Hallo hier ins Forum!!
Ich lese schon einige Tage interessiert mit. Nun möchte ich mich hier mal vorstellen…
Zunächst Kurzundknapp:
Ich bin männlich/ 35 Jahre alt (oder jung). Hinter mir liegen 19 Jahre des Alkohols, in den ersten Jahren davon auch in Verbindung mit diversen anderen Drogen. Den ´harten´ Drogen habe ich abgesagt als ich 21Jahre alt war. Ein übler Horrortrip und auch der Tod eines guten Bekannten waren dafür ausschlaggebend. Bis Heute habe ich kein verlangen mehr danach.
In dieser Zeit habe ich allerdings die Grundsteine für meine ´Problemwelt´ gelegt (Seelisch, Finanziell,…) und mein Alkoholkonsum wurde nun endgültig krankhaft. Ich habe fast ausschließlich Bier und Wein konsumiert. Dies dafür aber in den entsprechenden Mengen, ich kann ein ´Fass ohne Boden´ sein… Seit ich 20 bin habe ich zudem ´quartalsmäßige´ Abstürze bei denen ich mir und Anderen teils erheblich schade ohne am nächsten Tag die geringste Erinnerung daran zu haben… Die Häufigkeit des Trinkens steigerte sich über die Jahre hinweg. Zunächst waren es eher die Wochenenden, in den letzten Jahren aber bis auf Ausnahmen und wenige kurze Unterbrechungen nahezu täglich.
Das Hier und Jetzt:
Nun, mein Username…
Derzeit sehe ich in meinem Leben absolut kein Land!
Vor etwa vier fünf Wochen wusste ich sogar absolut gar nicht mehr wie es weitergeht!!
Ich stehe vor einem riesigen Problemberg… Schulden, wieder mal Job verloren, kaum noch Freunde, Alles aufgeschoben alles aufgehoben, Auto kaputt, die Wohnung halt wie sie so aussieht wenn man ewig nich aufgeräumt und nix gemacht hat… Die letzten Jahre hab ich entweder gearbeitet oder getrunken/gesoffen oder halt Kater geschoben und mich grad so um das Allernötigste gekümmert. Aber ich bin körperlich recht gesund.
Vor gut 3 Wochen bin ich, abstinent, mehrere Tage nicht hier ausm Haus gegangen. Habe hier wirklich bis zum letzten Reiskorn von den Reserven gelebt die zu finden waren. In diesen Tagen bin ich bewusst ganz tief in mich gegangen und habe zum allerersten Mal für mich selbst offen und ehrlich erkannt dass mein Trinkverhalten krankhaft ist :-\!! Anregungen von Außen (Familie, Freunde) gab es natürlich immer zuhauf…..aber neeeee….ich doch nicht…..hab alles im Griff! ……Was, Therapie?!? Spinnt ihr?
Nun aber steht Entschluss für ein abstinentes Leben fest! Seit ich telefonisch einen Erstberatungstermin bei einer Suchtstelle vereinbart habe bin ich nun auch abstinent. Das ist jetzt knapp zwei Wochen her und ich hatte bereits weitere Termine dort. Ich hoffe dass die Therapie die ich derzeit beantrage genehmigt wird…
In meiner Bude hier fange ich an auszumisten, aufzuräumen und zu putzen. Selbst wenn es nur hier ´n Stündchen und da ´n Stündchen ist summiert das sich doch über die Tage und ich fange langsam an mich hier wohler zu fühlen.
Ich ordne meinen Papierkram, telefoniere, mache nötige Termine und nehme diese sogar auch war!
Und anderes mehr aber alles auf einmal geht halt auch nich... Wie gesagt, auch Kleinigkeiten können sich summieren…
Ich bin am Anfang eines neuen Weges und ich spüre innerlich auch wie sich meine Einstellung zum Alkohol verändert…
Ich fange an zu überlegen wie die Insel eigentlich aussehen soll die ich nun mit neuem Kurs ansteuern will und ich hoffe dass eines Tages meine Seele mir zurufen wird:
„…Laaaaaaand in Sicht!....“