Hallo,bin die neue....

  • Hallo zusammen,mein drang nach Erfahrungsaustausch zu Gleichgesinnten hat mich hier zu euch geführt. Kurz zu mir,ich bin 38 Jahre und seit knapp 1,5 jahren mit meinem Partner zusammen. Dieser befindet sich jetzt seit einer Woche auf LZT. Er hat eingesehen alkoholiker zu sein und möchte den Weg aus der sucht finden. Wir wohnen zusammen und haben auch regelmäßig unsere freie Zeit zusammen verbracht. Er ist in der Klinik gut angekommen und fühlt sich wohl. Nun zu meinem Problem...irgendwie fühle ich mich jetzt wo er weg ist einsam und allein gelassen. Ich verstehe das er jetzt nur an sich und seine Therapie denken muss. Ab und zu ertappe ich mich wie ich durch die Situation in ein Loch falle und traurig bin. Habe ja die Hoffnung das ich mich schnell an die Situation gewöhne. Ich möchte ihn mit meiner Traurigkeit nicht belasten und erhoffe mir Austausch mit anderen Angehörigen wie ihr mit der neuen Situation umgegangen seit. Sorry falls mein Text durcheinander ist...beinfragen gerne fragen. Liebe Grüße

  • Hallo, Antje, und HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns im Forum :welcome:

    Kurz zu mir: Ich bin m, 56, Alkoholiker und nun schon ein paar Jahre trocken.

    Es ist schön, dass Dein Mann etwas für sich - und damit auch für Euch tut. Aber natürlich braucht nicht nur er als Betroffener Betreuung, sondern auch Du als Angehörige.
    Denn: er wird nicht mehr der "Alte" werden, er wird sich verändern - denn zum Einen wird er von der LZT trocken zurückkommen (Möge diese Trockenheit seeeehr lange, nach Möglichkeit immer anhalten!), aber dadurch auch zum Anderen psychisch verändert.

    Aber natürlich hast Du nicht nur auch das Recht auf (ich nenne es mal so) Betreuung, sondern benötigst sie sogar: Du hast zig Fragen, fühlst Dich einsam momentan.

    Und hier sind wir - die Profis: sowohl Betroffene als auch Angehörige, die Du mit Fragen löchern kannst. Also raus damit ...

    Sorry, aber ich muss in die Küche (meine Tochter wedelt mit der weißen Fahne, äh, Handtuch) ;)

    Gruß
    Greenfox

    Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun

    Uns aus dem Elend zu erlösen

    können wir nur selber tun!

  • Hallo und danke für seine Liebe Antwort. Genau,er wird verändert zurück kommen. Ich weiß nur nicht genau was ich mir darunter vorstellen kann. Im schlimmsten Fall ist er ein ganz anderer Mensch,nicht der in den.ich mich mal verliebt habe? Oder was meinst du genau mit verändert. Ich hoffe sehr wr schafft es von dem Teufelszeug weg zu kommen. Ich merke schon nach dieser einen Woche eine kleine Veränderung. Er versucht sich nur auf sich und seinen Weg zu konzentrieren. Vorher war er immer drum bedacht das es allen anderen gut geht und nun.schraubt er das runter. Wir kann och ihn von zuhause unterstützen? Was sollte ich unbedingt meiden? Es ist echt schwer...für alle beiden Seiten....sei lieb gegrüßt

  • Mit dem "anders" meine ich, dass der-/diejenige z. Bsp. eben etwas mehr auf sich und seine Bedürfnisse fokussiert sein kann - so, wie Du es schon in etwa beschrieben hast.
    Ich habe u.a. früher nie NEIN sagen können, habe immer alles für Alle gemacht - und mich dadurch natürlich übernommen. Und zum runterkommen, belohnen habe ich dann den Alkohol benutzt.
    Heute schaue ich, ob ich etwas wirklich tun will/kann, sage auch öfter mal nein, wenn ich der Meinung bin, dass es mir nicht gut tun würde.

    Oder er/sie übernimmt wieder Aufgaben, die vorher der/die Partner/in erfüllt hat, da er/sie alkoholbedingt nicht mehr wahrnehmen konnte - z.Bsp. die Familienfinanzen. Und damit kommen manche Angehörige wiedrum dann nicht klar fühlen sich plötzlich entmündigt. "Aber vorher war ich gut genug dafür!" Das hat aber damit überhaupt nichts zu tun und ist auch nicht so gemeint - der/die Betroffene will einfach nur wieder selbst Verantwortung übernehmen. Und nimmt sie damit dem/der Angehörigen weg ...

    Oder man geht plötzlich auf Kuschel-Kurs - im wahrsten Sinne des Wortes - da ja meist vorher auf Grund des Alkohols mehr auf Distanz gegangen wurde.

    Oder ... etwas anderes.

    Auf jeden Fall habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen sich und ihre Umgebung bewusster wahrnehmen, klarer, anders - da der Schleier des Rausches fehlt.
    Und nicht immer finden die Angehörigen die entsprechende Reaktion gut.

    Nicht immer - aber immer öfter ;) :D

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  • Hallo Antje,

    mir und meiner Frau hat es geholfen, dass wir jeden Tag im Kontakt waren, sprich telefoniert haben, als ich auf LZT war. So konnten wir uns immer austauschen, was uns grad beschäftigt hat. Und das war bei mir eine ganze Menge, auch ein ziemliches Auf und Ab. Das war nicht immer leicht, weil ich mich in der Therapie verändert habe und meine Frau diese Veränderung auch erstmal verkraften musste bzw. auch ich. Vor welcher Veränderung hast Du denn Angst, wenn er zurück kommt?

    Bei mir in der Klinik war es so, dass auch Gespräche für Angehörige angeboten wurden. Da haben sich die Therapeuten die Zeit genommen, auch über die Zeit danach zu sprechen, wenn der Betroffene / Abhängige aus der Klinik wieder nach Hause kommt. Ich kann nur empfehlen, solche Angebote anzunehmen.


    Auf jeden Fall habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen sich und ihre Umgebung bewusster wahrnehmen, klarer, anders - da der Schleier des Rausches fehlt.
    Und nicht immer finden die Angehörigen die entsprechende Reaktion gut.

    So wie greenfox schreibt, habe auch ich es erlebt...der Schleier ist weg und der Blick auf einmal klar. Das kann auch für Angehörige schwierig werden. Deshalb kann ich nur empfehlen, die Veränderung so weit es geht, gemeinsam zu meistern.

    LG
    Matthias

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