich mich.