Auch ich will nicht mehr...

  • Guten Morgen,

    wie gesagt: ich will nicht mehr abhängig sein.
    Aber eins nach dem anderen:
    Mein Name ist Britta, ich bin im Jahre 1960 geboren und trinke seit meinem 15 Lebensjahr bin immer wieder.
    Mengenmäßig nicht viel(wenn ich mich so durch das Netz lese) - wie ich finde - aber für mich zuviel und vor allem täglich.
    Ich bin dauerangespannt -ohne einen für mich ersichtlichen Grund - und Alkohol bringt mir die Entspannung.
    Aber eben auch die Kopfschmerzen, den Saufdruck - und alles was ich glücklicherweise jetzt noch nicht spüre.
    Ich will nicht mehr.

    Vor einiger Zeit habe ich es geschafft 3 Jahre lang glücklich trocken zu sein.
    Dann kam der runde Geburtstag - und ein Gläschen Sekt, das ich nicht stehen lassen konnte.

    Nun brauche ich den Wiedereinstieg in die trockene Phase - und hoffe ihn mit der Registrierung in diesem Forum zu schaffen.
    Ich will mich verpflichten.
    Ich sehne mich eigentlich nach einer Reha ...traue mich aber nicht das anzugehen.
    Zu schnell sehe ich mich bei der nächsten Wirtschaftskrise auf der Liste der Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen von denen man sich trennen mag.....

    Freue mich auf den Austausch, die Unterstützung durch dieses Forum.
    DANKE an alle, die auch Mühe und Arbeit damit haben.

    In der Hoffnung auf einen ersten alkoholfreien Tag -
    Gruß Britta

  • Hallo Britta.
    Herzlich Willkommen.
    Ich bin Baujahr 1959, übrigens.
    Du wirst hier sicher gute Unterstützung bekommen beim Projekt "Alkohol ist nicht wichtig":)

  • Guten Morgen Britta,

    auch von mir ein herzliches Willkommen :)

    Austausch und Unterstützung findest du hier, bei Höhen und bei Tiefen!

    Dies erst mal in aller morgendlicher Kürze

    von der Hupskatze

  • Liebe Britta,

    ein herzliches Willkommen, auch von mir.... :welcome:

    Du hast eine ganz große Ressource, wie ich finde. Denn Du weißt, wie gut sich das anfühlt, frei zu sein. Dies kann die Kraft für einen neuen Anlauf verstärken. Wir hier werden Dich dabei unterstützen, soweit wir können. :)

    Viele Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo Britta,

    auch von mir ein Hallo. Du wirst Dich bestimmt wohl und richtig fühlen hier. :)

    Feuervogel

  • Guten Morgen Britta,


    Vor einiger Zeit habe ich es geschafft 3 Jahre lang glücklich trocken zu sein.

    Dann weißt du ja, wie es sich anfühlt, wenn man nicht mehr trinken muss.
    Das kann und wird dir sicherlich eine Hilfe bei jetzigen Ausstieg sein.

    Alles Gute
    Katro

  • Hallo Britta,


    auch von mir ein ganz herzliches :welcome: hier bei uns.
    Viele Grüße
    Mogli

  • Hallo und herzlich willkommen, Britta :)

    wie geht es Dir denn aktuell, nachdem ja ein paar Tage vergangen sind?

    Viele Grüße,

    Sandmann

  • Hallo ,

    jetzt war ich wirklich lange nicht hier - aber ich hatte das auch schon richtig im Gefühl, dass
    ich - nach einigen Anläufen ohne Erfolg - alleine mit der Anmeldung hier "die Kurve" wieder bekommen könnte.
    Tatsächlich habe ich - fast - keinen Alkohol mehr getrunken.
    Auf jeden Fall keinen mehr zu Hause, was ja schon zur Zwanghaftigkeit - Sucht- ausgeartet war.
    Einzig einmal, als wir fein essen waren, habe ich einen Hugo zum Aperitif und ein Achtel Rotwein zum Essen getrunken.
    Das war für mich in Ordnung, auch wenn ich danach bange war, ob es wieder der Einstieg ist.

    Tatsächlich ist irgendwie zumindest die Routine mich abends mit Rotwein zu "belohnen" durchbrochen.
    Manchmal denke ich gar nicht mehr dran, manchmal ein bisschen wehmütig , manchmal ganz stolz ("brauch ich nicht")

    Geholfen hat mir - wie gesagt - die Anmeldung hier, eure Begrüßung und Zitate wie das hier von pinguin:

    Zitat

    Denn Du weißt, wie gut sich das anfühlt, frei zu sein


    Es hat mir geholfen, mich daran zu erinnern, wie frei ich mich tatsächlich gefühlt habe -und gerade fühlt es sich schon ähnlich an.

    Klingt alles easy ? Jetzt ist es das auch - scheint es das auch für mich.
    Ihr dürft aber auch nicht übersehen, dass ich praktisch 3 Jahre lang unfrei war und täglich darunter gelitten habe, dass ich es nicht wieder ohne hinbekomme.

    Gruß
    Britta

  • Liebe Britta
    Es ist doch schon mal supergut, dass du diesen täglichen Alkoholkonsum unterbrochen hast.
    Da kannst du dich echt drüber freuen.
    L.G.

  • Hallo liebe Britta,

    das macht mich sehr froh, dass Du den "Hauch der Freiheit" in vielen Momenten wieder bewusst genießen kannst und Dich bereits von bestimmten Routinen verabschiedet hast. Und es ist schön, dass Dich die Anmeldung hier in Deiner persönlichen Motivation gestärkt hat! :)

    Liebe Grüße
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

  • Hallo,
    da bin ich wieder - diese Woche hat es - natürlich - nicht ganz so gut geklappt.
    Es ist nicht die Menge , die ich trinke - ich wiederhole mich vielleicht - ich frage mich, wie ich so bescheuert sein kann,immer wieder Alkohol zu trinken, ob es mir danach ziemlich schlecht geht ?

    Was hilft im Moment des "Saufdrucks" ?

    Gruß Britta

  • Liebe Britta,

    im Moment des Saufdrucks helfen/halfen mir oft ein oder zwei der folgenden Handlungen:

    - jemanden anrufen
    - laut Musik aufdrehen und abtanzen
    - mir mein Lieblingsessen kochen
    - ganz viel Wasser trinken, bis ich mich fühle wie ein Wasserbett
    - lesen, auch in Selbsthilfe-Suchtbüchern oder hier im Forum
    - spontan ausgehen/mich mit einer Freundin oder einem Freund treffen
    - ein entspanntes Bad mit einem Lieblings-Badezusatz nehmen, eventuell mit Kerzen und Meditationsmusik
    - spazieren gehen oder laufen
    - auf ein Kissen oder meinen Boxsack einschlagen
    - einen lustigen Film im TV schauen
    - singen und/oder musizieren
    - schreiben

    Manchen hilft auch: Malen oder Zeichnen....

    Vielleicht ist irgendwas für Dich dabei?
    Einfach mal ausprobieren....

    Schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast. :)

    Bis bald!
    Pinguin

    „Erfolg ist nicht auf Erfolg aufgebaut. Er ist auf Fehlern aufgebaut. Er ist auf Frustration aufgebaut. Manchmal ist er auf Katastrophen aufgebaut.“

    Einmal editiert, zuletzt von Pinguin (6. April 2014 um 21:02)

  • Hallo Britta!

    Pinguins ´Liste´ könnt ich für mich eigentlich fast direkt so ausdrucken….. 44.

    Das tolle an so einer `Liste´ ist, Du kannst sie beliebig ergänzen mit weiteren Dingen die Dir gefallen und die Dir und Deiner Seele gut tun… Sie bringen Dich auf andere Gedanken bis der Moment, oft erstaunlich schnell, vorbei ist… Du kannst Dir z.B. auch im Vorfeld schon direkt Gedanken machen Wen genau Du in solchen Situationen, etwa auch mal zu späterer Stunde, anrufen/kontaktieren kannst…

    Es ist auch gut ein alkoholfreies Lieblingsgetränk (wieder-) zu entdecken. Ganz plump ausgedrückt befriedigt das auch das reine Trinkbedürfnis und der Körper braucht ja auch Flüssigkeit. Bei mir ist das Tee… Ich lasse endlich wieder meine Liebe zu Kräutertees aufleben, das ist zudem auch noch gesund ;)

    Die Schübe des Saufdrucks nehmen nach und nach ab. Beim Einen schneller beim Andren etwas langsamer, aber sie nehmen ab und die Abstände dazwischen werden länger!

    Wenn oft die Gedanken drum kreisen ist das normal aber einfach nur dran denken ist absolut erlaubt! Drüber nachdenken und reflektieren sogar wichtig. Mit obiger `Liste´ kann man sich aber auch auf sinnvolle Weise auf andere, v.A. auch konstruktive Gedanken bringen.

    Mir gibt derzeit auch das Formulieren von Positivzielen viel Mut und gute Kraft!
    Ich mache mir klar welche Ziele ich durch das neue (für mich abstinente) Leben verwirklichen will/kann… Ich möchte mich vor allem für etwas entscheiden, und nicht nur gegen…

    Soweit ein par Gedankenanstöße von mir....
    mit lieben Grüßen und besten Wünschen,

    Land-in-Sicht
    (alias LIS)

  • Hallo Britta,

    als ich mit dem Saufen aufhörte, las ich ein Buch, in dem u.a. sogenannte Soforthelfer beschrieben wurden. Das sind Möglichkeiten, aktuell auftretendem Saufdruck kurzfristig und effektiv zu begegnen.
    Pinguins Liste stellt solche Soforthelfer zusammen.

    Langfristig hilft jedoch nur eine Einstellungsänderung.

    Alles Gute
    Katro

  • Hallo,

    danke euch allen !
    Hier ist man wirklich gut aufgehoben - und das wird schon mein erster Selbsthelfer, dieses Forum.
    Hat mir ja auch geholfen den "Absprung" zu machen.

    Liebe Grüße - Britta

  • Hallo,
    so gehen die Tage und die Wochen ins Land.....
    Mir ging es mal so und mal so - prinzipiell zwar gut - aber ich kämpfe immer wieder mit dem "Saufdruck".
    Nun habe ich hier auch immer wieder gelesen und erfahren, was ich eigentlich schon weiß: das man unabhängig von der Trinkmenge süchtig sein kann.

    Ich lese hier von "abschießen" in ähnlichen Formulierungen . Das mache ich eigentlich nicht. Ich trinke kontrolliert , Mengen über die manche wahrscheinlich lachen würden.
    Dennoch: ich trinke um zu entspannen - und es bekommt mir nicht - trotzdem kann ich nicht davon lassen.
    Das ist Sucht, nicht wahr ?

    Ich habe das Gefühl, dass ich gerade trotz der (aktuellen) Rückfälle seit meiner Anmeldung bzw. der Illusion "kontrolliert" trinken zu können auf einem guten Weg bin in ein trockenes Leben - und hoffe jetzt einfach, dass ich es wirklich schaffe.
    Heute war es gut - morgen wird es sicher auch ein guter Tag.

    Das wünsche ich euch allen.
    Britta

  • Hallo Britta,

    mir geht's ähnlich: ich war auch niemals betrunken, habe nie die Kontrolle über das Trinken verloren - und bin trotzdem abhängig geworden. Alkohol ist tückisch.

    Ich bin ganz deiner Meinung - kontrolliert trinken zu können ist eine Illusion, wenn man alkoholkrank geworden ist. Früher oder später fällt man ins alte Muster zurück.

    Ich wünsche dir, daß du es schaffst, trocken zu bleiben :)

    LG
    Walker

  • Liebe Britta,

    was Du schreibst von Deinem Trinkverhalten her, erinnert mich sehr an meins.


    Dennoch: ich trinke um zu entspannen - und es bekommt mir nicht - trotzdem kann ich nicht davon lassen.
    Das ist Sucht, nicht wahr ?

    Ich weiß nicht, ob es die Bezeichnung braucht (spreche jetzt aber nur von mir, weil ich auch in diesem Punkt ähnliche Gedanken habe/hatte).
    Eigentlich "reicht" (mir zumindest), dass ich schon lange weiß und mir klar war, dass ich kein normales Trinkverhalten oder sagen wir mal: kein normales, unbelastes Verhältnis zu Alkohol mehr habe. Wenn und da ich das schon weiß, dann ist es so oder so Zeit, zu handeln - gleichgültig, was die offizielle Bezeichnung dafür wäre: Alkoholmissbrauch, Alkoholabhängigkeit, psychische Abhängigkeit, Alkoholsucht, oder was auch immer (und wer auch immer das genau festlegen würde). In jedem Fall stimmt was nicht und man hat es nicht unter Kontrolle. Bzw. die Formulierung an sich impliziert ja schon ein echtes Problem.
    Ich denke nicht, dass Menschen, die keinerlei Problem mit Alkohol haben, überhaupt etwas kontrollieren müssen. Sie müssen es nicht "unter Kontrolle" haben. Sie haben das Thema einfach überhaupt gar nicht.

    Übrigens - um Pinguins Liste zu erweitern - hilft mir persönlich bei einer "Anwandlung", mich zu fragen, was genau ich denn eigentlich gerade WIRKLICH will und bin zu der etwas bizarren Erkenntnis gekommen: oft ist es bei mir schlicht und ergreifend Hunger. Total bescheuert. ;) Vorhin z.B. hatte ich einen völlig überraschenden Anflug von "Ich will ein Glas Rotwein. JETZT", das hat mich getroffen wie eine Keule. Der erste Anflug in den letzten sechs Tagen und das dann gleich richtig mächtig. Ich war gerade beim kochen und habe mir gesagt: SOFORT Teewasser aufsetzen und etwas warmes trinken, DANN etwas essen und DANN sehen, ob Du immer noch unbedingt ein Glas Rotwein willst. Wollte ich dann - satt - nicht mehr.

    LG

    Feuervogel

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